Das Verteidigungsministerium hat die Umwandlung militärisch genutzter Areale für zivile Zwecke gestoppt – die dem Ministerium zugeordneten Teile des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel bleiben vorerst in militärischer Hand. Betroffen ist auch das rund 60 Hektar große Gelände in Tegel-Nord, auf dem ursprünglich eine neue Flüchtlingsunterkunft für bis zu 3.000 Menschen entstehen sollte. Wegen des wachsenden Flächenbedarfs durch die geplante Vergrößerung der Bundeswehr wird das Areal nun Teil einer strategischen Liegenschaftsreserve. Laut Berlins Flüchtlingskoordinator Albrecht Broemme ist das Vorhaben damit faktisch vom Tisch. Er rechnet nicht mehr mit neuen Unterkünften in Tegel und betont, dass Berlin die Unterbringung Geflüchteter zwar auch ohne Tegel bewältigen könne, dafür aber Notlösungen wie Hotelunterkünfte länger genutzt werden müssten. Die Tegel Projekt GmbH sieht hingegen keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Teil des Geländes mit städtebaulichen Entwicklungen. Geschäftsführer Frank Wolters erklärte, die Arbeiten an der Urban Tech Republic, dem Schumacher Quartier sowie am geplanten Landschaftspark gingen unverändert weiter. Auch die Flächen für die Berliner Hochschule für Technik und ein Start-up-Center stünden weiterhin zur Verfügung. Der Bezirk Reinickendorf drängt auf eine zügige Umsetzung der für 2026 bis 2027 geplanten Bauprojekte.
Paris gilt international als Vorreiterin bei der Umgestaltung urbaner Räume. Im Rahmen eines City-to-City Exchange, der über die European Urban Initiative gefördert und von der EU-Kommission finanziert wird, besuchte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen) die französische Hauptstadt und tauschte sich mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung aus. Besonders beeindruckt zeigte sie sich vom schnellen Ausbau der Radwege und der Begrünung öffentlicher Plätze – etwa dem neuen Stadtwald vor dem Pariser Rathaus. Zu den Projekten, die sie für Berlin als inspirierend empfindet, zählen das wiederbelebte Bahngelände Chapelle International mit urbaner Rooftop-Farm, neue Gartenstraßen, die zu Aufenthaltsorten umgestaltet werden, sowie über 300 Schulzonen ohne Autoverkehr. In Paris werden solche Projekte in enger Abstimmung mit Anwohner*innen umgesetzt – unter anderem über das Beteiligungsprogramm Embellir votre quartier. Herrmann betont, dass Visionen umsetzbar seien, wenn politische Entschlossenheit und Planungssicherheit vorhanden sind. Sie wünscht sich für Berlin mehr Tempo und Pragmatismus bei der Umsetzung von Klima- und Verkehrsprojekten. Trotz gekürzter Mittel wolle der Bezirk an seinem Ziel festhalten, bis 2045 klimaneutral zu werden.
Der neue kommunale Raumordnungsplan von Ljubljana sieht Anpassungen für die Außenwerbung vor. So sollen Plakate auf Baugerüsten und -zäunen verboten werden. Zudem sollen Mindestabstände zwischen Werbetafeln sowie mehr Platz für Fußgänger*innen eingeführt werden. Kritiker*innen bemängeln jedoch, dass bereits bestehende Regeln schlecht umgesetzt werden und die Änderungen lediglich in der Theorie existieren.
Die serbische Agentur für Hafenmanagement hat eine öffentliche Ausschreibung für Bauarbeiten veröffentlicht, die die Kapazität des Hafens an der Save vom Mündungsbereich bis zur Brücke Brankov most erhöhen sollen. Die Investition beläuft sich auf circa 5,1 Millionen Euro. Die Frist für die Fertigstellung der Arbeiten beträgt zwölf Monate. Geplant ist der Bau von vier neuen Anlegeplätzen, an denen jeweils zwei Schiffe mit einer Länge von bis zu 135 Metern anlegen können. Neue Pontons, Zugangsbrücken und schwimmende Konstruktionen sind Teil des Projekts, das Belgrad in ein Flusszentrum der Region verwandeln soll. Die Pontons werden etwa 35 Meter lang, 6,5 Meter breit und 1,5 Meter hoch sein. Vorgesehen ist der Bau von vier Zugangsbrücken, die das Ufer mit den Pontons verbinden. Die Brücken werden auf einer Seite mit Gelenkkonstruktionen befestigt und auf der anderen Seite frei beweglich sein, um den Wasserstandsschwankungen des Flusses folgen zu können. Das Projekt zur Erweiterung des Hafens ist Teil der Strategie zur Entwicklung der Binnenschifffahrt und des Wassertourismus Serbiens, die eine Modernisierung und bessere Vernetzung der Binnenhäfen vorsieht. Die serbische Regierung hatte im Juli 2024 das Hafengebiet auf mehr als sechs Hektar erweitert, wodurch die Voraussetzungen für die Aufnahme einer größeren Zahl von Passagier*innenschiffen geschaffen wurden.
Der serbische Staatliche Rechnungshof (DRI) hat Unregelmäßigkeiten bei den öffentlichen Beschaffungen der Magistratsabteilung für Bildung und Kinderschutz der Stadt Belgrad festgestellt. Wie der Rechnungshof mitteilte, wurde eine Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäfte dieser Magistratsabteilung in Bezug auf die öffentlichen Ausschreibungen für die Jahre 2023 und 2024 sowie auch der Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr durchgeführt. Während bei der Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr keine Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, sind bei der Magistratsabteilung für Bildung und Kinderschutz mehrere Verstöße nachgewiesen worden. So habe die Magistratsabteilung in vier Ausschreibungsverfahren mit einem geschätzten Gesamtwert von etwa 1,1 Millionen Euro zwar Beschlüsse über die Vergabe der Aufträge gefasst, jedoch keine Verträge mit den ausgewählten Anbieter*innen abgeschlossen. Ein weiterer Vertrag im Wert von circa 478.000 Euro sei dem ausgewählten Anbieter mit erheblicher Verspätung zur Unterzeichnung vorgelegt worden. Für mindestens neun Verträge mit einem Gesamtwert von etwa 38,8 Millionen Euro habe die Magistratsabteilung nicht dokumentiert, dass sie die Vertragserfüllung vollständig überwacht habe – insbesondere hinsichtlich Menge, Art der Güter und Preis, und ob diese mit dem Angebot übereinstimmen. In sechs Verträgen wurde vereinbart, Vertragsstrafen nicht in bar zu begleichen, was nicht im Einklang mit dem Haushaltsgesetz steht, während in fünf Ausschreibungen die Auswahlkriterien bezüglich der personellen Kapazitäten der Anbieter*innen gesetzeswidrig festgelegt wurden, so der serbische Rechnungshof.
In Berlin verschwinden zunehmend junge Vietnames*innen, weshalb Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) ein detailliertes Lagebild fordert: "Schleusung und Menschenhandel sind charakteristische und zunehmende Tätigkeitsfelder der organisierten Kriminalität". Sie betonte die Notwendigkeit entschlossener Gegenmaßnahmen, die von verstärkten Kontrollen über rechtliche Anpassungen – etwa im Aufenthaltsrecht – bis zu einer fokussierten Bearbeitung durch die Strafverfolgungsbehörden reichen. Das Bundeskriminalamt weist darauf hin, dass Ermittlungen schwierig sind, da Opfer meist keine Aussagen machen. Viele Betroffene aus Vietnam werden über Schleuser*innennetzwerke nach Berlin gebracht und in Nagelstudios oder Bordellen ausgebeutet, um Einreisekosten abzubezahlen. Badenberg plädiert zudem für eine Beweislastumkehr, wie sie in Italien praktiziert wird, damit Verdächtige die legale Herkunft ihres Vermögens nachweisen müssen. Das soll die Abschöpfung illegaler Gelder erleichtern. Bislang ist dies nur eingeschränkt möglich, wie etwa die 77 eingezogenen Immobilien des Remmo-Clans zeigen.
In Berlin wird Kokainkonsum immer sichtbarer. Mittlerweile berichten Anwohner*innen, dass im öffentlichen Raum offen gedealt und konsumiert wird – teils auch in Cafés oder Restaurants. In einem Fall legte ein junger Mann Gäst*innen im Prenzlauer Berg Visitenkarten mit Kontaktdaten für einen anonymen Lieferdienst auf den Tisch. Über WhatsApp wurden anschließend verschiedene Kokainangebote mit Preisen und Symbolen verschickt. Laut früheren Abwasseranalysen liegt Berlin beim Kokainverbrauch europaweit im oberen Bereich. Trotz Warnungen von Polizei und Suchtexpert*innen scheint die Szene weiter zu wachsen.
Die Debatte um die Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zum Stadtbild reißt nicht ab. Der Kreuzberger Grünen-Bezirksverband hat Strafanzeige wegen des Verdachts auf Volksverhetzung gestellt. Die Landeschefin der Grünen, Nina Stahr (Bündnis 90/Die Grünen), verteidigte das Vorgehen gegenüber dem Tagesspiegel und betonte, die Aussagen seien verletzend und schadeten dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Von einem Bundeskanzler erwarte sie, dass er alle Menschen im Blick habe und nicht spalte, sagte Stahr. Merz' Worte seien populistisch und dem Amt nicht würdig. Kritik an der Strafanzeige kommt aus der Union: Politiker Daniel Friedrich Sturm (CDU – Christlich Demokratische Union) bezeichnete das Vorgehen als Empörungs-PR und warf den Grünen vor, selbst zur Spaltung beizutragen. Die Kontroverse zeigt erneut die angespannte Stimmung zwischen Grünen und CDU auf Bundesebene. Eine juristische Entscheidung über die Anzeige steht bislang aus.
Der Architekt Matthias Bauer kritisiert auf seinem Gleisdreieck-Blog die geplanten Hochhäuser im Berliner Gleisdreieckpark – einem großen öffentlichen Park zwischen den Stadtteilen Kreuzberg, Tiergarten und Schöneberg. Der Park ist nach dem dort zusammentreffenden Netz mehrerer ehemaliger Bahntrassen benannt. Bauer argumentiert, dass die Baupläne der Stadt, der Umwelt und den Anwohner*innen schaden. Das Unternehmen Urbane Mitte Besitz S.à.r.l., das hinter den Projekten steht, versuchte mit einer Unterlassungsklage Bauers Blog zu stoppen. Der Architekt wertete das als Versuch, ihn mundtot zu machen. Das Landgericht Berlin wies die Klage ab und betonte, dass Bauers Äußerungen von der Meinungsfreiheit gedeckt seien. Er darf die Inhalte also zunächst weiter veröffentlichen. Das Unternehmen kritisierte das Urteil als gefährlichen Präzedenzfall und plant offenbar weitere Schritte. Es hält Bauers Aussagen für faktisch falsch und will mögliche Straftatbestände wie Verleumdung prüfen. Hintergrund des Streits ist der Bau von sieben bis zu 90 Meter hohen Hochhäusern für Hotels, Büros und kulturelle Flächen auf dem Gelände zwischen Gleisdreieckpark und Technikmuseum. Auch der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und Teile der Berliner Politik sehen das Vorhaben kritisch.
In der Gemeinde Malinovo bei Bratislava entsteht derzeit ein Straßenabschnitt, bei dem erstmals Asphalt mit recycelten Zigarettenfiltern und Tabakresten verwendet wird. Der Bratislavaer Selbstverwaltungskreis (BSK) testet das Material gemeinsam mit den Firmen Reneso und STRABAG. Ziel sei, die Lebensdauer der Straßen zu verlängern und Abfall nachhaltig zu verwerten. Die neu entwickelte Asphaltmischung ersetzt herkömmliche Zellulosefasern durch sogenannte Reneso-Fasern aus recycelten Tabakfiltern. Laut Expert*innen erhöht diese Technologie die Wasserbeständigkeit und Stabilität der Oberfläche und verringert Rissbildung und Verformungen. Etwa zwei Millionen Zigarettenreste – rund eine Tonne Material – werden dafür aufbereitet. Der Pilotversuch ist Teil einer umfassenden Modernisierung der Kreisstraße II/121 in Malinovo. Das Projekt soll zeigen, wie sich die neue Mischung unter realen Bedingungen bewährt. Laut BSK-Chef Juraj Droba könnte die Methode künftig auch bei weiteren Straßenprojekten eingesetzt werden.
Wiedergeburt in Budapest: Das im Jahr 2011 geschlossene und 2023 anlässlich des 150. Geburtstags von Budapest wiedereröffnete Merlin Theater erhält eine neue Zukunft. Die Leitung und Programmgestaltung übernimmt künftig das renommierte Örkény Theater. Damit soll das lange ungenutzte Gebäude wieder zu einem lebendigen Mittelpunkt des Budapester Kulturlebens werden. Ziel sei, das Merlin als experimentellen und gemeinschaftsorientierten Kulturraum fest in die städtische Kulturszene einzubinden. Die ersten Aufführungen finden bereits Ende Oktober statt und gehören zum interdisziplinären Projekt "Künstliche Realitäten". Darüber hinaus sind im November mehrere szenische Lesungen zeitgenössischer europäischer Dramen geplant.
Ungarns Wirtschaftsminister Márton Nagy (parteilos) und Verkehrsminister Lázár János (Fidesz – Ungarischer Bürgerbund) haben ein 2,5 Milliarden Euro schweres Ausbauprogramm für den Flughafen Budapest Liszt Ferenc vorgestellt. Etwa eine Milliarde Euro ist für eine neue Schnellbahnverbindung zwischen dem Budapester Westbahnhof und dem Flughafen vorgesehen. Auf der rund 27 Kilometer langen Strecke soll Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometer pro Stunde fahren können, was die Fahrzeit auf 20 Minuten beschränken würde. Eine weitere Milliarde Euro ist für den Bau eines dritten Terminals vorgesehen, der die Kapazität auf 40 Millionen Passagier*innen jährlich erhöhen soll. Etwa 500 Millionen Euro werden in den Straßenausbau investiert, der bis 2028 abgeschlossen sein soll. Schnellbahn und Terminal sollen bis 2034 beziehungsweise 2035 fertiggestellt werden. Das Bahnprojekt wird im Rahmen eines Konzessionsmodells mit Privatinvestor*innen umgesetzt, die Strecke geht nach Ablauf der Konzession in Staatsbesitz über. Die Ticketpreise der Schnellbahn sollen zwischen sieben und zehn Euro liegen. Das Vorhaben gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte des Landes und soll den Flughafen langfristig zu einem regionalen Verkehrsknotenpunkt machen.
