Der slowakische Kinderbeauftragte Jozef Mikloško (parteilos) fordert ein Verbot des Online-Verkaufs von Tabak- und Nikotinprodukten. Minderjährige hätten über das Internet häufig unkontrollierten Zugang zu E-Zigaretten, Vapes oder Nikotinbeuteln. Auch in Verkaufsstellen wie Trafiken oder Abholstationen werde das Alter oft nicht ausreichend überprüft. Seit Beginn der Sommerferien wurden vermehrt Nikotinvergiftungen bei Jugendlichen gemeldet. Mikloško warnt vor den gesundheitlichen Folgen und kritisiert, dass Alterskontrollen derzeit kaum greifen. Besonders bedenklich sei der einfache Zugang über Online-Marktplätze. Mikloško appelliert daher an die Regierung, rasch wirksame gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen. Gefordert wird ein nationaler und europäischer Online-Verkaufsstopp ähnlich wie in Frankreich oder Belgien sowie die konsequente Durchsetzung des Jugendschutzes. Gesundheitsorganisationen und Präventionsexpert*innen unterstützen den Vorstoß. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag könnte bereits im Herbst 2025 dem Parlament vorgelegt werden.
Die Slowakei weist laut Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nach Luxemburg den zweithöchsten Anteil an Studierenden im Ausland auf. Rund 20 Prozent der slowakischen Studierenden absolvieren ihr Studium außerhalb des Landes – vor allem in Tschechien, Österreich, Deutschland sowie in den Niederlanden, Dänemark und Großbritannien. Nur etwa 40 Prozent jener, die ihr gesamtes Studium im Ausland abschließen, kehren später in die Slowakei zurück. Bei den leistungsstärksten Maturant*innen liegt die Rückkehrquote sogar nur bei rund einem Drittel. Besonders niedrig ist sie auch unter Absolvent*innen technischer Studienrichtungen wie Informatik. Laut Bildungsministerium verdienen Rückkehrer*innen im Schnitt zwischen 2.100 und 2.450 Euro mehr pro Jahr als Personen mit einem Abschluss einer slowakischen Hochschule. Ein Anstieg der Rückkehrquote auf 75 Prozent würde laut Ministerium allein beim Maturajahrgang 2012 langfristig rund 72 Millionen Euro zusätzlichen Nutzen für den Staatshaushalt bringen. Die Regierung will mit einem neuen Hochschulgesetz, mehr Praxisbezug, modernen Lehrformaten sowie gezielten Förderprogrammen gegensteuern. Verbesserte Infrastruktur, neue Stipendien sowie Unterstützungsangebote im Bereich psychische Gesundheit und Internationalisierung sollen Studierende im Land halten und Rückkehrer*innen gezielt unterstützen.
Bratislava hat das größte Verkehrsprojekt der letzten Jahrzehnte in Betrieb genommen. Die neue Straßenbahnlinie in Petržalka wurde am 27. Juli 2025 offiziell eröffnet. Nach über dreieinhalb Jahren Bauzeit verbindet die Linie nun das südliche Ende des dicht besiedelten Stadtteils mit dem Stadtzentrum in nur zwölf Minuten Fahrzeit. Die Linie 3 hält auf sechs neuen Stationen. In der Hauptverkehrszeit fährt die Straßenbahn werktags alle 2,5 Minuten. Neben der Strecke entstanden neue Straßen, verbreiterte Kreuzungen und ein sechs Kilometer langer, getrennter Radweg. Weiters entstanden vier neue Brücken über das Chorvátske rameno – einen ehemaligen Seitenarm der Donau im Stadtteil Petržalka, der heute als Landschafts- und Grünraum genutzt wird. Der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava) sprach von einem "historischen Moment" für die Stadt. Auch der slowakische Verkehrsminister Jozef Ráž (parteilos) betonte die Bedeutung des Projekts. Aus dem Staatsbudget wurden 8,6 Millionen Euro beigesteuert, weitere 73 Millionen kamen aus EU-Fonds.
Im Wissenschaftszentrum Aurelium in Bratislava finden im Sommer zwei spannende Workshops statt, die altersgerecht Wissen vermitteln und Neugier wecken. Am 30. August 2025 können Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren am Workshop "Tangram" teilnehmen. Unter Anleitung einer erfahrenen Lehrkraft setzen sie aus geometrischen Formen Tiere, Zahlen oder Buchstaben zusammen und schulen dabei spielerisch ihr räumliches Denken und ihre mathematische Vorstellungskraft. Für Jugendliche ab 14 Jahren sowie Schulgruppen ist der Workshop "Begegnung mit der Brille" konzipiert. In rund 30 Minuten erfahren die Teilnehmenden, wie ein Brillenrezept zu lesen ist, probieren verschiedene Linsen aus und arbeiten mit Geräten wie einem Augenmodell oder einem Fokometer. Beide Workshops verbinden theoretisches Wissen mit praktischen Übungen und richten sich an junge Menschen mit Interesse an Naturwissenschaften.
Die historische Schiffsstation an der Donau in Bratislava-Altstadt darf umfassend modernisiert werden. Die Genehmigung dazu wurde nun offiziell bestätigt. Das Gebäude aus dem Jahr 1969 wurde zuletzt in den 1990er-Jahren teilweise saniert. Seither blieb die Anlage weitgehend unverändert und wurde sowohl von Bewohner*innen als auch Tourist*innen als vernachlässigt wahrgenommen. Ein erster Versuch zur Sanierung scheiterte im Jahr 2020. Damals stieß vor allem ein geplantes zusätzliches Stockwerk auf Kritik. Obwohl das Projekt bereits ein Raumordnungsverfahren durchlaufen hatte, verhinderten Einsprüche den Baubeginn. Nun hat der Regionale Planungs- und Bauamtsrat in Bratislava die Genehmigung des Stadtteils Altstadt vom 24. März 2022 bestätigt. Geplant ist die Umgestaltung des Hafens zu einem modernen Begegnungsort für Einheimische und Gäst*innen. Das Projekt umfasst neue Gehwege, öffentliche Plätze, eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr und ökologische Maßnahmen zur Revitalisierung des Donauufers. Die Finanzierung erfolgt zum Teil durch EU-Mittel. Die modernisierte Anlage soll künftig auch als Ort für Freizeit und Veranstaltungen dienen.
In der Slowakei wurde zuletzt ein deutlicher Anstieg an Hepatitis-A-Fällen verzeichnet. Laut dem Gesundheitsamt sind besonders Regionen im Osten des Landes betroffen. Allein in der vergangenen Woche wurden mehr als 60 neue Erkrankungen gemeldet. Die Krankheit wird vor allem durch mangelnde Hygiene oder verunreinigte Lebensmittel übertragen. Spitäler haben bereits zusätzliche Schutzmaßnahmen eingeführt. Die Behörden planen eine Informationskampagne, um die Bevölkerung für mögliche Symptome und Schutzmaßnahmen zu sensibilisieren und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Expert*innen empfehlen regelmäßiges Händewaschen – vor dem Essen, nach dem Aufenthalt im Freien und nach dem Toilettengang. Auch Obst sollte gründlich mit Trinkwasser gewaschen werden.
Ein Team slowakischer Schüler*innen hat die internationale Robotikmeisterschaft RoboCup 2025 im brasilianischen Salvador gewonnen. Die Jugendlichen der Mittleren Fachschule für Elektrotechnik in Prešov holten beim RoboCup 2025 den ersten Platz in der Kategorie "Rescue", wobei ihr autonomer Roboter komplexe Rettungsszenarien selbstständig bewältigte. Auch zwei weitere slowakische Teams konnten Medaillen erringen: Schüler*innen des Gymnasiums Grösslingová in Bratislava erreichten den zweiten Platz in der Kategorie "Fußballroboter", ein weiteres Team aus Prešov wurde in der Kategorie "On Stage" mit Bronze ausgezeichnet. Alle teilnehmenden Gruppen entwickelten, bauten und programmierten ihre Roboter eigenständig. Der Wettbewerb bringt jedes Jahr Schüler*innen aus über 40 Ländern zusammen und gilt als eine der wichtigsten Plattformen für junge Talente in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz (KI). Das slowakische Bildungsministerium wertet die Erfolge als starkes Signal für die Qualität der technischen Ausbildung im Land. Nationale Förderprogramme sollen künftig gezielt weitere Teams bei ihren Antritten bei internationalen Wettbewerben unterstützen.
Auf der Burg Bratislava ist derzeit die internationale Fotoausstellung "Trón Pavla Surového" zu sehen. Der slowakische Fotograf und Sammler Pavel Surový, derzeit in Serbien lebend, zeigt künstlerische Porträts von Frauen in traditionellen Trachten aus sieben Kulturräumen, darunter Slowakei, Serbien, Ungarn und Rumänien. Die Aufnahmen sollen historische Kleidung mit zeitgenössischer Bildsprache verbinden sowie Schönheit, Status und spirituelle Symbolik thematisieren. Die Ausstellung war bereits in Paris, China, Deutschland, Slowenien und weiteren Ländern zu sehen. Sie ist bis zum 1. September 2025 geöffnet.
Eine im Mai 2025 durchgeführte Umfrage zeigt, dass 96 Prozent der Slowak*innen ihren Hausmüll trennen, 76 Prozent davon regelmäßig. Dennoch landen rund 30 Prozent der problematischen Verpackungen, etwa Folien oder Tetra Paks, weiterhin im Restmüll. Viele geben an, dass sie lieber falsch zu trennende Verpackungen in den Restmüll werfen, als ein Fehltrennen zu riskieren. Als Hauptgründe für mangelnde Mülltrennung wurden fehlende Gewohnheit (52 Prozent) und Misstrauen in das System (49 Prozent) genannt. Die Mehrheit fühlt sich gut informiert, aber viele greifen im Zweifel auf Internet oder Verpackungshinweise zurück. Umweltorganisationen fordern nun bessere Informationskampagnen und effizientere Sammelsysteme. Die Regierung prüft neue Maßnahmen, um Abfallvermeidung zu fördern und die EU-Recyclingziele zu erreichen.
Der Koalitionspartner in der slowakischen Regierung, die Slowakische Nationalpartei (SNS), hat angekündigt, das Gehalt des Staatspräsidenten, Peter Pellegrini (parteilos), um 50 Prozent kürzen zu wollen, von 18.000 auf 9.000 Euro monatlich. Der entsprechende Gesetzentwurf soll im September 2025 dem Parlament vorgelegt werden. Laut SNS soll die Maßnahme zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beitragen und mehr Gerechtigkeit bei der Vergütung verfassungsmäßiger Amtsträger*innen schaffen. Die Leitung der Regierung, nicht das Staatsoberhaupt, solle das höchste Gehalt im Land erhalten. Außerdem umfasse das Amt des Staatsoberhaupts überwiegend protokollarische Funktionen und besitze im Verfassungsgefüge weniger Einfluss als die Regierungsspitze. Die SNS hofft auf parteiübergreifende Unterstützung für den Vorschlag. Kritiker*innen werfen der Partei populistische Symbolpolitik vor. Eine parlamentarische Anhörung ist für den Herbst vorgesehen.
Ab dem Schuljahr 2025/26 sind in Bratislava an mehreren Grundschulen Pilotklassen für Kinder mit geringen Slowakisch-Kenntnissen geplant. Das Projekt zielt darauf ab, Sprachbarrieren abzubauen, Bildungsdefizite auszugleichen und den Übergang in Regelklassen zu erleichtern. Besonders berücksichtigt werden Kinder aus der vietnamesischen Gemeinschaft. Die Adaptionsklassen werden von spezialisierten Lehrkräften betreut und bieten kleine Gruppen mit intensivem Sprachtraining und fachlicher Verzahnung. Das Projekt entstand aufgrund einer Gesetzesänderung Anfang 2025 und wird in enger Kooperation mit der Stadt, den Schulen, der NGO "Vietnamské korene" und Vertreter*innen der vietnamesischen Minderheit umgesetzt. Erste Rückmeldungen aus der Bildungsbehörde sind positiv, bis zu 200 Kinder könnten im ersten Jahr profitieren. Das Projekt soll als Modell für weitere Schulen dienen.
Seit Juli 2025 ersetzt Bratislava die seit 27 Jahren genutzten Fahrkartenautomaten durch moderne Geräte mit Touchscreen und Kartenzahlung. Die neuen, auffällig roten Automaten ermöglichen kontaktloses Bezahlen und eine benutzerfreundliche Bedienung. Parallel dazu wurde im Stadtteil Nové Mesto eine weitere Parkzone unter dem städtischen Parksystem PAAS eingeführt. Parkbereiche für Anwohner*innen sind dabei klar gekennzeichnet. Die Bezahlung der Parkgebühren ist sowohl an Automaten als auch über mobile Apps möglich. Seit 2022 setzt die Stadt Bratislava das System schrittweise um, um das Parken besser organisiert zu gestalten.
Das Team von slowakischen Schüler*innen der weiterführenden Schulen hat beim diesjährigen International Young Physicists' Tournament (IYPT) in Schweden die Goldmedaille gewonnen. Die fünf Gymnasiast*innen überzeugten durch ihre Lösungsstrategien, ihr analytisches Denken und die Qualität ihrer Präsentationen. Besonders hervorgehoben wurden ihre innovativen Ansätze im Bereich der experimentellen Physik. Der Teamwettbewerb für Schüler*innen fand von 29. Juni bis 6. Juli 2025 statt und brachte 36 Teams aus aller Welt zusammen. Der Wettbewerb wurde in Form sogenannter "Physics Fights" ausgetragen, bei denen die Teams abwechselnd die Rollen von Präsentierenden, Gegner*innen und Gutachter*innen übernehmen. Jede Runde wurde von einer internationalen Expert*innenjury bewertet. Begleitend zum Turnier besuchten die Teilnehmer*innen Universitäten und Forschungsinstitute in Lund und nahmen an kulturellen und sozialen Aktivitäten teil.
Seit dem 1. Juli 2025 testet das slowakische Gesundheitsministerium einen neuen ambulanten Leistungskatalog, der die medizinische Versorgung gezielter steuern und die Wartezeiten verkürzen soll. Der Pilotbetrieb läuft über sechs Monate und umfasst rund 250 Facharztpraxen in Disziplinen wie Neurologie, Innere Medizin, Geriatrie oder Pneumologie. Der Katalog soll helfen zu ermitteln, welche Leistungen die Patient*innen tatsächlich benötigen und wie viel Zeit deren Durchführung beansprucht. Parallel dazu wurden maximale Wartezeiten für hunderte planbare Eingriffe gesetzlich eingeführt. Der aktuelle Reformbedarf ist groß: Laut der Behörde für die Aufsicht über die Gesundheitsversorgung (ÚDZS) warteten Ende Februar fast 84.000 Menschen auf eine planbare medizinische Behandlung, am häufigsten auf Hüft- und Knieoperationen. Die durchschnittliche Wartezeit auf ein künstliches Gelenk beträgt rund zehn Monate. Zugleich verzeichnen die Krankenkassen zehntausende abgelehnte Anträge, unter anderem wegen fehlender oder veralteter Angaben. Die Behörde kritisiert strukturelle Mängel und empfiehlt unter anderem eine bessere Steuerung der Kapazitäten, häufigere Datenaktualisierungen sowie aktive Unterstützung der Versicherten bei der Suche nach verfügbaren Leistungserbringern. Ziel aller Maßnahmen ist es, die Wartezeiten zu senken, gleiche Zugänge zur Versorgung zu gewährleisten und das System transparenter zu gestalten.
