Die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) beginnen im Juli 2025 mit dem Bau einer neuen Straßenbahnstrecke bis zum Stadtteil Malešice. Die Strecke wird von einem Konsortium der Firmen Subterra, OHLA ŽS und PRAGIS für 59,2 Millionen Euro gebaut – das sind rund 10,84 Millionen Euro weniger als ursprünglich veranschlagt. Der Bau soll Ende 2027 nach 32 Monaten abgeschlossen sein. Die Straßenbahnstrecke wird von der Vinohradská-Straße aus durch die Mitte der Počernická-Straße bis zur Kreuzung mit der Dřevčická-Straße führen, wo eine Wendeschleife entstehen soll. Es werden insgesamt sechs Haltestellenpaare gebaut. Die Strecke wird begrünt und schallgedämmt sein. Die Počernická-Straße wird nicht breiter gemacht und die bestehenden Bäume bleiben erhalten. Zum Projekt gehören auch die Erneuerung der technischen Infrastruktur sowie die Rekonstruktion des Unterwerks im Betriebshof Strašnice. Das Projekt wird zu 85 Prozent der anerkennungsfähigen Kosten aus EU-Mitteln mitfinanziert. Nach Fertigstellung werden Straßenbahnen einen Teil der Busverbindungen zur U-Bahn-Station Želivského und weiter ins Stadtzentrum ersetzen. In der Straße bleiben Buslinien für Fahrtrichtungen erhalten, die von den Straßenbahnen nicht bedient werden.
Der tschechische Staat überträgt seinen Mehrheitsanteil am Prager Kongresszentrum an die Hauptstadt Prag, die damit alleinige Eigentümerin wird. Im Gegenzug erhält der Staat das barocke Faust-Haus am Karlsplatz, einen Teil des Krankenhausgeländes Na Homolce sowie den Parkplatz vor dem Außenministerium. Der Gesamtwert dieser Objekte beläuft sich auf rund 23,4 Millionen Euro. Zusätzlich leistet die Stadt eine Ausgleichszahlung in Höhe von etwa 88,4 Millionen Euro, um den Marktwert der Anteile vollständig zu decken. Die Vereinbarung wurde bereits von der Regierung genehmigt, wie das Finanzministerium mitteilte. Bisher hielt der Staat 54,35 Prozent der Anteile, Prag 45,65 Prozent. Eine Hauptversammlung des Zentrums soll die Übertragung im Juni formal beschließen – der Abschluss ist für August geplant. Mit diesem Schritt schafft die Stadt Prag die Grundlage für weitere Investitionen an diesem Standort. Geplant sind unter anderem der Bau einer neuen Ausstellungshalle im südlichen Bereich des Areals sowie die umfassende Revitalisierung der Nordterrasse vor dem Zentrum.
Die Bewegung "Letzte Generation" reichte Klage gegen die Stadt Prag wegen angeblicher Untätigkeit beim Klimaschutz ein. Sie behauptet, die Stadt versage langfristig als öffentliche Institution, erfülle ihre Pflichten gegenüber Bürger*innen sowie zukünftigen Generationen nicht und ignoriere wichtige Klimaverpflichtungen. Zu den konkreten Vorwürfen gehört beispielsweise, dass Prag seit 2016 seinen strategischen Plan nicht aktualisiert und kein System von Aktionsplänen mit konkreten Zielen, Fristen und Finanzierung eingeführt habe. Nach Ansicht der Bewegung ist die Entscheidungsfindung unkoordiniert und kommt mehr privaten Interessen als der Öffentlichkeit zugute. In der Klage fordert die Bewegung, dass das Gericht die Rechtswidrigkeit dieser Situation feststellt, der Stadt die Erstellung und regelmäßige Bewertung von Klimastrategien anordnet und gleichzeitig den Stadtteilen mehr Mitspracherecht bei der Entwicklung ihrer Gebiete einräumt. Die Stadtverwaltung erklärte, sie werde sich auf dem üblichen Weg verteidigen.
In Prag findet von 30. bis 31. Mai 2025 eine Fachmesse für Organisationen statt, die sich auf dem Gebiet der Umweltbildung, -erziehung und -aufklärung engagieren. Veranstaltungsort ist das Einkaufszentrum Westfield im 4. Prager Bezirk, das an beiden Tagen Raum für Austausch, Präsentationen und Mitmachaktionen bietet. Ziel der Messe ist es, die vielfältige Arbeit jener Institutionen sichtbar zu machen, die sich in der Hauptstadt für Umweltbewusstsein einsetzen – sei es im schulischen Kontext, im Freizeitbereich oder im Rahmen von gemeinnützigen Projekten. Das Programm richtet sich am Freitagvormittag vor allem an Schulklassen und Lehrpersonal, während der Freitagnachmittag, sowie der gesamte Samstag für die breite Öffentlichkeit gedacht ist. Besucher*innen erwartet ein abwechslungsreiches Angebot an Informationsständen, praktischen Beispielen und interaktiven Aktivitäten. Die Messe ermöglicht es Pädagog*innen, sich ein Bild von verschiedenen Lehrkonzepten im Bereich Umweltbildung zu machen und gibt Anregungen zur Integration in den Unterricht. Familien und Einzelpersonen können sich über konkrete Umweltinitiativen informieren und Kontakt zu Ökozentren und Verbänden aufnehmen. Die Stadt Prag fördert regelmäßig Projekte der Umweltbildung und sieht in der Messe eine wichtige Plattform, um das Engagement der Organisationen sichtbar zu machen und Synergien zu stärken.
Die Stadt Prag und die Region Zentralböhmen planen eine deutliche Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr ab dem 1. Jänner 2026. Papierfahrkarten sollen um bis zu 30 Prozent teurer werden, elektronische Tickets um 20 Prozent. Ziel der Maßnahme ist es, die gestiegenen Transportkosten teilweise aufzufangen – allein im nächsten Jahr werden sich die Ausgaben der Region auf über 208 Millionen Euro belaufen. Die Maßnahme wurde bereits vom Stadtparlament genehmigt, eine endgültige Entscheidung wird Anfang Juni erwartet. Jährlich sollen so rund 15 Millionen Euro zusätzlich eingenommen werden. Die Differenzierung zwischen Papier- und Digitaltickets soll zudem die Nutzung digitaler Angebote fördern. Die Verwaltung sieht die Anpassung als notwendig an, um die langfristige Funktionsfähigkeit des Systems sicherzustellen. Der öffentliche Verkehr in Prag gilt als einer der besten weltweit – und gehört trotz steigender Kosten noch immer zu den günstigsten.
In der letzten Maiwoche wird Prag erneut zum Treffpunkt internationaler Roma-Kultur: Bereits zum 27. Mal findet dort das weltweit größte Roma-Festival Khamoro statt. Ziel des Festivals ist es, kulturelle Brücken zu schlagen, Vorurteile abzubauen und die Roma-Gemeinschaft in ihrer Vielfalt und Kreativität sichtbar zu machen. Wie der Name Khamoro – "Sonne" – suggeriert, steht das Festival für Offenheit und Gemeinsamkeit. Tausende Besucher*innen aus Tschechien und dem Ausland strömen jedes Jahr in die tschechische Hauptstadt, um die emotionale und energiegeladene Atmosphäre zu erleben. Im Rahmen der diesjährigen Ausgabe sind insgesamt sieben Konzerte geplant. Auf der Bühne stehen Roma-Künstler*innen aus Tschechien, Italien, Spanien, Ungarn, Frankreich, Serbien und erstmals auch aus Griechenland. Der Höhepunkt des Festivals sind traditionell die Konzerte mit klassischer Roma-Musik, die von Donnerstag, dem 29. Mai, bis Samstag, dem 31. Mai, stattfinden. Ergänzt wird das Festival durch ein umfangreiches Begleitprogramm, das wissenschaftliche Erkenntnisse über häusliche Gewalt in der Roma-Gemeinschaft vorstellt. Neben Fachvorträgen ist auch eine thematisch passende Fotoausstellung aus dem Roma-Milieu zu sehen.
Die Stadt Prag plant, bis Ende 2025 einen mobilen Drogenkonsumraum in einem älteren Wagen des Rettungsdienstes in Betrieb zu nehmen. Als Vorbild gilt das Modell in Brünn, das bereits seit Herbst 2023 erfolgreich im Einsatz ist. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Plans zur Schaffung von drei neuen Kontaktstellen für Drogenabhängige. Das Brünner Modell bietet suchtkranken Menschen eine saubere und sichere Umgebung für den Konsum, insbesondere für Injektionen. In Prag sollte der Wagen vor allem am Hauptbahnhof zum Einsatz kommen. Die rechtliche Grundlage für solche Einrichtungen ist jedoch nach wie vor umstritten. Nach geltendem Strafrecht wird der Betrieb eines Drogenkonsumraums vielfach als Verstoß gegen das Gesetz über den Umgang mit Suchtstoffen gewertet. Das Brünner Pilotprojekt habe sich laut Expert*innenmeinung dennoch bewährt. Der Vorsitzende der Anti-Drogen-Kommission des Prager Magistrats Pavel Bém betonte, dass Tschechien im Vergleich zu anderen europäischen Staaten in der Suchtprävention und Schadensminimierung hinterherhinke. In vielen Ländern Europas gehörten Drogenkonsumräume längst zur gängigen Drogenhilfeinfrastruktur.
Die Stadt Prag hat ein umfangreiches Projekt zur Erneuerung der Beleuchtung ihres bekanntesten Wahrzeichens, der Karlsbrücke, erfolgreich abgeschlossen. Nicht nur die veraltete Beleuchtung wurde ausgetauscht, sondern auch eine moderne Steuereinheit installiert. Die Gesamtinvestition belief sich auf rund 255.000 Euro. Konkret wurden 182 alte und teilweise funktionsuntüchtige Lampen durch moderne LED-Leuchten ersetzt, die architektonisch auf die Struktur der Brücke abgestimmt sind. Anlass für die Erneuerung war unter anderem ein Blitzeinschlag im Jahr 2022, der die vorherige Beleuchtung beschädigt hatte. Die neue Beleuchtung verbessert nicht nur die visuelle Wirkung der Brücke, sondern erfüllt auch ökologische und funktionale Anforderungen. Sie ist energieeffizienter, reduziert Lichtemissionen und passt sich den Anforderungen des Denkmalschutzes an. Die Lampen, die die Statuen entlang der Promenade beleuchten, wurden zudem mit Blendschirmen ausgestattet, um Bootsverkehr auf der Moldau nicht zu beeinträchtigen und eine angenehmere nächtliche Atmosphäre zu schaffen. Ein zentrales Element des Projekts ist die neue Steuereinheit, mit der sich die Lichtintensität individuell regeln und der Betriebsmodus anpassen lässt. So kann beispielsweise nach 23 Uhr eine Reduktion der Helligkeit erfolgen, was zur Eindämmung der Lichtverschmutzung beiträgt.
Prag verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Anstieg der Besucher*innenzahlen: Fast 1,6 Millionen Reisende kamen zwischen Jänner und März in die tschechische Hauptstadt, wie aktuelle Daten des tschechischen Statistikamts belegen. Besonders hoch war das Interesse aus Deutschland mit rund 172.000 Reisenden, gefolgt von Großbritannien mit 122.000 Besucher*innen. Auch Italien, die Slowakei, Polen, sowie die Vereinigten Staaten zählen zu den wichtigsten Herkunftsländern. Einen bemerkenswerten Anteil am Tourismusaufkommen machten zudem inländische Besucher*innen aus, deren Zahl rund 23 Prozent der gesamten Anzahl entsprach. Den stärksten Zuwachs verzeichnete jedoch der asiatische Markt: 172.624 Besucher*innen aus Asien reisten in den ersten drei Monaten des Jahres nach Prag, was einem Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dabei stammten die meisten asiatischen Reisenden aus der Republik Korea, China, Japan und Taiwan. Die Entwicklung wird von der Stadtverwaltung genau beobachtet, da Prag zunehmend eine zahlungskräftige Klientel anzieht, die qualitativ hochwertige Dienstleistungen in Gastronomie, Hotellerie und im Bereich exklusiver Erlebnisse nachfragt. Der Anstieg asiatischer Besucher*innen wird laut Prague City Tourism vor allem auf die in den letzten Jahren wiederhergestellten Direktflugverbindungen zurückgeführt. Auch die Hotellerie profitiert von diesem Aufschwung. Die durchschnittliche Belegungsrate der Prager Hotels lag im ersten Quartal bei fast 60 Prozent, im Luxussegment bei über 54 Prozent.
In Tschechien entsteht eine neue Bogenbrücke, die die bestehende Žďákovský-Brücke als höchste Bogenstraßenbrücke des Landes ablösen wird. Der Bau soll am 9. Juni 2025 nahe der Gemeinde Plasy bei Pilsen beginnen und unter der Leitung eines Konsortiums bestehend aus Stavby mostů, Eurovia CZ und Sagasta realisiert werden. Die geplante Höhe der Brücke über dem Fluss Střela beträgt 87,3 Meter und übertrifft damit die bisherige Rekordhöhe um mehr als 37 Meter. Mit einer Gesamtlänge von 496 Metern und einer Bogenweite von 180 Metern wird sie über neun Spannweiten verfügen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2028 vorgesehen. Die Baukosten belaufen sich auf circa 23 Millionen Euro. Die Brücke wird nicht nur verkehrstechnisch von Bedeutung sein, sondern auch als Aussichtspunkt und Freizeitweg dienen. Vom Autoverkehr durch Poller getrennt, soll ein drei Meter breiter Geh- und Radweg über die Brücke führen, ergänzt durch einen Aussichtspunkt mit transparentem Boden. Die Realisierung stellt laut den beteiligten Bauunternehmen eine große technische Herausforderung dar, da insbesondere die Herstellung der Traggerüste und Schalungen in großer Höhe besondere Anforderungen stellt.
Die Stadt Prag erhält im Jahr 2025 rund 13 Millionen Euro aus dem Budget des Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur. Die Mittel sollen in die Modernisierung und Instandsetzung der zentralen Prager Verkehrsinfrastruktur fließen, wobei sowohl laufende als auch geplante Projekte berücksichtigt werden. Unter anderem wird die Finanzierung des laufenden Wiederaufbaus der Barrandov-Brücke fortgesetzt, ebenso wie Sanierungen an der stark befahrenen Südtangente, die Modernisierung der Nord-Süd-Hauptstrecke, die Erneuerung der Brücke in der Průmyslová-Straße, sowie Maßnahmen zur Lärmminderung und die Verbesserung der Verkehrsbeschilderung. Die Verhandlungen mit dem Staat führten laut Angaben der Stadt zu einer finanziellen Unterstützung in bislang beispielloser Höhe, die es ermöglicht, notwendige Arbeiten fortzuführen, deren Aufschub andernfalls unvermeidlich gewesen wäre. Die Maßnahme soll nicht nur die Sicherheit und Effizienz des Verkehrs in der tschechischen Hauptstadt verbessern, sondern auch konkrete positive Auswirkungen auf den Alltag der Einwohner*innen haben. Im Zuge der Verhandlungen wurden zusätzlich eine Aufstockung der Mittel sowie eine Übertragung nicht genutzter Beträge aus Vorjahren in Aussicht gestellt. Wäre der Vertrag nicht unterzeichnet worden, hätte Prag bis zu 20 Millionen Euro an Fördermitteln verloren.