Im Rahmen des Projekts "Legale Street-Art-Aktionen" des partizipativen Budgets in Budapest wurden die Astoria-Unterführung im 5. Budapester Bezirk sowie zwei Türen durch zwei neue Werke des Street-Art-Künstlers VOID bereichert. Historisch gilt die Unterführung als erste moderne ihrer Art in der ungarischen Hauptstadt und benötigte nach Jahrzehnten eine Aufwertung. VOID gestaltete eine Tür im 8. Bezirk mit einem farbenprächtigen Gesicht und die Tür im 5. Bezirk mit einer modernen Interpretation von Puschkins Porträt zum 100-jährigen Jubiläum des Puskin-Kinos. Beide Werke wurden mit Aufklebern umgesetzt, was eine einfache Pflege und Handhabung ermöglichen soll.
Im Zusammenhang mit einer parlamentarischen Anfrage veröffentlichte das polnische Gesundheitsministerium kürzlich Daten über die Anzahl an Polizeieinsätzen und Hospitalisierungen in Krakau im Zusammenhang mit übermäßigen Alkoholkonsum im Zeitraum 2021 bis 2025. Die Daten der Krakauer Notaufnahme lassen keine eindeutige Aussage darüber zu, ob die Anzahl der alkoholisierten Patient*innen nach Einführung des Verbots zurückgegangen ist. Die Statistiken zeigen jedoch einen Rückgang der Anzahl an Polizeieinsätzen im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch. In Krakau darf seit dem 1. Juli 2023 im Zeitraum von Mitternacht bis 5.30 Uhr kein Alkohol verkauft werden. In dieser Zeitspanne können die Einwohner*innen und die Tourist*innen Alkohol nur in Gastronomiebetrieben wie Bars und Restaurants erwerben, der dort auch konsumiert werden muss.
Laut dem stellvertretenden Oberbürgermeister von Prag, Zdeněk Hřib (Piratenpartei), sei die unrechtmäßige Entgegennahme der Boni als Mitglied des Vorstands der Prager Energieholding (PREH) über mehrere Monate, ein Abrechnungsfehler gewesen, den er mittels Rückerstattung ausgeglichen habe. Es gibt jedoch ein Dokument, der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der Prager Polizei, in dem festgehalten wird, dass es sich hierbei nicht um einen Abrechnungsfehler in Höhe von 7.314,98 Euro gehandelt habe. Vielmehr habe Hřib eine Vergütung angenommen, obwohl er gewusst habe, dass er damit gegen das Gesetz verstieß.
Neun junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren aus Italien, Spanien, Nordmazedonien, Deutschland, Frankreich, Portugal, Lettland und Bulgarien nahmen kürzlich an einem 41-tägigen Freiwilligenprogramm in der bulgarischen Hauptstadt teil. Während ihres Aufenthalts beteiligten sie sich an verschiedenen Aktivitäten zur Verbesserung des Stadtbildes und zur Unterstützung der lokalen Bevölkerung – von logistischer Unterstützung bei Veranstaltungen bis hin zur Reinigung und Verschönerung öffentlicher Räume. Unter der Leitung der spanischen Graffiti-Künstlerin Monica Paz Vazquez wurden Sitzbänke im Park des Nationalen Kulturpalastes sorgfältig neu gestrichen und die beschädigten fachgerecht repariert. Die Initiative wurde mit Unterstützung des städtischen Unternehmens "Parks und Stadtgärten" umgesetzt. Diese Aktion ist Teil des langfristigen Plans der Stiftung "Werte, Tugenden, Integrität" im Rahmen des Programms "Europäisches Solidaritätskorps". Ziel des Programms ist es, aktives Bürger*innenengagement und die Beteiligung junger Menschen an Themen wie Umweltschutz, Solidarität und gegenseitige Hilfe zu fördern. Die Freiwilligen beteiligten sich zudem an der Renovierung eines Spielplatzes und nahmen an Mülltrennungsinitiativen teil.
Mit vier Medaillen kehrte das bulgarische Team von der Internationalen Jugendolympiade für Astronomie und Astrophysik aus dem rumänischen Piatra Neamț zurück. Am Wettbewerb nahmen 108 Schüler*innen aus 19 Ländern teil, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in zwei Runden – einer theoretischen und einer Beobachtungsrunde – unter Beweis stellten. Die theoretische Runde umfasste neun Aufgaben zu Themen wie Himmelsmechanik, sphärische Trigonometrie, Finsternisse, Sternenastronomie und Exoplaneten. In der Beobachtungsrunde zeigten die Teilnehmer*innen ihre Fähigkeiten beim Lesen von Sternenkarten und der Arbeit mit Teleskopen. Silbermedaillen gewannen die Neuntklässler*innen Marina Marinova aus Russe, Lev Belenkij aus Varna sowie der Achtklässler Viktor Koschucharov vom Nationalen Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Sofia. Eine Bronzemedaille erhielt Ognjan Dobrev, Neuntklässler am Mathematischen Gymnasium in Varna. Betreut wurde das Team von Eva Boschurova von der Volkssternwarte und dem Planetarium "Nikolaus Kopernikus" in Varna sowie von Alexander Kurtenkov vom Astronomischen Institut mit Nationaler Sternwarte der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften.
Ab dem zweiten Schulhalbjahr gilt an kroatischen Grundschulen nun ein Handyverbot im Unterricht und während Pausen. Das kroatische Bildungsministerium kündigte entsprechende Änderungen der Verhaltensvorschriften an, um einer wachsenden Social-Media-Abhängigkeit unter Kindern entgegenzuwirken. Ausnahmen sollen nur für Bildungszwecke oder gesundheitliche Gründe gelten. Für weiterführende Schulen sei ein anderes Modell geplant. Laut der kroatischen Ministeriumsberaterin Ivana Pavić Šimetin werden die neuen Regeln binnen zwei Monaten in Kraft treten. Zudem soll künftig die Zahl der von Eltern entschuldigten Fehltage begrenzt werden. Pädagog*innen und Expert*innen begrüßen die Initiative, fordern aber zusätzlich eine stärkere Förderung digitaler Kompetenz und einen bewussten Umgang mit Technologie. Smartphones sollen so nicht zum Ersatz für Freundschaften und Familie werden, sondern lediglich die Bildung begleiten.
Die Pandemie ist vorbei, doch die psychischen Folgen für Kinder bleiben bestehen. Die Prager Krankenhäuser melden trotz der Schaffung neuer Zentren eine permanente Kapazitätsüberlastung. In der Kinderpsychiatrie in Motol sind 50 von 50 Betten dauerhaft belegt. Im vergangenen Jahr wurden fast tausend Jugendliche in der psychiatrischen Klinik in Bohnice stationär behandelt. Trotz der Einrichtung zusätzlicher psychiatrischer Zentren für Kinder mit akuten psychischen Problemen bleibt die Zahl der Behandlungsplätze unzureichend.
Die Partei Bürgerplattform (PO) beschloss am 25. Oktober 2025 mit den Parteien Modernes Polen (.N) und Polnische Initiative (iPL) zu fusionieren und in einer neuen Partei namens Koalicja Obywatelska (KO – Bürgerkoalition) aufzugehen. Die "Bürgerkoalition" ist als Parteienbündnis seit Jahren in der politischen Landschaft Polens etabliert. Auch der Parlamentsklub und die Koalitionswahlkomitees für die Parlamentswahlen 2019 und 2023 trugen bereits diesen Namen. Das Logo der neu gegründeten Partei ist ein weiß-rotes Herz als Symbol für die Einheit der KO-Abgeordneten. Der Prozess der Ernennung der Führung der neuen Partei soll bis Mitte Jänner 2026 abgeschlossen sein.
Die Regierung des Kantons Sarajevo und das kantonale Wasser- und Abwasserunternehmen ViK treiben mit Unterstützung der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) die umfassende Modernisierung des städtischen Wassernetzes voran. Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt rund 29 Millionen Euro – davon 25 Millionen als EBRD-Kredit und 3,8 Millionen als EU-Zuschuss. Im Rahmen des Projekts wurden bislang rund 60 Kilometer Leitungen rekonstruiert und mehrere zentrale Pumpstationen modernisiert. Nach Abschluss der dritten Finanzierungsphase wird eine weitere Verringerung der Wasserverluste erwartet. Insgesamt müssten jedoch etwa 800 Kilometer Netz erneuert werden – ein vollständiger Durchbruch ist daher kurzfristig nicht zu erwarten. Sarajevo verfügt über eines der komplexesten Wassersysteme der Region. Jahrzehntelange Vernachlässigung führte zu hohen Verlusten von mehr als 60 Prozent und erheblichem Energieaufwand. Das Projekt ist Teil der EBRD-Initiative "Grüne Städte" und soll langfristig die Effizienz steigern, CO2-Emissionen senken und die Versorgungssicherheit verbessern.
Das britische Unternehmen EXA Infrastructure hat die optische Backbone-Netzwerkinfrastruktur des serbischen Unternehmens Conexio übernommen. Die Transaktion umfasst zwei unterirdische HDPE-Kanäle mit einer Gesamtlänge von 860 Kilometern, bestehende Glasfaserkabel sowie 15 Netzwerk-Hubs (PoP-Standorte) in verschiedenen Regionen Serbiens. EXA Infrastructure betreibt ein Glasfasernetz mit einer Länge von rund 155.000 Kilometern in 37 Ländern, darunter auch transatlantische Kabelverbindungen. Conexio doo Belgrade, ein Unternehmen im Besitz des luxemburgischen Investmentfonds Madison Debt Holdings, bietet in Serbien Dienstleistungen im Bereich Dark Fiber und Colocation an. Das seit 2011 bestehende Netzwerk verläuft entlang zentraler Verkehrsachsen und verbindet die Städte Belgrad, Niš und Novi Sad mit den Grenzen zu Kroatien, Ungarn, Bulgarien und Nordmazedonien. Es besteht eine Anbindung an mehrere internationale Netzbetreiber*innen.
Das slowakische Parlament hat eine Novelle des Gesetzes über den Bergrettungsdienst (HZS) verabschiedet. Diese schreibt vor, dass künftig alle Skifahrer*innen unter 18 Jahren einen Helm tragen müssen – bisher galt die Pflicht nur bis 15 Jahre. Das soll die Sicherheit junger Wintersportler*innen erhöhen. Zudem soll eine neue Berufsorganisation, die Nationale Vereinigung der Bergretter, gegründet werden. Sie soll Schulungen anbieten und Sicherheitsrichtlinien für Bergführer*innen entwickeln. Die HZS darf künftig auch Drohnen zur Unterstützung von Rettungseinsätzen einsetzen. Neu ist außerdem eine Pflichtqualifikation für technische Bergführer*innen.
Auf Antrag der Gemeinderäte der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) fand in Krakau eine außerordentliche Sitzung des Gemeinderates statt. Die Gemeinderät*innen der Opposition sind der Auffassung, dass die Schulden Krakaus einen Rekordwert erreicht hätten. Während der Sitzung des Krakauer Gemeinderates versicherte Bürgermeister Aleksander Miszalski (PO – Bürgerplattform), dass der Stadt trotz des Defizits und der Rekordverschuldung keine Haushaltskatastrophe drohe. 90 Prozent der aufgenommenen Schulden würden für Investitionen verwendet, da die Stadt nicht beabsichtige, an der Qualität der Dienstleistungen für die Einwohner*innen zu sparen. Die Opposition sieht jedoch aufgrund der finanziellen Lage der Stadt die Mittel für Bildung und Verkehr gefährdet und weist auch auf die höheren finanziellen Belastungen der Einwohner*innen durch Gebührenerhöhungen hin. Nach Angaben des Krakauer Magistrats wird die Verschuldung Krakaus Ende 2024 1,8 Milliarden Euro betragen. Krakau ist derzeit die am höchsten verschuldete Stadt Polens. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt fast rund 2.300 Euro, was ihr in dieser Hinsicht den ersten Platz in Polen einbringt. Die amerikanische Ratingagentur S&P Global Ratings hat jedoch die langfristige Bonität Krakaus mit "A-" und stabilem Ausblick bestätigt. Dies ist die höchstmögliche Bewertung für eine Kommunalverwaltung in Polen.
Mit der neuen Verkehrsstrategie wird das Parken in Ljubljana deutlich teurer. In der teuersten Zone 1 kostet eine Stunde künftig 1,70 Euro, in Zone 2 einen Euro und in Zone 3 70 Cent. Auch die kommunalen Parkplätze hinter Schranken werden um 30 Cent teurer. Bisher kostete das Parken für eine Stunde 1,20 Euro, künftig werden es 1,50 Euro sein. Auf allen kommunalen Parkplätzen wird der Preis zwischen 22 Uhr und 6 Uhr um 100 Prozent erhöht – statt zwei Euro werden künftig vier Euro fällig. Die Opposition steht dieser Maßnahme kritisch gegenüber, da der öffentliche Nahverkehr ihrer Ansicht nach derzeit nicht effizient genug ist, um eine Alternative zu Privatfahrzeugen darzustellen.