Das slowakische Bildungsministerium hat kürzlich mehrere Kooperationsvereinbarungen mit Kunsthochschulen unterzeichnet, um talentierte Schüler*innen besser zu fördern. Die Zusammenarbeit umfasst gemeinsame Projekte, Workshops und die Möglichkeit für Schüler*innen, unter professioneller Anleitung künstlerisch zu arbeiten. Der Fokus liegt auf den Bereichen bildende Kunst, Musik und darstellende Kunst. Zu den beteiligten Hochschulen gehören die Hochschule für Musik und darstellende Kunst Bratislava (VŠMU), die Hochschule für bildende Künste Bratislava (VŠVU) sowie die Akademie der Künste in Banská Bystrica. Laut Bildungsminister Tomáš Drucker (HLAS-SD – Stimme-Sozialdemokratie) sollen so individuelle Begabungen gezielter unterstützt und der kreative Nachwuchs frühzeitig gefördert werden. Die Hochschulen bringen ihre Expertise in die schulische Arbeit ein und ermöglichen eine praxisnahe Talententwicklung. Geplant sind unter anderem Ausstellungen sowie Musik-, Theater- und Tanzveranstaltungen, die auch im Gebäude des Ministeriums stattfinden sollen.
Noch im Spätsommer, voraussichtlich im August oder September 2025, beginnt der Umbau der ehemaligen Polizeiunterkunft auf der Saratovská Straße in Bratislava-Dúbravka zu einem neuen Wohnkomplex mit 210 Wohnungen. Geplant sind überwiegend Zwei-Zimmer-Einheiten, ergänzt durch Ein- und Drei-Zimmer-Wohnungen sowie ein Parkhaus mit 85 Stellplätzen und vier Plätzen in einer Tiefgarage. Das Projekt mit dem Namen "Saratovská 22" verfügt bereits über alle erforderlichen Genehmigungen. Die Sekyra Group Development hat das Grundstück im Jahr 2023 vom Innenministerium durch ein Tauschgeschäft übernommen. Das Gebäude stand seit 2020 leer und befand sich in einem stark vernachlässigten Zustand. Die Grundstruktur der bestehenden Fassade bleibt erhalten, wird jedoch wärmegedämmt und farblich neu gestaltet.
Im Bratislavaer Stadtteil Petržalka sollen zehn neue Gemeindewohnungen für Lehrkräfte und Pflegepersonal entstehen. Die Stadtteilverwaltung erwirbt dafür frühere Büroräume einer ehemaligen VÚB-Bankfiliale, die derzeit leer stehen und als sozialer Brennpunkt gelten. Das Gebäude wird vom aktuellen Eigentümer saniert und aufgestockt, danach übernimmt es die Stadt für mehr als 1,3 Millionen Euro (netto). Die künftigen Mietwohnungen mit Flächen von 33 bis 66 Quadratmetern sollen gezielt an Berufsgruppen vergeben werden, die auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt sind. Ziel ist es, bestehendes Personal zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen. Die Umgebung der verfallenen Immobilie war in den letzten Jahren zunehmend von Obdachlosigkeit und Verwahrlosung betroffen. Mit der geplanten Revitalisierung soll nicht nur Wohnraum geschaffen, sondern auch die Aufenthaltsqualität in einem zentralen Teil Petržalkas verbessert werden.
Die slowakische Regierung plant, die Vorschulerziehung ab dem Jahr 2027 verpflichtend für Kinder ab vier Jahren einzuführen. Ein Jahr später soll die Verpflichtung bereits für Kinder ab drei Jahren gelten. Bildungsminister Tomáš Drucker (parteilos) begründete die geplante Reform mit dem Ziel, soziale Ungleichheiten frühzeitig auszugleichen und die Bildungschancen aller Kinder zu verbessern. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Bildungsstrategie, die auch die Qualität der Vorschulbildung stärken und den Zugang zu Kindergartenplätzen erleichtern soll. Kritiker*innen sehen in der frühen Verpflichtung eine Herausforderung für kleinere Gemeinden, die über zu wenig Einrichtungen und Fachpersonal verfügen. Befürworter*innen hingegen betonen den positiven Einfluss früher Förderung auf die spätere schulische Laufbahn. Der Vorschlag befindet sich aktuell in der Vorbereitung für das Gesetzgebungsverfahren.
Die slowakische Regierung hat angekündigt, den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 90 Prozent bis 2040 nicht zu unterstützen. Umweltminister Milan Taraba (SNS – Slowakische Nationalpartei) begründet die Ablehnung mit möglichen negativen Folgen für die heimische Landwirtschaft. Zudem kritisiert er, dass der Vorschlag die nationale Entscheidungsfreiheit in Umweltfragen einschränke. Die EU-Kommission will mit dem Zielpfad bis 2040 einen Zwischenschritt zur Klimaneutralität 2050 setzen. Minister Taraba betonte, dass die Slowakei zwar grundsätzlich Klimaschutz unterstütze, jedoch auf technologieneutrale Lösungen und eigene Strategien setzen will. Die Debatte über das Emissionsziel ist Teil des laufenden europäischen Gesetzgebungsverfahrens. Umwelt-NGOs zeigten sich enttäuscht über die ablehnende Haltung Bratislavas.
Zwei Lehrer*innenchöre aus der Slowakei haben bei den "European Choir Games & Grand Prix of Nations 2025" im dänischen Aarhus große Erfolge gefeiert. Der Chor der slowakischen Lehrer*innen erhielt eine Gold- und eine Silbermedaille, der Frauenchor "Ozvena" wurde zweimal mit Silber ausgezeichnet. Beide Ensembles traten in den Kategorien "Erwachsenen-Chöre" und "Folklore a cappella" an. Die Veranstaltung gilt als die größte internationale Chorolympiade des Jahres – mit 132 Chören aus 39 Ländern und über 6.000 Sänger*innen. Dank der vier Medaillen belegte die Slowakei in der ersten Wettbewerbsphase den zweiten Platz im internationalen Medaillenspiegel. In der laufenden zweiten Runde treten noch zwei weitere slowakische Chöre an. Mariana Holosová, Chorleiterin von "Ozvena", betonte die Bedeutung des Erfolgs für das slowakische Musikleben und das Engagement der Lehrkräfte im Kulturbereich.
Ein neuer Gesetzesvorschlag in der Slowakei sieht vor, dass Frauen künftig frei wählen können, ob sie bei ihrem Nachnamen die traditionelle feminisierte Endung "-ová" verwenden möchten oder nicht. Bisher wird diese Endung standardmäßig an männliche Nachnamen angehängt, zum Beispiel "Nováková" zu "Novák". Ausnahmen galten bislang nur bei ausländischen Namen oder auf ausdrücklichen Antrag. Das Innenministerium begründet den Schritt mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte und dem Wunsch vieler Frauen nach mehr Namensautonomie. Die Reform wäre ein weiterer Schritt hin zu sprachlicher und gesellschaftlicher Gleichstellung. Der Vorschlag wird aktuell im Parlament diskutiert.
Im Jahr 2025 erhalten slowakische Parteien insgesamt knapp 14,3 Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen, die prozentuell auf ihre Wahlergebnisse bei den Parlamentswahlen 2023 aufgeteilt werden. Das Geld wird jährlich über die gesamte Wahlperiode 2023 bis 2027 verteilt und stammt aus einem Gesamtpaket von fast 93 Millionen Euro. Die meisten Mittel gehen mit 3,6 Millionen Euro an SMER-SD (Richtung-Sozialdemokratie), gefolgt von Progresívne Slovensko (Progressive Slowakei) und HLAS-SD (Stimme-Sozialdemokratie). Auch Parteien die bei den Wahlen weniger als fünf Prozent erreichten erhalten derzeit ab drei Prozent staatliche Gelder – darunter Republika (Republik) und Maďarská aliancia (Ungarische Allianz). Das Innenministerium will diese Schwelle künftig anheben, um nur noch Parteien mit "relevantem politischem Einfluss" zu fördern. Die NGO Transparency International warnt vor unfairer Benachteiligung kleiner Parteien und befürchtet intransparente Finanzierung und problematische Allianzen. Bei hoher Staatsverschuldung könnten die Zuschüsse zudem künftig um bis zu 30 Prozent gekürzt werden.
In der Slowakei fühlen sich immer mehr Jugendliche unwohl – das zeigt eine neue Studie zum psychischen Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Besonders Mädchen berichten über Ängste, Schlafmangel, depressive Symptome und Schulstress. Die Studie wurde vom slowakischen Bildungsministerium und einem staatlichen Forschungsinstitut vorgestellt und gilt als erster Meilenstein eines landesweiten Projekts zur Erfassung psychischer Gesundheit. Ziel ist es, ab Herbst 2025 verlässliche Daten zu sammeln, um politische Maßnahmen, Prävention und direkte Hilfe in Schulen gezielter zu steuern. Fachleute kritisieren, dass bisherige Informationen lückenhaft sind: Es fehlen Daten zu besonders gefährdeten Gruppen – etwa zu Kindern mit Behinderungen, zu Kindern aus Rom*nja-Gemeinschaften, zu ukrainischen Geflüchteten oder zu Kindern im Justizsystem. Geplant ist daher ein repräsentativer Langzeitdatensatz, der alle drei Jahre aktualisiert werden soll. Das Projekt läuft bis 2027 und wird durch EU-Mittel kofinanziert.
Die Slowakei plant im zweiten Halbjahr 2025 insgesamt 102 Militärübungen, davon 34 auf eigenem Staatsgebiet und 68 im Ausland. Damit will das Verteidigungsministerium die Einsatzbereitschaft im Rahmen der NATO- und internationalen Verpflichtungen stärken. An internationalen Übungen nehmen slowakische Soldat*innen unter anderem in Ungarn, Tschechien, Belgien, Portugal, den USA und Kanada teil. Eines der größten Manöver ist "Strong Together 2025", an dem bis zu 500 NATO-Soldat*innen teilnehmen, das Budget dafür liegt bei rund 766.000 Euro. Die slowakische Regierung hat den Übungsplan offiziell gebilligt. Militärische Trainings gelten als zentrale Maßnahme zur Verteidigungsstärkung, Zusammenarbeit und Krisenvorsorge.
Rund 31 Prozent der slowakischen Bevölkerung haben bereits negative persönliche Erfahrungen mit Inhalten gemacht, die von einer Künstlichen Intelligenz (KI) erstellt wurden. Sie hielten diese Inhalte zunächst für echt und erkannten erst später, dass sie manipuliert waren. Besonders ältere Menschen, Personen ohne Matura, Arbeitslose und digital wenig geübte Befragte taten sich schwer damit, zwischen echten und KI-generierten Inhalten zu unterscheiden. In einem Bild-Test konnte nur jede fünfte Person ein KI-generiertes Foto korrekt identifizieren. Nur etwa ein Drittel der Bevölkerung nutzt Werkzeuge zur Überprüfung von Online-Inhalten. Meistens erfolgt die Prüfung durch Austausch mit Bekannten und nur in geringerem Maß durch offizielle oder technische Quellen. Laut Expert*innen wird es selbst für Profis immer schwieriger, echte Inhalte von Fälschungen zu unterscheiden. Die Studie des Instituts für öffentliche Fragen (IVO) zeigt, wie wichtig digitale Bildung und Medienkompetenz für den Umgang mit künstlicher Intelligenz ist.
Das slowakische Gesundheitsministerium plant die Einrichtung eines Fonds, um bestimmte innovative Medikamente sowie Mittel gegen seltene Erkrankungen gezielt zu finanzieren. Ziel ist es, die derzeit komplizierten Verfahren zu vereinfachen und mehr Patient*innen den Zugang zu dringend benötigten Therapien zu ermöglichen. Gleichzeitig soll das Gesetz über Arzneimittel-Erstattung reformiert werden, um Hindernisse für Generika und Biosimilars zu beseitigen und die Regeln für Sondererstattungen klarer zu definieren. Laut dem Ministerium schrecken Hersteller*innen seltener Medikamente oft davor zurück, den slowakischen Markt wegen etwa geringer Fallzahlen oder fehlender Erstattung zu beliefern. Der neue Fonds soll exakt regeln, welche Arzneien unter welchen Bedingungen bezahlt werden können und wie die Finanzierung strukturiert ist. Die Gesetzesänderung ist für August 2025 im Begutachtungsverfahren vorgesehen.
Die neue Straßenbahnlinie im Bratislavaer Stadtteil Petržalka wird am Sonntag, dem 27. Juli 2025, offiziell in Betrieb genommen. Bereits am Wochenende zuvor finden Schulungsfahrten für Fahrer*innen statt. Mit dem Projekt erhält Bratislavas bevölkerungsreichster Stadtteil erstmals einen durchgehenden Schienenanschluss – eine Vision, die seit Jahrzehnten diskutiert wurde. Ursprünglich war eine U-Bahn-Linie geplant, doch daraus wurde eine moderne Straßenbahntrasse. Neben der Verlängerung wurden ein sechs Kilometer langer, abgetrennter Radweg sowie neue Gehwege und öffentliche Zonen geschaffen. Die Bauarbeiten begannen unter schwierigen Bedingungen im Herbst 2021 und wurden durch Covid-19-Pandemie, Preissteigerungen und den Ukrainekrieg verzögert. Durch Preisindexierung konnte die Errichtung nun abgeschlossen werden. Bis zur Eröffnung werden letzte Feinarbeiten, Beschilderungen und die Verbindung zum Stadtteil Slnečnice fertiggestellt.
Immer mehr Menschen in der Slowakei sind bereit, Gesetzesverstöße am Arbeitsplatz zu melden. Laut einer Anfang Juni 2025 erhobenen Umfrage des Amts für den Schutz von Hinweisgeber*innen (ÚOO) würden 71 Prozent der Befragten Verstöße melden. Im Vorjahr waren es 62 Prozent. Am häufigsten würden sich die Menschen an den Arbeitgeber wenden, das gaben 55 Prozent an, gefolgt vom ÚOO selbst mit 49 Prozent und von Nichtregierungsorganisationen mit 40 Prozent. Besonders hoch ist die Bereitschaft bei jungen Menschen und bei Personen mit Hochschulabschluss. Nur 13 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Sektor und zwölf Prozent im privaten wissen, dass es am Arbeitsplatz interne Meldestellen gibt. Das Amt sieht die gestiegene Bereitschaft als Zeichen des Vertrauens, betont aber die Notwendigkeit eines besseren Schutzes der Whistleblower. 77 Prozent der Befragten wünschen sich Schutz vor möglichen Folgen wie Kündigung, Versetzung oder schlechteren Arbeitsbedingungen. Im Jahr 2024 wandten sich 404 Personen an das Amt, es wurden 180 Hinweise entgegengenommen, 186 Verfahren eingeleitet und 24 Prozent der Meldungen anonym abgegeben.
Vor kurzem wurde im Stadtteil Bratislava-Karlova Ves ein humanoider Roboter getestet, der Kinder beim sicheren Überqueren der Straße unterstützen soll. Entwickelt wurde das System von Forschenden der Fakultät für Informatik und Informationstechnologien der Technischen Universität (TU) Bratislava, in Kooperation mit Partner*innen aus Deutschland, Schweden und Liechtenstein. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für Kinder in der Nähe von Schulen zu erhöhen. Erste Tests auf einem Verkehrsübungsplatz verliefen erfolgreich, betreut von der städtischen Polizei in Bratislava. Der Roboter erkennt Bewegungen, reagiert auf den Verkehrsfluss und gibt Signale, die Kindern helfen, sich sicher im Straßenraum zu orientieren. Dabei wurden Reaktionen der Kinder beobachtet, und die gesammelten Daten fließen nun in die weitere Analyse ein. Am 18. Juni 2025 unterzeichneten die TU Bratislava und die Stadtpolizei ein Memorandum zur Zusammenarbeit im Bereich intelligenter Verkehrssicherheit. Langfristig könnte das System zur Verkehrserziehung beitragen und die Maßnahmen zur sicheren Mobilität ergänzen.