Im September 2026 soll die Sanierung der sogenannten "alten Wasserleitung" in der zentralen Kläranlage Prags beginnen. Die Prager Städtische Wasserwirtschaftsgesellschaft (PVS), die für die Modernisierung zuständig ist, sucht derzeit eine*n geeigneten Auftragnehmer*in. Eine Entscheidung über die Vergabe des Auftrags wird voraussichtlich im Dezember 2025 fallen. Nach Vertragsunterzeichnung ist eine achtmonatige Stilllegung der alten Leitung vorgesehen. Wenn alles nach Plan verläuft, sollten die Bauarbeiten bis März 2030 abgeschlossen sein. Die Kosten werden auf etwa 253 Millionen Euro geschätzt. Bereits in der Vergangenheit wurde am Standort eine neue Leitung für rund 291 Millionen Euro errichtet, die seit 2018 in Betrieb ist und technologisch als Vorbild für die alte Linie dient. Die Modernisierung ist notwendig, um europäische Vorgaben zu Stickstoffgrenzwerten im Abwasser einzuhalten. Daneben sind weitere Investitionen geplant, darunter die Modernisierung des Schlammmanagements. Außerdem möchte die Stadt eine Anlage errichten, mit der die Restwärme des Abwassers für die Beheizung von Wohnungen genutzt werden kann. Finanziert wird der Umbau von der Stadt. Bereits 2022 hatte das Stadtparlament beschlossen, dass die Wassergebühren bis 2028 jährlich um zwei Prozent über der Inflationsrate steigen dürfen, um die notwendigen Investitionen zu decken.
Das Prager Stadtparlament hat beschlossen, das Budget für die Projekte zur Erhöhung der Fußgänger*innensicherheit um etwa vier Millionen Euro auf insgesamt 9,3 Millionen Euro zu erhöhen. Ziel sei, vor allem Umbauten an Fußgänger*innenübergängen und Kreuzungen umzusetzen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern, Unfälle zu reduzieren und die Bedingungen für Fußgänger*innen zu optimieren. Zu den Maßnahmen zählen etwa Trenninseln, Baustellenschwellen, erhöhte Gehwegbereiche und Zebrastreifenbeleuchtungen. Die städtische Technische Verwaltung der Straßen (TSK) wird noch in diesem Jahr mit der Umsetzung zahlreicher Projekte beginnen, für die bereits Vorbereitungen und Baugenehmigungen vorliegen, jedoch bisher nicht genügend Finanzmittel vorhanden waren. Nach Angaben aus der Stadtverwaltung stehen aktuell 55 Projekte mit gültigen Baugenehmigungen bereit, von denen 33 noch in diesem Jahr umgesetzt werden könnten.
Die Prager Polizei meldete zuletzt vermehrt Einsätze, die mit neuartigen Drogen, die circa fünfmal potenter als Fentanyl sein sollen, zu tun hatten. Inzwischen hatten mehrere Einsätze auch einen tödlichen Ausgang für die Betroffenen. Laut vorliegenden Informationen treten diese neuen Substanzen mittlerweile landesweit auf. Bei einer kürzlich durchgeführten Razzia entdeckten Beamt*innen in Zusammenarbeit mit der Drogenbekämpfungszentrale ein Labor in der Region Nordmähren, das auf die Herstellung der psychoaktiven Substanz Klefedron spezialisiert war. Besonders besorgniserregend sind die in Prag neu aufgetauchten Substanzen Nitazen und Spirochlorphin. Nitazen gilt als etwa 500-mal stärker als Heroin oder Morphin und übt eine extreme Wirkung auf das zentrale Nervensystem aus. Spirochlorphin ist eine synthetische Droge, die zwei- bis fünfmal potenter als Fentanyl ist. Beide Stoffe werden als "Superagonisten" beschrieben und bergen ein hohes Risiko für Überdosierungen. Bereits geringste Mengen können zum plötzlichen Atemstillstand und in der Folge zum Herzstillstand führen. Die Behörden und Rettungskräfte bereiten sich derzeit intensiv auf eine mögliche Zunahme solcher Fälle vor.
Die Stadt Prag hat beschlossen, das städtische Kamerasystem um 20 neue Standorte mit 20 schwenkbaren und 21 fest installierten Kameras zu erweitern, insbesondere an Kreuzungen, vor Schulen und in U-Bahn-Stationen. Die konkrete Zeitplanung für die Installation steht noch nicht fest, da jeder Standort unterschiedliche technische Anforderungen hat. Die Auswahl der neuen Standorte wurde bereits im Dezember 2023 von einer Arbeitsgruppe getroffen. Die Kosten belaufen sich auf 457.000 Euro. Die Umsetzung wurde an das städtische Unternehmen Technologie der Hauptstadt Prag (TSK) vergeben. Trotz dieser Erweiterung besteht weiterhin eine hohe Nachfrage nach zusätzlichen Überwachungssystemen. Es liegen zahlreiche Anfragen aus den Stadtbezirken vor, die sich den Einbau von Überwachungsgeräten an rund 180 weiteren Standorten wünschen würden. Kameras gelten laut den Verantwortlichen als eine der wirksamsten Maßnahmen zur Verbrechensprävention, zum Schutz der Bevölkerung, zur Sicherung von Denkmälern sowie zur Verkehrsüberwachung. Zudem werden sie für Krisenmanagement genutzt, etwa bei Überschwemmungen oder großen Menschenansammlungen.
Die Stadt Prag hat am 30. April 2025 ein offizielles Auswahlverfahren zur Besetzung der Position des*der Magistratsdirektor*in gestartet. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit hoher beruflicher und moralischer Integrität, die die Verwaltung verantwortungsvoll, effizient und im Interesse aller Bürger*innen führt. Nach der kürzlich erfolgten Entlassung des bisherigen Direktors Martin Kubelka übernahm zunächst der stellvertretende Direktor Tomáš Havel interimistisch die Leitung. Die Entlassung Kubelkas erfolgte aufgrund der umstrittenen Vergabe hoher Bezüge an einen ehemaligen Assistenten sowie wegen Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Parkausweisen. Laut Ausschreibung werden von Kandidat*innen ein Masterabschluss, ausgeprägte Management- und Kommunikationsfähigkeiten sowie mindestens drei Jahre Erfahrung in einer Führungsposition erwartet.
Die Stadt Prag plant im Jahr 2025 Investitionen in Höhe von rund 171 Millionen Euro in die Erneuerung und den Ausbau ihrer Wasserinfrastruktur. Das sind, im Vergleich zum Vorjahr, um 59 Millionen Euro mehr. Vorgesehen sind umfassende Sanierungen, Modernisierungen und Erweiterungen im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Ferner plant die Stadt, Rücklagen für künftige, besonders kostenintensive Vorhaben bereitzuhalten. Diese sollen auch dazu beitragen, unerwartete Mehrkosten aufzufangen, damit die Wasser- und Abwassergebühren nicht über den festgelegten Rahmen steigen.
Das Prager Stadtparlament hat zweckgebundene Subventionen in Höhe von 951.000 Euro aus dem städtischen Haushalt bewilligt, um Projekte zur Wiederherstellung von Grün- und Wasserflächen in den Bezirken zu fördern. Diese Mittel sollen unter anderem für die Anpflanzung von Bäumen und Blumenwiesen sowie für die Revitalisierung von Höfen und Teichen eingesetzt werden. Insgesamt sollen mit dem Zuschuss sechzehn Projekte, die im Rahmen eines stadtweiten Aufrufs eingereicht wurden, bewilligt werden. Die Vorhaben, müssen bis Ende 2025 realisierbar sein und zu einer nachhaltigen Verbesserung der Begrünung sowie der Regenwasserrückhaltung und -bewirtschaftung beitragen. Die geförderten Maßnahmen würden darüber hinaus einen Beitrag zur Umsetzung des Prager Klimaplans leisten, der eine Reduktion der CO2-Emissionen um 45 Prozent bis zum Jahr 2030 zum Ziel hat.
In Prager Mittelschulen wird der Platz knapp, weil immer mehr Schüler*innen aus anderen Regionen wie Zentralböhmen am Aufnahmeverfahren teilnehmen. Das Stadtparlament hat daher die Stadtverwaltung beauftragt, bis zu den Aufnahmeprüfungen im Jahr 2026 die Kapazitäten durch Maßnahmen wie den Ankauf geeigneter Gebäude zu erweitern. Die Entscheidung fiel nach einer kontroversen und mehrstündigen Debatte mit unterschiedlichen Auffassungen über das tatsächliche Ausmaß des Platzmangels. Kritisiert wurde, dass vor allem in den Klassen mit Maturaabschluss deutlich weniger Plätze weniger zur Verfügung stünden als zuvor. Die starke Beteiligung von Jugendlichen und Kindern aus anderen Regionen wurde als wesentlicher Belastungsfaktor festgemacht. Die Stadt prüft daher die Möglichkeit eines formellen Abkommens mit Zentralböhmen. Daten der zentralen Prüfungsorganisation Cermat bestätigen, dass in diesem Jahr fast 40 Prozent der Bewerber*innen für Prager Schulen aus anderen Landesteilen stammen.
Die Stadt Prag hat beschlossen, den Bau eines lange geplanten "schwimmenden" Hubschrauberlandeplatzes auf der Moldau im 2. Prager Bezirk öffentlich auszuschreiben. Der Auftragswert beträgt rund 1,57 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer. Die neue Infrastruktur soll vor allem dem schnellen Transport von Patient*innnen in das Allgemeine Universitätskrankenhaus (VFN), das Institut für Mutter- und Kinderpflege und in weitere nahegelegene medizinische Einrichtungen dienen, die bisher über keine geeigneten Landeplätze verfügen. Aktuell erfolgt die Landung von Rettungshubschraubern provisorisch in einem Park. Das ist häufig mit logistischen Herausforderungen verbunden, weil der Bereich öffentlich zugänglich und stark frequentiert ist. Der neue Landeplatz soll nach dem Start der Bauarbeiten im Juli 2025 innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden. Die Plattform mit einer Größe von 20 mal 20 Metern muss zudem so konstruiert sein, dass sie bei Bedarf abgebaut und flussabwärts transportiert werden kann. In früheren Überlegungen wurden fünf alternative Standorte geprüft, jedoch wurden alle durch die Zivilluftfahrtbehörde abgelehnt.
Der städtische Auftragnehmer "Verwaltung der Dienste der Hauptstadt Prag" (SSHMP), unter anderem für IKT-Dienstleistungen der Prager Stadtverwaltung zuständig, wurde zum Ziel eines Cyberangriffs, bei dem eine Hacker*innengruppe sensible Daten entwendete und begann, Teile des gestohlenen Materials im Internet zu veröffentlichen. Die Täter*innen fordern zu Lösegeldverhandlungen auf und drohen mit der Veröffentlichung weiterer Informationen. Der Angriff, der laut dem Cybersicherheitsunternehmen Check Point Software Technologies am 10. April 2025 erfolgte, wird der russischsprachigen Cybercrime-Gruppe "Cicada3301" zugeschrieben, die nach eigenen Angaben rund 200 Gigabyte an Daten erbeutete. Die Angreifer*innen veröffentlichten beispielsweise bereits Informationen über abgeschleppte Fahrzeuge, Namen betroffener Personen, Kfz-Kennzeichen sowie interne Verträge und Vermögensinventare. Die betroffene städtische Firma bestätigte den Vorfall, machte jedoch keine konkreten Angaben zu Umfang und Auswirkungen des Datenlecks. Die Polizei und das Nationale Büro für Cyber- und Informationssicherheit wurden eingeschaltet und untersuchen den Vorfall. Die SSHMP ist derzeit in ihrer Kommunikation eingeschränkt und nutzt ein provisorisches E-Mail-Postfach sowie alternative Telefonverbindungen. Die eigentlichen E-Mail-Adressen und Telefonleitungen sind außer Betrieb. Die Hacker*innengruppe hat der Stadt Prag eine Frist von 29 Tagen gesetzt, um auf die Forderungen einzugehen. Nach Ablauf dieser Frist drohen sie mit der vollständigen Veröffentlichung der gestohlenen Daten. Die Anzahl öffentlich erpresster tschechischer Unternehmen ist im vergangenen Jahr rasant gestiegen.
Der erste Prager Bezirk hat sich klar gegen den aktuellen Entwurf einer städtischen Verordnung zur Regelung öffentlicher Kulturveranstaltungen ausgesprochen, da dieser nach Ansicht des Bezirkes keinen ausreichenden Schutz der Anwohner*innen gegen Lärm und Störung der Nachtruhe biete. Der Bezirk fordert strengere Regelungen, die eine Konsultation mit den lokalen Behörden einschließen und klare Definitionen sowie verbindliche Lärmschutzgrenzwerte enthalten. Der Bezirk verweist auf seine bisherigen Erfahrungen mit nächtlichem Lärm in besonders frequentierten Zonen des Stadtzentrums und betont das Recht der Bürger*innen auf Ruhe. Die Bezirksvorstehung bezeichnete den Entwurf des Magistrats als rechtlich mangelhaft und gefährlich für die Bürger*innen, da er nach ihrer Einschätzung eine offizielle Verkürzung der Nachtruhe ohne wirksame Schutzmechanismen erlauben würde. Weitere Kritikpunkte betreffen die geplanten Ausnahmen für von der Hauptstadt organisierte Veranstaltungen sowie jene mit weniger als 300 Teilnehmer*innen, was nach Ansicht der Bezirksvertretung ungerecht und unlogisch sei. Der Bezirk verlangt zudem, dass jede geplante Veranstaltung im Stadtbezirk mit dem Bezirksamt abgestimmt werden müsse, um Beschwerden über Ruhestörungen effektiv begegnen zu können. Zentraler Kritikpunkt sei das fehlende Subsidiaritätsprinzip, da dem Entwurf zufolge die Zustimmung der Bezirke aktuell nicht erforderlich wäre. Die laufenden Debatten werden aktuell fortgesetzt, wobei noch geprüft wird, ob und in welchem Umfang die Einwände des Bezirkes in die endgültige Fassung der Verordnung einfließen werden können.
Tschechien hat in seiner Energieversorgung einen historischen Meilenstein erreicht, indem es sich vollständig von der Abhängigkeit von russischem Erdöl befreit hat und auf eine exklusive Versorgung über die westliche Route (Italien, Deutschland, Österreich, Tschechien) umgestiegen ist. Die Versorgung erfolgt nun ausschließlich über die TAL- und IKL-Pipelines. Die Umsetzung dieses Schrittes wurde im Rahmen des TAL-PLUS-Projekts realisiert, das die Kapazität der TAL-Pipeline deutlich erhöht hatte. Die ersten Lieferungen von nicht-russischem Rohöl trafen über den Hafen von Triest im Zentraltanklager im tschechischen Nelahozeves ein, von wo aus das Öl zur Raffinerie in Litvínov weitergeleitet wird. Verantwortlich für den Transport ist das Unternehmen MERO ČR, das bestätigt hat, dass nun ausschließlich nicht-russisches Rohöl über die westliche Route ins Land gelangt. Die Druschba-Pipeline bleibt zwar betriebsbereit, kommt jedoch derzeit nicht mehr zum Einsatz. Das Projekt zur Erweiterung der Pipelinekapazitäten wurde in einer Rekordzeit von nur anderthalb Jahren umgesetzt und beläuft sich auf ein Investitionsvolumen von rund 64 Millionen Euro. Es ermöglicht die Lieferung von bis zu acht Millionen Tonnen Öl pro Jahr. Die Umstellung erforderte zudem technologische Anpassungen in den tschechischen Raffinerien. Die Maßnahme ist das Ergebnis eines strategischen Beschlusses der tschechischen Regierung aus dem Herbst 2022 und stellt einen bedeutenden Fortschritt im Bereich Energiesicherheit und Infrastruktur dar.