Senior*innen in der Slowakei wurden 2025 zahlreich zu Opfern von Betrugsfällen – der Gesamtschaden beläuft sich auf fast 1,6 Millionen Euro. Die Polizei registrierte über 320 Fälle. Innenminister Matúš Šutaj Eštok (Hlas-SD – Stimme-Sozialdemokratie) bezeichnete die Entwicklung als alarmierend und stellte in Nitra eine neue Präventionskampagne unter dem Motto "Wie man kein Opfer von Betrug wird" vor. Informationsveranstaltungen sollen in allen acht Regionalstädten stattfinden. Zusätzlich verschickte das Innenministerium gemeinsam mit der slowakischen Post über 320.000 Aufklärungsbriefe an Senior*innen. In Kürze wollen rund 30 Institutionen – darunter Banken und Telekomunternehmen – ein gemeinsames Präventionsmemorandum unterzeichnen. Diese sollen verdächtige Telefonnummern künftig schneller sperren können. Das Ministerium plant ferner 16 neue Beratungsstellen für Opfer von Straftaten, die kostenlose Unterstützung anbieten. Nach Angaben von Šutaj Eštok werden viele Betrugsfälle von internationalen Gruppen organisiert.
Eine Sonderkommission des österreichischen Innenministeriums hat bestätigt, dass die Polizeiaktion auf dem Peršmanhof rechtswidrig und unverhältnismäßig war. Zwar richtete sie sich nicht direkt gegen die slowenische Minderheit, doch sie zielte auf die Erhebung persönlicher Daten der Teilnehmer*innen eines antifaschistischen Camps ab. Die Kommission fordert Disziplinarmaßnahmen sowie eine bessere Schulung zum Thema historische Orte. Die slowenische Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar (parteilos) begrüßt die klaren Feststellungen, erwartet jedoch systematische Maßnahmen und eine offizielle Entschuldigung – auch angesichts der zunehmenden Intoleranz gegenüber der slowenischen Minderheit. Auch die slowenische Außenministerin Tanja Fajon (SD – Sozialdemokraten) würdigte die gründliche Untersuchung. Sie betont jedoch, dass es entscheidend sei, welche konkreten Schritte folgen, um das Vertrauen und die bilateralen Beziehungen zu stärken.
Sarajevo prüft die Nutzung geothermischer Energie als mögliche Ergänzung zu bestehenden Energiequellen. Besonders im Bezirk Ilidža wurden Vorkommen von Thermalwasser festgestellt, die sich für Heizungs-, Kühlungs- und Wellnesszwecke eignen könnten. Fachleute der Universität in Sarajevo weisen darauf hin, dass die Nutzung von Geothermie eine umweltfreundliche und stabile Energiequelle darstellen kann. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Einsatz dieser Energieform technisch umsetzbar ist, ihre Rentabilität jedoch von Temperatur, Tiefe und Ergiebigkeit der Quellen abhängt. Die Stadt Wien dient in diesem Zusammenhang als Best-Practice-Beispiel. Dort wurde kürzlich mit dem Bau der ersten geothermischen Anlage begonnen, die künftig rund 200.000 Haushalte mit Wärme versorgen soll.
Der Bürgermeister von Sarajevo, Samir Avdić (NiP – Volk und Gerechtigkeit), traf erstmals seit Amtsantritt die föderale Umwelt- und Tourismusministerin Nasiha Pozder (NS – Unsere Partei) zu einem Arbeitsgespräch. Im Mittelpunkt standen drei Projekte: die Initiative "Sauberer Fluss Miljacka", die farbliche Erneuerung von Fassaden und der Ausbau der Radinfrastruktur. Das Ministerium will die Vorhaben eng begleiten, Fördermöglichkeiten aufzeigen und die Umsetzung unterstützen. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und Sarajevo nachhaltiger zu gestalten. Die Initiative "Saubere Miljacka" soll als Projekt von besonderer Bedeutung für die Föderation Bosnien-Herzegowinas anerkannt werden. Das Ministerium will es in das öffentliche Investitionsprogramm aufnehmen und so den Zugang zu staatlicher Finanzierung sichern. Auch die geplante Fassadenrenovierung wird über Programme des Ministeriums gefördert, etwa im Rahmen städtischer Revitalisierung für den Tourismus. Zudem unterstützt das Ministerium den Ausbau von rund 15 Kilometern neuer oder modernisierter Radwege als Beitrag zur Luftreinhaltung und nachhaltigen Mobilität. Laut Ministerin Pozder werde das Ministerium alle Initiativen Sarajevos aktiv begleiten, die Umwelt, Stadtbild und Lebensqualität verbessern.
Bei einer Zeremonie an der Vytautas-Magnus-Universität in der litauischen Stadt Kaunas übernahm der Rektor der Sofioter Universität "Hl. Kliment von Ochrid", Professor Georgi Valtschev, den rotierenden Vorsitz der internationalen Universitäts-Allianz "Transform4Europe" (Transformation für Europa). Ein Jahr lang wird die Sofioter Universität die Allianz von elf Universitäten leiten, deren Schwerpunkt auf Künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschulbildung und Forschung liegt. Mit Forschungsarbeiten, Seminaren und dem europäischen akademischen Austausch von Studierenden und Lehrkräften wird sich die Präsidentschaft der Sofioter Universität mit innovativen Ansätzen, der ethischen Nutzung Künstlicher Intelligenz im akademischen Umfeld und der interdisziplinären Zusammenarbeit befassen. Ziel ist es, die wissenschaftliche Kapazität der Allianz zu stärken und den verantwortungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz mit menschlicher Dimension zu fördern.
In
Zagreb wird am 3. November die neue Bühne HNK2 eröffnet – eine moderne
Erweiterung des Kroatischen Nationaltheaters HNK. Das Projekt fällt in das
130. Jubiläum des Nationaltheaters und soll für die strategische
Weiterentwicklung der kroatischen Kulturlandschaft stehen. Die neue Bühne
entsteht im Komplex der bestehenden HNK-Gebäude im Zagreber Bezirk
Trešnjevka-Jug, die bisher als Werkstätten und Lager genutzt wurden. Mit der
Renovierung und dem Ausbau werden langjährige Platzprobleme gelöst, sodass
alle drei Ensembles – Drama, Oper und Ballett – die Bühne flexibel für ihre
Produktionen nutzen können. Die neue Bühne soll rund 300
Zuschauer*innenplätze bieten, eine Bühne in den Maßen der Hauptbühne und
Teleskop-Tribünen zur flexiblen Nutzung. Die Eröffnungsveranstaltung wird
live im Kroatischen Rundfunk HRT übertragen und durch eine öffentliche Feier
vor dem neuen Gebäude begleitet.
Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) hat seinen ersten Community Hub in Belgrad eröffnet, der eine neue zentrale Anlaufstelle für die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Innovator*innen in Serbien sein soll. Ziel des EIT Community Hub ist es, den Bürger*innen die Möglichkeiten näherzubringen, die die Europäische Union (EU) für die Entwicklung von Start-ups, die Unterstützung von Unternehmen sowie die Einführung neuer innovativer Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt bietet. Das EIT besteht aus neun sogenannten Gemeinschaften für Wissen und Innovation (Knowledge and Innovation Communities – KICs), die in der gesamten EU und der Region einzigartig sind und sich mit global relevanten Themen wie Klimawandel, Digitalisierung, Ernährung und Landwirtschaft, Gesundheit, Energie, Produktion, Rohstoffen, urbaner Mobilität sowie Kultur und Kreativwirtschaft befassen. Um die Aktivitäten und Ergebnisse jeder dieser "Gemeinschaften" sichtbarer zu machen, werden in einzelnen Ländern Hubs eröffnet, die als zentrale Kontaktstellen für alle KICs und ihre Programme dienen. Als größtes Innovationsnetzwerk Europas hat das EIT bislang über 9.900 Unternehmen in ganz Europa direkt unterstützt, rund 2.450 neue Produkte auf den Markt gebracht und 880.000 Teilnehmende in neuen Kompetenzen geschult.
Von der Gesamtbevölkerung Serbiens im Alter von 15 Jahren und älter haben 53,1 Prozent die Oberstufe abgeschlossen und 22,4 Prozent eine höhere oder Hochschulausbildung. 17,8 Prozent haben die Grundschule abgeschlossen, während 6,3 Prozent keine Schulbildung haben oder die Grundschule nicht abgeschlossen haben, teilte das Statistische Amt der Republik Serbien im Statistischen Jahrbuch der Republik Serbien 2025 mit. Bei den Personen mit abgeschlossener höherer Schulbildung war der Anteil der Frauen höher. Zwischen den beiden letzten Volkszählungen sank der Anteil der Analphabet*innen in der Bevölkerung ab zehn Jahren von 1,96 Prozent auf 0,63 Prozent. Laut den Ergebnissen des Zensus 2022 könne weniger als 38.000 Personen ab zehn Jahren nicht lesen und schreiben, wobei 71 Prozent davon Frauen sind. Mehr als die Hälfte der Analphabet*innen sind 65 Jahre oder älter. Regional betrachtet liegt der höchste Anteil der Analphabet*innen in Süd- und Ostserbien mit einem Prozent. Was die Computer-Kompetenz betrifft, sind 45,7 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren computeraffin, während es beim vorherigen Zensus 2011 nur 34,2 Prozent waren. Rund 30 Prozent der Bevölkerung beherrschen nur teilweise den Umgang mit dem Computer, beispielsweise Informationen im Internet zu suchen, Kommunikations-Apps zu nutzen oder Texte einzugeben, während 24 Prozent als nicht computeraffin gelten. Geschlechterbezogen liegt der Anteil der computeraffinen Frauen leicht höher, sie machen 52,8 Prozent aller computeraffinen Personen aus.
Die Stadt Bratislava bereitet den Ausbau der Straßenbahnlinie Ružinovská radiála bis zum Flughafen M. R. Štefánik vor. Laut der Stadtentwicklungsplattform www.yimba.sk ist dies der erste Schritt einer Änderung des Flächenwidmungsplans, die bereits im kommenden Jahr erfolgen könnte. Heute endet die Linie an der Astronomická-Straße, künftig soll sie bis zum Einkaufszentrum Avion und IKEA fahren. Eine von der Stadt beauftragte Studie des Unternehmens Valbek SK sieht drei Bauphasen vor. Die erste Phase umfasst eine Überführung über die Vrakunská-Straße und die Bahnlinie bis zum neuen Verkehrsknoten TIOP Ružinov. Danach soll die Strecke über die Galvaniho-Straße zwischen den Einkaufszentren Avion und IKEA weitergeführt werden. In der dritten Etappe ist die Verlängerung über die Autobahn D1 bis zum Flughafen vorgesehen. Die Kosten der ersten Bauphase werden auf rund 32 bis 39 Millionen Euro geschätzt.
Im Februar 2025 wurde ein Abschnitt der in Ungarn gelegenen Autobahn M30 gesperrt, weil auf der Strecke ein Schaden entstanden war. Dem österreichischen Unternehmen Strabag wurde daraufhin durch János Lázár (Fidesz – Ungarischer Bürgerbund), dem ungarischen Minister für Bauwesen und Verkehr, ein Ultimatum gestellt. Demnach würde mit dem Unternehmen kein neuer Vertrag abgeschlossen, solange der Schaden auf der M30 nicht behoben sei. Damals kündigte Lázár an, dass die Arbeiten im Februar beginnen sollen, mit einer Frist für die Reparatur für den 31. Oktober ist. Die Kosten in Höhe von zehn bis 13 Millionen Euro hätten von der Strabag getragen werden sollen. Allerdings wurde der betroffene Abschnitt dann vom französischen Unternehmen Colas gebaut. Nachdem die Strabag die gesetzte Frist bis zum 31. Oktober nicht einhalten wird,will Ungarn weitere Schritte setzen. Etwa soll der Vertrag, der bis 2031 läuft, überprüft werden. Ferner plant das Ministerium eine interne Prüfung mit Hinweis auf mögliche finanzielle Unregelmäßigkeiten. In diesem Zusammenhang wird die Strabag aufgefordert, für das Audit die vollständigen Finanzabrechnungen und Leistungsnachweise der letzten Jahre vorzubereiten.
Die Piratenpartei hat beim Verwaltungsgericht Klage gegen die Stadt Ljubljana eingereicht, um die Entscheidung von Bürgermeister Zoran Janković (LZJ – Liste Zoran Janković) anzufechten, der ihre Initiative für ein Referendum gegen die Erhöhung der Öffi-Ticketpreise abgelehnt hatte. Der Bürgermeister argumentiert, dass der Beschluss des Stadtrats ein Einzelfallgesetz sei, also kein allgemein geltender Rechtsakt. Daher sei ein Referendum laut Gesetz unzulässig. Die Piratenpartei widerspricht und argumentiert, dass die Ticketpreise alle Fahrgäst*innen gleichermaßen beträfen. Sie verurteilt die Preiserhöhung als ungerechtfertigt angesichts sinkender Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel und kritisieren die Verkehrspolitik der Stadt, die zu Staus und schlechter Luft beitrage.
Am 21. Oktober 2025 erfolgte der offizielle Startschuss für die Umbauarbeiten eines Gebäudes der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (BAN) im Sofioter Stadtbezirk Slatina. Das Gebäude soll in ein modernes Kommunikations- und Demonstrationszentrum für Innovationen verwandelt werden. Das künftige Kompetenzzentrum soll die wissenschaftlichen Prozesse optimieren und neue Möglichkeiten eröffnen. Die Sanierungsarbeiten werden aus dem Nationalen Aufbau- und Resilienzplan finanzieret. Die Fördermittel belaufen sich auf knapp 2,3 Millionen Euro. Das Zentrum, in dem Wissenschaftler*innen der BAN ihre Forschungsergebnisse der Wirtschaft präsentieren werden, soll bis Ende Juni 2026 fertiggestellt sein.
Die vier Unternehmen zur Verwertung von Verpackungsabfällen in Bulgarien – Ecopack, Ecobulpack, Bulecopack und Eco Partners – starten eine gemeinsame nationale Kommunikationskampagne, um die getrennte Sammlung von Verpackungsabfällen zu fördern. Die Kampagne läuft unter dem Motto "Kaufen. Nutzen. Recyceln." und findet im Oktober und November 2025 statt. Hintergrund ist, dass zwar in Bulgarien bereits seit über 20 Jahren getrennte Mülltonnen gibt, viele Menschen jedoch immer noch nicht die Gewohnheit haben, ihren Müll zu trennen. Ziel der Kampagne ist es somit, mehr Bulgar*innen von den Vorteilen des Recyclings für die Umwelt und die Reduzierung des Abfalls zu überzeugen. Dadurch wird der Bedarf an Deponieland reduziert, da recycelbarer Abfall wiederverwendet wird und nicht auf Mülldeponien landet. Die beteiligten Organisationen werden im Rahmen ihrer Initiative Fragen und Anliegen der Bürger*innen beantworten, sie über die korrekte Mülltrennung in den verschiedenen Systemen – mit zwei oder drei Behältern – informieren und aufzeigen, warum die getrennte Sammlung einfach und sinnvoll ist. Um die Wirkung der Kampagne zu bewerten, führen die Organisationen vor und nach ihrer Umsetzung eine Umfrage durch.