Im Juni 2025 hat der Stadtteil Bratislava-Ružinov eine vorläufige Baugenehmigung für ein städtisches Wohnbauprojekt in der Terchovská-Straße in Bratislava erteilt. Vorgesehen sind 85 kommunale Mietwohnungen in acht Gebäuden sowie 137 Stellplätze, davon 90 in einer Tiefgarage. Das Projekt soll leistbaren Wohnraum für junge Familien und städtische Beschäftigte wie Lehrer*innen, Polizist*innen oder Pflegekräfte schaffen. Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, müssen noch gesetzliche Fristen für Einwände abgewartet werden. Die geplante Bebauung wird durch Gehwege, Radverbindungen und Grünflächen ergänzt. Als Reaktion auf das Anliegen der Nachbarschaft wurde bereits ein Park an der Banšelova-Straße modernisiert. Bratislava leidet seit Langem unter einem akuten Mangel an Mietwohnungen. Im Jahr 2022 hat die Stadt daher angekündigt, innerhalb von fünf Jahren rund 1.600 städtische Wohnungen zu schaffen, durch eigene Neubauten, Umbauten bestehender Objekte, Änderungen im Flächennutzungsplan sowie Kooperationen mit Bauträgern. Das erste Projekt dieser Art entstand 2023 am Muchovo-Platz in Petržalka mit 103 Wohnungen. Weitere Projekte, etwa in Vrakuňa oder als zweite Bauetappe in Petržalka, befinden sich in Vorbereitung.
Vor kurzem hat die slowakische Regierung beschlossen, 200 Millionen Euro an EU-Fördermitteln für Städte und Regionen vorübergehend einzufrieren. Diese Entscheidung kam überraschend, da den kommunalen Vertreter*innen zuvor zugesichert wurde, dass die Mittel nicht gekürzt würden. Die Maßnahme wurde auf Druck mehrerer Ministerien getroffen und mit der langsamen Nutzung der Gelder in vielen Gemeinden begründet. So hat Bratislava rund 37 Prozent der Fördermittel vertraglich gebunden, während andere Städte wie Banská Bystrica, Nitra oder Zvolen deutlich niedrigere Werte aufweisen. Die Gemeinde führt als Gründe für die Verzögerungen komplizierte Verwaltungsverfahren, verspätete Ausschreibungen und fehlende Kapazitäten an. Die blockierten Gelder waren für Projekte in den Bereichen Bildung, Verkehr, Energie und soziale Dienstleistungen vorgesehen. Die Regierung kündigte an, die Mittel könnten später zurückfließen, wobei die Kontrolle dann nicht mehr bei den Kommunen liegen würde. Vertreter*innen der lokalen Verwaltungen kritisieren die Entscheidung und fordern eine Rücknahme.
Am 19. Juni 2025 wurde in Bratislava ein zentrales Koordinationszentrum für das integrierte Rettungssystem eröffnet. Das modern ausgestattete Zentrum vernetzt Feuerwehr, Rettungsdienste und Krisenmanagementbehörden in Echtzeit und entspricht den Standards der Europäischen Union. Ziel ist es, bei Notfällen schneller, gezielter und effizienter reagieren zu können. Innenminister Matúš Šutaj Eštok (HLAS SD – Stimme-Sozialdemokratie)betonte bei der Eröffnung die Bedeutung funktionierender Kommunikation, insbesondere in dicht besiedelten Regionen. Der Betrieb wird rund um die Uhr durch 15 bis 18 Einsatzkräfte pro Schicht gewährleistet. Vor Ort stehen den Mitarbeitenden auch ein Ruheraum und psychologische Betreuung zur Verfügung. Das bestehende Gebäude wurde mit rund 2,7 Millionen Euro modernisiert, mitfinanziert aus EU-Mitteln, und ergänzt die bestehenden Strukturen des Katastrophenschutzes in der Slowakei.
Am 19. Juni 2025 startete in der Slowakei offiziell das Projekt Danube-ADAPT, das eine Plattform zur Unterstützung von Maßnahmen und Strategien zur Klimaanpassung im Donauraum schaffen soll. Ziel ist es, Entscheidungsträger*innen den Zugang zu aktuellen, grenzüberschreitenden Klimadaten und datenbasierten Lösungen zu erleichtern. An dem Projekt beteiligen sich 23 Partnerorganisationen aus zehn Ländern, darunter meteorologische, hydrologische, akademische und beratende Einrichtungen. Der Donauraum ist stark vom Klimawandel betroffen, wobei die Auswirkungen regional stark variieren und oft grenzüberschreitende Lösungen erfordern. Die Plattform wird zudem E-Learning-Materialien bereitstellen und die Entwicklung von nationalen und internationalen Anpassungsstrategien fördern. Durch den Aufbau einer integrierten Informations- und Wissensbasis sollen Entscheidungsträger*innen auf allen Verwaltungsebenen befähigt werden, wirksame Maßnahmen zur Klimaanpassung umzusetzen.
Die geplante Abstimmung über eine umstrittene Verfassungsänderung in der Slowakei wurde auf den Herbst verschoben. Eigentlich wollte die Koalition – bestehend aus Richtung-Sozialdemokratie (SMER-SD), Stimme-Sozialdemokratie (HLAS-SD) und Slowakischer Nationalpartei (SNS) – die Reform noch im Juni 2025 beschließen. Die Reform würde Regelungen zur Definition von zwei Geschlechtern, ein Verbot der Leihmutterschaft sowie erweiterte Elternrechte im Bildungswesen, etwa durch eine Zustimmungspflicht für bestimmte Unterrichtsinhalte, umfassen. Zudem ist vorgesehen, die nationale Gesetzgebung in bestimmten ethisch-kulturellen Fragen gegenüber internationalen Vereinbarungen stärker zu betonen.
Premierminister Robert Fico (SMER-SD) hatte die Reform Anfang 2024 angekündigt und als "Schutzwall gegen Progressivismus" bezeichnet. Zunächst konnte die Koalition auf die Unterstützung der konservativen Oppositionsparteien Christlich-Demokratische Bewegung (KDH) und Christliche Union (KÚ) zählen. Kurz vor der Abstimmung zogen einige Abgeordnete ihre Unterstützung aber zurück, darunter zwei KDH-Mitglieder und ein Abgeordneter von HLAS-SD. Damit fehlte die erforderliche Mehrheit von 90 Stimmen. Am 17. Juni stimmte das Parlament lediglich über einzelne Änderungsanträge ab. Diese wurden angenommen, etwa zur Verschiebung des Inkrafttretens auf November. Die Gesamtabstimmung über die Verfassungsreform wurde auf September vertagt. Die Opposition, darunter die Parteien Fortschrittliche Slowakei (PS) und Freiheit und Solidarität (Saska), lehnt die Reform ab und warnt vor Eingriffen in Grundrechte sowie vor möglichen Konflikten mit dem EU-Recht.
Bei der landesweiten Vergleichsprüfung in der Slowakei im März und April 2025 erreichten Neuntklässler*innen in der Slowakei durchschnittlich 58,2 Prozent im Fach Slowakisch und 55,4 Prozent in Mathematik. Schüler*innen weiterführender Schulen, darunter Gymnasien, lagen mit Erfolgsquoten von über 74 Prozent deutlich darüber. Die besten Ergebnisse wurden in Bratislava und Košice erzielt, während Schüler*innen aus wirtschaftlich schwächeren Regionen deutlich schlechter abschnitten. Bildungsminister Tomáš Drucker (HLAS-SD – Stimme-Sozialdemokratie) erklärte, dass soziale Herkunft einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungen habe. Das Ministerium plant Maßnahmen zur Verringerung regionaler Bildungsunterschiede, darunter frühkindliche Bildung, Inklusionsprojekte, der Ausbau von Schulplätzen und Reformen im Mathematikunterricht. Mehr als 49.000 Schüler*inne aus 1.653 Schulen nahmen an den Tests teil, darunter auch Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, aus armutsbetroffenen Familien und mit Migrationshintergrund.
Das slowakische Zentrum für wissenschaftlich-technische Informationen (CVTI SR) hat durch neue Verlagsverträge mehr als eine Million Euro eingespart. Die Mittel wären andernfalls für Publikationsgebühren angefallen, die slowakische Forschungseinrichtungen aus ihren Budgets hätten zahlen müssen. Die Einsparungen wurden durch sogenannte Transformationsverträge ermöglicht, die das CVTI für vier Jahre mit drei wissenschaftlichen Verlagen abgeschlossen hat. Diese Vereinbarungen ermöglichen es Forschenden an slowakischen Universitäten und der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (SAV), ihre Beiträge in ausgewählten Open-Access-Zeitschriften zu veröffentlichen, ohne individuelle Gebühren entrichten zu müssen. Laut CVTI-Leitung tragen die Verträge zur internationalen Sichtbarkeit der slowakischen Forschung bei und schaffen finanzielle Spielräume für die Förderung weiterer wissenschaftlicher Projekte. Zudem sollen sie den Zugang zu hochwertigen Publikationskanälen erleichtern.
Schüler*innen könnten auch ohne klassische Noten zum Lernen motiviert werden, betonte zuletzt das slowakische Bildungsministerium. Hintergrund ist eine Aussage der Präsidentin des Grundschulverbands, Eva Horníková, die sich für eine Abkehr vom traditionellen Notensystem ausgesprochen hat. Im Rahmen der laufenden Bildungsreform haben Schulen in der Slowakei bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit, Leistungen wahlweise mit Noten, verbal oder kombiniert zu bewerten. Laut dem Ministerium kann modernes, unterstützendes Feedback den Lernerfolg ebenso gut oder sogar stärker fördern als Schulnoten. Vorteile verbaler Bewertungen seien weniger Leistungsdruck, geringere Angst vor dem Scheitern und eine stärkere Berücksichtigung individueller Fortschritte. Immer mehr Schulen nutzen bereits solche Ansätze, unterstützt durch das Nationale Bildungs- und Jugendinstitut sowie regionale Lehrerzentren. Horníková wies mit Blick auf das Schuljahresende darauf hin, dass viele Kinder unter Notendruck leiden und häufig Stress oder Angst empfinden würden.
Das slowakische Parlament hat am 10. Juni 2025 eine Gesetzesnovelle verabschiedet, die Gehaltserhöhungen für Beschäftigte im Bildungswesen vorsieht. Für pädagogische und fachliche Mitarbeiter*innen – etwa Lehrkräfte an Schulen, Schulpsycholog*innen oder Sonderpädagog*innen – steigen die Gehälter zum 1. September 2025 um sieben Prozent und zum 1. Jänner 2026 um weitere fünf Prozent. Hochschullehrer*innen sowie Forschungs- und Entwicklungsmitarbeiter*innen erhalten dagegen zwei gleich hohe Gehaltserhöhungen: jeweils sieben Prozent, beginnend im September 2025 und erneut im Jänner 2026. Auch für nichtpädagogisches Personal sind Verbesserungen vorgesehen. Sie erhalten eine neue, speziell auf ihre Berufsgruppe zugeschnittene Gehaltstabelle. Zusätzlich können Schulleitungen nun leistungsabhängige Zuschläge vergeben. Die Höhe dieser Zulagen richtet sich nach der Bewertung der jeweiligen Lehrkraft. Das Bildungsministerium erwartet, dass die neue Vergütungsstruktur die Motivation stärkt und zu besseren Arbeitsbedingungen im Schulwesen beiträgt.
Ab dem Schuljahr 2030/2031 wird Mathematik in der Slowakei Pflichtprüfungsfach bei der Matura. Betroffen sind Schüler*innen, die im September 2027 ihre Sekundarschulbildung beginnen. Die neue Regelung gilt für Gymnasien, Fachmittelschulen und viele berufsbildende Schulen, aber nicht für Konservatorien, Sportschulen oder Handelsakademien. An Gymnasien soll die Mathematik-Matura künftig zweistufig sein. Eine grundlegende Prüfung ist für alle Schüler*innen im dritten Jahr vorgesehen, während im vierten Jahr eine vertiefte Variante freiwillig von jenen abgelegt werden kann, die ein technisches Studium anstreben. Pilotprojekte starten 2026. Die Reform soll laut Bildungsminister Tomáš Drucker (HLAS-SD – Stimme-Sozialdemokratie) dabei helfen, mehr Jugendliche auf technische Studiengänge und Berufe vorzubereiten. Derzeit wählt nur rund jede*r zehnte Maturant*in Mathematik als Prüfungsfach, und das sei für den künftigen Arbeitsmarkt zu wenig. Auch Lehrer*innen-Fortbildungen und eine Überarbeitung des Mathematik-Lehrplans sind geplant.
Am 5. Juni 2025 verabschiedete das slowakische Parlament eine Resolution, in der die Regierung aufgefordert wird, keine neuen Sanktionen oder Handelsbeschränkungen gegen Russland zu unterstützen. Den Antrag hat die Koalitionspartei Slowakische Nationalpartei (SNS) eingebracht, deren Vorsitzender Andrej Danko sich stolz über die Annahme gezeigt hat. In der Resolution wird betont, dass Sanktionen der slowakischen Wirtschaft geschadet haben und die Energieversorgung gefährden könnten. 51 von 76 anwesenden Abgeordneten haben für den Vorschlag gestimmt, darunter die gesamte SNS-Fraktion, die Mehrheit der Regierungspartei Richtung–Sozialdemokratie (SMER SD) sowie einige Abgeordnete des Koalitionspartners Stimme–Sozialdemokratie (HLAS SD). Die Opposition nahm nicht an der Abstimmung teil. Ján Ferenčák von HLAS SD, der gegen die Resolution gestimmt hat, bezeichnete sie als irreführend. Er betonte gegenüber Medien, dass die Slowakei in der Vergangenheit die 17 Sanktionspakete gegen Russland unterstützt habe und die Regierung klar signalisiert habe, auch künftig solche Maßnahmen mitzutragen – sofern sie der Slowakei nicht direkt schaden. Die oppositionelle Partei Fortschrittliche Slowakei (PS) hat die Entscheidung scharf kritisiert. Sie wirft der Regierung vor, die außenpolitische Position des Landes zu schwächen und die Slowakei in der Europäischen Union (EU) zu isolieren. Andrej Danko hingegen betonte, die Slowakei sei das erste Land, das offen die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen anerkannt habe und hofft, damit ein Signal an die EU zu senden.
Die Stadt Bratislava hat am 5. Juni 2025 den Vertrag für den Bau einer neuen Trolleybuslinie zwischen Patrónka in der Altstadt und Riviéra im Stadtteil Karlova Ves unterzeichnet. Die rund sieben Kilometer lange Strecke soll in den nächsten Wochen gebaut werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich neun Monate dauern. Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr umweltfreundlicher zu gestalten, indem Dieselbusse durch elektrische Trolleybusse ersetzt werden. Die neue Verbindung wird Fahrgäst*innen vom westlich gelegenen Wohnviertel Dlhé Diely in Karlova Ves direkt zu wichtigen Umsteigepunkten im Stadtzentrum, darunter Trnavské mýto und Račianske mýto, bringen. Neben der neuen Verbindung wird auch die Infrastruktur entlang der Strecke verbessert. Gehwege und Haltestellen werden saniert, Übergänge barrierefrei gestaltet und neue Informationstafeln installiert. Der Bau wird vollständig mit EU-Mitteln aus dem Wiederaufbauplan finanziert.
