Bosnien-Herzegowina wird rund zehn Prozent weniger Mittel aus dem EU-Wachstumsplan für den Westbalkan erhalten. Anstelle der ursprünglich beschlossenen 1,087 Milliarden Euro an nicht rückzahlbaren Zuschüssen und günstigen Darlehen, stehen dem Land nur noch 976,6 Millionen Euro zur Verfügung. Der Grund für diesen Schritt aus Brüssel ist die politische Untätigkeit der zuständigen Behörden. Bosnien-Herzegowina ist nämlich das einzige Land in der Region, welches die Reformagenda nicht fristgerecht eingereicht hat, eine zentrale Voraussetzung für den Zugang zu den Mitteln des Wachstumsplans. Obwohl das Ministerrat bereits am 27. Juni einen politischen Konsens erzielt hatte, wurde das Dokument bis heute nicht finalisiert und übermittelt. Die zuständigen Behörden auf verschiedenen Regierungsebenen konnten sich auf kein endgültiges Reformagenda einigen.