Belgrad und Moskau unterzeichneten am 20. Oktober 2025 eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit für den Zeitraum von 2026 bis 2029. Dieses Dokument wurde im Rahmen der Moskau-Tage in Belgrad abgeschlossen. Im Rahmen der geplanten Kooperationsaktivitäten sollen die Bereiche Verkehr, Bildung, Transport, Sport und Kultur in den Vordergrund rücken. Mit dieser Absichtserklärung sollen auch gemeinsame Unternehmungen in den Bereichen Gesundheit und Stadtentwicklung ermöglicht werden. Ein Kooperationsabkommen zwischen den beiden Hauptstädten ist schon seit 2017 in Kraft und läuft 2026 aus. Für die Stadt Belgrad sei es wichtig, Kooperationsverträge mit großen und wohlhabenden europäischen Metropolen zu haben, welche die Anwendung von Erfahrungen und neuen Technologien im Alltag ermöglichen, erklärte der Gemeinderatsvorsitzende der Stadt Belgrad, Nikola Nikodijević (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). Ihm zufolge sei das unterzeichnete Dokument die Eintrittskarte für zahlreiche serbische Betriebe in den russischen Markt, während zugleich neue russische Investitionen in Belgrad und Serbien gesichert würden.
Erstmals hat ein Berliner Bezirk eine Vermieterin wegen Wuchermiete mit einer Strafe von 26.000 Euro belegt und ihr die Rückzahlung von 22.000 Euro an die Mieterin auferlegt. Trotz hunderter ähnlicher Meldungen bleiben viele Fälle unbearbeitet, weil den Bezirken laut eigenen Angaben Personal und Ressourcen fehlen. Nach Auskunft der Senatsverwaltung für Finanzen dürfen Bezirke die Einnahmen aus solchen Bußgeldern vorerst vollständig behalten und selbst über deren Verwendung entscheiden. Damit könnten sie theoretisch eigene Mietwucherprüfstellen finanzieren – bisher existiert eine solche nur in Friedrichshain-Kreuzberg. Ab 2027 sollen die Bußgelder jedoch in den Landeshaushalt übergehen und über die Bezirke verteilt werden. Die Grünen fordern, die Einnahmen gezielt in den Wohnraumschutz zu investieren. Bis dahin hoffen viele, dass die Bezirke stärker gegen überhöhte Mieten vorgehen können.
Der 72-jährige Mann, der im Mai 2024 in Handlová auf den slowakischen Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) geschossen hatte, ist vom Sonderstrafgericht in Banská Bystrica wegen eines terroristischen Angriffs zu 21 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Nach Angaben des Gerichts handelte der Angeklagte aus politischen Motiven: Er wollte Fico daran hindern, weiter als Regierungschef zu amtieren, erklärte jedoch, ihn nicht töten zu wollen. Der Pensionist feuerte fünf Schüsse ab, als Fico nach einer Kabinettssitzung auf eine Gruppe von Anhänger*innen zuging. Dem Angeklagten drohte lebenslange Haft. Das Gericht berücksichtigte jedoch sein Alter und seinen Gesundheitszustand als mildernde Umstände. Die Staatsanwaltschaft sah den Tatbestand des Terrorismus eindeutig bestätigt, während die Verteidigung vergeblich versuchte, die Tat als Angriff auf einen Amtsträger einzustufen. Der Prozess begann im Juli 2025 und umfasste acht Hauptverhandlungstage.
Am 15. Oktober 2025 wurde Krakau offiziell als Mitglied in den Verband Eurocities aufgenommen – das größte europäische Netzwerk von Städten, die sich für nachhaltige Entwicklung, Innovation und eine hohe Lebensqualität ihrer Einwohner*innen einsetzen. Die Mitgliedschaft ist für Krakau ein wichtiger Schritt, um die internationale Zusammenarbeit auszubauen und die eigenen Entwicklungsziele voranzutreiben. Damit schließt sich die Stadt einem Kreis von mehr als 200 europäischen Metropolen an, die sich gegenseitig beim Aufbau moderner, resilienter und lebenswerter Städte unterstützen. Krakau plan, sich aktiv an den Initiativen von Eurocities zu beteiligen, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Förderung des Unternehmer*innentums. Durch die Mitgliedschaft erhält die Stadt Zugang zu Plattformen für Wissensaustausch, zu gemeinsamen, von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekten und zu Möglichkeiten, die europäische Stadtpolitik mitzugestalten.
Am 21.
Oktober begann in Portorož das 28. Festival des slowenischen Films (FSF), bei
dem insgesamt 101 Filmvorführungen geplant sind. Eröffnet wurde das Festival mit
dem Spielfilm Skriti ljudje vom slowenischen Regisseur Miha Hočevar. Außerdem
stehen Vorführungen der ersten zwei vom Slowenischen Filminstitut ko-finanzierten
TV-Serien an. Neben Filmvorführungen bietet das Festival Gespräche, Workshops
und endet am Sonntag mit der Verleihung der Vesna-Preise, der höchsten
jährlichen Auszeichnung Sloweniens für Leistungen im Bereich der Filmkunst.
Die zehnte Ausgabe des Internationalen Festivals "Da Fest" in Sofia bringt vom 21. bis zum 25. Oktober 2025 das Publikum mit Werken internationaler Größen der digitalen Kunstszene zusammen. Das fünftägige Forum, organisiert von "Da Lab" und der Nationalen Kunstakademie heuer unter dem Motto "Angst: Signale aus einer unsicheren Welt". Konkret widmet sich "Da Fest" der Spannung zwischen Technologie und menschlicher Wahrnehmung sowie zwischen Algorithmen und Emotionen in der zeitgenössischen Kultur. Das Programm umfasst 14 Ausstellungen, fünf Performances, fünf Filmvorführungen, Vorträge, Diskussionen und Workshops, die an 15 verschiedenen Orten stattfinden werden. Die erste Ausstellung des Festivals mit dem Titel "Achtsame Zukunft – ein neues Denken der Präsenz in digitalen Räumen" ist im Ungarischen Kulturinstitut zu sehen. Die Ausstellung zeigt eine Studie von Budapester Studierenden, die Kommunikation in digitalen Umgebungen und die daraus entstehende Angst erforscht haben.
Die
kroatische Regierung plant, die Preise für rund zehn Produkte aus dem bereits zuvor
gedeckelten Warenkorb mit 70 Artikeln, um etwa zehn Prozent weiter zu
senken. Betroffen sind Grundnahrungsmittel wie Zucker, Sonnenblumenöl, Milch,
Butter und Babywindeln. Ziel der Maßnahme sei, die Lebenshaltungskosten zu
stabilisieren und den Preisdruck auf Haushalte zu verringern. Allerdings stößt
die Ankündigung auf deutliche Kritik vom Handel. Martin Evačić, Präsident des
Kroatischen Arbeitgeber*innenverbands HUP, bezeichnete den Schritt als
deplatziert. Viele der betroffenen Produkte würden bereits unter den staatlich
festgelegten Preisobergrenzen verkauft. "So eine Maßnahme gibt es in
Europa nur noch in Kroatien, Serbien und vielleicht Ungarn", so Evačić. Er
warnte zudem, dass langfristige Preisdeckel den Wettbewerb verzerren und die
Produktivität
hemmen könnten. Die Regierung verteidigt das Vorgehen hingegen
als Schutzmaßnahme.
Eine gemeinsame Umfrage mehrerer serbischer Arbeitsmarktorganisationen zeigte, dass flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zuhause zu arbeiten die wertvollsten und attraktivsten Vorteile für serbischen Arbeitnehmer*innen sind. Die Umfrage wird bereits seit vier Jahren durchgeführt. Heuer nahmen 759 Entscheidungsträger*innen und 3.111 Arbeitnehmer*innen an der Befragung teil. Das Projekt zeigte, dass Bedienstete klassische Vorteile wie etwa Sportaktivitäten und bezahlte Fitnessstunden oder subventionierte Kredite immer weniger schätzten. Stattdessen hätten sie gerne mehr Autonomie bei der Organisation ihrer Arbeit. Den Umfrageergebnissen zufolge steigen im Vergleich zu den Vorjahren die Erwartungen der Dienstnehmer*innen in Bezug auf eine gute Work-Life-Balance. Aktuell hätten 28 Prozent der Arbeiter*innen in Serbien die Möglichkeit zumindest vorübergehend im Homeoffice zu arbeiten. Das sei ein kleines, aber dennoch stabiles Wachstum im Vergleich zu 2024. Gleichzeitig zeichnet sich dennoch der Trend zur Rückkehr in die Büros ab. Nahezu 20 Prozent der Befragten gaben an, dass Arbeitgeber*innen die Homeoffice-Politik verschärfen und verbindliche Bürotage vorschrieben.
Nach dem Beschluss des Rates der Europäischen Union (EU), ab dem 1. Jänner 2026 auch den Transit von russischem Erdgas über EU-Territorium für Drittländer schrittweise zu verbieten, befindet sich Serbien in Handlungsnot. Die Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Đedović Handanović (parteilos), sprach gegenüber den Medien von einer schweren und nahezu ausweglosen Lage. Auch Serbiens Finanzminister Siniša Mali (SNS) bezeichnete die Entscheidung des EU-Parlaments als katastrophal für die Energiestabilität des Landes. Serbien ist seit Jahrzehnten abhängig von Erdgaslieferungen aus Russland. Diese decken mehr als 80 Prozent des Gasbedarfs ab. Seit 2024 bekommt das Land auch Gas aus Aserbaidschan geliefert – jedoch nur etwa 400 Millionen der jährlich benötigten drei Milliarden Kubikmeter. Der Zehnjahres-Gaslieferungsvertrag mit Russland lief im Mai 2025 aus und bislang wurde keine neue Vereinbarung getroffen. Bereits am 9. Oktober 2025 verhängten die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen die Serbische Ölindustrie (NIS), die sich im mehrheitlichen Besitz der russischen Gazprom befindet. Dadurch wurden auch Treibstofflieferungen für den serbischen Markt infrage gestellt. Somit droht Serbien ab 1. Jänner 2026 der vollständige Energiekollaps, behaupten die serbischen Regierungspolitiker*innen. Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Östliche Nachbarschaften und Wiederaufbau der Ukraine, Marta Kos, wies diese Behauptungen als Lüge zurück und betonte die EU würde den Gastransit an Drittländer mit 1. Jänner 2026 nicht einstellen. Stattdessen unterstütze die EU Serbien bei der Diversifizierung der Versorgungsquellen und der Integration in den EU-Energiemarkt, so Kos.
In Berlin hat sich das Verwaltungsgericht gegen die nextbike-Mieträder entschieden- vorerst dürfen diese nicht mehr auf öffentlichen Straßen zur Verfügung stehen. Das Gericht wies einen Eilantrag des Unternehmens ab und bestätigte, dass das Verleihsystem eine straßenrechtliche Sondernutzung darstellt, für die eine entsprechende Genehmigung erforderlich ist. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hatte bereits im Juli 2025 die sofortige Entfernung der insgesamt 6.500 Mietfahrräder gefordert. nextbike hatte gegen diese Aufforderung geklagt, jedoch ohne Erfolg. Das Unternehmen hat nun Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt; bis zur Entscheidung dürfen die Fahrräder weiterhin bereitgestellt werden. Ursprünglich wurde das Leihrad-System von nextbike im Auftrag des Berliner Senats mit öffentlichen Mitteln betrieben. Im Juli 2025 wurde der Vertrag jedoch nicht verlängert, seither arbeitet nextbike auf eigenes Risiko. Die Entscheidung löste eine Online-Petition zum Erhalt der Förderung für das Leihrad-System aus, welche bereits über 6.000 Unterschriften hat. Studierende und Mobilitätsverbände fordern, dass Berlin weiterhin mindestens 1,5 Millionen Euro pro Jahr für Leihfahrräder bereitstellt, um eine sozialverträgliche und nachhaltige Mobilität zu gewährleisten.
Der Gemeinderat von Ljubljana hat die Verkehrsstrategie bis 2032 verabschiedet, die nachhaltige Mobilität fördern und den Anteil öffentlicher Verkehrsmittel stärken soll. Trotz Zustimmung kritisierten Oppositionsabgeordnete fehlende Fortschritte und widersprüchliche Maßnahmen, etwa den gleichzeitigen Ausbau von Straßen und Parkplätzen. Ziel sei eine CO2-neutrale Stadt mit kurzen Wegen und sicherem Fuß- und Radverkehr. Zudem wurden auch Aktualisierungen des städtischen Raumordnungsplans verabschiedet, die einen Ausbau der Ringstraße und Parkplätze in der Stadt vorsehen.
Beim
Wirtschaftsgipfel in Brdo pri Kranju forderten slowenische Unternehmer*innen
die Regierung auf, das Entwicklungsprogramm "Made in Slovenia 2035"
zu verabschieden. Das von der slowenischen Wirtschaftskammer erarbeitete
Konzept umfasst 88 Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und
strategischen Autonomie des Landes. Es soll bis 2035 das Bruttoinlandsprodukt
um 48 Prozent steigern, 19,2 Milliarden Euro an Investitionen anstoßen und
55.000 hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Regierung und Wirtschaft wollen
damit ein neues, langfristiges Entwicklungsmodell etablieren.