Am 1. Juni 2025 empfing die slowakische Regierung eine Delegation des Europäischen Parlaments (EP), welche den Zustand von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechten in der Slowakei bewerten soll. Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung Sozialdemokratie) betonte dabei, das Europäische Parlament habe kein Recht, die Slowakei zu kontrollieren, zeigte sich jedoch gesprächsbereit. Gesprächsthemen waren unter anderem das umstrittene Ende der Sonderstaatsanwaltschaft im März 2024 und der Umgang der Regierung mit den Medien. Am 2. Juni traf sich die Delegation mit dem slowakischen Kulturministerium, um sich über Medienfreiheit, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und kulturelle Rechte zu informieren. Das Ministerium berichtete über die Umsetzung des EU-Medienfreiheitsgesetzes (EMFA), die Reform der Rundfunkanstalt STVR sowie über Maßnahmen zum Schutz und zur Sicherheit von Journalist*innen. Im Zusammenhang mit der STVR-Reform wurde seitens der slowakischen Regierung betont, dass STVR als unabhängige öffentlich-rechtliche Einrichtung geführt werde. Es habe keine Einschränkungen bei Diskussionen gegeben. Im Gegenteil: Ziel sei es, die Meinungsvielfalt zu fördern, vergleichbar mit anderen EU-Mitgliedsstaaten. Ende Mai hat eine weitere EP-Delegation die Verwendung von EU-Geldern in der Slowakei überprüft. Dabei standen Vorwürfe im Raum, dass öffentliche Mittel möglicherweise von regierungsnahen Kreisen missbraucht worden sein könnten.
Seit dem 1. Juni 2025 gelten im integrierten Nahverkehrssystem der Region Bratislava (IDS BK) neue Tarifzonen und höhere Fahrpreise. Die bisherigen 56 kleinen Tarifzonen wurden auf 19 größere zusammengelegt, um das System einfacher, transparenter und fairer zu gestalten. Eine zentrale Änderung ist der neue sogenannte "große Ring" rund um Bratislava (Zone 111), der mehrere Umlandgemeinden, darunter auch Pezinok, in eine gemeinsame Zone integriert. In der Stadt selbst bleiben die Zonen 100 und 101 bestehen, wobei Zone 100 künftig als eine Tarifzone gewertet wird. Ein 30-Minuten-Ticket kostet nun 1,20 Euro (1,09 Euro bei digitalem Kauf), das Jahresticket für Bratislava liegt bei 263 Euro. Kinder und Jugendliche (sechs bis 18 Jahre) sowie Senior*innen ab 70 behalten weiterhin ihre Ermäßigungen. Bereits gekaufte Zeitkarten mit dem alten Zonensystem bleiben bis zum Ablauf gültig. Alte Papierfahrscheine können noch bis Ende August verwendet werden. Die Gültigkeit von Gepäck- und Fahrradkarten wurde von 180 auf 300 Minuten verlängert. Am integrierten Verkehrssystem IDS BK sind mehrere Verkehrsunternehmen beteiligt: das Verkehrsunternehmen Bratislava (DPB), das Busunternehmen Arriva Mobility Solutions, die slowakische Staatsbahn (ZSSK) mit ihren Regionalzuglinien sowie das private Bahnunternehmen Leo Express.
Das slowakische Parlament hat vor Kurzem eine Gesetzesnovelle verabschiedet, die vorsieht, dass Personen in materieller Not ihre Sozialhilfe verlieren können, wenn sie ohne triftigen Grund eine passende Arbeitsstelle ablehnen. Wer einmal ablehnt, verliert die Leistung für einen Monat, bei wiederholter Ablehnung für drei Monate. Die Arbeitsämter sollen dabei Stellen vorschlagen, die zu den Fähigkeiten der betroffenen Personen passen. Das Gesetz sieht auch finanzielle Anreize vor: Wer im Rahmen eines öffentlichen Arbeitsprogramms einfache Tätigkeiten übernimmt und zusätzlich eine reguläre Beschäftigung aufnimmt, erhält einen erhöhten sogenannten Aktivierungszuschuss – eine Zusatzleistung zur Sozialhilfe, die den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt fördern soll. Kritiker*innen, darunter Oppositionsparteien und Menschenrechtsorganisationen, werfen der Regierung vor, die Maßnahme richte sich vor allem gegen arme Bevölkerungsgruppen – insbesondere Rom*nja – und verschärfe soziale Ungleichheit. Hintergrund ist, dass viele Rom*nja in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit leben, wo es kaum passende Stellen gibt und die Gefahr besteht, dass sie besonders häufig Sanktionen ausgesetzt sind. Außerdem soll ein neuer Zuschuss helfen, Fahrtkosten zur Arbeit zu decken. Einkommen aus neu aufgenommener Arbeit wird sechs Monate lang nur teilweise bei der Sozialhilfe angerechnet, um den Einstieg zu erleichtern. Die Opposition plant eine Beschwerde beim Verfassungsgericht, da sie das Gesetz als unverhältnismäßig und sozial riskant einstuft. Die neuen Regelungen treten mit 1. September 2025 in Kraft.
Die Stadt Bratislava hat vor Kurzem eine neue landesweite Werbekampagne gestartet, um dringend benötigtes Pflegepersonal für städtische Senior*innenheime zu finden. Die Kampagne stellt die Pflegekräfte aus den Einrichtungen selbst in den Mittelpunkt und betont Vielfalt und Menschlichkeit in der Altenpflege. Die slowakische Hauptstadt betreibt sieben städtische Senior*innenheime, die ganzjährig Pflege anbieten. Seit Jahren haben diese Einrichtungen mit einem Mangel an Pflegekräften, Pflegehelfer*innen sowie Betreuungspersonal zu kämpfen. Auch private Konkurrenz und die Abwanderung ins Ausland verschärfen die Lage. Die neue Kampagne wird vom Sozialbereich des Magistrats in Zusammenarbeit mit dem Bratislavaer Zentrum für Dienste (BCS) getragen. Ziel ist es, alle derzeit rund 40 offenen Stellen mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Anstelle klassischer Werbebotschaften stehen persönliche Geschichten von Pflegekräften im Fokus – darunter auch Menschen mit Migrations- oder Roma-Hintergrund. Die Stadt bietet nicht nur attraktive Sozialleistungen, sondern betont auch langfristige Arbeitsplatzsicherheit, da Pflegeberufe nicht leicht durch Künstliche Intelligenz ersetzbar sind. Die Kampagne wurde kostenschonend in Eigenproduktion umgesetzt und versteht sich als neuer Ansatz, nachdem frühere regionale Aktionen wenig erfolgreich waren.
Bei einer Pressekonferenz am 26. Mai 2025 warnten mehrere slowakische zivilgesellschaftliche Organisationen vor einer umstrittenen Verfassungsänderung. Der Entwurf der slowakischen Regierung sieht vor, ausschließlich zwei Geschlechter, Mann und Frau, in der Verfassung festzuschreiben. Die Regierung unter Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung Sozialdemokratie) präsentiert die geplante Änderung als Schutz der "nationalen Identität". Kritiker*innen sehen darin eine Gefahr für die Menschenrechte und internationale Verpflichtungen. Sie befürchten, dass die geplante Novelle gegen EU-Recht verstößt und negative Folgen für Bildung, Wissenschaft, Kultur sowie für die Rechte von Minderheiten haben könnte. Besonders betroffen wären verletzliche Gruppen wie Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen und die LGBTI+-Gemeinschaft. Menschenrechtsorganisationen wie Via Iuris und Inakosť sprechen von einem gefährlichen Eingriff in die persönliche Freiheit. Neben der Geschlechterdefinition enthält die Novelle auch Bestimmungen zu Adoptionen, zum Bildungssystem und zur Gleichstellung bei der Bezahlung. Kritiker*innen warnen, dass die Verfassungsänderung die Slowakei in Konflikt mit der Europäischen Union (EU) bringen könnte. Es bestehe die Gefahr von Rechtsbrüchen und möglichen Sanktionen. Der Entwurf wurde bereits am 9. April in zweiter Lesung im Parlament behandelt. Am 27. Mai begann die letzte reguläre Parlamentssitzung vor der Sommerpause. Auf der Tagesordnung standen über 150 Punkte, darunter auch die umstrittene Verfassungsänderung. Zur Abstimmung über die Verfassungsänderung kam es jedenfalls am 27. Mai noch nicht.
In Bratislava wird eine Rehabilitationsstation für verletzte Wildtiere entstehen. Die Initiative ist ein gemeinsames Vorhaben der Staatlichen Naturschutzbehörde ŠOP, der Stadt Bratislava und dem Zoo Bratislava. Nachdem der Gemeinderat von Bratislava die Nutzung eines 1,36 Hektar großen Grundstücks am Rand des Zoogeländes durch die ŠOP genehmigt hatte, wurde vor Kurzem ein entsprechender Mietvertrag abgeschlossen. Ziel ist es, verletzte Tiere wie Adler, Eulen, Störche oder Schildkröten fachgerecht zu versorgen und später wieder auszuwildern. Die Station wird aus Behandlungsräumen, Volieren, Gehegen und Teichen bestehen. Der Zugang erfolgt über eine Seitenstraße in der Nähe eines Tierheims, um die Ruhe der Tiere zu gewährleisten. Bratislava verzeichnet besonders viele Fälle verletzter geschützter Arten, verfügte bisher jedoch über keine geeignete Einrichtung für deren Pflege. Die Finanzierung des Baus übernimmt die Staatliche Naturschutzbehörde ŠOP. Die Kosten sollen durch EU-Mittel aus dem operationellen Programm "Slovensko" gefördert werden. Die fachgerechte Versorgung der verletzten Tiere wird das Fachpersonal der ŠOP übernehmen.
Unlängst hat die slowakische Polizei mehr als 20 Personen festgenommen, die zur rechtsextremen Gruppierung "Valhalla" gehören sollen. Die Gruppe war über mehrere Monate im Stadtzentrum von Bratislava aktiv und fiel durch gewalttätige Angriffe insbesondere gegen Minderheiten und Ausländer*innen auf. Viele der Täter*innen sind Jugendliche, einige noch minderjährig. Bei einer Pressekonferenz am 23. Mai 2025 erklärte Polizeipräsidentin Jana Maškarová, dass es sich um eine ernstzunehmende Bedrohung handelt und Extremismus keine Randerscheinung sei. Die Polizei habe die Gruppe bereits seit längerer Zeit beobachtet. Bei der Razzia wurden Waffen, Handys und weitere Beweismittel sichergestellt. Drei Personen befinden sich in Untersuchungshaft, die Ermittlungen dauern an. Die Stadt Bratislava begrüßte das konsequente Vorgehen der Polizei und erinnerte daran, dass ähnliche Übergriffe zuletzt in den 1990er-Jahren aufgetreten seien – eine Entwicklung, die sich nicht wiederholen dürfe. Nachdem erste Medien über die Vorfälle in der Hauptstadt berichtet hatten, nahm die Stadt umgehend Gespräche mit der Polizei auf.
Am 20 Mai 2025 wurde in Bratislava das europäische Forschungsprojekt "Low Resource AI" ("lorAI") gestartet. Es wird vom Kempelen-Institut für intelligente Technologien (KInIT) koordiniert und durch das EU-Programm Horizon Europe mit 10,9 Millionen Euro gefördert. Zusätzlich beteiligt sich das slowakische Bildungsministerium an der Finanzierung. "lorAI" ist das bislang größte europäische KI-Projekt unter slowakischer Leitung. Das Projekt will Künstliche Intelligenz so weiterentwickeln, dass sie auch unter einfachen Bedingungen gut funktioniert, zum Beispiel wenn nur wenige Daten, begrenzte Rechenleistung oder personelle Ressourcen vorhanden sind, was besonders für kleinere Länder von Bedeutung ist. Ein Schwerpunkt ist der Aufbau großer Sprachmodelle für die slowakische Sprache, zum Beispiel für bessere Übersetzung, Spracherkennung und Textanalyse. Weitere Themen sind Faktenprüfung, soziale Netzwerke, energieeffiziente KI und ethische Fragen beim Technologieeinsatz. Am Projekt beteiligen sich renommierte Forschungseinrichtungen aus Europa, darunter das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das sieben Universitäten vereinende irische ADAPT Centre und das griechische Centre for Research and Technology Hellas (CERTH). Auch das slowakische Technologieunternehmen ESET unterstützt das Vorhaben mit einer Investition von drei Millionen Euro.
Bratislava hat ihre erste Bushaltestelle aus dem 3D-Drucker erhalten. Sie befindet sich im Stadtteil Dúbravka an der Haltestelle Harmincova und wurde vom Architekturbüro Architekti Šebo Lichý in Bratislava entworfen. Die Haltestelle besteht aus nur vier Betonteilen, was den Materialverbrauch, Abfall und die Umweltbelastung reduziert. Sie vereint Funktionalität, Ergonomie und Ästhetik in einer auffälligen Konstruktion mit Lichtspiel durch Wandöffnungen und integrierter Beleuchtung. Ziel des Projekts ist es, den Stellenwert des öffentlichen Verkehrs für eine nachhaltige Stadtentwicklung hervorzuheben. Die Haltestelle wurde von der tschechischen Firma ICE Industrial Services realisiert. Laut Architekt Michal Mačuda von ICE Industrial Services wurde dabei erstmals ein fünf Meter breiter Bogen auf eine vorgefertigte Form gedruckt. Nach ihrem Kenntnisstand handelt es sich um ein weltweit bislang einzigartiges Projekt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 20. Mai 2025 in Genf eine internationale Vereinbarung zur Pandemievorsorge angenommen. Schon am Vorabend hatte ein Ausschuss der WHO dem Text mit 124 Stimmen zugestimmt, elf Länder, darunter die Slowakei, Italien und Polen, enthielten sich. Kein Staat stimmte dagegen. Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) hatte angekündigt, dass die slowakische Delegation die Vereinbarung ablehnen und eine Abstimmung statt eines Konsensverfahrens fordern solle.Gesundheitsminister Kamil Šaško von der Koaltionspartei Stimme-Sozialdemokratie (HLAS–SD) kritisierte diese Entscheidung öffentlich. Er und seine Partei unterstützten die Ablehnung nicht und betonten, dass die Vereinbarung weder staatliche Souveränität verletze noch Impfpflichten enthalte. Die Oppositionsparteien Freiheit und Solidarität (Saska) und Bewegung Slowakei forderten Šaškos Rücktritt, wenn er sich weiter gegen den Beschluss der Regierung stelle. Saska-Vorsitzender Branislav Gröhling warf HLAS–SD vor, die Kontrolle über das Gesundheitsressort zu verlieren. Šaško wies die Rücktrittsforderung zurück und kündigte an, sowohl den Koalitionspartnern als auch der Öffentlichkeit zu erklären, dass die Pandemievereinbarung die Souveränität der Staaten nicht gefährdet. Er betonte, Ziel der Vereinbarung sei es, Staaten besser auf künftige Pandemien vorzubereiten durch Zugang zu Wissen, Werkzeugen und Verfahren. Zudem soll laut Šaško über die Vereinbarung erst in zwölf bis 18 Monaten endgültig entschieden werden, durch Regierung, Parlament und dem Staatspräsident.
Der Bürgermeister von Petržalka, dem größten Stadtteil Bratislavas, Ján Hrčka (parteilos), hat am 17. Mai 2025 seinen Rücktritt zum 31. Mai angekündigt. Er übernimmt damit politische Verantwortung für einen Betrugsfall, der kürzlich im Stadtteilamt aufgedeckt wurde. Ein Mitarbeiter der Personalabteilung soll seit 2023 unrechtmäßig über 2,7 Millionen Euro auf eigene Konten überwiesen haben. Hrčka erklärte, er trete zurück, weil der Betrug über lange Zeit unentdeckt geblieben sei. Die lokale Fraktion der Partei Freiheit und Solidarität (Saska) bezeichnete Hrčkas Rücktritt als seltenen, aber richtigen Schritt. Auch die stärkste Fraktion unter den lokalen Abgeordneten von Petržalka, Team Bratislava und Progressive Slowakei (PS), hält den Schritt für angemessen, fordert aber umfassende Aufklärung. Kritik richtet sich vor allem auf die jahrelange Nichtbesetzung zentraler Leitungsfunktionen – wie etwa der Amtsleitung – sowie auf eine zu starke Machtkonzentration beim Bürgermeister, was zu Mikromanagement und organisatorischem Chaos geführt habe. Nun sind Audits und eine Sondersitzung des Stadtteilparlaments geplant. Die genauen finanziellen und organisatorischen Folgen des Betrugs sollen in den kommenden Wochen geklärt werden. Die Stadtteilverwaltung von Petržalka beschäftigt rund 950 Personen in Verwaltung, Bildung, sozialen Diensten und Infrastruktureinrichtungen.