Die Stadt Prag hat im Stadtteil Jinonice eine neue Rettungsstation für Wildtiere eröffnet, deren Baukosten sich auf 10,2 Millionen Euro beliefen. Die Einrichtung dient der Versorgung verletzter Wildtiere und ausgesetzter Jungtiere mit dem Ziel, deren Rückkehr in die freie Wildbahn zu ermöglichen. Die neue Station ist in der Lage, jährlich bis zu zehntausend Tiere zu versorgen und bietet moderne medizinische und Rehabilitationshilfsmittel, darunter Behandlungsvolieren, eine tierärztliche Krankenstation, einen Operationssaal, eine Intensivstation, Räume für die Futterzubereitung sowie ein Tierkrematorium. Die Station ist für die Pflege verschiedenster Tierarten ausgelegt und reagiert auf die biologische Vielfalt Prags. Zu den häufigsten Patient*innen zählen Schwäne, Otter, Eulen und Eichhörnchen sowie auch größere Wildtiere wie Hirsche, Damhirsche, Mufflons und Biber. Neben der tierärztlichen Versorgung erfüllt die Station auch eine edukative Funktion und bietet Schulungsprogramme, Vorträge und Praktika für die Öffentlichkeit an. Die Bauarbeiten für die Einrichtung begannen im Februar 2023, während dieser Zeit wurde die Rettungsstation provisorisch im Stadtteil Ďáblice betrieben.
Die Rettungsleitstelle des Prager Rettungsdienstes wurde nach über 25 Jahren umfassend modernisiert und zählt nun zu den technologisch fortschrittlichsten Einrichtungen ihrer Art in Europa. Für den Umbau und die vollständige Erneuerung der technischen und räumlichen Ausstattung wurden insgesamt 2,1 Millionen Euro einschließlich Mehrwertsteuer investiert. Die Finanzierung erfolgte durch die Stadt Prag sowie aus Eigenmitteln des Prager Rettungsdienstes. Im Rahmen der Umgestaltung wurden die Kapazitäten der Leitstelle deutlich erweitert, wobei den Mitarbeiter*innen nun zwölf Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Zu den Neuerungen zählen unter anderem drahtlose Kommunikationssysteme für eine erhöhte Mobilität sowie ein großflächiger Wandbildschirm zur verbesserten Lageübersicht. Durch diesen Bildschirm können auch Bilder von städtischen Kameras angezeigt werden, um die Situation am Einsatzort besser einschätzen zu können. Darüber hinaus wurde ein automatischer Telefonhinweis eingeführt, der den Anrufer*innen beim Wählen der Notrufnummer 155 eine kurze Informationsmeldung vorspielt und damit zur richtigen Einschätzung der Gesprächssituation beiträgt. Die Leitstelle wird rund um die Uhr in zwölfstündigen Schichten von sieben bis zehn Fachkräften betrieben. Im Jahr 2024 wurden dort insgesamt 226.000 Notrufe registriert.
Die städtische Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) wurde bei den European Innovation Procurement Awards 2025, die der Europäische Innovationsrat organisierte, für ihr Projekt zur Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) bei der Parkraumüberwachung und zur Verbesserung des Verkehrsumfelds ausgezeichnet. In der Kategorie Innovation Procurement Initiative belegte das Projekt den ersten Platz unter mehr als vierzig eingereichten Beiträgen. Die Jury würdigte insbesondere den innovativen Ansatz der Stadt Prag im Bereich öffentlicher Ausschreibungen, der eine effektive Nutzung fortschrittlicher Technologien auf KI-Basis in der Parkraumbewirtschaftung ermöglicht. Seit 2022 erfassen die eingesetzten Überwachungsfahrzeuge neben der Kontrolle gebührenpflichtiger Parkzonen auch Straßenschäden wie Schlaglöcher oder beschädigte Verkehrsschilder, wodurch Mängel schneller erkannt und behoben werden können. Das System liefert umfassende Daten, die mit den städtischen Datenbanken verbunden sind,. Durch eine offene Ausschreibung, an der sich sieben Anbieter*innen beteiligten, wurde das Startup Iterait mit der technologisch fortschrittlichsten Lösung beauftragt, die zudem rund fünfzig Prozent günstiger als die ursprünglich veranschlagten Kosten war. Das System ermöglicht die tägliche Kontrolle von über 300.000 Fahrzeugen in gebührenpflichtigen Parkzonen sowie die kontinuierliche Überwachung des Straßenzustands.
Die Trennung von Glasabfällen in der tschechischen Hauptstadt wurde vereinfacht. Weiße und farbige Gläser können nun gemeinsam in denselben Containern entsorgt werden, da moderne Sortieranlagen diese Trennung nun automatisch vornehmen können. Die neue Regelung wurde im Rahmen der Kampagne "Glas als Glas" im Herbst des Vorjahres vom Prager Magistrat eingeführt. Die Umstellung erfolgt schrittweise, wobei die bisherigen Aufkleber für "Klarglas" und "Farbglas" sukzessive durch die Bezeichnung "Glasmischung" ersetzt werden. Parallel dazu werden auch die Container selbst modernisiert. In Prag befinden sich mit Stand 28. Februar 2025 insgesamt 6.168 Glascontainer, in denen im vergangenen Jahr 18.882 Tonnen Glas gesammelt wurden.
Das tschechische Nationale Technische Museum plant für 2030 die Eröffnung eines neuen Eisenbahn- und Elektromuseums im Prager Zentrum, das durch die Rekonstruktion und bauliche Ergänzung der ehemaligen Werkstätten des Prager Masaryk-Bahnhofs entstehen soll. Die Investitionskosten für das Projekt sind auf 75 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer gestiegen, gegenüber der ursprünglichen Schätzung von 67 Millionen Euro. Das Vorhaben umfasst neben der Instandsetzung historischer Werkstatthallen auch die Überdachung der Gleise sowie den Bau eines neuen Gebäudes. Die historischen Werkstätten sind als Kulturdenkmäler registriert und stehen im Zusammenhang mit der Ankunft des ersten Zuges in Prag vor 180 Jahren. Die Umsetzung des Projekts soll im Rahmen der sogenannten Design-and-Build-Methode erfolgen, auf Basis einer vorliegenden architektonischen Studie. Zudem wurden angrenzende Grundstücke erworben, um die Realisierung zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit der Fakultät für Bauingenieurwesen der Tschechischen Technischen Universität zielt auf eine energetisch nachhaltige Gestaltung der sanierten Hallen ab. Als Vorbild für das Museum dient das Eisenbahnmuseum in Kyoto. Die künftige Ausstellung soll nicht statisch, sondern wechselnd konzipiert werden. Geplant ist ein rotierendes Ausstellungskonzept mit Exponaten wie dem Salonwagen von Kaiser Franz Joseph sowie weiteren historischen Lokomotiven.
Die Stadt Prag verstärkt ihren Hochwasserschutz im zentralen Stadtgebiet und hebt diesen auf das Niveau des Jahrhunderthochwassers von 2002 an, ergänzt um eine zusätzliche Sicherheitsreserve von 30 Zentimetern. Ziel ist die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit bestehender Barrieren an den Uferbereichen Masarykovo-, Smetanovo-, Alšovo- und Dvořákovo-Ufer. Provisorische Sandsackbarrieren sollen durch dauerhaft installierte mobile Systeme ersetzt werden. Die Bauarbeiten, die eine vollständige Erneuerung der Edelstahlkonstruktionen und Komponenten der mobilen Schutzsysteme beinhalten, werden von der Firma Environmental Building durchgeführt. Der Auftragswert beträgt rund 1,9 Millionen Euro. In einigen Abschnitten wird zusätzlich eine feste Betonwand integriert. Die Umsetzung soll innerhalb von zwölf Monaten geschehen. Die Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Extremwetterereignisse und stellt einen weiteren Schritt dar, um die Sicherheit und Resilienz der tschechischen Hauptstadt gegenüber möglichen Hochwasserlagen nachhaltig zu verbessern.
Die Prager Verkehrsbetriebe (DP) haben den neuen Straßenbahntyp Škoda ForCity Plus 52T in Empfang genommen, der nun in den DP-Werkstätten auf den Testbetrieb vorbereitet wird. Das Fahrzeug traf aus Pilsen ein und soll nach erfolgreicher technischer Prüfung und Genehmigung durch die tschechische Eisenbahnbehörde in den Probebetrieb starten. An den umfangreichen Tests ist auch die Herstellerin, die Škoda-Gruppe, beteiligt. Parallel beginnt das Betriebspersonal mit der Einarbeitung. Der Vertrag zur Lieferung von bis zu 200 neuen Straßenbahnen im Gesamtwert von 658 Millionen Euro wurde im Dezember 2023 abgeschlossen. Die DP haben sich zunächst zum Kauf von 40 Fahrzeugen verpflichtet, von denen 20 noch in diesem Jahr ausgeliefert werden sollen. Die Kosten pro Einheit betragen rund 3,5 Millionen Euro. Die fünfteiligen Wagen, in den Medien auch Superstraßenbahnen genannt, verfügen über mehrere smarte Neuerungen. Dazu zählen eine elektromechanische Bremse, die das herkömmliche Hydrauliksystem ersetzt sowie Klimaanlagen mit dem umweltfreundlichen Kältemittel R290 (Propan) und einem Antikollisionssystem mit Laserradar welches die Strecke überwacht und mögliche Kollisionen vorhersagen kann. Die Produktion des ersten Fahrzeugs begann im Mai 2024 in Pilsen, der erste Wagen wurde im Jänner auf der werkseigenen Teststrecke geprüft.
Die Modernisierung des Masaryk-Bahnhofs (Prag-Mitte) in Prag schreitet voran. Derzeit werden Stützpfeiler für die Überdachung der neuen sowie bestehenden Bahnsteige montiert und Fundamente für einen zusätzlichen Bahnsteig errichtet, der künftig das gesamte Bahnhofsgelände überspannen und eine direkte Verbindung zum Stadtteil Florenc sowie zum Hauptbahnhof schaffen soll. Die Bauarbeiten, die Anfang 2023 begannen, sollen im Sommer 2027 abgeschlossen sein. Der ursprüngliche Kostenrahmen von 134 Millionen Euro wurde inzwischen auf 158 Millionen Euro angepasst, vor allem wegen umfangreicher archäologischer Funde, die zu erheblichen Verzögerungen führten. Der Bahnhof wird durch die Modernisierung zwei zusätzliche Gleise erhalten und künftig insgesamt neun Gleise umfassen. Geplant ist außerdem die Installation von Photovoltaikmodulen, die Teile des Bahnhofs oder des angrenzenden Parks mit Strom versorgen sollen.
Die Stadt Prag plant die Errichtung eines eigenen Wissenschaftszentrums zur spielerischen und interaktiven Vermittlung wissenschaftlicher und technologischer Grundlagen an Kinder und Jugendliche. Als Standort ist der Desfour-Palast im Stadtzentrum vorgesehen. Das Projekt wurde vom Vizeoberbürgermeister Jiří Pospíšil (TOP 09 – Tradition, Verantwortung, Wohlstand) initiiert und befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase. Der stark sanierungsbedürftige Palast, der vom Prager Stadtmuseum verwaltet wird, soll vorab umfassend saniert werden. Dafür wurden bereits im Herbst über 19 Millionen Euro Budget genehmigt. Das künftige Zentrum soll sich konzeptionell an ähnlichen Zentren in den Städten Pilsen oder Liberec orientieren und jungen Besucher*innen auf unterhaltsame Weise wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfindungen näherbringen. Der Desfour-Palast stammt aus den Jahren 1845 bis 1847. Er wurde im spätklassizistischen Stil für Graf Desfours-Walderode erbaut und weist im Inneren noch teilweise originale Ausstattungselemente auf. Aufgrund seines baulichen Zustands ist das Gebäude derzeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Eine architektonische Studie für den Umbau wurde bereits bei dem Architekten Jakub Cígler in Auftrag gegeben und soll im zweiten Quartal dieses Jahres vorliegen.
Die Stadt Prag bereitet eine Verordnung vor, die Regeln für Musikdarbietungen im Freien festlegt. Der Entwurf befindet sich im Begutachtungsverfahren, bei dem sich die Bezirke dazu äußern können. Bereits in der vorherigen Legislaturperiode wurde das Thema behandelt, nachdem während der Covid-19-Pandemie auf dem Gelände der ehemaligen Eisfabrik Braník vermehrt Konzerte stattfanden. Die seinerzeit angedachte Verordnung wurde jedoch nicht verabschiedet. Der neue Entwurf soll verbindliche Rahmenbedingungen für Kulturveranstaltungen schaffen und sieht unter anderem eine Meldepflicht für Veranstaltungen mit mehr als 300 Besucher*innen vor. Zudem sollen Ausnahmeregelungen zur Verlängerung von Musikdarbietungen nach 22 Uhr festgelegt werden. Das Thema soll in einer der nächsten Sitzungen des Prager Gemeinderates erneut behandelt werden. Stadtrat Adam Zábranský (Piratenpartei) hält an der Verordnung fest und betont, dass sie unter anderem verhindern soll, dass Musik nicht als Lärm gewertet werde.
Der Prager zoologische Garten hat vorsorgliche Maßnahmen gegen eine mögliche Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche ergriffen. Bis auf Weiteres ist das Füttern von Ziegen und Schafen im sogenannten "Kinderzoo" untersagt, zudem dürfen Besucher*innen die Ställe dieser Tiere nicht betreten. Erlebnisprogramme mit Paarhufern werden auf unbestimmte Zeit verschoben Ziel der Maßnahmen ist es, die Tiere vor einer möglichen Infektion zu schützen, obwohl die regionale Veterinärverwaltung bisher keine besonderen Schutzmaßnahmen angeordnet hat. Die Seuche wurde jedoch bereits in Ungarn und der Slowakei festgestellt. Um eine Einschleppung der Seuche zu verhindern, wurden seit Freitag, dem 28. März 2025, Grenzkontrollen zur Slowakei eingeführt. Zudem ist auch die Einfuhr von tierischen Lebensmitteln verboten. An diesem Tag wurde auch der Verkehr an der tschechisch-slowakischen Grenze auf vier Übergängen mit verpflichtenden Desinfektionsmatten für Lastwagen beschränkt. Das Landwirtschaftsministerium arbeitet an weiteren Schutzmaßnahmen, um eine mögliche Verbreitung des Virus zu verhindern.
Die Stadt Prag wurde zum zweiten Mal mit dem Titel "Europäische Forststadt" geehrt. Diese Auszeichnung würdigt die Bemühungen der Stadt, das Bewusstsein für den Wert der Natur zu stärken, Grünflächen zu erweitern und nachhaltige forstwirtschaftliche Maßnahmen sowie naturnahe Lösungen zu fördern. Bereits 2021 erhielt die tschechische Metropole diese Anerkennung. Im Zuge dieser Ehrung soll die Stadt im Mai 2025 zur Gastgeberin der jährlichen Konferenz des European Forest Instituts werden, bei der sich Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Forstwirtschaft über aktuelle Herausforderungen im Bereich der nachhaltigen Waldbewirtschaftung austauschen. Prag verfügt über eine Waldfläche von rund 4.900 Hektar, also etwa zehn Prozent des gesamten Stadtgebiets. Davon werden fast 3.000 Hektar von der städtischen Gesellschaft Wälder der Stadt Prag verwaltet. Die Prager Stadtwälder verfügen seit vielen Jahren über eine internationale Zertifizierung, die bestätigt, dass bei der Bewirtschaftung höchste Standards der nachhaltigen Forstwirtschaft eingehalten werden.