Die Stadt Prag schließt das chaotische Kapitel mit den mietbaren E-Scooter. Nach jahrelangen Diskussionen haben die Stadträt*innen eine neue Regelung beschlossen, die den Betrieb von E-Scootern im öffentlichen Raum faktisch beendet. Ab Anfang 2026 dürfen die zur Miete angebotenen E-Scooter nicht mehr auf öffentlichen Flächen abgestellt werden. Abgestellte Fahrzeuge werden künftig von der städtischen Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) entfernt. Während für gemeinsam genutzte Fahrräder und E-Bikes künftig feste Abstellzonen vorgesehen sind, sind diese für E-Scooter ausdrücklich verboten. Ziel der Maßnahme ist es, die oft unübersichtliche und gefährliche Situation im Stadtzentrum zu entschärfen, wo die Scooter häufig auf Gehwegen oder an Kreuzungen abgestellt werden. Gleichzeitig soll der neue Vertrag mit den Betreiber*innen von Leihfahrrädern eine bessere Kontrolle über deren Anzahl ermöglichen. Die Stadt will überbelegte Stellflächen verhindern. Für jeden Stellplatz ist eine Kapazität festgelegt. Die Betreiber*innen müssen zudem mit einer monatlichen Gebühr von einem Euro pro Rad rechnen. Die Entscheidung betrifft auch große Anbieter*innen wie Lime oder Bolt, die ihre E-Scooter-Flotten in Prag künftig nicht mehr betreiben dürfen. Beide Firmen kritisieren die neuen Regeln als überzogen und prüfen ihren Rückzug aus der Stadt. Für die Bürger*innen bedeutet die Entscheidung das Ende eines umstrittenen Verkehrsmittels, das in den letzten Jahren immer wieder für Unfälle, Lärmbelästigung und Beschwerden sorgte.
Die stellvertretende Prager Oberbürgermeisterin und Stadträtin für Soziales und Gesundheit, Alexandra Udženija (ODS – Bürgerdemokratische Partei), steht künftig an der Spitze der Prager ODS. Sie löst den langjährigen Parteivize Marek Benda ab, der die regionale Organisation vier Jahre lang geführt hatte. Die Wahl fand bei der Regionalversammlung am 20. Oktober 2025 statt, wo auch die bisherigen Stellvertreter im Amt bestätigt wurden. Vojtěch Kos bleibt erster stellvertretender Vorsitzender. Weitere stellvertretende Vorsitzende sind David Vodrážka, Tomáš Kaštovský, Jan Poupě und Lucie Kubesa. Mit dem Führungswechsel bereitet sich die Prager ODS auf die nächsten Kommunalwahlen vor, bei denen sie erneut mit einem klaren Programm und sichtbaren Ergebnissen punkten will. Eine Entscheidung über ein künftiges Wahlbündnis mit TOP 09 (Tradition, Verantwortung, Wohlstand) und KDU-ČSL (Christdemokratische Union-Tschechoslowakische Volkspartei) steht noch aus. Die Prager ODS gilt weiterhin als stärkster Regionalverband der Partei, was sich auch bei den jüngsten Parlamentswahlen zeigte. Marek Benda bleibt trotz seines Rückzugs von der Stadtspitze Vorsitzender der ODS-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Die Ernennung von Alexandra Udženija wird als Versuch gewertet, der Partei in der Hauptstadt ein moderneres und stärker sichtbares Profil zu geben.
Der Kanton Sarajevo startet ein neues Förderprogramm zur Verbesserung der Luftqualität. Mit mehr als 153.000 Euro unterstützt das Ministerium für Kommunalwirtschaft, Infrastruktur, Raumplanung, Bauwesen und Umweltschutz des Kantons Sarajevo die Errichtung neuer Gasanschlüsse. Bürger*innen können pro Haushalt bis zu 767 Euro Zuschuss (ohne Mehrwertsteuer) erhalten. Gefördert werden Material, Bauarbeiten sowie Mess- und Regeltechnik – Mehrkosten tragen die Antragssteller*innen selbst. Der öffentliche Aufruf läuft 30 Tage, Anträge können online über das kommunale Gasversorgungsunternehmen Sarajevogas oder das Ministerium eingereicht werden. Pro Haushalt ist nur ein Anschluss möglich. Die Liste der Begünstigten wird 20 Tage nach Ende der Ausschreibung veröffentlicht. Sarajevogas ruft Bürger*innen auf, die Chance zu nutzen und so zur Luftreinhaltung beizutragen.
Laut einer neuen OECD-Studie TALIS 2024 verwenden bereits 28 Prozent der slowakischen Lehrer*innen Künstliche Intelligenz (KI), um Schüler*innenarbeiten zu bewerten. In Ländern wie Aserbaidschan, Kasachstan oder Vietnam liegt der Anteil sogar über 50 Prozent. Das slowakische Bildungsministerium sieht darin Chancen, aber auch Risiken. KI könne Tests zwar schnell und präzise korrigieren, erfasse jedoch keine Kreativität, Originalität oder den kulturellen Kontext. Sie könne zudem unbewusst Vorurteile verstärken, wenn die Trainingsdaten einseitig seien. Das Ministerium betont, dass das Endurteil immer beim Menschen liegen müsse, da Benotung auch Motivation und persönlichen Kontakt erfordere. Lehrer*innen sollen KI daher vor allem als Hilfsmittel – etwa für Korrekturen oder Stilprüfungen – einsetzen. Schulen sollen klare ethische Regeln zur Nutzung und zum Datenschutz einführen. Ziel bleibt laut Ministerium, dass Technologie den Unterricht unterstützt, der Mensch aber im Mittelpunkt bleibt.
Seit nunmehr zwölf Jahren wird in Budapest der "Marsch der leeren Wohnungen", auch Wohnungsmarsch genannt, veranstaltet, um auf die Wohnungskrise und Wohnungsarmut aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt stand das Recht auf Wohnen und der Kampf gegen Wohnungsnot. Der Marsch startete im 8. Bezirk und führte über den 7. in den 5. Bezirk. Rund 300 bis 400 Personen nahmen teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Gruppe "Die Stadt gehört allen" (A Város Mindenkié) und der Szikra-Bewegung. Zahlreiche weitere Initiativen, die sich mit Wohnraum und sozialer Wohnpolitik befassen, unterstützten den Marsch.
Die nächste Phase der Vorbereitungen für den Bau der U-Bahn in Krakau hat begonnen. Die Stadt hat vor Kurzem vorläufige Branchenkonsultationen angekündigt, um Erfahrungen und Empfehlungen von Unternehmen und Institutionen aus der Branche einzuholen. Ziel ist es, die Erstellung der Unterlagen für die Umsetzung des größten Verkehrsprojekts in der Geschichte der Stadt zu optimieren. Die Konsultationen sollen nicht nur dazu dienen, Meinungen und Erfahrungen aus dem Sektor zu sammeln, sondern vor allem praktische Empfehlungen liefern, die eine schnellere und effizientere Vorbereitung der wichtigsten Planungsdokumente ermöglichen – von der Machbarkeitsstudie und dem Konzept über den Antrag auf Umweltgenehmigung bis hin zum Bauprojekt und der Entscheidung über die Ausführung. Im Rahmen dieser Konsultationen sollen auch die künftigen Ausschreibungsunterlagen, Verträge, Leistungsbeschreibungen und technischen Spezifikationen überarbeitet werden, damit der gesamte Prozess transparent, gut geplant und in allen Phasen klar strukturiert verläuft – und zugleich so kurz wie möglich bleibt.
In der Stadt Pale in der Republika Srpska (RS) wurde ein neues politisches Bündnis geschlossen. Der Chef der PDP (Partei des demokratischen Fortschritts) Draško Stanivuković, Igor Radojičić von der Bewegung "Svojim putem" (Auf eigenem Weg) und Dejan Kojić, der Bürgermeister von Pale, unterzeichneten das Abkommen. Ziel ist die Stärkung der Opposition in der RS und ein klarer Bruch mit der regierenden SNSD (Union für unabhängige Sozialdemokraten). Laut PDP-Sprecherin Mirjana Radanović markiert der neue Block eine "Wende auf der politischen Bühne" und soll Wissen, Energie und moralische Verantwortung vereinen. Stanivuković spricht von der "ersten ernsthaften politischen Bündelung der Opposition seit Jahren". Der neue politische Block soll politische und zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Einzelpersonen vereinen – eine Struktur, die laut Stanivuković bereit ist, künftig Verantwortung für die Führung der RS zu übernehmen. Ein Treffen mit der ebenfalls oppositionellen SDS (Serbische demokratische Partei) zur möglichen Kooperation ist bereits geplant.
Im Jahr 2024 war nahezu ein Viertel der serbischen Bevölkerung armutsgefährdet, zeigt ein Bericht des Serbischen Landesstatistikamts (RZS) anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober. Dem Bericht zufolge waren im vergangenen Jahr 24,3 Prozent der serbischen Einwohner*innen dem Risiko ausgesetzt, unter die Armutsgrenze zu fallen. Für 19,7 Prozent bestand das Risiko, gesellschaftlich marginalisiert zu werden. Diese Menschen sind materiell oder sozial stark benachteiligt und leben in Haushalten mit einer sehr niedrigen Arbeitsintensität. Betrachtet nach Altersgruppen sind Pensionist*innen beziehungsweise Personen über 65 Jahren am meisten davon betroffen und machen 23,6 Prozent der gefährdeten Bevölkerung aus, gefolgt von Kindern bis 17 Jahren mit einer Risikorate von 21,1 Prozent. Die niedrigste Armutsrisiko-Rate liegt bei der arbeitsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren und beträgt 17,9 Prozent. Die finanzielle Schwelle für das Armutsrisiko beträgt 303 Euro für Einzelpersonen oder beispielsweise 638 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder bis 14 Jahren. Nach den Regionen betrachtet, liegt das größte Armutsrisiko im Süden und Osten des Landes mit 27,7 Prozent, während sich der niedrigste Risikofaktor mit 8,7 Prozent in der Hauptstadt Belgrad befindet.
Mit Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) besuchte erstmals seit 19 Jahren ein Berliner Bürgermeister die Partnerstadt Windhuk in Namibia. Im Mittelpunkt standen soziale und wirtschaftliche Initiativen wie die Riverheights Football Academy sowie das geplante Ausbildungszentrum der Berliner IHK, das jungen Namibierinnen berufliche Perspektiven eröffnen und zugleich dem Fachkräftemangel in Berlin entgegenwirken soll. Namibia kämpft mit einer Arbeitslosigkeit von rund 50 Prozent bei einer sehr jungen Bevölkerung. Auch die deutsche Kolonialvergangenheit spielte im Programm eine Rolle: Vertreter*innen der Herero und Nama erinnerten an den Völkermord und forderten ein Mahnmal in Berlin. Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (CDU), die mit den Vertreter*innen zusammentraf, betonte, Berlin trage eine moralische Verantwortung, die politischen Zuständigkeiten lägen jedoch auf Bundesebene. Sie kündigte an, dennoch mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) über das vorgeschlagene Konzept zur Erinnerungskultur in Berlin zu sprechen – bislang spielt der Kolonialismus im aktuellen Gedenkstättenkonzept des Bundes laut Medienberichten keine Rolle. Ein geplanter Aktionsplan zur Städtepartnerschaft konnte vor Ort noch nicht unterzeichnet werden, da das Stadtparlament in Windhuk zunächst zustimmen muss; dies soll beim Gegenbesuch im November nachgeholt werden. Neu ist zudem eine lose Kooperation der Polizei beider Städte, die einen Austausch vorsieht: Zwei bis drei Polizeibeamtinnen aus Windhuk werden nach Berlin reisen – und umgekehrt.
Im Kanton Sarajevo spitzt sich die Lage im Vorschulbereich zu. Private Kindergärten erhalten Millionenhilfen, während öffentliche Einrichtungen kaum erweitert werden. Die Gewerkschaft für Volksschulbildung des Kantons Sarajevo kritisiert, dass über 150 Erzieher*innen seit Jahren nur befristet angestellt seien und fordern feste Arbeitsverträge sowie höhere Löhne. "Der Staat fördert private Geschäfte statt öffentlicher Bildung", warnt Gewerkschaftschef Saudin Sivro. Auch in Bijeljina und Banja Luka kämpfen Erzieher*innen mit verspäteten Gehältern und im Gegensatz zur Föderation auch mit geringeren Löhnen. Landesweit drohen neue Streiks – ein Zeichen wachsender Unzufriedenheit im gesamten Bildungssektor.
Der Belgrader Gemeindebezirk Čukarica wird Projekte der thermischen Gebäudesanierung für seine Einwohner*innen mitfinanzieren. Grundlage dafür ist ein Vertrag zwischen dem Bezirk und dem serbischen Ministerium für Bergbau und Energie. Laut der erreichten Vereinbarung soll das Ministerium 160.000 Euro für diesen Zweck bereitstellen, während Čukarica weitere 107.000 Euro aus dem Bezirksbudget beisteuert. Das Sanierungsprogramm umfasst die finanzielle Unterstützung beim Fenstertausch, bei Wärmedämmungen und dem Einbau von Holzpellets- und Erdgaskesseln oder Wärmepumpen vor. Auch die Anbringung von Solarpanelen zur Erzeugung von Strom und Heizenergie in Haushalten wird gefördert.
Das neue Museum Berlin Modern am Kulturforum, ein Erweiterungsbau der Neuen Nationalgalerie für Kunst des 20. Jahrhunderts, verzögert sich bis 2029 und kostet statt der geplanten 200 nun rund 507 Millionen Euro. Besucher*innen konnten am Wochenende erstmals den Rohbau besichtigen, an Führungen teilnehmen und Performances erleben. Geplant ist ein ökologisch nachhaltiger Bau des Schweizer Büros Herzog & de Meuron, der das Kulturforum beleben und Platz für bisher im Depot gelagerte Werke von Künstlern wie Otto Dix, Andy Warhol oder Anselm Kiefer schaffen soll. Kritiker*innen bemängeln die hohen Kosten, die Beteiligung privater Sammlungen und die teilweise Verdeckung bestehender Museumsarchitektur, während Stiftung und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) das Projekt als wichtigen Schritt für Berlins Kulturlandschaft bezeichnen.