Die Moskau-Reise von Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) anlässlich der Feierlichkeiten des "Tages des Sieges" am 9. Mai 2025 sorgt in der Slowakei für innenpolitische Spannungen. Die Oppositionspartei Fortschrittliche Slowakei (PS) kritisierte die Reise scharf. Michal Šimečka, Vorsitzender der PS, bezeichnete sie als "Schande" und warf Fico vor, die Interessen der Slowakei zu schädigen. Er betonte, dass der Premierminister gleichzeitig den Krieg feierte und sich mit Wladimir Putin sowie anderen autoritären Staatschefs ablichten ließ, während europäische Staatsoberhäupter in Kiew für den Frieden verhandelten. Ivan Korčok, der ehemalige Diplomat und Mitglied der PS, warnte, dass die Reise die internationalen Beziehungen der Slowakei gefährde. Die oppositionelle Christlich-Demokratische Bewegung (KDH) stellte fest, dass es besonders auffällig sei, dass sich Staatspräsident Peter Pellegrini (parteilos) sowie seine ehemalige Partei und der Koalitionspartner von SMER-SD, die Stimme-Sozialdemokratie (HLAS-SD), nicht von der Reise distanzierten. Zudem sei unklar, ob die Regierung die Reise genehmigt habe oder ob es sich um eine private Entscheidung Ficos handelte. In diesem Zusammenhang hat die KDH eine Frage an Matúš Šutaj Eštok, Innenminister und Vorsitzender der Regierungspartei HLAS-SD, gestellt, um zu klären, wer die Kosten für die Auslandsreise übernommen hat. Eštok bezeichnete die Reise als "individuell", respektiere jedoch die Entscheidung des Premierministers als Koalitionspartner. Er erklärte, dass die HLAS-SD keine wesentlichen Einwände gegen die Reise habe. Fico selbst bezeichnete den Besuch in Moskau als "wichtigen diplomatischen Erfolg", der konkrete Ergebnisse geliefert habe. Er erwähnte bilaterale Gespräche mit den Staatsoberhäuptern Russlands, der Volksrepublik Chinas und Brasiliens, bei denen laut dem Premierminister konkrete Themen besprochen wurden.
Die Slowakei wird voraussichtlich die EU-Ziele für erneuerbare Energien bis 2030 nicht erreichen. Laut dem Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP) soll der Anteil erneuerbarer Energien 35 Prozent des Energieverbrauchs ausmachen. Der NEKP sieht jedoch nur einen Anteil von 25 Prozent vor, was weit unter den Anforderungen der Europäischen Union (EU) liegt. Die slowakische Vereinigung für nachhaltige Energie (SAPI) kritisiert nun diesen Plan und betont, dass die Slowakei sich auf einen signifikant steigenden Energiebedarf vorbereiten muss, insbesondere aufgrund der Elektrifizierung der Industrie, der zunehmenden Nutzung von Wärmepumpen und der Entwicklung der Elektromobilität. Es wird erwartet, dass der Stromverbrauch bis 2035 um ein Drittel steigen wird, was den Ausbau erneuerbarer Energien dringend notwendig macht. SAPI warnt außerdem, dass die geplante Errichtung eines neuen Kernkraftwerks nicht ausreicht, um den steigenden Energiebedarf zu decken. Angesichts der Verzögerungen und Kosten bei der Errichtung von Kernkraftwerken sei es fraglich, ob das Projekt bis 2040 abgeschlossen sein wird. Erneuerbare Energiequellen wie Wind-, Solar-, Wasser- und Geothermieanlagen könnten wesentlich schneller gebaut werden. Die slowakische Regierung hat den NEKP im April mit mehr als neun Monaten Verspätung verabschiedet, was die unzureichende Vorbereitung der Regierung unterstreicht. Ohne die Beseitigung von Barrieren für den Ausbau erneuerbarer Energien könnte die Slowakei nach 2030 auf Stromimporte angewiesen sein, anstatt die angestrebte Energieunabhängigkeit zu erreichen.
Immer mehr Ärzt*innen in der Slowakei kündigen ihre Verträge mit der staatlichen Krankenversicherung aufgrund unzureichender Finanzierung durch den Staat. In Bratislava haben etwa 40 Prozent der Ordinationen keine Verträge mit den Krankenkassen, was bedeutet, dass Patient*innen die Kosten für die Behandlung selbst tragen müssen. Expert*innen warnen vor einem unhaltbaren System, das ohne finanzielle Unterstützung nicht stabil bleiben kann – insbesondere bei spezialisierter und ambulant durchgeführter Gesundheitsversorgung. Es wird eine systematische Veränderung gefordert, um die Gesundheitsversorgung auch für breite Bevölkerungsschichten zugänglich zu halten. Das Gesundheitsministerium betont, dass die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Ordinationen eine der Prioritäten der Regierung bleibt und arbeitet an einer Reform, die die Finanzierung und Struktur stabilisieren soll.
Bratislava richtet 2025 zum zweiten Mal die internationale Konferenz Start with Children aus, die sich der Entwicklung kinderfreundlicher Städte widmet. Am 13. und 14. Mai wird die Konferenz in der Alten Markthalle stattfinden und Expert*innen aus der ganzen Welt zusammenbringen. Ziel der Veranstaltung ist es, Lösungen für sicherere, gesündere und lebenswertere Städte für Kinder zu finden. Zu den prominenten Vortragenden gehören der französisch-kolumbianische Forscher Carlos Moreno, der das Konzept der 15-Minuten-Stadt entwickelte, die österreichische Architektin Eva Kail, bekannt für ihr inklusives Stadtdesign, sowie der britische Urbanist Jonny Anstead, der innovative Lösungen für Wohnraum und öffentliche Räume entwickelt. Neben Vorträgen wird die Konferenz auch Workshops zur Stadtplanung bieten, die auf die Bedürfnisse von Kindern und Familien fokussiert sind. Die Organisator*innen, darunter das städtische Metropolitan Institute of Bratislava (MIB), laden sowohl Fachleute als auch die breite Öffentlichkeit ein, aktiv an Diskussionen zur Zukunft urbaner Räume teilzunehmen.
Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Sozialdemokratische Richtung) schlug am 4. Mai 2025 während einer Pressekonferenz vor, die politischen Fernsehdiskussionen von Sonntag auf Werktage zu verlegen. Er forderte die Vorsitzenden aller Parteien auf, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, um die Bürger*innen von den Sonntags-Sendungen zu entlasten und die Diskussionen während der Woche auszustrahlen. Fico argumentierte, der Sonntag sollte ein Ruhetag sein, außerdem entspreche die Qualität der politischen Diskussionen und der Moderator*innen nicht den Erwartungen der Bevölkerung. Der Vorschlag stieß auf Kritik seitens der Opposition. Die Partei Fortschrittliche Slowakei (PS) bezeichnete Ficos Idee als Zeichen der Unfähigkeit und Feigheit der Regierung, die zunehmend kritischen Medienfragen ausweicht und sich der Opposition entzieht. Ein Beispiel dafür sei, dass der Premierminister seit Monaten keinen Mut gezeigt habe, ein Duell mit dem Vorsitzenden der PS zu führen. Der Vorschlag von Fico wurde als verzweifelter Versuch interpretiert, die wachsenden Probleme der Regierung, wie sanierungsbedürftige Krankenhäuser, misslungene Konsolidierungsmaßnahmen und steigende Lebenshaltungskosten, zu überdecken.
Seit dem 1. April 2025 ist in der Slowakei die Transaktionssteuer in Kraft, die zu höheren Preisen für öffentliche Dienstleistungen wie den Nahverkehr und die Müllentsorgung führen wird. Obwohl Städte und Gemeinden von der Steuer befreit sind, müssen ihre öffentlichen Unternehmen diese zahlen, was die Kosten für die Dienstleistungen erhöht. Wirtschaftsexpert*innen kritisieren, dass die Steuer übereilt eingeführt wurde und mehrere Unstimmigkeiten aufweist. Sie betrifft Finanztransaktionen von Unternehmen, wie Überweisungen und Bargeldabhebungen. Die Steuer wird beispielsweise jeden Monat bei der Auszahlung der Gehälter an die Mitarbeiter*innen fällig. In Bratislava wird erwartet, dass die Transaktionssteuer die Preise für Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr um etwa zwölf Prozent erhöhen wird. Die Transaktionssteuer wird die Budgets der drei größten städtischen Unternehmen in Bratislava bis Ende dieses Jahres voraussichtlich um mehr als 700.000 Euro belasten.
Im Jahresbericht 2024 kritisiert Amnesty International (AI) die Slowakei für die unzureichende Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum. AI betont, dass Tausende Menschen, insbesondere marginalisierte Gruppen wie Rom*nja, keinen Zugang zu geeignetem Wohnraum haben. Die Organisation kritisiert auch die slowakische Regierung für Gesetzesänderungen, die das Recht auf friedliche Versammlungen und freie Meinungsäußerung unangemessen einschränken. Besonders bedenklich ist die Diskriminierung von Rom*nja bei der Vergabe von Sozialwohnungen sowie die unzureichende Umsetzung von Urteilen gegen Polizeigewalt gegenüber diese Bevölkerungsgruppe. Zudem bemängelt AI, dass LGBTIQ-Personen und transgeschlechtliche Menschen weiterhin großen Hürden beim Zugang zu Rechten und Gesundheitsdiensten gegenüberstehen. Die Organisation fordert einen besseren Schutz für diese Gruppen. Zudem weist AI darauf hin, dass es in der Slowakei nach wie vor keine rechtliche Definition von Vergewaltigung gibt, die auf der Abwesenheit von Zustimmung basiert. Auch das Fehlen eines Entschädigungsmechanismus für Frauen, insbesondere von Romnja, die zwischen 1966 und 2004 Zwangssterilisationen erlitten haben, wird von der Organisation kritisiert. Im Bereich Umweltschutz prangert AI die langsamen Fortschritte der Slowakei bei der Umstellung auf erneuerbare Energien an und fordert eine stärkere Verpflichtung des Landes zur Bekämpfung des Klimawandels.
Am 24. April 2025 demonstrierten Tausende Menschen in mehreren slowakischen Städten gegen ein neues Gesetz zu Nichtregierungsorganisationen, das von vielen als Gefahr für die Zivilgesellschaft und die Meinungsfreiheit gewertet wird. Unter dem Motto "Slowakei ist Europa“ zogen die Demonstrierenden in Bratislava vom Freiheitsplatz zum Präsidentenpalast, um einen symbolischen Brief an Präsident Peter Pellegrini (parteilos) zu übergeben. In diesem forderten sie, das Gesetz nicht zu unterzeichnen. Das Gesetz sieht vor, NGOs stärker zu kontrollieren und deren Finanzierung transparenter zu gestalten, was Kritiker*innen als Schikane und Einschränkung der Zivilgesellschaft betrachten. Die Protestierenden verglichen das Gesetz mit dem russischen "Agentengesetz", das NGOs verpflichtet, sich als "ausländische Agenten" zu registrieren, wenn sie ausländische Mittel erhalten und als repressiv gilt. In Banská Bystrica und Košice fanden ebenfalls Kundgebungen statt. Die Proteste sind Teil einer landesweiten Bewegung, die sich gegen die prorussische Politik von Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) richtet und für eine demokratische und europäische Slowakei eintritt.
Am 23. April 2025 wurde in Bratislava der erste städtische Mietwohnungsbau am Muchovo-Platz in Petržalka abgeschlossen. Der Neubau umfasst 103 Wohnungen, die vor allem sozial benachteiligten Personen sowie Beschäftigten im öffentlichen Dienst, Lehrkräften und Gesundheitspersonal zugutekommen sollen. Der Bau wurde mit einem Zuschuss von 4,4 Millionen Euro des Ministeriums für Verkehr sowie einem Kredit des Staatlichen Fonds für Wohnungsentwicklung in Höhe von 2,9 Millionen Euro finanziert. Der Rest wurde von der Stadt aus eigenen Mitteln getragen. In der Umgebung sind ein öffentlicher Park und weitere Infrastruktur geplant. Bratislava kämpft seit Jahren mit einem Mangel an Mietwohnungen und plant, den städtischen Wohnungsbestand erheblich auszubauen. Ein weiteres Wohnhaus mit etwa 50 Mietwohnungen ist bereits in Planung, und auch in anderen Stadtteilen wie Ružinov und Vrakuna sollen neue Mietwohnungen entstehen. Die Stadt vermietet derzeit etwa 870 Wohnungen, während mehr als 1.000 weitere von den Stadtteilen verwaltet werden, was jedoch nicht ausreicht, um das Wohnungsproblem zu lösen. Seit September 2024 wurden mehr als 1.000 Anträge auf Mietwohnungen eingereicht, die Wartezeit beträgt etwa sieben Jahre.
Die Stadt Bratislava hat die erste stadtweite Meisterschaft in der Vorgartenpflege unter dem Motto "Ohne Unkraut" (Bez burinky) ins Leben gerufen. Mit dem Wettbewerb sollen all jene gewürdigt werden, die sich seit Jahren freiwillig und mit viel Einsatz um ihre Vorgärten kümmern und so zur Verschönerung des Stadtbilds beitragen. Beitragseinsendungen sind den gesamten April über möglich. Interessierte können ihre Vorgärten entweder über die Website
www.bezburinky.sk einreichen – dort finden sich auch weitere Informationen und Teilnahmebedingungen – oder über gedruckte Formulare, die im Laufe des Monats stadtweit in die Briefkästen verteilt werden. Eine Fachjury wird bis zu 20 Finalist*innen auswählen. Anschließend findet eine Online-Befragung der Öffentlichkeit statt. Die Gewinner*innen werden im Rahmen eines feierlichen Gala-Picknicks im Park von Janko Kráľ Mitte Juni bekannt gegeben.
Der Präsident der Slowakischen Republik, Peter Pellegrini (parteilos, vormals HLAS–SD – Stimme-Sozialdemokratie), hat eine Geldstrafe wegen eines Verstoßes gegen das Wahlkampfgesetz bezahlt. Wie der private Fernsehsender TV Markíza berichtet, hatte das Innenministerium über eine Strafe in Höhe von 10.000 Euro zu entscheiden. Laut dem Sender steht die Sanktion im Zusammenhang mit einem Fall, in dem Pellegrini von der Partei HLAS-SD erst nach dem offiziellen Ende des Wahlkampfs eine Geldüberweisung auf ein transparentes Parteikonto erhalten hatte – ein Vorgang, der laut slowakischem Wahlrecht nicht zulässig ist.
Ein durch einen russischen Drohnenangriff zerstörter ukrainischer Krankenwagen wird bis zum 5. Mai 2025 vor der Alten Markthalle in Bratislava öffentlich zu sehen sein. Laut den Organisator*innen handelt es sich um ein authentisches, kriegszerstörtes Artefakt direkt von der Front – das erste seiner Art, das seit Beginn des Krieges in der Ukraine in der Slowakei ausgestellt wird. Die Schirmherrschaft über die Ausstellung hat der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava) übernommen. Der gezeigte Krankenwagen "Oksana" war ein Geschenk der Slowakei an die ukrainischen Streitkräfte. Wie Fedor Blaščák, Leiter der Open Society Foundation, erklärt, wurde er im November 2024 an die ostukrainische Stadt Izium übergeben. Am 27. Jänner 2025 wurde er zur Evakuierung verwundeter Soldat*innen eingesetzt, als er auf dem Rückweg für kleinere Reparaturen von einer russischen Drohne getroffen wurde. Teil der Ausstellung ist ein Video, das die Explosion zeigt. Laut Blaščák steht der zerstörte Krankenwagen symbolisch für die Grausamkeit des Krieges, für Tod, Verlust und zerstörtes Leben. Nach Bratislava wird das Mahnmal in weitere Städte reisen – darunter Prag, Žilina und weitere slowakische Orte. Im Sommer ist auch eine Inszenierung auf dem renommierten Pohoda-Festival geplant.