Die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) begehen in diesem Jahr gleich zwei bedeutende Jubiläen: 150 Jahre öffentlicher Verkehr in Prag und 100 Jahre ununterbrochener Busbetrieb. Anlässlich dieser Meilensteine plant die DPP eine Vielzahl von Veranstaltungen, etwa Tage der offenen Tür, Ausstellungen, Dokumentarfilme, Buchveröffentlichungen und Sammlerausgaben. Die Höhepunkte sollen zwei Paraden mit historischen und zeitgenössischen Fahrzeugen werden. Für den 22. Juni ist eine Busparade mit rund 20 Fahrzeugen geplant, die vom Altstädter Ring startet. Das älteste Fahrzeug, ein Škoda 506 N aus dem Jahr 1929, soll die Parade anführen, gefolgt von historischen Bussen. Die zweite große Parade, die sich dem öffentlichen Verkehr insgesamt widmet, findet am 21. September 2025 statt, beginnend im 8. Prager Bezirk – in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Elektrowagenhauses und der ältesten Pferdebahnhalle der Stadt. Historische Straßenbahnen, darunter ein Pferdebahnwagen, werden ebenso zu sehen sein wie die neueste Škoda 52T-Straßenbahn. Insgesamt sind bis zu 40 Straßenbahnen angedacht. Zu den weiteren Feierlichkeiten gehört eine neue Ausstellungshalle im Museum für öffentlichen Verkehr, die im Herbst eröffnet wird.
Die Stadt Prag hat mit der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für die Errichtung der neuen Moldau-Philharmonie begonnen. Während die Planungen für die Baugenehmigung voranschreiten, wird das Stadtparlament im März über die Einrichtung eines Stiftungsfonds beraten. Durch einen solchen sollen auch Bürger*innen die Möglichkeit bekommen, sich an der Finanzierung des Projekts zu beteiligen. Die Gesamtkosten für den Bau des Konzertsaals, einschließlich der Umgestaltung des umliegenden Gebiets, belaufen sich auf 482 Millionen Euro. Hauptinvestorin ist derzeit die Stadt Prag, die sich jedoch auch finanzielle Unterstützung seitens des Staates erhofft. Konkrete Zusagen von staatlicher Seite gibt es jedoch noch nicht. Im Rahmen des renommierten Festivals Prager Frühling wird die Stadt offiziell die Gründung eines Stiftungsfonds bekanntgeben. Erwartet wird, dass insbesondere große Unternehmen und wohlhabende Privatpersonen das Projekt finanziell unterstützen. Laut Stadtverwaltung können sich Bürger*innen auch mit kleineren Beträgen beteiligen, um das Gebäude zu einem echten "nationalen Kulturprojekt" zu machen.
Die US-amerikanische Regierung hat die Finanzierung von Radio Free Europe (RFE) mit Sitz in Prag eingestellt. Diese Entscheidung geht auf eine Anweisung von US-Präsident Donald Trump zurück und steht im Zusammenhang mit Kürzungen bei der U.S. Agency for Global Media (USAGM), die für die Finanzierung der Sender verantwortlich ist. Trump begründete den Schritt mit dem Abbau bürokratischer Strukturen im Bundesapparat. RFE kritisierte die Entscheidung scharf und bezeichnete sie als "Geschenk an die Feinde der USA". Der tschechische Außenminister Jan Lipavský (parteilos) warnte vor den Folgen und betonte, dass die Abschaltung nicht nur für Menschen in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit einen herben Verlust bedeutet, sondern auch für alle, die an demokratische Grundwerte glauben. Er erinnerte an die historische Bedeutung des Senders für die seinerzeitige Tschechoslowakische Sozialistische Republik (CSSR) während des Kalten Krieges. Die Maßnahme löste international scharfe Kritik aus. Die NGO Reporter ohne Grenzen verurteilte die Entscheidung und warnte, dass diese die weltweite Pressefreiheit gefährde. Es sei eine "Negierung von 80 Jahren amerikanischer Unterstützung für die freie Verbreitung von Informationen". Die Finanzierungseinstellung könnte schwerwiegende Folgen für den unabhängigen Journalismus in Osteuropa haben. RFE spielt eine zentrale Rolle in der Berichterstattung über Länder wie Russland und die Ukraine. Kritiker*innen befürchten, dass autoritäre Regime davon profitieren könnten, da unabhängige Berichterstattung erschwert oder gar unmöglich gemacht werden könnte.
Mehrere Prager Bezirke setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI), um Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten. Besonders in den Bereichen Verkehrsüberwachung, Bürger*innen-Kommunikation und Textverarbeitung kommt sie zum Einsatz. Im achten Bezirk wird KI bereits zur Bearbeitung von Verkehrsverstößen genutzt. Seit der Einführung im Jänner 2024 konnten zehntausende Fälle zusätzlich bearbeitet werden. Die Technologie übernimmt dabei die vorprozessuale Phase, in der Fahrzeuge identifiziert und Zahlungsaufforderungen verschickt werden. Ziel ist es, die Mitarbeiter*innen zu entlasten und eine schnellere Bearbeitung der Verstöße zu gewährleisten. Der Bezirk setzt dabei auf das KI-Programm "Emil", das kontinuierlich lernt und sich verbessert. Auch andere Bezirke planen, den Einsatz von KI. Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und Informationen effizienter zu verwalten, sollen Mitarbeiter*innen in den kommenden Monaten geschult werden. Neben der Verkehrsüberwachung nutzt der sechste Bezirk KI bereits als virtuellen Assistenten für Bürger*innen-Anfragen. Auch der Magistrat setzt KI für Textbearbeitung, Analysen und Recherchen ein – mit unterschiedlichen Ergebnissen je nach Anwendungsbereich. Die zunehmende Nutzung von KI zeigt ihr Potenzial zur Optimierung kommunaler Verwaltungsabläufe. Während erste Erfolge sichtbar sind, wird der Einsatz weiterentwickelt, um Effizienzsteigerungen und eine bessere Bürger*innen-Kommunikation zu erreichen.
Die langlebigen, robusten Kunststoffmülleimer, die die städtische Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) seit Ende letzten Jahres im dritten Prager Bezirk getestet hatte, haben sich bewährt. Daher plant die TSK, in diesem Jahr 2.000 und im nächsten Jahr weitere 3.000 dieser Behälter in der Stadt aufzustellen. Das Design der dunkelgrauen Behälter stammt aus einem früheren Wettbewerb für Stadtmobiliar, auf dessen Grundlage auch die Öffis-Wartehäuschen erneuert wurden. Die neuen Mülleimer sind besonders langlebig, was sich in einem Testlauf mit 150 Stück bestätigt hat. Der Stückpreis liegt bei 172 Euro exklusive Mehrwertsteuer. Da die TSK die Designlizenz besitzt, können die Behälter anderen Organisationen in der Stadt wie den Stadtbezirken oder dem Verkehrsbetrieb zur Verfügung gestellt werden.
Die Bezirksverwaltung des ersten Prager Bezirkes plant eine deutliche Erhöhung der Tourismusgebühr. Der Höchstbetrag soll von derzeit zwei auf acht Euro pro Person und Nacht steigen. Dieser Vorschlag ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Regulierung des Tourismus und wird auch im tschechischen Parlament diskutiert. Die Prager Hotellerie sehen die geplante Erhöhung kritisch und warnt vor negativen Folgen für den Tourismus in der Stadt. Der Verband des Hotel- und Gaststättengewerbes lehnt die Erhöhung ab und kritisiert, dass keine umfassende Diskussion über die möglichen Auswirkungen stattgefunden habe. Er warnt vor steigenden Unterkunftspreisen, die vor allem inländische sowie preisbewusste ausländische Tourist*innen abschrecken könnten. Zudem sei Prag stark vom Tourismus abhängig, und eine derart drastische Erhöhung könne die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt beeinträchtigen. Der erste Bezirk begründet den Vorschlag damit, dass die neue Gebühr mit denen anderer europäischer Metropolen vergleichbar sei. Die zusätzlichen Einnahmen sollten helfen, negative Auswirkungen des Massentourismus – insbesondere des sogenannten Alkoholtourismus – zu bekämpfen. Eine endgültige Entscheidung über die Erhöhung der Tourismusgebühr und die weiteren Maßnahmen steht noch aus. Der erste Bezirk setzt jedoch seine Bemühungen fort, den Vorschlag durchzusetzen.
Die Stadt Prag wird in diesem Jahr über 880.000 Euro in Werbekampagnen investieren, um anspruchsvolle und zahlungskräftige ausländische Tourist*innen anzulocken. Dies wurde im Prager Stadtparlament am 10. März 2025 beschlossen. Die Finanzierung erfolgt aus den Einnahmen der lokalen Aufenthaltssteuer, die derzeit 2,20 Euro pro Person und Nacht beträgt. Die Kampagnen, die vom städtischen Prague City Tourism (PCT) durchgeführt werden, starten im März und laufen bis Dezember. Sie sollen vor allem Reisende aus weiter entfernten Märkten ansprechen und Prag als exklusives Reiseziel, sowie als Zentrum für Bildung, Forschung und Wissenschaft präsentieren. Zusätzlich wird der Kongresstourismus gefördert, ebenso wie Projekte mit Potenzial für den internationalen Tourismus und der Fonds der Prager Stiftung für audiovisuelle Medien. Langfristig plant die Stadt eine weitere Erhöhung der Aufenthaltsgebühr auf bis zu 4,20 Euro pro Nacht, um sich an den Standards anderer europäischer Metropolen zu orientieren. Eine solche Anpassung würde jedoch eine Änderung des Gesetzes über lokale Gebühren erfordern.
Im Mai 2025 begeht Prag den 80. Jahrestag seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit einer Vielzahl an Gedenk- und Kulturveranstaltungen. Zahlreiche Bezirke, sowie Organisationen wie der historische Verein Post Bellum und das Museum der Hauptstadt Prag beteiligen sich an den Feierlichkeiten, um an die historischen Ereignisse zu erinnern. Post Bellum plant am 8. Mai eine große Veranstaltung auf dem unteren Teil des Wenzelsplatzes und der Straße des 28. Oktobers. Im Laufe des Tages werden dort Live-Musikdarbietungen, Debatten mit Zeitzeug*innen und audiovisuelle Projektionen aus dem Archiv "Gedächtnis der Nation" präsentiert. Der Prager Magistrat eröffnet am 30. April eine groß angelegte Tafelausstellung auf dem Marienplatz vor seinem Hauptsitz. Diese umfasst 16 Themenbereiche über die Befreiung Prags, die Rolle der Westalliierten und der Roten Armee, sowie die Rückkehr tschechoslowakischer Soldaten aus Großbritannien. Das Museum der Hauptstadt Prag organisiert zahlreiche Veranstaltungen, darunter die Open-Air-Ausstellung "Menschen und Orte des Prager Aufstandes", eine Nachstellung historischer Barrikaden, sowie eine symbolische Wiederbelebung der Glocke des Alten Rathauses. Mit diesem umfangreichen Programm soll die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Prag lebendig gehalten und die Bedeutung des Prager Aufstands gewürdigt werden.
Das städtische Unternehmen Prager Dienste (PS) verzeichnet ein wachsendes Interesse der Einwohner*innen an den Sammelstellen der Stadt. Im Jahr 2023 nahmen die zehn von PS betriebenen Sammelstellen eine Rekordmenge von 59.558 Tonnen an, darunter Sperrmüll, Möbel, Teppiche, Bauschutt, Holz und Bioabfälle. Gleichzeitig stieg die Besucher*innenzahl auf über 264.000 Personen, was eine steigende Nutzung dieser kommunalen Entsorgungseinrichtungen zeigt. Seit Anfang 2024 können Prager Bürger*innen nun auch zerstörte, verschmutzte oder zerrissene Textilien in den Sammelstellen abgeben. Diese Neuerung soll verhindern, dass derartige Stoffe im Restmüll landen. Die Abgabe bestimmter Abfälle bleibt für Einwohner*innen mit ständigem Wohnsitz in Prag weiterhin kostenfrei, sofern die vorgegebenen Abgabemengen eingehalten werden. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, hat PS die Öffnungszeiten einiger Sammelstellen verlängert. Mit diesen Maßnahmen trägt die Stadt Prag zur besseren Abfallbewirtschaftung und Ressourcenschonung bei und fördert eine nachhaltigere Nutzung von Wertstoffen.
Die Stadt Prag plant den Ausbau eines Netzes von Kontaktstellen für Drogenabhängige, um die Versorgung zu verbessern. Der erste Prager Bezirk lehnt jedoch die Errichtung einer neuen Anlaufstelle in der U-Bahnunterführung der Station Můstek, mitten im Prager Zentrum, vehement ab. Laut Bezirksvorsteherin Terezie Radoměřská (TOP 09-Tradition, Verantwortung, Wohlstand) gibt es im ersten Prager Bezirk bereits viele Suchthilfeeinrichtungen, während andere Stadtteile mehr Verantwortung übernehmen sollten. Zudem spricht sich die Bezirksleitung gegen die niedrigschwellige Substitutionsbehandlung aus, da frühere Programme zu Beschwerden geführt hätten. Expert*innen warnen, dass die aktuelle Infrastruktur mit nur zwei bestehenden Einrichtungen im ersten und fünften Prager Bezirk unzureichend sei. Die Stadtverwaltung ist für deren Finanzierung und Koordination verantwortlich. Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS - Bürgerdemokratische Partei) betonte, dass der Mangel an Hilfsangeboten die Lebensqualität beeinträchtige und dringend Maßnahmen nötig seien. Seit 2022 verschärfte sich die Debatte, nachdem mehrere Kontaktzentren geschlossen wurden. Ein Konzept sieht neun Anlaufstellen vor, doch die Umsetzung scheitert bislang am Widerstand der jeweiligen Prager Bezirksverwaltungen.
Der Prager internationaler Flughafen plant eine umfassende Modernisierung bis 2033, die rund 1,3 Milliarden Euro kosten soll. Ziel ist eine deutliche Kapazitätssteigerung. Mehrere Parkhäuser sollen abgerissen und ersetzt werden und es sollen auch zusätzliche oberirdische Parkflächen entstehen. Die Überführung zum zweiten Terminal wird neu errichtet und beide Terminals erweitert. Zudem ist ein Bahnanschluss mit einem neuen Bahnhof vorgesehen. Zu den Vorbereitungen gehören Änderungen in den Zufahrtsstraßen, ein neuer Kabelkanal und eine Umspannstation zur Stärkung der Stromversorgung. Die Arbeiten sollen bis Dezember 2026 abgeschlossen sein. Künftig sollen Schengen-Flüge über Terminal 1 und Nicht-Schengen-Flüge, sowie Billigairlines, über Terminal 2 abgefertigt werden. Nach 2030 soll eine Rollbahn entstehen, um die Kapazität zu Spitzenzeiten zu erhöhen. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus eigenen Mitteln oder externen Krediten. Die Modernisierung soll das BIP um 3,2 Prozent steigern, jährlich 4.000 neue Arbeitsplätze schaffen und den Tourismus ankurbeln.