Die slowakische Kinder-Hotline Linka detskej istoty (LDI) verzeichnete für den Zeitraum von Oktober 2024 bis September 2025 mehr als 192.000 Kontakte – rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Anrufe stammten von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren. Im Durchschnitt nahmen die Berater*innen täglich über 500 Gespräche entgegen. Entgegen der weitverbreiteten Annahme kommunizieren junge Menschen lieber per Telefon als online: 90 Prozent der Kontakte erfolgen telefonisch, nur zehn Prozent über Chat oder E-Mail. Auch Kinder ab fünf Jahren sowie Erwachsene, die sich um Kinder sorgen, wenden sich an die Hotline. Jungen machen laut Statistik 62 Prozent der Anrufenden aus. Die LDI arbeitet seit 30 Jahren rund um die Uhr und ist die älteste Kinderschutz-Hotline des Landes. Insgesamt hat sie mehr als 3,5 Millionen Beratungen durchgeführt, darunter auch spezialisierte Dienste wie Pomoc.sk, eine Online-Hilfeplattform für Kinder und Jugendliche, sowie Hotlines in ukrainischer und russischer Sprache.
Die Ervin-Szabó-Stadtbibliothek in Budapest hat einen neuen Online-Dienst gestartet: das Budapester Elektronische Archiv, das anlässlich des 75-jährigen Bestehens von Groß-Budapest ins Leben gerufen wurde. Dabei handelt es sich um ein Online-Archiv, in dem die Bibliothek unabhängig von Thema, Genre oder Typ ihre digitalen Inhalte veröffentlicht. Im Archiv sind digitalisierte Dokumente aus den Beständen der Budapest-Sammlung, der Soziologischen Sammlung und der Musiksammlung zugänglich: Werke, Quellen, Datenbanken sowie Dokumente und thematische Zusammenstellungen, die mit den aktuellen Projekten der Bibliothek verbunden sind. Auf der neuen Plattform finden sich nicht nur Inhalte zum Lesen, sondern auch zum Hören und Sehen, wie etwa Podcasts, Vorträge, Fotografien und Aufnahmen verschiedener Bibliotheksveranstaltungen. Insgesamt sind damit rund 70.000 elektronische Dokumente für die Interessent*innen verfügbar.
Sofia sei aufgrund von Überbauung und fehlender Infrastruktur einer ernsthaften Überschwemmungsgefahr ausgesetzt – ähnlich der katastrophalen Situation an der südlichen Schwarzmeerküste, die Anfang Oktober 2025 von heftigen Regenfällen ausgelöst wurde. Davor warnte Bogdana Panajotova, die Chefarchitektin der bulgarischen Hauptstadt. Sie glaube nicht, dass sich das, was im Ferienort Elenite passiert sei, in Sofia zum jetzigen Zeitpunkt wiederholen werde, aber es gebe Risiken, die im Falle starker Regenfälle zu ernsthaften Problemen führen könnten. Panajotova versicherte, dass es in Sofia keine Fälle von direkter Bebauung von ehemaligen Flussbetten gebe, die Risiken jedoch in der massenhaften Bebauung riesiger Gebiete ohne Regenwasserkanalisation lägen. Die Wohnviertel am Fuße des Vitoscha-Gebirges wie Dragalezi, Bojana, Simeonovo und Pancharevo seien am stärksten von Überschwemmungen bedroht. Panajotova gab bekannt, dass die Gemeinde Sofia bereits konkrete Maßnahmen ergreift. Die Erteilung von Baugenehmigungen in Gebieten ohne Regenwasserkanalisation wurde eingestellt. Diese Maßnahmen sind seit sechs Monaten in Kraft, und die Verantwortung dafür liegt weiterhin vollständig bei der Chefarchitektin.
Die Gemeinde Sofia bereitet eine Reihe von Schulungen für Kindergartenmitarbeiter vor, beginnend mit den Teams, die bereits vorrangig Kinder mit Diabetes betreuen und unterstützen. Ziel ist es, die Arbeit mit Kindern mit Diabetes zu verbessern, indem medizinisches Fachpersonal und pädagogisches Personal mit den Besonderheiten der Krankheit vertraut gemacht und Fähigkeiten für eine angemessene Reaktion und Unterstützung aufgebaut werden, erklärte Desislava Zhelyazkova, Direktorin der Bildungsdirektion der Stadt Sofia. Sie fügte hinzu, dass es in Kindergärten Kinder mit unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen gibt und es für die Gemeinde wichtig ist, eine sichere und friedliche Umgebung zu schaffen, in der alle Kinder gemeinsam mit Gleichaltrigen aufwachsen und sich entwickeln könnten. Das Schulungsprogramm umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Lektor*innen sind namhafte Kinderärzt*innen und Endokrinolog*innen. Eine Krankenschwester und ein Facharzt des Universitätsklinikums Lozenets nehmen ebenfalls an der Schulung teil. Die erste Schulung findet am 25. Oktober 2025 statt.
Die Stadt Zagreb hat einen Entwurf der Liste für die Vergabe städtischer Mietwohnungen veröffentlicht. Auf der Liste stehen Namen, Nachnamen und persönliche Identifikationsnummern der Antragsteller*innen. 1.100 von insgesamt 1.520 Anträgen wurden als gültig bewertet. Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) verteidigte die Veröffentlichung. Zwar sei nicht ersichtlich, aus welchen Kategorien die Bewerber*innen die notwendigen Punkte erhalten haben. Allerdings seien jene Punktezahlen aufgeführt, die sich in der Kategorie der "besonderen Umständen" befinden. Diese Kategorie umfasst unter anderem Kriegsveteran*innen, Opfer häuslicher Gewalt und Opfer sexueller Gewalt aus den Jugoslawienkriegen. Kritiker*innen bemängeln, dass die Veröffentlichung von Namen und Identifikationsnummern ohne klare Kennzeichnung der Punktezuordnung die Transparenz des Verfahrens fragwürdig wirken lasse und Datenschutzrisiken berge. Tomašević betonte, dass die Liste der Entscheidung des Gemeinderats entspreche. Innerhalb von acht Tagen können Antragsteller*innen Einspruch einlegen. Die endgültige Liste legt fest, wer eine städtische Wohnung für fünf Jahre zu einem geschützten Mietpreis erhält. Die Stadt plant zudem neue Projekte in den südlichen Zagreber Stadtteilen Podbrežje, Sveta Klara und Borovje, die insgesamt 1.000 zusätzliche Gemeindewohnungen für leistbares Wohnen schaffen sollen.
Im aktuellen Schuljahr stehen Berliner Schulen über eine Million Euro weniger für das Praxislernen zur Verfügung, wodurch 700 von 2.200 Plätzen wegfallen. Diese Angebote richten sich an Neunt- und Zehntklässler*innen, die durch praktische Arbeit in Werkstätten wie Holz-, Fahrrad- oder Gesundheitstechnik auf einen Schulabschluss vorbereitet werden. Besonders betroffen sind acht Schulen in Mitte, Spandau, Neukölln und Treptow-Köpenick, an denen das Praxislernen vollständig entfällt. Laut Franziska Brychcy (DIE LINKE) gefährden die Kürzungen den Bildungserfolg vieler Jugendlicher und erfolgten "nicht aus pädagogischen, sondern aus Kostengründen". Auch Träger wie das Christliche Jugenddorf (CJD) müssen ihr Angebot stark reduzieren, was Personalabbau und weniger Betreuung bedeutet. Schulleitungen kritisieren die Entscheidung als "fatales Signal an die Schwächsten". Die Opposition warnt vor steigenden Schulabbrüchen und fordert eine frühzeitigere Förderung statt weiteren Einsparungen.
In der Slowakei wurde kürzlich der erste Chatbot in slowakischer Sprache vorgestellt, der Betroffene häuslicher Gewalt rund um die Uhr unterstützt. Die Künstliche Intelligenz (KI) namens Sophia bietet über eine Website und Messenger-Apps anonyme Beratung, rechtliche Informationen und Kontakte zu Hilfsdiensten. Entwickelt wurde sie vom staatlichen Institut für Arbeits- und Familienforschung (IVPR) in Zusammenarbeit mit der Schweizer Non-Profit-Organisation Spring ACT. Der Chatbot stellt leicht verständliche Informationen über Formen und Anzeichen von Gewalt bereit und ermöglicht es Betroffenen, Beweise und Dokumente sicher digital zu speichern. Laut Expert*innen hilft Sophia besonders Frauen und Mädchen, die häufig von digitalem Missbrauch betroffen sind. Auf der Plattform finden sich zudem Hinweise zu rechtlichen Möglichkeiten und Schutzmaßnahmen in der Slowakei. Seit ihrem globalen Start im Jahr 2021 ist Sophia bereits in 172 Ländern im Einsatz und hat über 43.000 Gespräche in 17 Sprachen geführt. Das Projekt soll nun europaweit ausgeweitet werden.
Drei slowakische Wissenschaftlerinnen wurden vor Kurzem mit dem L’Oréal-UNESCO-Preis "Für Frauen in der Wissenschaft" ausgezeichnet. Der Wettbewerb fand heuer bereits zum neunten Mal statt und würdigt Forschungsprojekte in den Bereichen Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die Preisträgerinnen teilen sich eine Fördersumme von insgesamt 21.000 Euro, die sie für ihre wissenschaftliche Arbeit einsetzen können. In der Kategorie Ingenieurwissenschaften wurde Zuzana Garaiová von der Comenius-Universität ausgezeichnet. Sie erforscht Nanopartikel, die in der gezielten Krebstherapie eingesetzt werden könnten. Anna Kityk von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (SAV) erhielt den Preis für ihre Arbeit zum grünen Wasserstoff. In der Kategorie Lebenswissenschaften überzeugte Lenka Lorencová von der SAV mit der Entwicklung von Nanobiosensoren zur frühzeitigen Krebserkennung. Die Jury betonte das hohe wissenschaftliche Niveau und den gesellschaftlichen Nutzen der prämierten Arbeiten.
Der Rettungsdienst der Hauptstadt Prag hat den umfassenden Umbau seiner Zentrale im 10. Prager Bezirk abgeschlossen. Die modernisierte Station ist nun die größte in der Stadt und ermöglicht den gleichzeitigen Einsatz von bis zu elf Rettungs- und Transportteams während einer Tagesschicht. Durch die Erweiterung der Räumlichkeiten und die strategische Lage kann der Rettungsdienst Einsätze künftig effizienter koordinieren und die Versorgung in der gesamten Stadt beschleunigen. Insgesamt sind an diesem Standort fast 70 medizinische Fachkräfte stationiert, die täglich zu Notfällen in Prag ausrücken. Die Sanierung des Gebäudes, das früher als Kindergarten diente, begann 2023 und kostete etwa 330.000 Euro. Finanziert wurde der Umbau vom Prager Magistrat. Die Notfallorganisation übernahm zusätzliche Investitionen in die technische Ausstattung und Klimatisierung. Neben neuen Fenstern, einer gedämmten Fassade und modernisierter Heiztechnik mit Wärmepumpen wurden auch die Innenräume vollständig erneuert. Eine dritte Bauphase sieht den Umbau eines leerstehenden Gebäudeteils in eine Unterkunft für Einsatzkräfte mit 16 Plätzen sowie den Bau eines überdachten Parkplatzes für Krankenwagen vor. Künftig soll eine der Außenwände der Station vom Pop-Art-Künstler Josef Rataj gestaltet werden.
In Prag hat sich die Hepatitis-A-Situation dramatisch verschärft. In diesem Jahr starben bereits zehn Personen an der Krankheit – mehr als doppelt so viele wie in ganz Tschechien im gesamten Jahr 2024. Insgesamt wurden in der Hauptstadt 826 Infektionen registriert, darunter 147 bei Kindern. Das macht fast die Hälfte aller Fälle in Tschechien aus. Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, chronischen Lebererkrankungen oder Alkohol- und Drogensucht. Auch Obdachlose zählen zur Risikogruppe. Laut dem Nationalen Gesundheitsinstitut handelt es sich um die zweitschwerste Hepatitis-A-Welle seit dem Jahr 1989. Schlimmer war nur der Ausbruch im Jahr 1996 mit über 2.000 Erkrankten. Die Zahl der Neuinfektionen steigt rasant. Allein in den ersten 13 Tagen des Oktobers kamen 120 neue Fälle hinzu. Während im Jänner nur sechs Erkrankungen verzeichnet wurden, erreichte die Zahl im September bereits 207. Die Hauptstadt bleibt der Brennpunkt der Epidemie, deren Entwicklung in den kommenden Wochen entscheidend sein wird.
Die Stadt Prag stellte kürzlich ein neues digitales Archiv vor, das den Ursprung und die Entwicklung ihrer Straßennamen dokumentiert. Die Online-Anwendung mit dem Titel Pražský uličník (Prager Straßenbuch) entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Magistrat, dem Stadtarchiv und dem Institut für Planung und Entwicklung. Bürger*innen können darin Informationen über mehr als 8.300 Straßen, Plätze und Wege abrufen – darunter sowohl bestehende als auch längst verschwundene oder nie realisierte Straßen. Neben den Namen sind auch historische und aktuelle Fotografien, Karten sowie Hintergrundinformationen zur Benennung einzelner Orte verfügbar. Viele Einträge verweisen auf Persönlichkeiten, historische Ereignisse oder geografische Merkmale, die zur Namensgebung geführt haben. Die Stadt will die Anwendung kontinuierlich erweitern, um neue Straßen und Namensänderungen zeitnah hinzuzufügen.
Die Regierung des Kantons Sarajevo hat den Entwurf eines Gesetzes über duale Ausbildung verabschiedet und dem Kantonsparlament vorgelegt. Ziel ist eine engere Verbindung zwischen Schulen und Unternehmen, um mehr praktische Ausbildung und bessere Beschäftigungschancen für Schüler*innen zu schaffen. Schüler*innen technischer und berufsbildender Schulen sollen künftig einen großen Teil ihrer Praxis direkt bei Arbeitgeber*innen absolvieren. Das Modell sieht zertifizierte Mentor*innen, koordinierende Lehrer*innen und eine schrittweise Einführung vor, ohne Lehrkräfte überflüssig zu machen. Bildungsministerin Naida Hota-Muminović (NiP – Volk und Gerechtigkeit) betonte, die Reform solle die Motivation junger Menschen stärken und Abwanderung verhindern. Die Dualausbildung bleibt mit Hochschulstudium kompatibel und soll gleiche Chancen sowie Inklusion sichern.