Der Slowakische Naturschutzkongress lehnt die Pläne des Unternehmens Slovnaft, in Bratislava die größte Müllverbrennungsanlage in der Slowakei zu errichten, entschieden ab. Das vom slowakischen Umweltministerium prüfende Projekt "Zentrum für energetische Verwertung von Abfällen (CEZO)" birgt laut Kongress ein erhebliches Umwelt- und Gesundheitsrisiko. Das Gremium fordert die Ablehnung des Projekts. Stattdessen müsse die Slowakei – wie von der Europäischen Kommission gefordert – ihre Anstrengungen zur Abfallvermeidung, konsequenten Trennung und Recycling deutlich verstärken. Der betroffene Stadtteil Bratislava-Vrakuňa sei bereits mit einer überdurchschnittlichen Umweltbelastung konfrontiert. Der Kongress betont zudem, dass in Bratislava bereits eine städtische Müllverbrennungsanlage existiere, deren Kapazität nicht ausgelastet sei und bei der zudem eine Erweiterung geplant ist. Eine zusätzliche Anlage ist nicht zu rechtfertigen, wenn sie nur die Gewinnmaximierung für einen privaten Investor zum Ziel hat. Der Naturschutzkongress kritisiert zudem, dass das geplante Projekt weder eine umfassende Risikoanalyse noch eine kumulative Bewertung möglicher Umwelt- und Gesundheitsgefahren für die umliegenden Gebiete enthält. Ebenso äußert er große Bedenken hinsichtlich mangelnder Transparenz im laufenden Prüfverfahren. Slovnaft plant, bis 2030 auf dem Firmengelände in Bratislava-Vrakuňa ein Energierückgewinnungszentrum zu errichten. Ziel sei es, den Anteil der Deponierung von Abfällen zu verringern. Das Unternehmen versichert, dass das Projekt keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben wird.
Am 16. April 2025 verabschiedeten die Abgeordneten des Nationalrats der Slowakischen Republik eine Änderung des Gesetzes über gemeinnützige Organisationen. Die Novelle bringt mehrere Neuerungen mit sich, die auf eine erhöhte Transparenz in der Tätigkeit von NGOs, Stiftungen und Vereinen abzielen. Künftig sind alle gemeinnützigen Organisationen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 35.000 Euro verpflichtet, einen Transparenzbericht zu veröffentlichen. Dieser Bericht muss unter anderem Angaben über natürliche oder juristische Personen enthalten, die im Kalenderjahr mehr als 5.000 Euro gespendet haben, und Identifikationsdaten von Organmitgliedern veröffentlichen. Für Verstöße gegen diese Transparenzpflicht wurde ein mehrstufiger Sanktionsmechanismus eingeführt. Im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens wurden einige ursprünglich vorgesehene Regelungen gestrichen. So wurden weder die geplante Kennzeichnung von Organisationen, die mehr als 5.000 Euro pro Jahr aus dem Ausland erhalten, als "ausländisch finanziert", noch ein Abschnitt zur Regulierung des Lobbyings in die endgültige Fassung aufgenommen. Die Gesetzesänderung soll mit 1. Juni 2025 in Kraft treten. Die Opposition kritisiert die Novelle scharf und fordert Präsident Peter Pellegrini (parteilos) auf, sein Veto einzulegen. Es handele sich um einen gezielten Versuch der Koalition, zivilgesellschaftliches Engagement zu bestrafen, das seit Jahren Funktionen eines nicht funktionierenden Staates übernehme. Der Gesetzentwurf wurde ein Jahr nach Einreichung ohne Rücksicht auf Einwände verabschiedet. Auch zahlreiche NGOs äußerten sich kritisch. Das Präsidialamt teilte mit, Präsident Pellegrini werde sich mit dem Gesetz befassen und dann über das weitere Vorgehen entscheiden.
Die Klinik für Urologie der Medizinischen Fakultät der Comenius-Universität, der Slowakischen Medizinischen Universität und des Universitätskrankenhauses Bratislava (UNB) hat als erste Einrichtung in der Slowakei ein innovatives Verfahren zur fokalen Behandlung von Prostatakrebs eingeführt. Dabei kam die HIFU-Methode (High-Intensity Focused Ultrasound) zum Einsatz – ein hochfokussierter Ultraschall, der Tumorgewebe gezielt und mit minimaler Schädigung des umliegenden Gewebes zerstört. Die HIFU-Therapie gilt als besonders schonend, schnell und komfortabel. Zu den Vorteilen für Patienten zählen unter anderem eine geringere Belastung durch den Eingriff, der Erhalt der Harnfunktion und Erektionsfähigkeit sowie eine verkürzte Erholungszeit. Der Eingriff ist nahezu blutungsfrei und dauert etwa 30 Minuten. Die Methode wird bereits erfolgreich in anderen europäischen Ländern wie Deutschland angewendet und stellt nun auch in der Slowakei einen wichtigen Fortschritt in der Behandlung von Prostatakrebs dar.
Das Pavol-Országh-Hviezdoslav-Theater (DPOH) in Bratislava wird in den kommenden fünf Jahren von Vladislava Fekete und Veronika Kolejáková geleitet. Das Stadttheater gab am 9. April 2025 das Ergebnis des Auswahlverfahrens für die Positionen der Theaterdirektion und der künstlerischen Leitung bekannt. Zentrales Entscheidungskriterium für die Ernennung war die inhaltliche Übereinstimmung des eingereichten Managementkonzepts für den Zeitraum 2025 bis 2030 mit der Strategie "Dekade für Kultur – Bratislava 2030", dem wichtigsten kulturpolitischen Leitdokument der Stadt, das im Jahr 2022 vom Geminderat verabschiedet wurde. Das Konzept verfolgt das Ziel einer nachhaltigen und inklusiven Entwicklung des Kultursektors in der Hauptstadt. Im Rahmen des Auswahlprozesses fanden sowohl öffentliche als auch nichtöffentliche Anhörungen vor dem Auswahlkomitee statt. Das Verfahren wurde von der Organisation Transparency International begleitet, die den Ablauf als überdurchschnittlich transparent und fair bewertete. Vladislava Fekete bringt Erfahrung als Dramaturgin, Kulturmanagerin, Dozentin, Übersetzerin und Dramatikerin mit. Sie absolvierte ein Studium der Theaterregie und Dramaturgie an der Akademie der Darstellenden Künste in Bratislava, wo sie promovierte und sich als außerordentliche Professorin habilitierte.
Am 10. April 2025 hat das slowakische Parlament beschlossen, dass Pensionsverwaltungsgesellschaften (DSS) künftig einen Teil der in der zweiten Säule angesparten Mittel in nationale Infrastrukturprojekte investieren dürfen. Konkret können diese Gesellschaften nun freiwillig entscheiden, bis zu fünf Prozent ihres verwalteten Vermögens in Wertpapiere sogenannter alternativer Investmentfonds anzulegen, vorausgesetzt, diese Fonds investieren in Projekte von besonderem nationalem Interesse innerhalb der Slowakei. Mögliche Einsatzbereiche dieser Mittel sind unter anderem der Bau von Mietwohnungen, die Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs, der Ausbau von Energienetzen sowie Investitionen in umweltfreundliche Infrastrukturprojekte. Die Neuregelung soll die bisherige Anlagestrategie in der zweiten Säule sinnvoll ergänzen. Bei einem aktuellen Gesamtvermögen von rund 17 Milliarden Euro ergibt sich daraus ein mögliches Investitionsvolumen von etwa 800 bis 900 Millionen Euro für entsprechende Infrastrukturmaßnahmen. Derzeit legen die DSS den Großteil der Mittel in Aktien an, die sich an der globalen Wirtschaftsentwicklung orientieren. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den USA, gefolgt von Europa und entwickelten asiatischen Märkten.
Am 9. April 2025 hat das slowakische Parlament ein Gesetz beschlossen, das unter dem Titel "Gesetz zur Wiedergutmachung von Unrecht im Zusammenhang mit Anti-Pandemie-Maßnahmen" bekannt ist. Es sieht vor, dass Menschen entschädigt werden, die während der Covid-19-Pandemie wegen Verstößen gegen staatliche Maßnahmen mit Bußgeldern belegt wurden. Die Regelung betrifft unter anderem Fälle, in denen Personen ohne vorgeschriebene Maske unterwegs waren oder gegen Ausgangsbeschränkungen und Quarantäneauflagen verstoßen haben. Die Betroffenen bekommen die gezahlten Strafen zurück, unabhängig davon, ob sie von der Polizei, den Gemeinden oder dem Gesundheitsamt verhängt wurden. Auch Personen, die sich in staatlichen Quarantäneeinrichtungen aufhalten und dafür selbst zahlen mussten, können die Kosten zurückfordern. Schätzungen zufolge könnten Zehntausende von der neuen Regelung profitieren. Allein die Polizei verhängte während der Pandemie über 65.000 Geldstrafen im Gesamtwert von rund drei Millionen Euro. Für die Rückzahlungen ist ein Budget von rund 3,34 Millionen Euro vorgesehen. Das Gesetz tritt am 1. Mai 2025 in Kraft. Anträge auf Rückerstattung können bis spätestens 31. Oktober 2025 gestellt werden. Notwendig dafür ist ein Zahlungsnachweis oder eine eidesstattliche Erklärung.
Die Lage im Slowakischen Hydrometeorologischen Institut (SHMÚ) spitzt sich zu: In einem offenen Brief äußern sich Mitarbeiter*innen erstmals öffentlich zur Situation in der staatlichen Einrichtung, die für Wettervorhersagen, Flugsicherheit, Strahlenschutz und weitere Umweltbereiche zuständig ist. Das SHMÚ übernimmt Aufgaben, die in anderen Ländern auf mehrere Institutionen verteilt sind – darunter die Überwachung von Emissionen und landwirtschaftlichen Einflüssen. Der am 7. April 2025 veröffentlichte Brief beschreibt eine Atmosphäre der Angst und Einschüchterung durch das Management. Es sei fraglich, ob das Institut unter diesen Bedingungen seinen Aufgaben weiterhin nachkommen könne – und das, obwohl das SHMÚ zur kritischen Infrastruktur des Staates zählt. 30 Mitarbeiter*innen, darunter der renommierte slowakische Klimatologe Jozef Pecho, haben den Brief unterzeichnet. Zudem liegt eine interne Petition vor, der sich laut dem Schreiben bereits 150 Beschäftigte angeschlossen haben. Das SHMÚ beschäftigt insgesamt rund 400 Personen. Eine Reaktion der Leitung steht bislang aus. Umweltminister Tomáš Taraba von der Slowakischen Nationalpartei (SNS) bestreitet die Vorwürfe und spricht von einer stabilen Lage.
Die Nichtregierungsorganisation "Daphne – Institut für angewandte Ökologie" lädt die Öffentlichkeit dazu ein, sich im Rahmen der Initiative "Lebendiges Bratislava" an der Erfassung der natürlichen Vielfalt der slowakischen Hauptstadt zu beteiligen. Bei diesem Projekt können Expert*innen, Naturliebhaber*innen und interessierte Bürger*innen gemeinsam eine aktuelle Karte der Artenvielfalt in der Stadt erstellen. Beobachtungen von Pflanzen, Tieren und Insekten lassen sich dabei ganz einfach über die mobile App iNaturalist dokumentieren. So können wertvolle Daten gesammelt werden, auch zu invasiven Arten wie der Asiatischen Hornisse. Ziel der Initiative ist es, fundierte Informationen über die städtische Natur zu gewinnen und eine Gemeinschaft von Menschen zu fördern, die sich für den Umweltschutz engagieren. Die Bürgerforschungsinitiative "Lebendiges Bratislava" läuft noch bis August 2026.
Das Museum der Stadt Bratislava, das die Burg Devín verwaltet, startet ein neues Sommerfestival namens "Sútok" – das slowakische Wort für "Zusammenfluss". Der Name verweist auf die besondere Lage der Burg am Zusammenfluss von Donau und March. Das eintägige Festival wird am 14. Juni 2025 stattfinden und Geschichte, Nachhaltigkeit, aktuelle gesellschaftliche Themen und zeitgenössische Musik verbinden. Ziel ist es, die Burg als offenen Kulturort für alle zu etablieren – für Geschichtsinteressierte, Kulturliebhaber*innen und Familien. Das vielfältige Programm richtet sich an ein junges, kulturbewusstes Publikum. In der Diskussionszone geht es unter anderem um die Rolle der Burg in der nationalen Identität, ihre symbolische Bedeutung in der Geschichte sowie um die Zukunft des Amphitheaters. Ergänzt wird das Angebot durch eine Familienzone, Workshops, eine Chill-out-Area, Abendkonzerte und lokale Anbieter*innen. Das "Sútok"-Festival soll ein Ort sein, an dem Geschichte und Gegenwart in einen offenen, lebendigen und vielfältigen Dialog treten.
Am 3. und 4. April 2025 werden in der gesamten Slowakei erneut Proteste stattfinden – diesmal auch gegen das geplante Nichtregierungsorganisationen-Gesetz. Konkret verpflichtet der NGO-Gesetzentwurf, die regelmäßig Einfluss auf staatliche Entscheidungsprozesse nehmen, sich als Lobbyisten zu registrieren und ihre Aktivitäten auf ihrer Website offenzulegen. Die Initiative "Frieden für die Ukraine!" bezeichnet es als den "schwersten Angriff auf die Zivilgesellschaft seit den 1990er Jahren". In Bratislava beginnt die Demonstration am 3. April um 18 Uhr auf dem Freiheitsplatz und führt zum Paralament, während in anderen Städten die Proteste wie bisher am Freitag stattfinden. Die Aktionen sind Teil der Protestreihe "Slowakei ist Europa", die seit Ende 2024 andauert. Die Initiative warnt vor Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten und einem Angriff auf aktive Bürger*innen. Kritiker*innen sehen Parallelen zur russischen Gesetzgebung, die NGOs kriminalisiert und den zivilgesellschaftlichen Sektor bedroht.
Am 26. März 2025 wurde Richard Raši, stellvertretender Vorsitzender der Koalitionspartei Stimme-Sozialdemokratie (HLAS-SD), zum Präsidenten des slowakischen Parlaments gewählt. In einer geheimen Abstimmung erhielt er die Stimmen aller 79 anwesenden Koalitionsabgeordneten – mindestens 76 wären für die Wahl nötig gewesen. Das Amt des Parlamentspräsidenten war seit April 2024 unbesetzt, nachdem der damalige Amtsinhaber Peter Pellegrini (parteilos, zuvor HLAS-SD) die Präsidentschaftswahl gewonnen hat. Laut Koalitionsvereinbarung steht dieser Posten der HLAS-SD zu. Die Wahl hat sich über Monate verzögert, da es innerhalb der Koalition keine Einigkeit über die Unterstützung eines Kandidaten gab. Raši war ins Parlament zurückgekehrt, nachdem er als Minister für Investitionen, regionale Entwicklung und Digitalisierung zurückgetreten war. Nach seiner Wahl kündigte er an, er wolle alles in seiner Macht Stehende tun, um Anstand und Sachlichkeit in die Debatten des Parlaments zurückzubringen. Die Wahlprüfer*innen der Opposition verweigerten die Unterschrift des Wahlprotokolls. Ihrer Meinung nach war die Abstimmung nicht geheim – sie werfen dem Koalitionsabgeordneten Igor Šimko (HLAS-SD) vor, kontrolliert zu haben, wie seine Kolleg*innen abgestimmt hätten. Die Vorsitzenden der Koalitionsparteien äußerten sich nicht zu den Vorwürfen der Opposition rund um die Wahl.