Seit 2021 steigt die Anzahl der in Prag zugelassenen Taxis jährlich um mehr als 50 Prozent, während das Durchschnittsalter der Fahrzeuge zunimmt. 2010 gab es nur 2.000 Taxis, aktuell sind es fast 16.000. Die Prager Stadtregierung plant strengere Vorschriften zur Reduzierung der Umweltbelastung. Ab Jänner 2029 sollen nur Autos mit der Abgasnorm 6D und einem Höchstalter von sechs Jahren als Taxis zugelassen werden und ab September 2029 sogar nur noch Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge. Die Stadtverwaltung betont, dass Taxis die Luftqualität negativ beeinflussen, da sie mehr Kilometer zurücklegen als private Fahrzeuge. Europäische Richtlinien verlangen eine Halbierung der Emissionsgrenzwerte bis 2030. Die Stadt arbeitet an den erforderlichen Dokumenten, bevor der Stadtrat die endgültige Entscheidung trifft.
Der Prager Bahnhof Bubny wird in eine Gedenkstätte umgebaut, um an die Deportationen von über 50.000 Menschen während des Zweiten Weltkriegs zu erinnern. Das Projekt, das über acht Millionen Euro kosten wird, erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der Eisenbahnverwaltung und dem Zentrum für Erinnerung und Dialog. Die Bauarbeiten beginnen im Sommer und sollen rund zwei Jahre dauern. Kulturminister Martin Baxa (ODS – Bürgerdemokratische Partei) betonte, dass der Umbau bereits im Regierungsprogramm angekündigt war, jedoch ins Stocken geraten ist. Mit der neuen Direktorin des Bubny-Zentrums kam Bewegung in das Projekt. Das Bahnhofsgebäude wird in eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung umgewandelt. Das architektonische Konzept stammt vom Studio ARN und erhielt bereits eine Baugenehmigung. Das Mahnmal "Tor ohne Wiederkehr" bleibt ein zentrales Element des Geländes. Das Zentrum wird ein Ort der Erinnerung und Bildung sein und soll zur Förderung des kritischen Denkens beitragen.
Die Stadt Prag hat eine umfassende Änderung des Flächennutzungsplans für das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Žižkov im dritten Prager Bezirk abgeschlossen. Dies ermöglicht die Entwicklung eines neuen Stadtteils für rund 20.000 Einwohner*innen, wobei die Investor*innen auch zur Finanzierung öffentlicher Infrastruktur beitragen müssen. Zudem hat die Stadt das historische Bahnhofsgebäude erworben, das als soziales und kulturelles Zentrum sowie für Bildungseinrichtungen genutzt werden soll. Die Stadt betont die Bedeutung der Maßnahme für den Wohnungsbau. Bisherige Baubeschränkungen wurden aufgehoben, wodurch die Umsetzung der städtischen Entwicklungspläne ermöglicht wird. Insgesamt 95 Prozent der Fläche sollen als Wohngebiet dienen. Es handelt sich um die größte Änderung des Flächennutzungsplans in der Geschichte Prags und um die erste umfassende Vereinbarung mit mehreren Investor*innen im Rahmen des neuen Baugesetzes. Ein wichtiger Bestandteil ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Ferner soll ab 2026 eine neue Straßenbahnlinie im Abschnitt Olšanská – Habrová -Straßen entstehen, um die Anbindung des Gebiets zu verbessern. Zudem wird auf nachhaltige Stadtentwicklung mit Grünflächen und einem Architekturwettbewerb für den Industriepark gesetzt.
Die Region Zentralböhmen und die Stadt Prag haben eine Ausschreibung für den 30-jährigen Betrieb elektrischer Züge im Netzwerk des Prager Verkehrsverbundes (PID) ab Dezember 2029 veröffentlicht. 2029 läuft nämlich die Vereinbarung über den Betrieb der Züge ab, den die Region und die Stadt mit der staatlichen Tschechischen Eisenbahnen abgeschlossen hatten. Der Auftragswert beträgt 5,7 Milliarden Euro, einziges Bewertungskriterium ist der Preis. Es handelt sich um einen Rekordbetrag in diesem Bereich. Angebote können bis zum 19. Mai 2025 eingereicht werden. Die neuen Züge sollen moderne Fahrzeuge mit Klimaanlage, barrierefreiem Zugang und Internet sein und unter anderem auf der künftigen Flughafenlinie sowie als Ersatz für alte Dieselzüge verkehren. Die Region und die Stadt tragen alle finanziellen Risiken. Transparency International wurde zur Sicherstellung der Transparenz einbezogen. Ursprünglich war die Ausschreibung für Oktober 2024 geplant, verzögerte sich jedoch. Geplant ist die Anschaffung von 60 Fahrzeugen mit der Option auf zusätzliche Züge. Über die gesamte Vertragslaufzeit von 30 Jahren könnten insgesamt 130 Fahrzeuge beschafft werden. Der Vertrag umfasst auch den Ausbau des Bahnnetzes.
Der Prager Ausschuss der Partei ANO (JA) hat den tschechischen Innenminister Vít Rakušan (STAN – Bürgermeister und unabhängige) schriftlich dazu aufgefordert, die rechtlichen Möglichkeiten zur Auflösung des Prager Stadtparlaments und zur Abhaltung vorgezogener Kommunalwahlen in Prag zu prüfen. Die Partei begründet dies mit einem aus ihrer Sicht umfassenden Versagen der aktuellen Koalition der ODS (Bürgerdemokratische Partei), der TOP 09 (Tradition, Verantwortung, Wohlstand), der KDU-ČSL (Christdemokratische Union-Tschechoslowakische Volkspartei), der Piratenpartei und der STAN bei der Verwaltung der Stadt. Die Vertreter*innen der Koalition wiesen die Forderung der ANO nach Neuwahlen entschieden zurück. Sie bezeichneten sie als populistischen Versuch, mediale Aufmerksamkeit zu erlangen. Stadtrat Adam Zábranský (Piratenpartei) erklärte, dass es keine rechtlichen Gründe für eine Auflösung des Stadtparlaments gebe und die Forderung daher juristisch haltlos sei. Eine Auflösung des Stadtparlaments erscheint aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen derzeit als unwahrscheinlich. Auf eine offizielle Antwort des Innenministers wird jedoch noch gewartet.
Das Prager Zentrum für Integration von Ausländer*innen (CIC) sieht sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Aufgrund der von US-Präsident Donald Trump im Jänner 2025 beschlossenen Aussetzung der US-Auslandshilfe wurden die Mittel für Tschechisch-Kurse für ukrainische Flüchtlinge gestrichen. Diese Kurse sollten den Teilnehmer*innen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern, indem sie berufsbezogene Sprachkenntnisse vermittelten. Die Entscheidung betrifft insgesamt 170 Kursteilnehmer*innen, die bereits mit dem Unterricht begonnen haben, sowie weitere 900 registrierte Interessent*innen. Das Projekt hatte ein Budget von 46.000 Euro und sollte bis April dieses Jahres laufen. Am 27. Jänner hatte das Zentrum eine offizielle Mitteilung erhalten, dass alle Projektaktivitäten eingestellt werden müssten. Zudem wurde klargestellt, dass Ausgaben nach dem 24. Jänner nicht mehr förderfähig seien. Es werden nun alternative Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, darunter Spenden, Fördermittel von Stiftungen oder andere Projektaufrufe. Der Stopp der US-Auslandshilfe wurde offiziell am 24. Jänner vom US-Außenministerium angeordnet und betrifft zahlreiche internationale Projekte.
Die Stadt Prag hat ein neues Konzept zur Kriminalitätsbekämpfung für den Zeitraum bis 2028 vorgestellt. Das Dokument, das insgesamt neun zentrale Handlungsfelder umfasst, wurde von der Prager Stadtregierung am ersten Montag im Februar gebilligt. Ziel des Konzepts ist es, die Sicherheit in der Stadt weiter zu erhöhen und modernen Bedrohungen – insbesondere im Bereich der Cyberkriminalität – mit innovativen Maßnahmen zu begegnen. Prag ist seit langem eine der sichersten europäischen Metropolen. Dennoch steht die Stadt vor neuen Sicherheitsherausforderungen. Insbesondere die Cyberbedrohung ist sehr ernst. Das Konzept baut auf früheren Sicherheitsstrategien der Stadt sowie auf der Strategie des tschechischen Innenministeriums auf. Die neun definierten Prioritäten umfassen unter anderem die Prävention von Rückfällen bei Straftäter*innen, die Überwachung der Sicherheitslage im öffentlichen Raum und in Schulen, die Bekämpfung von Internetkriminalität sowie die Unterstützung von Opfern von Straftaten. Zudem liegt ein besonderer Fokus auf der Gewaltprävention in der Familie und der Aufklärung von Kindern und Erwachsenen über Risiken der Cyberkriminalität. Ein zentraler Bestandteil des Konzepts ist die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, der Polizei, dem gemeinnützigen Sektor sowie Expert*innen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, dem Schutz von Kriminalitätsopfern, der Rückfallprävention und der Cybersicherheit.
Im Rahmen der umfassenden Rekonstruktion des 5-Sterne-Hotels InterContinental in der Prager Altstadt Prag wurde am Moldau-Ufer ein zweistöckiges Glasgebäude errichtet. Kritiker*innen befürchten, dass dieses Bauwerk den historischen Charakter der Umgebung beeinträchtigen könnte, obwohl der erste Prager Bezirk gegen den Bau keine Einwände erhoben hatte. Zudem wird auf die zunehmende Kommerzialisierung des Areals sowie auf negative Auswirkungen wie Lichtverschmutzung und Bildung einer weiteren Heat-Island im Zentrum hingewiesen. Diese Bedenken wurden unter anderem von Richard Biegel, dem Vorsitzenden des Klubs "Für das alte Prag", geäußert. Er sieht in dem neuen Glasgebäude ein Beispiel dafür, wie wirtschaftliche Interessen über den historischen Stadtcharakter gestellt werden. Die Galerie KodlContemporary, die das Gebäude anmieten wird, wollte sich zu diesen Vorwürfen nicht weiter äußern. Kommunikationsdirektorin Terezie Kaslová betonte lediglich, dass der Fokus der Galerie auf der Kunst liege und nicht auf der Beleuchtung der Umgebung. Die Galerie KodlContemporary plant Mitte dieses Jahres im umstrittenen Glasgebäude ihre erste Ausstellung zu eröffnen. Laut der Direktorin der Galerie werden vor Ort sowohl tschechische als auch internationale Künstler*innen präsentiert. Das genaue Eröffnungsdatum soll in Kürze bekannt gegeben werden.
Die Prager Stiftung für audiovisuelle Medien hat in der vergangenen Woche beschlossen, acht in Prag gedrehte professionelle Filme finanziell zu unterstützen. Insgesamt wurden für diese Zwecke 280.000 Euro aus dem Budget der Stadt ausgeschüttet. Von den 18 bewerteten Projekten – darunter acht Dokumentarfilme, neun Spielfilme und ein Kurzfilm – erhielten insgesamt acht eine finanzielle Förderung. Die Vorsitzende des Kuratoriums des Fonds, Eliška Kaplický Fuchsová, zeigte sich erfreut über die Vielfalt der geförderten Projekte und betonte, dass der Schwerpunkt auf dem internationalen Vertrieb liege. Sie sei überzeugt, dass alle acht unterstützten Filme nicht nur das tschechische Publikum, sondern auch internationale Zuschauer*innen begeistern werden. Die höchste Fördersumme von 100.000 Euro erhielt der Spielfilm Golem von Jiří Bárta, der Animations- und Realfilmsequenzen kombiniert. Bárta erklärte, dass Prag eine zentrale Rolle im Film spiele und nicht nur als Tourist*innenattraktion, sondern als verträumter und magischer Ort dargestellt werde. Die Prager Stiftung für audiovisuelle Medien wurde 2016 von der Stadt gegründet, um die positive Darstellung Prags durch audiovisuelle Werke zu fördern. Das Ziel: Film- und Fernsehprojekte mit Marketingpotenzial anzuziehen, die zur internationalen Wahrnehmung der Stadt beitragen.
Die Prager Stadtpolizei verzeichnete im Jahr 2024 die niedrigste Kriminalitätsrate der letzten zehn Jahre. Im Vergleich zum Jahr 2023 sank die Anzahl der Straftaten um 6,4 Prozent – die Aufklärungsquote erreichte zudem ein Rekordniveau. Dies sei eine erfreuliche Nachricht für die Einwohner*innen der Hauptstadt. Im Jahr 2024 seien insgesamt 38.435 Straftaten registriert worden, davon wurden 10.316 aufgeklärt. 7.321 Straftaten wurden von tschechischen Bürger*innen und 2.995 von Ausländer*innen begangen. Auffällig sei, dass die Anzahl der von Ausländer*innen verübten Straftaten im Vergleich zu 2023 um mehr als 650 Fälle gestiegen sei. Gewaltdelikte hätten zwar leicht zugenommen, die Anzahl der Morde sei jedoch um fast 30 Prozent zurückgegangen. Der Direktor der Prager Stadtpolizei, Brigadegeneral Petr Matějček, betonte im Zusammenhang mit der positiven Bilanz insbesondere die Bedeutung des städtischen Videoüberwachungssystems (CCTV), das sowohl zur Identifizierung von Straftäter*innen als auch als präventive Maßnahme diene.
Die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) kündigten eine weitere öffentliche Ausschreibung für bis zu 180 Niederflur-Batterie-Oberleitungsbusse an – diesmal 90 Gelenk- und 90 Standardbusse. Mit der*dem erfolgreichen Bieter*in wird ein fünfjähriger Rahmenvertrag geschlossen, der ein Gesamtvolumen von 139 Millionen Euro beträgt. Bereits im Jänner 2025 wurde ein Vertrag mit dem türkischen Hersteller Bozankaya über bis zu 70 Oberleitungsbusse unterzeichnet. Die neue Ausschreibung dient der Elektrifizierung weiterer Buslinien. Der neue Auftrag umfasst neben den Trolleybussen auch bis zu 180 Ersatz-Traktionsbatterien, 35 Diagnosekits, 20 tragbare Ladegeräte und Ersatzteile. Die Elektrifizierung der Buslinien schreite rasant voran, daher müsse die Flotte entsprechend erweitert werden, wie Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) erklärt. Aktuell wurden 15 Projekte zur Elektrifizierung genehmigt. Der Rahmenvertrag ermöglicht eine flexible Bestellung je nach Bedarf. Die neuen Fahrzeuge müssen mindestens 70 Stundenkilometer erreichen, Bremsenergie rekuperieren und eine garantierte Reichweite von 15 Kilometern im Batteriebetrieb haben. Die Traktionsbatterien sollen mindestens zehn Jahre oder 600.000 Kilometer halten. Alle Busse werden mit Klimaanlage, Fahrgastzählung, CCTV-System und einem Informationssystem ausgestattet. Jeder fünfte Bus erhält eine Enteisungsanlage. Die Lieferung muss innerhalb von zwölf Monaten nach Vertragsabschluss erfolgen. Die DPP bewerten die Angebote nach drei Kriterien: Preis (50 Prozent), Garantiezeit (30 Prozent) und Erfahrung von Lieferant*innen (20 Prozent).