In Kroatien werden derzeit 808 Raumpläne digitalisiert, wie Branko Bačić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft), Vizeministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und staatliches Eigentum bekanntgab. Ziel sei, alle Bau-, Nutzungs- und Standortgenehmigungen seit 1968 online verfügbar zu machen und so einen gleichberechtigten Zugang für alle Bürger*innen zu gewährleisten. Die Digitalisierung erstreckt sich auf den gesamten Bauprozess – vom Baustart bis zur Nutzungsgenehmigung – und soll Verwaltungswege erheblich verkürzen. Das Informationssystem für Raumplanung (ISPU) wird über das Geoportal ISPU zugänglich sein, das täglich von rund 50.000 Nutzer*innen aufgerufen wird. Bačić betonte, dass in diesem Jahr zwölf neue Gesetze die Raumordnung und Bauverfahren in Kroatien grundlegend modernisieren sollen. Ziel sei eine einfache, schnelle und transparente Verwaltung, die sowohl Bürger*innen als auch Investitionen zugutekommt, während die wertvolle Flächenressourcen des Landes nachhaltig genutzt werden.
Im Belgrader Allgemeinen Krankenhaus KCS wurde am 13. Oktober 2025 der erste telechirurgische Eingriff im Land und in der Region durchgeführt. Es handelte sich um eine Prostatakrebs-Operation, die mithilfe von Robotern durchgeführt wurde. Der Patient befand sich in einem Krankenhaus in Belgien, 1.800 Kilometer von Belgrad entfernt. Gesteuert wurde die Operation vom KCS-Chirurgen Aleksandar Motri aus dem Alten AKH in Belgrad. Auch weitere serbische Ärzt*innen waren anwesend. Der chirurgische Eingriff wurde auf großen Leinwänden übertragen und von Motri kommentiert. Die Operation fand unter der Schirmherrschaft des serbischen Gesundheitsministeriums und in Zusammenarbeit des Belgrader AKH mit dem Azorg-Spital im belgischen Aalst statt.
Die Budapester Verkehrszentrale (BKK) führt die sogenannte VIAR-Technologie (Visually Impaired Access Receiver) ein, mit der blinde und sehbehinderte Menschen durch Aktivieren einer Außenlautsprecher-Ansage auf Straßenbahnen erfahren können, welche Linie kommt, wohin sie fährt, welche Haltestellen folgen und welche Umsteigemöglichkeiten bestehen. Gleichzeitig wird im Innenraum dieselbe Ansage wiederholt, sowie bei Straßenbahnen auch die Türöffnungsrichtung. Bisher war diese Technik bereits bei O-Bussen, normalen Autobussen und den CAF-Straßenbahnen im Einsatz. Nun erfolgt die Erweiterung auf vier weitere Straßenbahntypen. Nach erfolgreicher Testphase und behördlicher Zulassung soll dieses System breit eingeführt werden.
Die
kroatische Hauptstadt hat in Brüssel das EU-Missionslabel für klimaneutrale und
intelligente Städte erhalten. Damit reiht sich Zagreb in die Gruppe der hundert europäischen Städte ein, die den Übergang zu einer dekarbonisierten Zukunft
anführen sollen. Für Bürgermeister Tomašević (M – Wir können's!) sei das eine
Bestätigung der engagierten Arbeit aller städtischen Dienste und der Regionalen
Energieagentur des nordwestlichen Kroatiens (REGEA). Das Missionslabel eröffnet
Zagreb den Zugang zu technischer Unterstützung durch die Europäische
Investitionsbank, schnellere Verfahren zur Genehmigung von
Kofinanzierungen sowie günstigere Finanzierungsbedingungen für Projekte
zur Dekarbonisierung, nachhaltige Mobilität, grüne Infrastruktur und
Klimaanpassung im öffentlichen und privaten Sektor. Die Stadt erhielt
dieses Label auf Grundlage ihres Abkommens für klimaneutrale Städte – eines
strategischen Planungsdokuments, das eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung
der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2030 definiert. Die Ziele dieses
Planungsdokuments wurden durch eine umfassende Evaluierung seitens
der Europäischen Kommission, der Europäischen Investitionsbank und
des europäischen Konsortiums NetZeroCities bestätigt. Tomašević betonte, dass
das Abkommen für klimaneutrale Städte eine Verpflichtung gegenüber zukünftigen
Generationen darstelle.
Die weltweit größte Technologiemesse "Gitex Global" hat Belgrad als Gastgeberin für den ersten Austragungsort in Südosteuropa ausgewählt. 2027 soll die Messe als "Gitex AI Serbia" im Rahmen der Spezialausstellung "Expo 2027" stattfinden. Diese Entscheidung wurde zur Eröffnung der 45. Gitex Global-Messe in Dubai getroffen und bestätigt die Position Serbiens als wachsendes Zentrum für Innovationen in dieser Region Europas. Belgrad soll so zu einem zentralen Treffpunkt für internationale Führungskräfte in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), digitale Transformation und Start-up-Innovationen werden. Auf der heurigen Gitex Global-Messe, die über 1.000 Aussteller*innen und 200.000 Besucher*innen vereint, ist Serbien außerdem Partnerland. "Der Start von Gitex Serbia 2027 markiert ein neues Kapitel auf unserem globalen Weg, das Gitex-Erlebnis auf neue Innovationszentren auszudehnen. Serbien hebt sich als dynamische Brücke zwischen Ost und West hervor. D eshalb freuen wir uns, die weltweit größte Technologiemesse und Start-up-Plattform nach Belgrad zu bringen", betonte Gitex-Global-Direktorin Trixie LohMirmand.
Die Technische Universität (TU) Berlin arbeitet erstmals mit dem Online-Portal Airbnb zusammen, um ausländische Erstsemester bei der Wohnungssuche zu unterstützen. Rund 200 Studierende erhalten einen Gutschein im Wert von 1.580 Euro, um über die Plattform vorübergehend ein Zimmer zu mieten. Ziel sei es, "den Start in Berlin zu erleichtern und den Wissenschaftsstandort zu stärken", so die Universität. Angesichts von steigenden Mieten – durchschnittlich 650 Euro im Monat – und langen Wartelisten beim Studierendenwerk soll das Angebot kurzfristig helfen, auch wenn nur ein Bruchteil der rund 6.700 Studienanfänger*innen davon wird profitieren können. Kritiker*innen verweisen auf die umstrittene Rolle von Airbnb auf dem Berliner Wohnungsmarkt, wo Ferienwohnungen die Wohnungsnot zusätzlich verschärfen.
Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat eine Haushaltssperre verhängt, um das drohende Millionendefizit für 2025 zu vermeiden. Eine Haushaltssperre bedeutet, dass neue Ausgaben nur noch in dringenden oder gesetzlich vorgeschriebenen Fällen getätigt werden dürfen. Grund für die Maßnahme sind stark gestiegene Kosten im Bereich der Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfe, die durch den Berliner Senat nicht vollständig ausgeglichen wurden. Dadurch fehlen dem Bezirk rund 11,6 Millionen Euro. Diese Leistungen, etwa Familienberatung oder sozialpädagogische Unterstützung, sind gesetzlich vorgeschrieben, werden aber vom Land Berlin nicht ausreichend finanziert. Schon im Vorjahr blieben berlinweit 62 Millionen Euro ungedeckt, was die strukturelle Unterfinanzierung der Bezirke weiter verschärft. Trotz der Haushaltssperre bleiben grundlegende Aufgaben der Verwaltung, laufende Bauprojekte und bestehende Einrichtungen gesichert. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne – Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert, dass das Land Berlin die Bezirke mit steigenden Sozialausgaben alleinlasse und fordert eine bessere finanzielle Ausstattung.
Mit einem neuen Landesprogramm will der Berliner Senat Familien mit niedrigen Einkommen beim Kauf einer eigenen Wohnung unterstützen. 17 Millionen Euro jährlich sollen über die Investitionsbank Berlin (IBB) in Darlehen zwischen 150.000 und 525.000 Euro fließen – genug für rund 41 Familien pro Jahr. Die Opposition kritisiert, dass damit zu wenige Haushalte von den Millionenbeträgen profitieren. Die beiden Regierungsparteien CDU (Christlich Demokratische Union) und SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) betonen, dass das Programm vor allem "arbeitende Geringverdiener*innen" entlasten soll und auch verhindern soll, dass Fördergelder zu Eigenbedarfskündigungen führen. Gefördert werden sollen neben Neubauten auch leer stehende oder selbst genutzte Bestandswohnungen. Die Grünen (Bündnis 90/Die Grünen) und DIE LINKE (Linke) warnen indes vor Fehlanreizen und sehen die Mittel bei der Genossenschaftsförderung besser aufgehoben. Die Koalition will mit dem Modell zunächst testen, ob eine solche Eigentumsförderung in Berlin tragfähig ist.
Polen soll eine weitere Fabrik für künstliche Intelligenz (KI) bekommen. Die zweite KI-Fabrik im Land wird voraussichtlich von einem Konsortium unter der Leitung des Akademischen Rechenzentrums Cyfronet AGH in Krakau errichtet. Die sogenannte Gaia AI Factory ist ein weiterer Schritt zum Aufbau eines europäischen Netzwerks von KI-Zentren, deren angedachte Aufgabe die Förderung von Forschung, Innovation und Anwendungen im KI-Bereich ist. Sie entsteht im Rahmen des europaweiten Programms "AI Factories", das von EuroHPC JU koordiniert wird. Die für die Finanzierung des Projekts erforderlichen Mittel von 70 Millionen Euro stammen zu gleichen Teilen aus Polen und von der Europäischen Kommission. Das Projekt soll den Ausbau der nationalen Supercomputer-Infrastruktur, die Bereitstellung fortschrittlicher Datenrepositorien und Programme zur Kompetenzentwicklung umfassen. Drei strategische Bereiche sollen im Fokus stehen: Gesundheitswesen, Raumfahrt und die Entwicklung großer Sprachmodelle (LLM).
Anlässlich des Europäischen Tages der Organspende kamen in Sarajevo Vertreter*innen von Regierung, Medizin und Zivilgesellschaft zu einer Konferenz über Organspende und Transplantationsmedizin zusammen. Bosnien-Herzegowina verzeichnete 2024 insgesamt 480 Transplantationen, darunter die erste erfolgreiche Herztransplantation des Landes. Staatsministerin für Zivilangelegenheiten Dubravka Bošnjak (parteiunabhängig) warnte, das System sei zu sehr auf Einzelengagement ausgerichtet, ein stabiler Mechanismus sei dringend nötig. Das Organspende-Netzwerk Bosnien-Herzegowinas soll neue Kampagnen starten, um den Mangel an Organspenden zu beheben und Familien zur Zustimmung zu motivieren. Transplantierte Patient*innen und Spender*innenfamilien berichteten in Panels von ihren Erfahrungen und unterstrichen die Bedeutung des Themas. Zum Abschluss konnten Teilnehmer*innen Organspender*innenkarten ausfüllen und unterzeichnen, um offiziell ihre Bereitschaft zu dokumentieren und so Leben zu retten.
Die Zagreber Stadtwerke erzielten im ersten Halbjahr 2025 trotz sinkender Umsätze ein deutlich besseres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamteinnahmen sanken um zehn Prozent auf 378,6 Millionen Euro, vor allem wegen des Rückgangs im Gasgeschäft. Dennoch verbesserte sich das operative Ergebnis auf 72,3 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss stieg um 48,7 Millionen Euro. Wachstum verzeichneten vor allem die Sparten Wasserversorgung (plus 31 Prozent), Abfallwirtschaft (plus 19 Prozent), Grünflächenpflege ( plus 34 Prozent) und Parkraumbewirtschaftung (plus 16 Prozent). Durch Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen wurde die finanzielle Stabilität gestärkt. Allerdings stiegen Löhne sowie Material- und Dienstleistungspreise erheblich. Die Unternehmensführung kündigte daher eine mögliche Erhöhung der Preise der Kommunalgebühren (Wasser, Gas, Parken, et cetera) an. Es soll jedoch die Entwicklung der Inflationsrate in Kroatien abgewartet werden. Fraglich ist, wie die Zagreber Bürger*innen auf eine eventuelle Preiserhöhung reagieren werden. Vor allem, weil das auch die Inflation verstärken könnte.
Die landeseigene Wohnbaugesellschaft "Stadt und Land" will auf dem rund fünf Hektar großen Kasernengelände in Rahnsdorf – Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick – ein neues Quartier mit etwa 450 Wohnungen errichten. Nach Kritik an der geplanten Dichte und Höhe der Gebäude wurden die Entwürfe zwar überarbeitet, dennoch regt sich Widerstand. Der Bürger*innenverein Wilhelmshagen-Hessenwinkel fordert, die Bestandsbauten zu erhalten und zu sanieren, statt sie abzureißen. Das sei nachhaltiger und würde Natur und Klima schonen, so Vereinsmitglied Michael Kunert. Laut Stadt und Land sei der Abriss jedoch "unumgänglich", da die Gebäude stark schadstoffbelastet und feucht seien. Der Verein präsentierte bereits ein alternatives Konzept mit rund 250 Wohnungen. Für das Bauvorhaben müsste zudem der Flächennutzungsplan geändert werden, da das Areal im Wasserschutzgebiet liegt.