Der Zoo in Bratislava bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Grund dafür sind landesweite Präventivmaßnahmen, die von der slowakischen staatlichen Veterinär- und Lebensmittelbehörde im Zuge der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche angeordnet wurden. Die für dieses Jahr geplante Eröffnung der 65. Saison muss daher verschoben werden. Die im Zoo lebenden Tiere sind gesund und stehen unter verstärkter Aufsicht von Züchter*innen, Zoolog*innen und Tierärzt*innen. Zusätzlich hat der Zoo umfassende Hygienemaßnahmen für die tägliche Tierpflege eingeführt, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Die Maul- und Klauenseuche wurde in Rinderfarmen in vier Gemeinden im Süden der Slowakei bestätigt. Expert*innen gehen davon aus, dass die Krankheit über die Luft aus Ungarn eingeschleppt wurde. Die slowakische Regierung hat am 25. März 2025 wegen der Maul- und Klauenseuche den Ausnahmezustand für das gesamte Staatsgebiet ausgerufen. Dies ermöglicht dem Staat, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um wirksamer auf die von dem Virus ausgehende Bedrohung für Gesundheit und Sicherheit zu reagieren.
Die slowakische Regierung plant, gemeinnützige Organisationen (NGOs) strenger zu regulieren. Ein entsprechender Gesetzentwurf, den die Slowakische Nationalpartei (SNS) als "Hebel für den zivilen Sektor" bezeichnet, liegt aufgrund von Unstimmigkeien innerhalb der Koalition bereits seit einem Jahr im Parlament. Kürzlich wurde der Entwurf geändert, wobei die jüngste Anpassung vom Parlamentsabgeordneten Adam Lučanský (SNS) eingebracht wurde. Der Gesetzentwurf befasst sich mit der Lobbyarbeit von NGOs und sieht neue administrative Pflichten vor, die bislang nicht erforderlich waren. Künftig müssen sich NGOs, die mindestens einmal pro Quartal direkt oder indirekt Einfluss auf die Entscheidungsfindung von Beamt*innen oder hohen Staatsbediensteten nehmen oder diese beraten, als Lobbyisten registrieren. Zudem sind sie verpflichtet, alle relevanten Informationen zu ihrer Lobbyarbeit auf ihrer Website zu veröffentlichen. Bei Verstößen gegen diese Vorschriften drohen Geldstrafen von bis zu 1.000 Euro oder sogar die Schließung der Organisation. Laut Adam Lučanský wurde das Gesetz maßgeblich vom Regierungsamt ausgearbeitet und entspreche auch den Forderungen internationaler Organisationen wie der OECD und der Gruppe der Staaten gegen Korruption (GRECO). Allerdings war die Slowakei ursprünglich dazu aufgefordert worden, ein Gesetz zu verabschieden, das sich auf den Lobbyismus von Politiker*innen konzentriert. Ein solches Gesetz würde öffentliche Amtsträger*innen verpflichten, offenzulegen, mit wem sie sich getroffen haben und wer auf sie Einfluss genommen hat. Der Schwerpunkt läge dabei eher auf Unternehmen als auf NGOs. Die Bürger*innenvereinigung "Plattform für Demokratie" kritisierte den Gesetzentwurf scharf und bezeichnete ihn als "russisches Gesetz" gegen aktive Bürger*innen. Besonders die Regelungen zur Lobbyarbeit stießen auf Kritik, da sie ausschließlich NGOs betreffen würden.
Die Stadt Bratislava plant in Kooperation mit der städtischen Entsorgungsgesellschaft OLO den Bau eines Technologieparks zur Abfallverwertung. Geplant sind ein Zentrum für die Verarbeitung von Bioabfällen und erneuerbare Energie sowie eine Anlage zur Verbesserung der Abfalltrennung. Die Bioabfallverwertungsanlage soll jährlich 50.000 Tonnen organischen Abfall verarbeiten und 2,6 Millionen Kubikmeter Biogas sowie 1,5 Millionen Kubikmeter Biomethan erzeugen, das zur Heizungsversorgung genutzt wird und den jährlichen Energiebedarf von rund 1.500 Haushalten deckt. Zudem wird die Produktion von 14.000 Tonnen zertifiziertem Kompost erwartet. Auch eine modernisierte Sortieranlage soll gebaut werden, um die Effizienz der Abfalltrennung zu steigern. Das Projekt knüpft an frühere OLO-Initiativen an, wie die kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung für Haushalte in Bratislava, die Digitalisierung und Optimierung der Sammelprozesse sowie das Re-Use-Zentrum KOLO. Realisiert werden wird das Projekt auf einem Grundstück im Besitz der OLO in einem Industriegebiet in der Nähe der bestehenden Abfallverbrennungsanlage. Eine Studie bestätigte minimale Umweltauswirkungen. Die geplante Technologie zur Bioabfallverwertung kombiniert Trockenfermentation und Kompostierung und soll sowohl Biogas als auch zertifizierten Kompost erzeugen.
Am Abend des 16. März 2025 fand auf dem Hauptplatz in Bratislava das "Konzert für die Ukraine" statt, bei dem sowohl slowakische als auch ukrainische Musiker*innen auftraten. Seit 2022 wird die Veranstaltung jährlich vom Pohoda Festival – eines der größten Musikfestivals in der Slowakei – und dem Bratislava Kultur- und Informationszentrum organisiert. Ziel ist es, Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Die Schirmherrschaft übernahm der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava). Neben den Konzerten hielten auch der Gründer der Initiative "Für die Kinder der Ukraine" und Vertreter*innen der Europäischen Kommission in der Slowakei sowie der Stiftung "Open Society" Ansprachen.
Am 14. März 2025 wurde im Stadtteil Devínska Nová Ves ein neuer Jugendklub eröffnet. Die Einrichtung, die in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Restaurants entstanden ist, bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich zu treffen, Freizeitaktivitäten zu genießen und kommunale Projekte umzusetzen. Zunächst ist der Jugendklub freitags geöffnet, aber es wird erwartet, dass sich die Öffnungstage in Zukunft ausweiten. Die Stadtteilverwaltung betonte, dass die Räumlichkeiten auch Schulen und gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung stehen. Der Jugendklub wurde in Zusammenarbeit mit dem Jugendparlament von Devínska Nová Ves eingerichtet, das seit 2023 aktiv ist. Zu den Einrichtungen gehören ein Fitnessraum, ein Besprechungsraum und ein großer Gemeinschaftsbereich mit Küche, die für Treffen des Jugendparlaments sowie für Seminare, Vorträge und Brettspiel-Wettbewerbe genutzt werden können.
Am 11. März 2025 begann vor der Slowakischen Nationalgalerie (SNG) in Bratislava ein Protest, bei dem führende slowakische Künstler*innen wie Grafikerin Ivana Šáteková, Maler Erik Šille und Medienkünstler András Cséfalvay teilnahmen. Sie kritisieren die aktuelle Führung der Galerie, die sie als schädlich für die Institution ansehen. An diesem Tag wurde die Galerie um 16 Uhr für die Öffentlichkeit geschlossen, da der vorübergehend beauftragte Direktor Jaroslav Niňaj sie aus Sicherheitsgründen vor der geplanten Pressekonferenz der Künstler*innen schließen ließ. Der Protest wird bis zum 8. April als Staffelprotest fortgesetzt, bei dem sich die Künstler*innen abwechseln, um mit einem Transparent mit der Aufschrift "Kunst wird nicht schweigen" vor der SNG zu stehen. Sie fordern ein transparentes Auswahlverfahren für die neue Leitung der SNG sowie Änderungen in der aktuellen Führung der Galerie. Der Protest ist eine Reaktion auf die Absetzung der bisherigen Direktorin Alexandra Kusej und die Unklarheit über die künftige Leitung der Galerie. Die Künstler*innen betonen, dass die SNG als Raum für Kunst und kritisches Denken erhalten bleiben muss.
Im Rahmen eines staatlich geförderten Wohnungsbauprojekts wird die slowakische Regierung im April 2025 die ersten Mietwohnungen übergeben. Es handelt sich um fast 70 Wohnungen im "Ovocné sady"-Projekt in Bratislava, die von der Versicherungsgesellschaft Kooperativa gekauft wurden und nun an den Staat vermietet werden. Das Programm richtet sich vor allem an Mitarbeiter*innen des öffentlichen Sektors wie beispielsweise medizinisches Personal. Die Mieten werden durch Zuschüsse des Arbeitgebers gesenkt, sodass die Miete für eine Einzimmerwohnung mit etwa 30 Quadratmetern zuzüglich Nebenkosten und Reparaturen bei rund 326 Euro liegt – im Vergleich zu 516 Euro auf dem freien Markt im Jahr 2024. Interessent*innen können sich für die Wohnungen im staatlichen Register anmelden, müssen jedoch Einkommensvoraussetzungen erfüllen. 35 Prozent der Wohnungen sind für öffentliche Bedienstete reserviert, der Rest für andere Gruppen wie Arbeitnehmer*innen in der Privatwirtschaft und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Das Ziel des Programms ist es, erschwinglichen Wohnraum zu schaffen und den Zugang zu Wohnraum für benachteiligte Gruppen zu erleichtern.
Die städtische Mietagentur in Bratislava, die seit zwei Jahren die Verfügbarkeit von Mietwohnungen für Familien und Menschen in Wohnungsnot verbessert, erweitert ihr Angebot. In Zusammenarbeit mit dem Bratislava Volunteer Centre (BDC) bietet sie nun Nachhilfe für Kinder von Alleinerziehenden an. Neben stabilem Wohnraum leistet die Mietagentur auch soziale Unterstützung für einkommensschwache Familien und Alleinerziehende. Das neue Programm ergänzt ein seit neun Jahren bestehendes BDC-Projekt, bei dem Freiwillige Kinder in Krisen- und Niedrigeinkommenszentren betreuen. Sie helfen bei Hausaufgaben, erklären den Schulstoff oder hören einfach zu. Die Initiative richtet sich an sozial benachteiligte oder alleinerziehende Eltern und soll langfristig eine respektvolle, freundschaftliche Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern fördern. Neben der Nachhilfe stärkt das Programm das Vertrauen der Kinder in Erwachsene und ihr Zugehörigkeitsgefühl. Auch ihre schulischen Leistungen sollen durch die kontinuierliche Unterstützung verbessert werden.
Der Stadtteil Neustadt in Bratislava bietet seinen Bewohner*innen ab dem 14. März 2025 einen kostenlosen Mediationsberatungsdienst an. Die Beratung findet jeden Freitagnachmittag in der Stadtteilverwaltung statt und wird von erfahrenen Mediator*innen mit juristischem Hintergrund durchgeführt. Das Angebot richtet sich an alle, die Unterstützung bei der Lösung von Streitigkeiten suchen – sei es bei Nachbarschafts- und Gemeindekonflikten, Familien- und Eigentumsangelegenheiten, Handels- und Arbeitsstreitigkeiten oder schulischen Problemen. Laut Stadtteilverwaltung stellt Mediation eine effiziente Alternative zu Gerichtsverfahren dar. Im Gegensatz zu langwierigen und kostspieligen Prozessen ermöglicht sie eine schnelle, kontrollierte und lösungsorientierte Streitbeilegung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die individuelle Beratungszeit beträgt etwa 30 Minuten.
Am Freitag, den 7. März 2025, fanden in mehr als 30 slowakischen Städten sowie im Ausland erneut Proteste gegen die Regierung von Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) statt. In Bratislava versammelten sich Tausende auf dem Freiheitsplatz, um gegen die prorussische Politik der Regierung zu demonstrieren. Die Kundgebungen unter dem Motto "Slowakei ist Europa" wurden vor allem von der Initiative "Frieden für die Ukraine" organisiert. Die Demonstrierenden warnten, dass sich die Slowakei durch ihre Annäherung an Russland von europäischen Verteidigungsbündnissen isolieren könnte. Kritik galt auch den Regierungsbesuchen in Russland und der Übernahme russischer Propaganda. Auslöser der Proteste waren umstrittene Äußerungen von Premierminister Robert Fico (SMER-SD), der diese Woche behauptete, die NATO stehe vor dem Ende, Russland sei durch den Krieg gestärkt, und die Ukraine habe bereits verloren. Diese Aussagen folgten kurz auf ein Treffen des SMER-SD-Vizevorsitzenden Ľuboš Blaha mit dem russischen Geheimdienstchef Sergej Naryschkin. Zudem gab es Äußerungen aus Ficos Beraterstab, wonach Russland ein verlässlicherer Nachbar als die Ukraine wäre, falls es den Krieg gewinne.
Nach dem Abriss des ehemaligen Gewerkschaftshauses Istropolis im Bratislavaer Stadtteil Trnavské mýto richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf das neue Kulturprojekt des Bauträgers Immocap. Das Herzstück des entstehenden Kulturviertels New Istropolis wird eine moderne Veranstaltungshalle mit 3.000 Steh- und 1.800 Sitzplätzen sein – vergleichbar mit dem früheren Großen Saal von Istropolis. Ende Februar präsentierte Immocap das finale Konzept. Die Halle wird als "Whitebox" gestaltet, sodass sich die Bühne flexibel für verschiedene Veranstaltungsformate anpassen oder komplett entfernen lässt. Die Stadt Bratislava unterstützt das Projekt, da eine solche Kultureinrichtung fehlt. Sie hebt die Kapazität und die verkehrsgünstige Lage hervor. Ein mit dem Entwickler unterzeichnetes Memorandum ist jedoch nicht rechtsverbindlich. Die endgültige Genehmigung liegt beim Bauamt des Stadtteils Neustadt in Bratislava. Derzeit finden große Kulturveranstaltungen meist in Sportstadien oder multifunktionalen Hallen wie Incheba statt, die für diesen Zweck ungeeignet sind und hohe Kosten verursachen. Die Stadt erkennt dieses Defizit an und hat in ihrer Kulturstrategie das Ziel formuliert, kulturelle Infrastruktur, insbesondere durch öffentlich-private Partnerschaften, aktiv zu fördern.
Seit Juni 2024 laufen die Restaurierungsarbeiten am Herrenhaus im Bratislavaer Stadtteil Rusovce planmäßig. Ein bedeutender archäologischer Fund führte jedoch zu Änderungen im Projekt. Bei Untersuchungen im Ost- und Westhof entdeckten Archäolog*innen eine römische Wasserleitung, nur 80 Zentimeter unter der Oberfläche. Das aus Stein und römischen Ziegeln Tegula bestehende Aquädukt ist 91 Zentimeter hoch und hat einen 32 Zentimeter breiten Kanal. Berechnungen zufolge wurden für den Bau etwa 51 Tonnen Stein und über 80 Ziegel verwendet. Unklar bleibt, welchem Bauwerk es einst diente – möglicherweise einem Badehaus für römische Soldaten. Aufgrund der Bedeutung des Fundes beantragte das Regionaldenkmalamt in Bratislava eine Verlegung des geplanten unterirdischen Technikgebäudes des Herrenhauses. Die slowakische Regierung stimmte dem Antrag zu, was Änderungen im Bauprojekt erforderlich macht und den Restaurierungsverlauf beeinflusst. Die Fertigstellung ist derzeit für 2029 geplant, mit geschätzten Kosten von fast 110 Millionen Euro.