Die städtische Verwaltung der Eisenbahnwege und die Stadt Prag erstellten ein umfassendes Infrastrukturprojekt zur Modernisierung des Schienenverkehrs in Prag. Geplant sind zwei unterirdische Tunnelstrecken, ein zweigeschossiger Bahnhof unter dem bestehenden Hauptbahnhof sowie vier weitere unterirdische Stationen: Karlín, Florenc, Václavské náměstí (Wenzelsplatz) und Karlovo náměstí (Karlsplatz). Das Projekt, dessen Fertigstellung für das Jahr 2047 vorgesehen ist, soll Investitionen in Höhe von 7,3 Milliarden Euro erfordern. Das Verkehrsministerium, die Stadt Prag, die Verwaltung der Eisenbahnwege sowie die Region Zentralböhmen haben sich auf die Neugestaltung des Eisenbahnknotens in der Hauptstadt geeinigt. Die geplante Infrastruktur umfasst Tunnel mit einer Gesamtlänge von 10,6 Kilometern, die jeweils 16 Züge pro Stunde und Richtung aufnehmen können. Diese Tunnel werden sich im neuen, unter dem Hauptbahnhof gelegenen Bahnhof kreuzen. Das Vorhaben dient der Entlastung des öffentlichen Verkehrs und ermöglicht eine separate Führung des Fern- und Nahverkehrs. Die Bahnsteige des neuen Hauptbahnhofs werden 40 Meter lang sein und in einer Tiefe von 15 bis 20 Metern angelegt. Die Stationen Karlovo náměstí und Václavské náměstí werden auf Höhe der bestehenden U-Bahn-Stationen errichtet. Die Haltestelle am Wenzelsplatz ist zentral in der Platzmitte geplant. Das Projekt wird nun in die strategischen Verkehrsplanungen aufgenommen, sodass die Vorbereitungen beginnen können. Der Baustart ist für 2035 vorgesehen, die Fertigstellung soll innerhalb von zwölf Jahren erfolgen.
Die Stadt Prag wird die Windhunde-Rennbahn im Stadtteil Motol für 8,9 Millionen Euro erwerben und in ein Leichtathletikstadion umwandeln. Der Kauf wurde am 23. Januar 2025 vom Prager Stadtparlament beschlossen. Die Rennbahn befindet sich auf einem Grundstück, das vom Unternehmen Czech International bis 2035 gepachtet wurde, mit einer Verlängerungsoption auf zehn Jahre. Laut einem Rechtsgutachten der Stadtverwaltung wurde eine Einigung mit dem Pächter als günstigere Lösung im Vergleich zu einem Rechtsstreit über die Vertragsbeendigung angesehen. Czech International hatte das 28.000 Quadratmeter große Grundstück ursprünglich von der Stadt für 1,23 Euro pro Quadratmeter gepachtet, was nicht mehr wirtschaftlich ist. Im Jahr 2013 eröffnete das Unternehmen auf dem Gelände die Windhunde-Rennbahn, die auch ein Restaurant und ein Parkhaus mit 190 Stellplätzen umfasst. Bereits in den Jahren 2009 bis 2014 hatte die Stadt Gespräche über den Kauf der Anlage geführt, jedoch ohne Erfolg. Nun konnte endlich eine Einigung erzielt werden: Die Stadt einigt sich mit dem Pächter auf die Beendigung des Pachtvertrags, übernimmt die bestehenden Gebäude und plant, den gesamten Komplex in ein Leichtathletikstadion umzuwandeln.
Die Škoda-Gruppe aus Pilsen hat den Prototyp der neuen Straßenbahn Škoda ForCity Plus Praha 52T vorgestellt, deren Produktion vor acht Monaten begann. Der Vertrag über bis zu 200 Fahrzeuge im Wert von 677 Millionen Euro wurde vor einem Jahr mit der Stadt Prag zur Modernisierung der Straßenbahnflotte abgeschlossen. Die ersten Fahrzeuge sollen im April geliefert werden, gefolgt von Tests ohne Fahrgäst*innen. Der Passagier*innenbetrieb könnte Ende des Jahres starten. Die neuen Straßenbahnen bieten 20 Prozent mehr Kapazität als die aktuellen 15T-Modelle. Sie verfügen über 70 Sitz- und 173 Stehplätze, Klimaanlage, Antikollisionsautomatik und barrierefreien Zugang. Kinderwagen- und Rollstuhlplattformen befinden sich an vier von fünf Türen, was den Einstieg erleichtert. Die Straßenbahnen sind speziell auf das historische Zentrum Prags ausgelegt. Die Fahrzeuge sind 32 Meter lang, die fünfgliedrige Konstruktion, basierend auf vier Drehgestellen sorgt für eine hohe Wendigkeit. Mit LED-Beleuchtung, leisem Betrieb, regenerativem Bremsen und sechs Informationsmonitoren sind die Fahrzeuge auf dem neuesten Stand der Technik. Bis 2026 sollen 40 Straßenbahnen ausgeliefert werden, von denen 20 aus EU-Mitteln finanziert werden. Gleichzeitig bestellte die Stadt Prag 70 neue O-Busse für 40 Millionen Euro. Der Rahmenvertrag sieht die Anschaffung in den nächsten fünf Jahren vor. Es handelt sich um O-Busse des türkischen Unternehmens Bozankaya Otomotiv.
Im vergangenen Jahr wurden in Prag weniger als 12.000 Kinder geboren, was einem Rückgang von etwa sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 entspricht. Die Geburtenrate ist in der tschechischen Metropole im Vergleich zu anderen Regionen seit langem die niedrigste. Diese Tatsache wird jedoch teilweise durch die Anziehungskraft der Metropole gemildert, da immer mehr Menschen in die Hauptstadt ziehen. Die vorläufigen Schätzungen deuten darauf hin, dass die Gesamtzahl der Geburten im vergangenen Jahr landesweit nicht über 84.000 steigen wird. Dies würde die niedrigste Geburtenzahl in der Tschechischen Republik seit 1785 bedeuten. Ein wesentlicher Grund ist die gegenwärtig abnehmende Bereitschaft, Kinder zu bekommen. Insbesondere Menschen ohne Kinder verschieben ihre Entscheidung über eine Familiengründung und Umfragen zeigen, dass immer mehr Menschen erwägen, kinderlos zu bleiben. Die Situation wird zudem für potenzielle Eltern kompliziert durch die Schwierigkeiten, in Prag eine eigene Wohnung zu finden, sowie durch unzureichende finanzielle Rücklagen. Langfristig könnte die Abnahme der Geburtenzahlen in der tschechischen Metropole zu einem Mangel an Arbeitskräften führen.
In den vergangenen zwei Jahren stieg der Kostenvoranschlag für den Abschluss des Prager Innenstadtrings inflationsbedingt um nahezu eine Milliarde Euro auf insgesamt 4,5 Milliarden Euro ohne Mehrwertsteuer. Dies geht aus einem Dokument hervor, das der Prager Gemeinderat in der vergangenen Woche verabschiedete. Bereits im September 2022 hatte die Stadt eine Baugenehmigung beantragt, verfolgt jedoch nun das Ziel, eine gemeinsame Planungs- und Baugenehmigung zu erhalten. Diese Maßnahme ist erforderlich, da die Umweltverträglichkeitsprüfung im Oktober 2027 ausläuft und nicht verlängert werden kann. Sollte die Stadt bis zu diesem Zeitpunkt nicht zumindest eine vorläufige Genehmigung für das Bauprojekt erhalten, könnte sich die Vorbereitung um bis zu ein Jahrzehnt verzögern. Den aktuellen Plänen zufolge wird das fehlende Teilstück des Innenstadtrings im Nordosten der Stadt eine Länge von 11 km haben, aus drei Bauwerken bestehen und auf 8,5 km der Gesamtstrecke in Tunneln verlaufen.
Am östlichen Stadtrand von Prag, im Gebiet Kyje-Hutě, soll ein neues Wohnviertel entstehen, das Platz für 13.000 Einwohner*innen sowie bis zu 4.000 Arbeitsplätze bieten wird. Die städtebauliche Studie, die dieses Vorhaben begleitet, wurde bereits von der Prager Stadtverwaltung genehmigt und wird vom Prager Institut für Planung und Entwicklung (IPR) koordiniert. Das derzeit vorwiegend durch Einfamilienhäuser und grüne Freiflächen geprägte Gebiet soll durch den Bau neuer Wohnanlagen, die von privaten Investor*innen realisiert werden, urbaner gestaltet werden. Da ein großer Teil der Flächen im Eigentum der Stadt liegt, hat die Stadtverwaltung aber nun die Möglichkeit, die Entwicklung, Infrastruktur und Nutzung des Viertels aktiv zu steuern. Die Pläne umfassen den Bau einer neuen Schule, von zwei Kindergärten und eines zentralen Platzes, der als lebendiges Zentrum mit Dienstleistungen und Geschäften dienen soll. Auch andere Stadtteile, wie das Umfeld der Endstation der U-Bahn-Linie C in dem Stadtviertel Letňany oder das Areal zwischen der Stadtautobahn Magistrale und dem Busbahnhof Florenc, stehen im Fokus zukünftiger Stadtentwicklungsprojekte.
Im vergangenen Jahr schloss der Prager Magistrat drei Verträge mit Bauträger*innen über deren Beiträge zur öffentlichen Infrastruktur im Wert von rund 26 Millionen Euro ab. Seit Einführung einer einheitlichen Beitragsmethode im Jahr 2022 wurden Verträge im Gesamtwert von etwa 71 Millionen Euro unterzeichnet, weitere stehen kurz vor dem Abschluss. Diese Praxis existiert in Prag seit Jahren, jedoch ohne einheitliche Regeln. Die neu ausgearbeitete Methodik legt jedoch fest, dass Bauträger*innen bei Projekten, die eine Änderung des Flächennutzungsplans erfordern, 100 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche an die Stadt zahlen, welche damit öffentliche Infrastruktur, Schuleinrichtungen oder Gehwege ausbaut. Neben der Stadtverwaltung verhandeln auch die Bezirke eigene Beiträge. Im Jahr 2024 wurden solche Verträge mit der Central Group, Sebre und Lemant abgeschlossen. Die Central Group investiert beispielsweise 13 Millionen Euro in ein Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Čechie im Stadtteil Karlín, welches nun unter anderem ein multifunktionales Gebäude und neue Praxen umfasst. Laut der Prager Stadtregierung schätzt der private Sektor die Transparenz und Fairness der neuen Regelungen. Im ersten Quartal 2024 plant die Stadt den Abschluss elf weiterer Verträge.
Die Stadt Prag plant Verhandlungen zu einer neuen Verordnung, die Konzertlärm nach 22 Uhr einschränken soll. Bereits in der letzten Legislaturperiode hatte sich der Stadtrat für Stadteigentum, Transparenz und Legislatives, Adam Zábranský (Piratenpartei), mit Konzertlärm auf dem Gelände der ehemaligen Eisfabrik im Stadtteil Braník befasst. Allerdings konnte seinerzeit keine Einigung erzielt werden, die ausschließlich dieses Gelände betraf. Die neue Verordnung soll nun mit speziell definierten Ausnahmen für die gesamte Stadt gelten. Das Problem des Konzertlärms wurde während der Covid-19-Pandemie verstärkt, als eine Prager Musikbar Veranstaltungen in die Eisfabrik verlagerte. Es häuften sich Beschwerden der Anwohner*innen – die damalige Stadträtin für Legislatives Hana Kordová Marvanová (TOP 09 – Tradition, Verantwortung, Wohlstand) begann mit der Ausarbeitung einer Verordnung, welche jedoch auf rechtliche Schwierigkeiten stieß. Zábranský möchte sich nun an anderen tschechischen Städten orientieren, die ähnliche Regelungen umgesetzt haben. Die geplante Verordnung soll Konzerte und ähnliche Veranstaltungen nach 22 Uhr stadtweit verbieten, jedoch Ausnahmen ermöglichen, bei denen die Öffnungszeiten bis 23 Uhr verlängert werden können – insbesondere an Orten, wo der Lärm keine größeren Probleme verursacht. Durch den klaren Bezug auf Musik haben Betreiber*innen weniger Interpretations-Spielraum.
Die Einführung einer Stadtmaut für die Durchfahrt ins Prager Zentrum erhitzt bereits seit mehreren Jahren die Gemüter der Prager Stadtpolitiker*innen. Geplant war bereits ab 2023 Gebühren für diese Zonen zu erheben allerdings lehnte dies das Bezirksamt des zweiten Prager Bezirkes strikt ab, da es negative Auswirkungen auf sein Gebiet befürchtete. Eine Einigung innerhalb der Koalition aus SPOLU (Zusammen), der Piratenpartei und der STAN (Bürgermeister und Unabhängige) steht noch aus und ist derzeit kaum vorstellbar. SPOLU und STAN wollen nach Alternativen suchen, doch die Piratenpartei möchte die Stadtmaut unbedingt durchsetzen. SPOLU und STAN denken, dass eine Beschränkung des Stadtzugangs den Verkehr lediglich in andere Teile der Stadt verlagern würde, welche bereits sehr belastet sind. Zudem sei die gesetzliche Grundlage für eine Stadtmaut derzeit noch nicht gegeben. Stattdessen schlagen sie vor, auf moderne Verkehrsmanagementtechnologien zu setzen und den öffentlichen Nahverkehr weiter auszubauen sowie zu modernisieren. Sollten STAN und SPOLU ihre Haltung nicht ändern, sähe die Piratenpartei dies als Verstoß gegen die Koalitionsvereinbarung und Betrug an den Wähler*innen. Sie drohen mit einem Vermittlungsverfahren.
Die Wildtier-Rettungsstation in Prag nahm im vergangenen Jahr 1.050 mehr Tiere als im Vorjahr auf. Insgesamt wurden 6.790 Tiere aus 143 Arten aufgenommen, 69 Prozent der Patienten waren Jungtiere in den ersten Lebensmonaten. Laut Petra Fišerová, Sprecherin der Prager Stadtwälder (LHMP), war das Jahr 2024 für viele Tierarten zunächst klimatisch günstig, sodass vermehrt Jungtiere geboren wurden. Die Wetterextreme im September, darunter starke Regenfälle und Abkühlung, führten jedoch zu erheblichen Belastungen für die Natur und ihre Bewohner*innen. Etwa zehn Prozent der Tiere benötigten Hilfe, weil sie in städtischen Fallen wie Schornsteinen, Dachfenstern oder Netzen gefangen waren. Verletzungen durch Zusammenstöße mit Fahrzeugen, Angriffe anderer Tiere oder Aufprälle auf Hindernisse wie Glasflächen waren die Hauptursache für die Aufnahme. Drei Viertel der aufgenommenen Tiere waren Vögel, während ein Viertel Säugetiere ausmachte. Zu den häufigsten Patient*innen zählten Igel, Eichhörnchen, Fledermäuse, Kaninchen sowie verschiedene Vogelarten wie Turmfalken, Stockenten und Elstern.
Am 6. Jänner 2025 schlossen die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) zwei stark frequentierte U-Bahn-Stationen: die Station Pankrác (Linie C) und die Station Českomoravská (Linie B), welche sich in unmittelbarer Nähe der größten Veranstaltungsarena des Landes – der O2 Arena – befindet. In der Station Pankrác entsteht ein Umsteigetunnel zur geplanten neuen U-Bahn-Linie D. Aufgrund der Bauarbeiten ist ein Betrieb für den Personenverkehr nicht möglich, sodass die gesamte Station für Fahrgäst*innen geschlossen wurde. Die Züge passieren sie daher ohne Halt. Die Station Českomoravská, die bei Großveranstaltungen in der O2 Arena bis zu 17.000 Besucher*innen abfertigt, wird umfassend saniert, modernisiert und barrierefrei gestaltet. Eine auffällige Neuerung wird die Glasverkleidung mit einem Blasendesign des Künstlers Maxim Velčovský sein, die die bisherige Keramikverkleidung ersetzt. Über der Station entstehen neue Gebäude, wodurch zwischen der Arena und der Station ein öffentlicher Platz geschaffen wird. Während der Schließung sind die Fahrgäst*innen auf alternative Verkehrsmittel wie Straßenbahnen und S-Bahnen angewiesen, wobei in der Umgebung Verkehrskomplikationen zu erwarten sind. Die Sanierung der Station Českomoravská beläuft sich gemäß dem Vertrag mit den Baufirmen Syner und Hochtief auf Kosten von 37 Millionen Euro. Beide Stationen werden voraussichtlich bis Ende 2025 vollständig geschlossen bleiben.