Zwei landeseigene Kitas (Kindertagesstätten) im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf müssen schließen, weil sie nicht mehr ausreichend ausgelastet sind. Nach Angaben des Bezirks sank die Zahl der Anmeldungen im vergangenen Jahr deutlich. Betroffen sind die Einrichtungen Steinstraße und "Unter den Eichen", alle Kinder und Erzieher*innen konnten in andere Kitas wechseln. Auch die übrigen vier landeseigenen Kita-Betriebe kämpfen mit finanziellen Problemen, weitere Schließungen sind laut Bildungssenatorin Günther-Wünsch (CDU – Christlich Demokratische Union) nicht ausgeschlossen. Berlinweit ist inzwischen rund jeder zehnte Kita-Platz unbesetzt. Der Senat will die sinkende Nachfrage nutzen, um den Personalschlüssel zu verbessern. Ab 2026 soll eine Fachkraft nur noch vier statt fünf Kinder betreuen. Die Gewerkschaft Verdi warnt jedoch vor möglichen Verschlechterungen.
In der Nacht zum Montag kam es in einem sechsstöckigen Wohnhaus am Michael-Bohnen-Ring in Berlin-Neukölln zu einem schweren Brand. Eine Wohnung im Erdgeschoss brannte vollständig aus, mindestens 46 Menschen wurden verletzt, viele durch Rauchgasvergiftungen. Eine Person erlitt schwere Verbrennungs- und Kopfverletzungen und konnte bislang noch nicht identifiziert werden. Anwohner*innen berichteten von mehreren lauten Knallen, möglicherweise Explosionen, die auch während der Löscharbeiten auftraten. Sprengstoff-Expert*innen und Brandermittler*innen des Landeskriminalamts (LKA) untersuchen die Ursache, auch Statiker*innen sind im Einsatz. Das Gebäude wurde vollständig evakuiert, Wohnungen ab der zweiten Etage konnten am Vormittag wieder betreten werden. Die Ermittlungen zur Brandursache und zur Identität des Verletzten dauern an.
Im ersten Halbjahr 2025 gingen in Berlin rund 123.000 Meldungen über die Ordnungsamt-App ein – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Etwa die Hälfte betraf illegal entsorgten Abfall, doch nur 348 Verfahren wurden tatsächlich eingeleitet. Mehrere Bezirke führen dazu überhaupt keine Statistik, weshalb das Ausmaß der Verstöße weiter unklar ist. Neben Müll gehören Falschparker*innen (16.798 Meldungen) und Straßenaufsichtsthemen (12.765) zu den häufigsten Beschwerden. Der Betrieb der App kostete das Land zuletzt rund eine halbe Million Euro pro Jahr. Künftig sollen die Ausgaben durch digitale Schulungsvideos um etwa ein Drittel sinken.
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) ist mit einer 30-köpfigen Delegation – bestehend aus Vertreter*innen von Unternehmen, Verbänden und Start-ups – nach Warschau gereist. Ziel der zweitägigen Reise ist es, die wirtschaftliche Kooperation zwischen beiden Hauptstädten zu stärken. Im Mittelpunkt stehen Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz (KI) und Zukunftstechnologien. Polen ist mit einem Handelsvolumen von 2,4 Milliarden Euro inzwischen Berlins wichtigster Handelspartner. Geplant sind Gespräche mit der Warschauer Stadtregierung, polnischen Unternehmen und ein Empfang in der deutschen Botschaft. Wirtschaftssenatorin Giffey betonte, die Partnerschaft sei auch ein Beitrag zu Sicherheit und Innovation in Europa. 2026 feiern Berlin und Warschau 35 Jahre Städtepartnerschaft.
In Berlin verursacht die Ausstellung von Anwohner*innenparkausweisen mittlerweile hohe Verluste für das Land, da die Verwaltungskosten die Einnahmen deutlich übersteigen. Während der Preis für eine Vignette seit 2008 unverändert bei 20,40 Euro für zwei Jahre liegt, betragen die Bearbeitungskosten inzwischen im Median 42,29 Euro pro Ausweis. Zwischen Januar und Juli 2025 wurden rund 80.000 neue Vignetten ausgestellt, wodurch sich das Defizit auf einen Millionenbetrag summiert. Eine Gebührenerhöhung wurde trotz mehrfacher Ankündigungen bislang nicht umgesetzt – sowohl frühere Stadtregierungen als auch die aktuelle Regierungskoalition aus CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands) und SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) konnten sich nicht auf ein neues Modell einigen. Die CDU plant zwar ein umfassendes Konzept mit digitalisierten Parkvignetten und einer vereinfachten Regelung für Sonderzonen, hat es jedoch noch nicht vorgelegt. Kritiker*innen, darunter die Grünen (Bündnis 90/Die Grünen) und sogar der ADAC (Allgemeine Deutscher Automobil-Club), werfen der Koalition Untätigkeit vor, während die Stadt weiterhin Millionenverluste trägt.
Der österreichische Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP – Österreichische Volkspartei) hat die Europäische Kommission aufgefordert, gegen die seit 2022 in Ungarn geltende Sondersteuer für Lebensmittelketten vorzugehen. Die Regelung verstoße seiner Ansicht nach gegen die Grundprinzipien des Binnenmarkts und sei diskriminierend gegenüber ausländischen Unternehmen. Besonders betroffen sei die Supermarktkette Spar. Der Vorstandsvorsitzende von Spar Österreich, Hans K. Reisch, erklärte kürzlich, dass derzeit kein Rückzug aus Ungarn geplant sei. Langfristig werde man jedoch nur bleiben, wenn das Unternehmen wieder profitabel wirtschaften könne. Dabei hoffe man auch auf Unterstützung aus Brüssel. Hattmannsdorfer schloss nicht aus, dass der Fall vor dem Europäischen Gerichtshof landen könnte, sollte die Antwort der ungarischen Regierung nicht zufriedenstellend ausfallen.
Das "Greener City-Arbeitsheft" (Városi Zöldebb Füzet) ist eine neue umweltpädagogische Publikation, die Kindern, Familien und Schulgruppen die nachhaltigen Werte und ökologischen Initiativen Budapests näherbringen möchte. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums von Groß-Budapest 2025 verbindet das Heft historische Perspektiven mit zukunftsorientierten Umweltfragen. Es soll eine Generation anregen, die ihren ökologischen Fußabdruck kennt und ihre Eltern zu einem bewussteren Lebensstil motiviert. Im Vergleich zur Ausgabe von 2018 legt das neue Heft mehr Wert auf Bildung und praktische Nachhaltigkeitstipps als auf reine Stadtpräsentation. Themen wie Energieverbrauch, saubere Luft und Wasser, Recycling, Mikromobilität, Regen- und Schwammstädte werden spielerisch vermittelt. Das kostenlose Heft führt humorvoll und anschaulich in umweltgerechtes Handeln ein.
Am 10. Oktober 2025 wurden die Gewinner*innenprojekte des diesjährigen Partizipationsbudgets der Stadt Budapest bekanntgegeben. Aus einem Gesamtbudget von rund 2,55 Millionen Euro werden grüne, inklusive und lokale Ideen gefördert. Noch nie zuvor gingen so viele Vorschläge ein: 2025 reichten Bürger*innen 720 Ideen ein, von denen 16 umgesetzt werden. Besonders beliebt waren Umweltprojekte wie die Anlage von Regengärten, Begrünung städtischer Flächen und neue Bäume rund um den Batthyány-Platz. Zudem entstehen neue Grillplätze, soziale Initiativen werden gefördert und leerstehende Räume für Gemeinschaftsprojekte genutzt – für eine lebenswertere Hauptstadt.
Die Zukunft des Sziget-Musikfestivals ist ungewiss, wie Budapests Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) auf Facebook mitteilte. Der Geschäftsführer der Sziget AG informierte ihn in einem Brief darüber, dass er gezwungen sei, die Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Festival zu kündigen. Hinter diesem Schritt könnte laut Karácsony eine geschäftliche Entscheidung der ausländischen Eigentümer des Unternehmens stehen. Er betonte, dass das Sziget-Festival ein Symbol für die Freiheit, Offenheit und Vielfalt Budapests sei, weshalb die Stadt sich für dessen Fortbestand einsetzen müsse. Obwohl Budapest nicht in private Geschäftsfragen eingreifen könne, habe sie eine Verantwortung für den langfristigen Erhalt des Festivals. Karácsony äußerte die Hoffnung, dass die Kündigung keinen Schlusspunkt, sondern einen Neuanfang markiere. Trotz gestiegener Besucher*innenzahlen war das Festival auch 2024 nicht profitabel, und die Betreiber*innengesellschaft verzeichnete in den letzten Jahren erhebliche Verluste.
Krakau will in den nächsten vier Jahren rund 117,2 Millionen Euro für Investitionsvorhaben im Rahmen des "Pakts für Krakauer Wohnsiedlungen" bereitstellen. Damit sollen bis zum Ende dieser Legislaturperiode in allen Krakauer Wohnsiedlungen verschiedene Straßen- und Verkehrsinvestitionen auf den Weg gebracht werden. Anfang 2026 soll das Programm starten. Die geplanten Investitionen umfassen hauptsächlich die Errichtung und die Sanierung von Gehwegen, die Sanierung von Straßenbelägen, die Beleuchtung von Fußgänger*innenübergängen und den Bau einer neuen Straßenbeleuchtung sowie die Errichtung neuer Wartehäuser und Bänke an Haltestellen. Der Pakt ist das Ergebnis von zahlreichen Treffen des Krakauer Bürgermeisters Aleksander Miszalski (PO – Bürgerplattform) mit den Einwohner*innen der Stadt.
Die Stadt Ljubljana ruft Bürger*innen dazu auf, Fichten aus ihrem Umfeld für die Weihnachtsdekoration auf einem der zentralen Plätze im Innenstadt zu spenden. Gesucht sind Bäume, die ihren Lebenszyklus bereits abgeschlossen haben und gut zugänglich sind. Kriterien wie Form, Dichte und Höhe spielen bei der Auswahl eine Rolle. Nach den Feiertagen werden die Fichten fachgerecht recycelt. Damit will die Stadt festliche Stimmung schaffen und zugleich auf nachhaltige Ressourcennutzung setzen.
Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) und Kulturstadtrat Jiří Pospíšil (TOP 09), beide stellvertretende Oberbürgermeister von Prag, ziehen sich zum Jahresende aus der Stadtregierung zurück, nachdem sie ins Abgeordnetenhaus gewählt wurden. Ihre Ressorts sollen von Jaromír Beránek (Verkehr, Piratenpartei) und Tomáš Slabihoudek (Kultur, TOP 09) übernommen werden. Der Wechsel erfordert eine Änderung des Koalitionsvertrags, die noch von den Piraten bestätigt werden muss. Die Amtsübergabe fällt in eine Phase wichtiger Projekte: Die Dvorecký-Brücke soll im Frühjahr 2026 fertiggestellt werden, während die Zukunft der Libeň-Brücke nach einer gestoppten Ausschreibung unklar ist. Auch der Ausbau der Metro D stockt – ein Gericht blockierte den Vertrag für die nächste Bauetappe. In der Kultur steht die Renovierung des Vinohrady-Theaters wieder im Fokus, ebenso die Restaurierung des Restaurants Šlechtova, deren Ausschreibung noch ausgewertet wird. Die Koalitionspartner*innen fordern von Hřib eine Projektbilanz vor seinem Abgang. Michal Hroza (TOP 09) soll neuer stellvertretender Oberbürgermeister werden. Über die neuen Besetzungen entscheidet der Gemeinderat im Dezember 2025.
In Prag steht eine städtebauliche Wende bevor: Der neue "Metropolenplan" soll den Flächennutzungsplan von 1999 ablösen und bis zu 350.000 neue Wohnungen ermöglichen. Ziel ist die Öffnung ehemaliger Industrieflächen für Wohnbau und die Beschleunigung der Stadtentwicklung. Der Plan betont auch den Schutz historischer Panoramen und Grünflächen. Die Stadt stellt das Dokument am 20. Oktober 2025 im Institut für Stadtplanung vor, wo es bis Anfang Dezember öffentlich einsehbar ist. In dieser Zeit sind Fachdebatten und Bürger*innenanhörungen geplant, Rückmeldungen können online eingereicht werden. Die endgültige Genehmigung durch das Stadtparlament ist für Frühjahr 2026 vorgesehen. Der Plan soll Genehmigungsverfahren verkürzen und umfasst auch Verkehrsprojekte wie neue Straßen, Straßenbahnlinien und Hochgeschwindigkeitskorridore.
Sarajevo ist die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, das politische, kulturelle und historische Zentrum des Landes. Die tatsächliche Verwaltungskapazität entspricht jedoch nicht dieser Rolle. Stattdessen werden zentrale Funktionen wie städtische Infrastruktur, Verkehr und Wasserversorgung von kantonalen Ministerien und den vier Stadtbezirken Stari Grad, Centar, Novo Sarajevo und Novi Grad kontrolliert. Politikwissenschaftler*innen und Akademiker*innen fordern nun eine Reform, um die sechs Bezirke (vier Stadt- und die zwei Kantonsbezirke Vogošća, Ilidža) zu einer einheitlichen Stadt Sarajevo zusammenzuführen und der Stadt direkte demokratische Legitimität zu verleihen. Der*Die Bürgermeister*in wird derzeit nicht direkt von den Bürger*innen gewählt, sondern von den Delegierten der Stadtbezirke. Akademiker*innen betonen, dass Sarajevo nur mit eigenen Zuständigkeiten eine funktionierende Metropole sein könne. Vergleichsmodelle aus Zagreb, Wien und Ljubljana zeigen, dass Hauptstädte volle administrative Rechte brauchen, um städtische Dienste effektiv zu steuern. Empirische Studien unter Stadtvertretungen ergeben über 90 Prozent Zustimmung zur Erweiterung der Stadtbefugnisse und zur direkten Bürgermeister*innenwahl. Neue Zuständigkeiten sollen Stadtplanung, Verkehr, Kultur, Energieversorgung und Umweltschutz umfassen. Die Reform erfordert politische Einigkeit, gesetzliche Anpassungen und koordinierte Zusammenarbeit von Stadt, Kanton und Föderation. Ohne strukturelle Änderungen würde Sarajevo finanziell und administrativ eingeschränkt bleiben – zum Nachteil der Lebensqualität und des Entwicklungspotenzials der Hauptstadt.