Die Slowakei hat am 3. März 2025 mit dem Verkauf von Staatsanleihen an die Bevölkerung begonnen. Bereits am ersten Verkaufstag wurden Anleihen im Wert von 263 Millionen Euro veräußert, teilte die Agentur für Schulden- und Liquiditätsmanagement (ARDAL) mit. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Gesamtvolumen der Emission von 400 auf 500 Millionen Euro erhöht. Fünf Banken – Československá obchodná banka, Slovenská sporiteľňa, Tatra banka, UniCredit Bank und Všeobecná úverová banka – bieten die Anleihen für Privatkund*innen an. Die Zinssätze betragen drei Prozent für die zweijährige und 3,3 Prozent für die vierjährige Anleihe. Diese Renditen sind netto ohne Abzüge für Steuern, Abgaben oder Gebühren. Der Mindestbetrag pro Anleihe beträgt 1.000 Euro. Der Erstverkauf läuft bis März oder bis zur vollständigen Platzierung der Emission. Anschließend können die Anleihen an der Börse gehandelt werden.
An der Ecke Landererova- und Čulenova-Straße in Bratislava-Altstadt wird der Bau des Sky Park Tower, dem neuesten Projekt von Zaha Hadid Architects in der Slowakei, fortgesetzt. Mit 125 Metern wird er der höchste Turm des Sky Park Residence-Projekts und soll im dritten Quartal 2027 fertiggestellt werden. Der Verkauf der Wohnungen hat bereits begonnen. Laut dem Bauunternehmen wird die Baugrube mit einer Tiefe von etwa 15,5 Metern ab dem aktuellen Bodenniveau die größte des Landes sein – vergleichbar mit der Höhe eines fünfstöckigen Wohnhauses. Im Zuge der Aushubarbeiten wurden 177.000 Tonnen Erde bewegt, was rund 7.080 Lkw-Ladungen entspricht. Die Tiefgarage wird mehr als 400 extrabreite Stellplätze bieten, mit fast einem halben Meter zusätzlichem Abstand zwischen den Autos. Der 33-stöckige Turm hebt sich durch seine doppelte Krümmung von den umliegenden Gebäuden ab. Er wird eine Sky Lounge, ein Fitnesscenter, einen Yogaraum, einen Kinderspielbereich sowie eine Haustier-Waschanlage umfassen. Der Sky Park Tower integriert sich in das erweiterte grüne Stadtviertel und wird mit dem 6,4 Hektar großen Park der Sky Park Residence verbunden. Die Energieeffizienz steht im Mittelpunkt: 13 Kilometer Trockenbohrungen für die Gewinnung von Wärme und Kälte sollen die Energiekosten senken.
Die Initiative Inakosť (Anderssein) hat das Gemeinschafts- und Integrationszentrum "In" in Bratislava eröffnet. Es bietet LGBTI+-Menschen sowie ihren Angehörigen psychologische, soziale und rechtliche Unterstützung und soll ein sicherer Ort für sie sein. Zur Eröffnung wurde in der Zámocká-Straße eine Gedenktafel für Juraj Vankulič und Matúš Horváth enthüllt, die 2022 vor der Bar Tepláreň ermordet wurden. Martin Macko, Direktor von Inakosť, kritisierte die systematische Ausgrenzung von LGBTI+-Menschen durch die slowakische Regierung und betonte die Notwendigkeit eines geschützten Raums. Die Nachfrage nach psychologischer, sozialer und rechtlicher Hilfe sei zuletzt stark gestiegen. Finanzielle Unterstützung kam aus dem Stadtteil Altstadt: Matej Vagač (Team Bratislava), Bürgermeister der Altstadt, versprach Offenheit und Respekt für Vielfalt. Da die Finanzierung nur bis Juli 2025 gesichert ist, startet die Initiative eine Spendenkampagne. Ohne weitere Mittel drohen Einschnitte bei den Hilfsangeboten und Entlassungen von Mitarbeitenden. Mit dem Zentrum will Inakosť nicht nur direkte Hilfe leisten, sondern auch eine breitere Debatte über eine inklusive Gesellschaft anstoßen.
Die Bratislava Regional Naturschutz Vereinigung (BROZ) startet ein neues bilaterales Projekt zur Wiederherstellung von Lebensräumen und zum Schutz der Sumpfschildkröte. Ziel ist es, den Zustand ihres Lebensraums durch gezielte Maßnahmen vor Ort, Aufklärungsarbeit und gemeinsame Überwachung dieser bedrohten Art zu verbessern. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Renaturierung zweier toter Flussarme sowie die Anlage von drei neuen Teichen. Diese Wasserflächen schaffen nicht nur neue Lebensräume für die Sumpfschildkröte, sondern helfen auch, das Wasser während der Trockenperioden besser in der Landschaft zu halten. Das Projekt wird mit 546.344 Euro aus dem Interreg VI-A-Programm Ungarn/Slowakei finanziert und gemeinsam mit dem ungarischen Nationalpark Fertő-Hanság umgesetzt.
Die Medizinische Fakultät der Comenius Universität in Bratislava erhält einen Zuschuss von 186.000 Euro aus dem Bilateralen Zuschussfonds des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und Norwegens. Damit sollen innovative Methoden zur Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs entwickelt werden. Das Projekt verfolgt mehrere Ziele: Es sollen neue Therapiemöglichkeiten eingeführt, der Wissensaustausch zwischen Fachleuten gestärkt und die Ausbildung slowakischer Urologi*innen unterstützt werden. Zudem sollen die Rahmenbedingungen für klinische Studien geschaffen werden. In den kommenden Monaten erhalten slowakische Urolog*innen gezielte Weiterbildungen, während parallel die Einrichtung eines Zentrums für innovative Prostatakrebs-Diagnostik und -Behandlung vorangetrieben wird. Das neue Zentrum wird sich auf minimal-invasive Techniken, moderne Bildgebungsverfahren und weitere innovative Ansätze konzentrieren, um Patient*innen den Zugang zu den neuesten Behandlungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Prostatakrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und wird in der Slowakei jährlich bei mehr als 2.000 Patienten diagnostiziert.
Der slowakische Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) nahm am 21. Februar 2025 an der Conservative Political Action Conference (CPAC) in Washington teil. In seiner Rede forderte Fico mehr Meinungsvielfalt in Europa und kritisierte die Ausgrenzung Andersdenkender. Er betonte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit US-Präsident Donald Trump und äußerte Überraschung über das Verhalten der EU und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Seiner Ansicht nach hätten beide "seit drei Jahren auf einen Krieg in der Ukraine gedrängt" und versuchten nun, Friedensgespräche zwischen den USA und Russland zu "erzwingen". Fico warnte zudem vor einer "gefährlichen Radikalisierung" liberaler und progressiver Ideologien. Er verwies auf geplante Verfassungsänderungen in der Slowakei, die nur zwei Geschlechter anerkennen und Adoptionen ausschließlich für verheiratete Paare erlauben sollen. Zudem kritisierte er die EU-Quoten zur Umverteilung von Migrant*innen. Die oppositionelle Partei Fortschrittliche Slowakei (PS) kritisierte Ficos Reise scharf. Sie bemängelte, dass er sich nicht mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte traf, der zu dem Zeitpunkt in der Slowakei war. Ivan Korčok, Vorstandsmitglied der PS, bezeichnete Ficos Teilnahme an der CPAC als "peinliche Ausrede", um einem Gespräch mit Rutte aus dem Weg zu gehen, und warf der Regierung vor, die Slowakei außenpolitisch in eine Katastrophe zu führen.
Am 21. Februar 2025 versammelten sich erneut Tausende Menschen in der Slowakei, um gegen die Politik der Regierung zu protestieren. Die Organisator*innen des Protests der Bürger*innenorganisation "Frieden für die Ukraine" betonten die Notwendigkeit, ein Zeichen gegen die aktuelle Regierungspolitik zu setzen. Gleichzeitig wurde an die Ermordung des Journalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová erinnert, die sich in diesem Monat zum siebten Mal jährt. Auf dem Freiheitsplatz in Bratislava, wo rund 10.000 Menschen zusammenkamen, sprachen unter anderem die Eltern der Opfer, Zlatica Kušnírová und Jozef Kuciak. Jozef Kuciak appellierte an die Anwesenden, nicht aufzugeben. Neben der Kundgebung in Bratislava fanden in mehr als vierzig slowakischen Städten sowie in achtzehn Städten im Ausland, darunter Paris, Oslo und Amsterdam, weitere Proteste statt, die von Bürger*inneninitiativen organisiert wurden.
Am 20. Februar 2025 stimmte der Gemeinderat von Bratislava den geplanten Megaprojekten im Stadtviertel Nové Lido im Stadtteil Petržalka zu. Nach stundenlanger Diskussion wurden sowohl der Landtausch als auch Änderungen am Flächennutzungsplan genehmigt. Das Gebiet ist seit fast 20 Jahren für eine Bebauung vorgesehen und soll das Stadtzentrum auf das rechte Donauufer erweitern. Auch ohne die Änderungen des Flächennutzungsplans hätten Bauträger auf Grundlage des bestehenden Plans in diesem Bereich bauen können. Die Stadtverwaltung betonte jedoch, dass die Genehmigung der Änderungen vor allem die städtebauliche Planung verbessert und die bebaubare Fläche vergrößert. Im Gegenzug verpflichten sich die Investor*innen zu über 70 Millionen Euro an Infrastrukturmaßnahmen, darunter ein Stadtpark, eine Promenade, eine Fußgänger*innenbrücke über die Donau sowie 97 Mietwohnungen. Trotz der Vorteile für die Stadt wurde der Prozess kritisch diskutiert. Einige kritisierten, dass keine öffentlichen Anhörungen stattgefunden hätten und bestimmte Stellungnahmen nicht berücksichtigt wurden. Auch die Auswirkungen auf Verkehr, Klima und Umwelt wurden als unklar bezeichnet. Einige Gemeinderät*innen und Aktivist*innen bezweifeln, dass der erhaltene Gegenwert für die Stadt ausreichend sei. Der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava) erinnerte jedoch daran, dass bei früheren Änderungen des Flächennutzungsplans keine vergleichbaren Vorteile erzielt wurden.
Die slowakische Kulturministerin Martina Šimkovičová (parteilos, nominiert von der Slowakischen Nationalpartei) äußerte sich bei einer Pressekonferenz am 18. Februar 2025 kritisch zur ehemaligen Direktorin des Kinderzentrums Bibiana, Zuzana Liptáková. Sie warf ihr vor, zwei Personen eingestellt zu haben, die zum Zeitpunkt ihres Eintritts in die Organisation psychiatrische Hilfe in Anspruch genommen hatten. Laut Šimkovičová habe es unter Liptákovás Leitung einen massiven Exodus langjähriger Mitarbeiter*innen gegeben, weshalb neue Angestellte eingestellt werden mussten – darunter auch die beiden betroffenen Personen, die in ambulanter psychiatrischer Behandlung waren. Journalist*innen der Tageszeitung N fragten daraufhin, woher Šimkovičová Informationen über den Gesundheitszustand der Beschäftigten habe. Die Sprecherin des Kulturministeriums betonte, dass die Ministerin keine Einsicht in die Gesundheitsakten der Mitarbeiter*innen gehabt habe. Die Slowakische Psychiatrische Gesellschaft kritisierte die Äußerungen von Šimkovičová. Fachleute bezeichneten ihre Kommentare als stigmatisierend und diskriminierend gegenüber Menschen, die psychische Unterstützung in Anspruch nehmen.
Laut der neuesten Eurobarometer-Umfrage sind steigende Preise und Lebenshaltungskosten die größte Sorge junger Menschen in der EU. 40 Prozent der Befragten sehen darin die wichtigste Herausforderung für die nächsten fünf Jahre. In der Slowakei sind es sogar 47 Prozent der 16- bis 30-Jährigen. Ein Drittel der Befragten gab ferner an, dass die EU ein größeres Augenmerk auf Umwelt- und Klimafragen richten sollte. 32 Prozent der jungen Slowak*innen teilen diese Sorge. Zudem halten 31 Prozent der jungen EU-Bürger*innen die wirtschaftliche Lage und die Schaffung von Arbeitsplätzen für besonders wichtig. In der Slowakei liegt dieser Anteil mit 36 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Die Umfrage erfasste auch die Unterstützung der jungen Generation für die Europäische Union. Etwa ein Drittel der Slowak*innen steht hinter der aktuellen Funktionsweise der EU, während nur vier Prozent der jungen Befragten die europäische Idee ablehnen. Diese Werte entsprechen weitgehend dem EU-Durchschnitt. Die Umfrage wurde zwischen dem 25. September und dem 3. Oktober 2024 mit 1.046 Befragten in der Slowakei und 25 863 in der gesamten Europäischen Union durchgeführt.
Die Bratislavaer Wassergesellschaft (BVS) setzt ihre Förderung nachhaltiger Wasserprojekte fort. Über die BVS-Stiftung fördert sie das zweite Jahr in Folge das Programm zur Unterstützung von Wasserschutzmaßnahmen. Antragsteller*innen können sich um Mittel in Höhe von mehr als 320.000 Euro bewerben. Im vergangenen Jahr hat die BVS bereits fast 78.000 Euro an 22 erfolgreiche Bewerber*innen vergeben. Ziel der Initiative ist es, die negativen Folgen des Klimawandels abzumildern und das Abwassersystem zu entlasten. Wasserrückhaltemaßnahmen, wie Sickerschächte oder Rückhaltebecken, tragen dazu bei, Regenwasser in der Landschaft zu speichern und Überschwemmungen zu reduzieren.
In seiner aktuellen Saison engagiert sich das Theater Nová scéna für das Kinderherzzentrum des Nationalen Instituts für Herz- und Gefäßkrankheiten (NÚSCH) in Bratislava. Im Rahmen einer Sammelaktion können Besucher*innen Plastikflaschen mitbringen und an einer gekennzeichneten Stelle im Foyer des Theaters abgeben. Die gesammelten Flaschen werden anschließend an die Mitarbeiter*innen des Kinderherzzentrums übergeben. Diese tauschen sie gegen kleine Geschenke und Süßigkeiten für die jungen Patient*innen ein und sorgen so für eine kleine Freude während ihres Krankenhausaufenthalts.
Ein Bericht von Expert*innen der Value for Money-Abteilung und des Instituts für Bildungspolitik zeigt Mängel bei der Effizienz der slowakischen Bildungsausgaben auf. Die erste umfassende Analyse seit sieben Jahren vergleicht die slowakischen Bildungsausgaben mit anderen Ländern, untersucht die Mittelverteilung und den Anteil, der direkt an Lehrer*innen fließt. Auch Schulgrößen, Privatschulfinanzierungen, berufliche Ausbildungen und der bauliche Zustand von Schulgebäuden wurden bewertet. Eine alarmierende Erkenntnis ist die negative Korrelation zwischen den Bildungsausgaben und den Leistungen der Schüler*innen in internationalen Tests. Die Slowakei schneidet im EU-Vergleich schlecht ab und investiert weniger in Bildung als der EU-Durchschnitt. 2022 flossen weniger als drei Prozent des BIP in regionale Bildung, während der EU-Durchschnitt bei 3,5 Prozent lag. Rund 80 Prozent der slowakischen Bildungsausgaben gehen in Lehrer*innengehälter – im EU-Durchschnitt sind es etwa 70 Prozent. Dadurch bleiben weniger Mittel für Lehrmaterialien und Schüler*innenförderung übrig. Ein weiteres Problem zeigt sich in der beruflichen Bildung: Die Arbeitslosenquote unter Absolvent*innen berufsbildender Sekundarschulen ist in der Slowakei höher als in den Nachbarländern. Besonders besorgniserregend ist der große Einfluss vom sozioökonomischen Status auf die schulischen Leistungen, der in der Slowakei laut der PISA-Studie 2022 stärker ausgeprägt ist als in allen anderen EU-Ländern (außer Rumänien).