2025 beginnen die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) mit dem Bau einer Straßenbahnlinie im Stadtteil Malešice und der Anbindung der neuen Gleise am Wenzelsplatz an die Linie in der Vinohradská-Straße. Ab dem kommenden Jahr plant das Unternehmen dann auch noch den Bau von drei weiteren Strecken: von Libuše nach Nové Dvory, von Malovanka nach Strahov sowie durch das entstehende Viertel am ehemaligen Güterbahnhof Žižkov. Die Strecke nach Malešice wird 2,3 Kilometer lang sein und von der bestehenden Linie in der Vinohradská-Straße durch die Počernická-Straße bis zu einem neuen Wendepunkt an der Haltestelle Sídliště Malešice führen. Geplant sind sechs Haltestellen, und die Baukosten werden auf 72 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer geschätzt. Die Vergabe des Bauauftrags steht kurz bevor. Zudem sollen dieses Jahr die Gleise entlang der Legerova-Straße oberhalb des Nationalmuseums gebaut werden, um die Strecke am oberen Wenzelsplatz mit der Vinohradská-Straße zu verbinden. Die öffentliche Ausschreibung befindet sich in der Endphase, mit dem Bau wird im Frühjahr begonnen. Weiters liegt für die geplante rund zwei Kilometer lange Strecke von Libuše nach Nové Dvory eine vorläufige Baugenehmigung vor. Dort wird die künftige U-Bahnstation der Linie D entstehen. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen, die Kosten werden sich auf etwa 57 Millionen Euro belaufen. Für die 1,3 Kilometer lange Strecke von Malovanka nach Strahov wurde bereits eine Baugenehmigung erteilt – die Ausschreibung soll bald folgen und der Bau könnte im kommenden Jahr starten. Ebenso soll 2026 mit der Errichtung einer etwa zwei Kilometer langen Strecke zwischen den Straßen Jana Želivského und Olšanská sowie dem Viertel Sídliště Jarov begonnen werden. Medien berichten daher in diesem Zusammenhang über einen Straßenbahnboom in der tschechischen Metropole.
Von 23. Dezember bis zum 3. Jänner 2025 profitieren Autofahrer*innen in Prag von vergünstigten Parktarifen. Das städtische Unternehmen Technische Straßenverwaltung (TSK) gab bekannt, dass in den Besucher*innenzonen und in den Zonen, in denen die Anrainer*innen parken dürfen, für das ganztägige Parken lediglich der jeweilige Stundentarif berechnet wird. Abhängig von der jeweiligen Lage des Parkplatzes zahlen Autofahrer*innen während dieser Zeit zwischen 1,30 bis vier Euro für einen Tag.
Im kommenden Jahr wird der Preis für Wasser und Abwasser in Prag auf 5,50 Euro pro 1.000 Liter (ohne Mehrwertsteuer) angehoben. Dies entspricht einer Erhöhung von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Entscheidung wurde vom Prager Gemeinderat getroffen und durch Tomáš Mrázek, Sprecher der Prager Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (PVK), bekannt gegeben. Hintergrund der Preissteigerung ist der Beschluss der Stadtregierung, die Gebühren jährlich um zwei Prozentpunkte über der Inflationsrate zu erhöhen, um die Erneuerung und den Ausbau der Wasserinfrastruktur bis 2028 zu finanzieren. Trotz der Preissteigerung ist der Wasserpreis in Prag, laut Mrázek, weiterhin unterhalb dem von der OECD festgelegten sozialverträgliche Preis von 9,93 Euro pro Kubikmeter.
Archäolog*innen des Instituts für Archäologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik haben auf der Trasse des im Bau befindlichen Prager Stadtrings bedeutende Funde entdeckt. Acht lange Säulenstrukturen, die auf ein Alter von etwa 7.000 Jahren geschätzt werden, gehören zu den bemerkenswertesten Entdeckungen. Diese Strukturen werden nach vorläufigen Analysen auf die Übergangszeit von Neolithikum zu Beginn des Eneolithikums datiert. Die Arbeiten entlang der lange verzögerten Straßenbaustelle haben weitere interessante Relikte aus verschiedenen Epochen freigelegt wie Steinäxte, Axthämmer und andere Werkzeuge in verschiedenen Stadien der Fertigung. Ein weiterer bedeutender Fund ist der Überrest eines Dorfes aus der Hallstattzeit des fünften Jahrhunderts vor Christus. Dort dokumentierten Expert*innen sogenannte Halberdhäuser, teils in den Boden eingegrabene Wohnstrukturen, von denen zehn freigelegt wurden. Zusätzlich wurden Keramikfragmente, kleine Eisen- und Bronzewerkzeuge und weitere Siedlungsspuren entdeckt. Von besonderem Interesse ist der Fund eines Kylix-Henkels, einem Gefäßtyp, der in der adriatischen Region verbreitet war und zum Trinken von Wein diente. Zusammen mit den entdeckten Glasperlen weist dieser Fund auf Handelskontakte oder kulturelle Einflüsse aus dem Mittelmeerraum hin. Darüber hinaus fanden die Archäolog*innen mehrere Dutzend Gruben, die auf das 13. Jahrhundert datiert werden. Diese Gruben stehen vermutlich im Zusammenhang mit Schürfarbeiten und möglichem Goldabbau in den Kiessandterrassen entlang des Pitkovický-Bachs. Seit Beginn der Untersuchungen im Mai dieses Jahres haben die Forscher*innen bereits über 9.000 Artefakte dokumentiert.
Am Freitag, den 13. Dezember 2024, eröffneten junge Künstler*innen aus dem ukrainischen Charkiw in der Prager U-Bahn-Station Národní třída eine berührende Ausstellung unter dem Titel "Underground Garden". Die Sammlung thematisiert das schwere Schicksal von Familien und Kindern, die im Jahr 2022 aufgrund der russischen Aggression gezwungen waren, in U-Bahn-Stationen Schutz zu suchen. Die Werke werden bis Dezember 2025 in den Korridoren der U-Bahn ausgestellt und stammen von Kindern des Kunststudios Aza Nizi Maza aus Charkiw. Die jungen Künstler*innen möchten mit ihren Bildern die Menschen dazu anregen, über die Bedeutung von Gärten in Kriegszeiten nachzudenken und darüber zu reflektieren, wie Freude und Hoffnung selbst unter extremen Bedingungen Bestand haben können.
Die Stadt Prag beschloss am Montag, dem 9. Dezember 2024, den Kauf des ehemaligen Güterbahnhofs Žižkov im dritten Prager Bezirk und des dazugehörigen Grundstücks, die sich im Besitz der Tschechischen Bahnen befinden. Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 57 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer. Das ehemalige denkmalgeschützte Gebäude soll nach einer umfassenden Sanierung zu einem multifunktionalen Zentrum umgestaltet werden. Es soll neben kulturellen Einrichtungen auch Platz für Bildungseinrichtungen, Wohnungen oder Büros bieten. Gleichzeitig ist der Bau einer Straßenbahnlinie geplant, um das neue Stadtquartier an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen. Auf dem rund um den Bahnhof gelegenen Areal sollen zukünftig bis zu 15.000 Menschen leben. Neben der Stadt Prag sind auch mehrere private Investor*innen wie die Central Group, Sekyra Group, Penta und Finep an der Entwicklung des Gebiets beteiligt. Das umgebaute Bahnhofsgebäude soll dabei eine zentrale Rolle als öffentlicher Treffpunkt und kultureller Mittelpunkt des neuen Stadtteils einnehmen.
Die Stadt Prag und die Region Zentralböhmen genehmigten am 9. Dezember 2024 die Ausschreibungsbedingungen für die Beschaffung neuer elektrischer Züge für den Prager Verkehrsverbund (PID). Das Gesamtvolumen der Ausschreibung beträgt rund 5,7 Milliarden Euro und soll den Betrieb der Züge von Ende 2029 bis Ende 2059 sicherstellen. Die Ausschreibung wird von der Region Zentralböhmen durchgeführt, wobei die Kosten etwa zur Hälfte von Prag und der Region getragen werden. Die neuen Züge sollen die bestehenden Fahrzeuge der Tschechischen Bahnen ersetzen, deren Vertrag 2029 ausläuft. Geplant ist die Beschaffung von bis zu 67 modernen Zügen vom Typ EMU 400. Die Ausschreibungsunterlagen sollen Ende Jänner 2025 veröffentlicht werden. Die Dauer des Ausschreibungsverfahrens wird auf elf bis 13 Monate geschätzt. Die Tschechischen Bahnen hatten zuvor eine interne Ausschreibung für den Kauf neuer Züge annulliert, da deren Angebot nicht den technischen Spezifikationen der Stadt Prag entsprach.
Am 3. Dezember 2024 wurde im Prager Stadtteil Karlín ein neuer kultureller und sozialer Raum eröffnet. Dieser entstand durch die Verglasung eines Bogens des historischen Negrelli-Viadukts. Die Stadt Prag und ihre Gesellschaft Trade Centre Praha (TCP) realisierten dieses Pilotprojekt, das auf eine zukünftige Umgestaltung aller 40 Viaduktbögen abzielt. Der neue Raum, der zunächst für zwei Jahre getestet wird, soll sowohl für kommerzielle als auch für nicht-kommerzielle Veranstaltungen genutzt werden. Die Kosten für die Realisierung belaufen sich auf rund 319.000 Euro. Ein Expert*innenteam überwacht die Auswirkungen der Nutzung auf das denkmalgeschützte Bauwerk. Langfristig plant die Stadt, 40 Prozent der Viaduktbögen für kommerzielle Zwecke, 40 Prozent für kulturelle Aktivitäten und 20 Prozent für flexible Nutzungen zu vermieten. Das gesamte Gebiet um das Viadukt soll sich in den kommenden Jahren zu einem lebendigen Stadtteil entwickeln.
Am 30. November 2024 starteten die traditionellen Weihnachtsmärkte auf dem Altstädter Ring und dem Wenzelsplatz im Zentrum Prags. Bereits vor der Öffnung um 10 Uhr warteten die ersten ungeduldigen Besucher*innen auf Glühwein und weihnachtliche Speisen. Der große Ansturm begann jedoch erst am Nachmittag. Insbesondere zur Abenddämmerung waren die Märkte dicht gefüllt. Die Polizei musste aus Sicherheitsgründen den Zugang zum Altstädter Ring, einem der größten Plätze Prags, vorübergehend sperren. Die feierliche Beleuchtung des Weihnachtsbaums wurde aus Sicherheitsgründen durch eine stündlich zu Bedřich Smetanas "Moldau" gezeigte Lichtanimation ersetzt. Der Baum erstrahlte erstmals um 16.30 Uhr unter großem Applaus der Zuschauer*innen. Am Abend teilte die Polizei mit, dass aufgrund der Überfüllung keine weiteren Besucher*innen auf den Altstädter Ring gelassen werden können und sperrte den Zugang für weitere Weihnachtsfans. Fast 100 Polizeibeamt*innen waren im Einsatz, um die Sicherheitsmaßnahmen zu koordinieren.
Die Stadt Prag plant, in der aktuellen Wintersaison etwa 1,6 Millionen Euro für die Unterstützung obdachloser Menschen bereitzustellen. Die humanitären Maßnahmen laufen vom 1. Dezember 2024 bis zum 31. März 2025 und umfassen über 700 Schlafplätze in Wohnheimen sowie rund um die Uhr zugängliche Einrichtungen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Kapazitäten – insbesondere in Krankenhäusern – erweitert. Neben sicheren Schlafsälen werden auch mobile Hilfsdienste verstärkt, die Obdachlose ansprechen, medizinische Hilfe leisten oder sie in geeignete Einrichtungen bringen. Das städtische Krankenhaus Na Františku bietet weiterhin spezielle Untersuchungen und stationäre Aufenthalte für Obdachlose an. Alle Hygienezentren ermöglichen Körperpflege und medizinische Grundversorgung. Laut Alexandra Udženija (ODS – Bürgerdemokratische Partei), Stadträtin für Soziales, sind diese Maßnahmen notwendig, um der wachsenden Zahl Bedürftiger zu helfen. In diesem Winter stehen 100 Betten mehr als im Vorjahr zur Verfügung. Roman Béla, Leiter des Prager Zentrums für soziale Dienste, betonte, dass die Koordination rund um die Uhr durch eine zentrale Leitstelle erfolge. Ziel sei es, niemanden schutzlos auf der Straße zu lassen. Alle Angebote bleiben kostenfrei.
Der bereits eingeschränkte Straßenbahnbetrieb auf einer wichtigen Moldaubrücke wurde ab dem 25. November 2024 komplett eingestellt. Grund ist der schlechte technische Zustand der Libeňský-Brücke, die seit den 1920er Jahren den 7. und 8. Bezirk verbindet. In den hundert Jahren ihres Bestehens wurde die Brücke nie richtig instand gesetzt. Für den Straßenbahnverkehr gilt sie als zu gefährlich. Schon zu Jahresbeginn musste die Brücke aufgrund niedriger Temperaturen gesperrt werden, mit Winterende konnte der Verkehr zumindest teilweise wieder aufgenommen werden. Den aktuellen Prognosen zufolge wird die aktuelle Betriebssperre und der Busersatzverkehr bis zum Abschluss der Bauarbeiten dauern. Ein Termin wurde jedoch nicht genannt.
Der Prager Medizinische Rettungsdienst hat zwei neue Spezialfahrzeuge präsentiert – einen LKW-Geländewagen Mercedes Atego und das technische Logistikfahrzeug Iveco Daily. In seinem Sonderaufbau kann der Atego bis zu acht liegende und zwölf sitzende Personen auch in schwierigem Gelände transportieren. Er verfügt auch über Sauerstofftherapie und wird daher vor allem bei Bränden oder Evakuierungen eingesetzt. Ein älteres Fahrzeug dieses Typs hat Prag schon vor einiger Zeit an die Ukraine überreicht. Der Iveco ist eine Neuigkeit im Prager Fuhrpark, er kann vor allem als technologische Unterstützung bei großen Ereignissen dienen – mit medizinischer Ausrüstung, Energiezentralen, Überwachungskamera und Beleuchtung. Beide Fahrzeuge haben sich bereits bei Einsätzen bewährt, etwa bei den Bränden in Griechenland oder Überschwemmungen in Tschechien.
Im Nordosten Prags wird seit 2015 ein für tschechische Verhältnisse einzigartiger Bildungscampus schrittweise erweitert. Angesichts des starken Bevölkerungswachstums von 2015 bis 2024 wurde die Kapazität der lokalen Grundschule durch mehrere neue Gebäude von 900 auf 2.000 Schüler*innen erweitert. Nun werden weitere Neubauten errichtet, mit üblichen Klassenräumen, Räumen für Fachunterricht, Einrichtungen für die Lehrkräfte und einer großen Sporthalle mit zwei Sälen. Die Kosten belaufen sich auf 12 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für 2026 geplant. Am Campus befinden sich mehrere städtische und private Bildungseinrichtungen, konkret zwei Kindergärten, zwei Grundschulen, ein Gymnasium und eine Sporthalle.
Die Prager Stadtverwaltung hat beschlossen, die historische Markthalle in der Altstadt für dreieinhalb Jahre an die Organisation Signal Playground zu vermieten. Diese plant, dort ein innovatives Kulturzentrum mit einer Galerie für digitale Kunst einzurichten. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 19. Jahrhundert soll so interimistisch genutzt werden, bis eine langfristige Lösung für seine Zukunft gefunden ist. Die Stadtverwaltung hatte zuvor eine aufwendige Sanierung geplant, diese jedoch aufgrund hoher Kosten aufgegeben. Signal Playground, bekannt für das jährliche Lichterfestival "Signal Festival", wird rund 530.000 Euro in die Renovierung und technische Ausstattung investieren. Ziel ist es, eine führende Galerie für digitale Kunst in Prag zu schaffen und insbesondere die jüngere Generation anzusprechen. Die Miete für die Markthalle beträgt jährlich rund 48.000 Euro. Die Stadtverwaltung plant einen Wettbewerb, um eine langfristige Nutzung des Gebäudes zu entwickeln, erwartet jedoch, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Die städtische Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) testet derzeit ein innovatives System zur Steuerung von Ampelanlagen, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Das Pilotprojekt wird in der Patočkova-Straße im 6. Prager Bezirk durchgeführt. Ziel ist es, den Verkehrsfluss zu optimieren, indem die KI die aktuelle Verkehrssituation in Echtzeit analysiert und die Ampelschaltungen entsprechend anpasst. Im Gegensatz zu vorher festgelegten Plänen ermöglicht die KI eine flexible und bedarfsgerechte Steuerung. Erste Ergebnisse aus internationalen Pilotprojekten zeigen eine potenzielle Reduzierung der Fahrzeit um bis zu 20 Prozent und eine Verringerung von Fahrzeugstopps um bis zu 17 Prozent. Obwohl Prag bereits ein gut ausgebautes Verkehrsnetz besitzt, erwartet die Stadt auch hier positive Effekte. Die KI nutzt dazu eine Vielzahl von Sensordaten und kann kurzfristig den zukünftigen Verkehrsfluss prognostizieren. Dadurch können grüne Wellen effizienter gesteuert und Staus vermieden werden. Langfristig soll diese Technologie in allen Bereichen des Prager Verkehrsnetzes zum Einsatz kommen.
Die Stadt Prag hat über ihre Gesellschaft Prague City Tourism (PCT) ein neues Programm namens "Official City Partner" (OCP) ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist, die Qualität der touristischen Dienstleistungen zu fördern, nachhaltige Standards zu setzen und Prag als exklusives Reiseziel zu etablieren. Das Programm richtet sich an Hotels, die hohe Qualitätsstandards erfüllen. Aktuell nehmen 22 Hotels teil, die mindestens ein Vier-Sterne-Service bieten und Mitglied des tschechischen Hotel- und Gaststättenverbandes sind. Weitere zehn Hotels befinden sich im Aufnahmeprozess. Teilnehmende Hotels profitieren von einem offiziellen Gütesiegel, das sie als Partnerin der Stadt auszeichnet. Zudem erhalten sie Zugang zu Datenanalysen, Marketingunterstützung und die Möglichkeit, an internationalen Pressereisen und Messen teilzunehmen. Dies soll die Wahrnehmung Prags als hochwertiges Reiseziel auf globaler Ebene stärken. Das Programm trägt auch dazu bei, Prag als nachhaltige und anspruchsvolle Destination zu positionieren. Es bietet Tourist*innen eine Garantie für erstklassige Dienstleistungen und ermöglicht ihnen, exklusive Angebote wie zertifizierte Stadtführungen oder individuell zugeschnittene Erlebnisse zu nutzen.
Die Prager städtische Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) und das Institut für Entwicklung und Planung der Stadt Prag (IPR) führen derzeit einen Pilotversuch mit einem neuen Mistkübelmodell durch. Ziel ist es, die bisherigen grünen Mistkübel im ganzen Prager Stadtgebiet zu ersetzen und somit zur Modernisierung des Stadtbilds beizutragen. Dem stellvertretenden Oberbürgermeister und Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) zufolge will die Stadtverwaltung Prag zu einer Stadt machen, in der sich die Menschen wohlfühlen und moderne Dienstleistungen nutzen können. Neben einem ansprechenden Design sollen die neuen Mülleimer auch funktional sein und beispielsweise über QR-Codes zur einfachen Meldung von Mängeln verfügen. Im November werden zunächst 150 Exemplare im dritten Prager Bezirk aufgestellt. Die neuen Mülleimer sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch robuster und leichter zu reinigen. Zudem sind sie mit Piktogrammen und Aschenbechern ausgestattet. Entwicklung und Produktion dieser neuen Mistkübel sei eine Herausforderung, aber auch eine spannende Aufgabe gewesen, wie Generaldirektor von TSK Filip Hájek mitteilte. Die Produktion wurde von dem tschechischen Unternehmen Elkoplast übernommen. Durch die Zusammenarbeit mit einem lokalen Hersteller konnte ein hochwertiges Produkt entwickelt werden, das sowohl langlebig als auch funktional sei. Der Preis eines neuen Mistkübels beträgt auf 170 Euro exklusive Mehrwertsteuer.
Die Prager Stadtverwaltung hat den Jahresplan 2025 für die Erneuerung und Modernisierung der städtischen Wasserinfrastruktur in Höhe von rund 133 Millionen Euro genehmigt. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Konkret sind Investitionen in die zentrale Kläranlage, Zweigkläranlagen in den Stadtteilen Kbely und Královice sowie in das Kanalisationsnetz geplant. Zudem sollen bestehende wasserwirtschaftliche Gebäude modernisiert werden. Ziel des Plans ist es, die Lebensqualität der Prager*innen zu steigern, indem die Wasserversorgung gesichert und die Umweltbelastung durch Abwasser reduziert wird. Dabei soll auch auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Anwohner*innen während der Bauarbeiten geachtet werden. Die Prager Wassergesellschaft (PVS) verfügt zudem über eine Reserve von rund vier Millionen Euro für unvorhergesehene Arbeiten.
Die Stadt Prag wird im Jahr 2025 rund 2,8 Millionen Euro in ein Förderprogramm zur Unterstützung von Suchtpräventions- und -behandlungsdiensten investieren. Dies geht aus einem Beschluss des Prager Stadtrats hervor. Das Programm zielt darauf ab, ein umfassendes Netzwerk von Suchthilfeeinrichtungen aufzubauen und zu stärken, um den aktuellen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Gefördert werden unter anderem Beratungs- und Informationsangebote, ambulante und stationäre Behandlungen, Substitutionsbehandlungen, therapeutische Gemeinschaften, Nachsorgeprogramme und auch Angebote für Drogenkonsument*innen im Strafvollzug. Darüber hinaus werden auch Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützt, die zur Verbesserung der Versorgungssituation beitragen sollen. Die Höhe der Förderung richtet sich nach den verfügbaren Haushaltsmitteln und den eingereichten Projektanträgen. Die endgültige Entscheidung über die Verteilung der Mittel trifft der Prager Stadtrat.
Die städtischen Prager Wasserwerke und Kanalisationen (PVK) haben zum ersten Mal in der tschechischen Hauptstadt eine neue Methode zur Überprüfung des Wassernetzes eingesetzt – einen Roboter namens PipeDiver. Dabei handelt es sich um ein freischwebendes Inspektionsgerät, das die Wanddicke von Rohren mit einer Ultraschalltechnik misst. Der Roboter ist in der Lage, die meisten Ventile, scharfen Kurven und Wendungen zu passieren. Er besteht aus Sensoren und On-Board-Modulen zur Datenerfassung und -speicherung, wobei die Module batteriebetrieben sind. Der Ultraschallsensor sendet Impulse, die die Rohrwand durchdringen und bei Unterschieden in der Wandstärke ändert sich das Muster des reflektierten Ultraschallsignals. Die Reflexion wird aufgezeichnet und gespeichert. Beim ersten Einsatz von PipeDiver wurden die Schächte vom Stadtteil Podolí über die Kaiserinsel bis zum Stadtteil Smíchov untersucht. Das Wassernetz der PVK umfasst 3.690 Kilometer und 68 Reservoirs mit einem Gesamtvolumen von 752.744 Kubikmetern und das Abwassernetz hat eine Länge von 3.904 Kilometern.
Die städtischen Prager Wasserwerke und Kanalisationen (PVK) haben am 31. Oktober 2024 erfolgreich eine Übung zur Bewältigung eines großflächigen Stromausfalls in der Wasserinfrastruktur der Hauptstadt durchgeführt. Über fünf Stunden testeten mehrere Dutzend Teilnehmende die Kommunikation und die Notstromversorgung, beispielsweise mit Dieselgeneratoren. PVK-Sprecher Tomáš Mrázek bestätigte einen reibungslosen Ablauf. Die als "Blackout 2024" betitelte Aktion war eine von mehreren Stabsübungen der PVK, die auch in der Vergangenheit bereits Tests für Notfälle wie chemische oder terroristische Angriffe durchführte. Im Rahmen der Übung, die einen 48-stündigen Stromausfall simulierte, wurden Anlagen wie das Wasserreservoir Bruska auf alternative Stromquellen umgestellt. Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) lobte die Übung als wichtigen Schritt zur Vorbereitung auf kritische Szenarien und die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen. Rund 43 Prozent der Verbraucher*innen würden bei einem Stromausfall weiterhin durch Schwerkraft mit Wasser versorgt, während die restlichen Verbraucher*innen auf Pumpwerke angewiesen seien und teils schrittweise, teils sofort von einer Unterbrechung betroffen wären. Die Ergebnisse der Übung werden nun gemeinsam mit der Stadtverwaltung ausgewertet.
Die städtische Prager Feuerwehr hat ihre medizinische Versorgung für eigene Rettungs- und Einsatzkräfte durch zwei neu angeschaffte Rettungswagen erheblich verbessert. Diese Fahrzeuge sind speziell ausgestattet und ermöglichen es, den medizinisch geschulten Feuerwehrleuten auch in anspruchsvollen Einsatzszenarien, wie Gebäudeeinstürzen oder Gefahrguteinsätzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen und andere Rettungskräfte zu unterstützen. Insbesondere in Situationen, in denen klassische Rettungskräfte aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht eingreifen können, gewährleisten die neuen Fahrzeuge eine schnelle und effektive medizinische Versorgung. Stationiert in der Feuerwache Prag-Holešovice sollen sie künftig auch in anderen Stadtteilen zum Einsatz kommen und die Einsatzkräfte bei Großbränden, Überschwemmungen oder anderen komplexen Ereignissen unterstützen. Laut Petr Kolouch, Leiter des Prager Rettungsdienstes, können die neuen Fahrzeuge als mobile Ersthelfer fungieren und im Notfall unverzüglich eingreifen, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Am 26. Oktober 2024 landete um 21.55 Uhr die letzte Maschine der legendären Czech Airlines (CSA) auf dem Prager Flughafen. Mit diesem letzten Flug endete eine über 101-jährige Ära einer der ältesten Fluggesellschaften der Welt. Die im Jahr 1923 gegründete CSA war ein fester Bestandteil der tschechischen Luftfahrt. Ihre charakteristischen Flugzeuge mit dem Kürzel "OK" waren weltweit bekannt und ein Symbol für Zuverlässigkeit und Qualität. Doch in den letzten Jahren kämpfte das Unternehmen mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Die Gründe für den Niedergang liegen vor allem in Fehlentscheidungen des Managements. Unter der Leitung des Managers und ehemaligen Verteidigungsministers Jaroslav Tvrdík (ČSSD – Tschechische Sozialdemokratische Partei), der die Führung im Jahr 2009 übernahm, geriet die CSA in eine tiefe Krise. Hohe Schulden und eine ineffiziente Unternehmensführung führten zu immer größeren Verlusten. Miroslav Kůla, ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender, kritisierte Tvrdíks Führungsstil scharf. Er warf ihm vor, das Unternehmen nur als Geldquelle betrachtet zu haben. Tvrdík habe laut Kůla lediglich gewusst, wie man Geld ausgebe. Das Ende der CSA ist ein schmerzlicher Verlust für die tschechische Luftfahrt. Die Fluggesellschaft war nicht nur eine wichtige Arbeitgeberin, sondern auch ein Aushängeschild für das Land. Viele Tschech*innen verbinden mit der CSA schöne Erinnerungen an Reisen und Abenteuer. Die Flugstrecken der CSA werden künftig von der tschechischen Fluggesellschaft Smartwings weitergeführt. Die Czech Airlines werden nur mehr als Markenname weiterbestehen.
Prag hat das sogenannte Busking mit Tieren verboten. Eine Änderung der Verordnung wurde von den Stadträt*innen verabschiedet und tritt nach Veröffentlichung in der Gesetzessammlung in Kraft. Das Verbot gilt sowohl für die aktive Teilnahme von Tieren als auch für deren bloße Anwesenheit. Jiří Pospíšil (TOP 09 – Tradition, Verantwortung, Wohlstand), stellvertretender Oberbürgermeister und Stadtrat für Kultur, Tourismus und Animal Welfare, betrachtet Busking als Missbrauch und betont, dass die neue Regelung auch die Sicherheit der Menschen gewährleisten soll, die durch gestresste Tiere gefährdet werden könnten. Ein ähnliches Verbot für das Betteln mit Tieren scheiterte früher am Innenministerium, da das Betteln als ein Recht betrachtet wird und nicht pauschal verboten werden kann. Die Stadtverwaltung verhandelt nun mit dem ersten Prager Bezirk, um die Anzahl der Orte, an denen das Verbot gilt, zu erweitern und mit der Stadtpolizei, um die Durchsetzung des Verbots zu verbessern. In Prag existiert bereits existiert eine städtische Verordnung, die Menschen bestraft, die Tourist*innen Fotos mit wilden Tieren anbieten. Zuwiderhandelnde müssen mit Bußgeldern und der Beschlagnahme des Tieres rechnen.
Ende November 2023 startete in Prag ein neues, einzigartiges Sozialprojekt namens "New Leaf Czech Republic". Dieses Projekt, bei dem sich Tschechien von Kanada inspirieren ließ, stellt einen unkonventionellen Ansatz dar, um das Problem der Obdachlosigkeit in Tschechien anzugehen. Anstatt Obdachlose in bestehende soziale Programme zu integrieren, erhalten ausgewählte Personen eine einmalige finanzielle Unterstützung von 4.000 Euro, um ihre Situation eigenständig zu verbessern. Dieses kontroverse Experiment zielt darauf ab, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob eine unbedingte finanzielle Unterstützung Obdachlosen dabei helfen kann, dauerhaft aus ihrer prekären Lage herauszukommen. Nächstes Jahr sollen die Ergebnisse dann bekannt gegeben werden. Tschechien ist im Übrigen das erste europäische Land, das dieses Projekt durchführt. Für die Teilnahme am Projekt müssen Obdachlose drei Bedingungen erfüllen: sie müssen tschechische Staatsbürger*innen sein, dürfen nicht länger als zweieinhalb Jahre auf der Straße leben und dürfen weder alkohol- noch drogenabhängig sein. Insgesamt wurden in einer ersten Stufe 40 Obdachlose aus Prag ausgewählt. Das Projekt sucht auch nach sozialen Investor*innen, die bereit sind, finanziell zu unterstützen. Die erhoffte Wirkung soll ähnlich wie beim kanadischen Vorbild eine Reduzierung öffentlicher Kosten für die Betreuung von Obdachlosen sein. Im Rahmen der sozialen Unterstützung der Bürger*innen hat die Stadt Prag auch über die Verlängerung des Hilfspakets für Prager*innen entschieden, das ursprünglich aufgrund der hohen Inflation eingeführt worden war. Das Programm, welches vor allem Bildung und Unterstützung für Haushalte finanziert, wird bis Ende August nächsten Jahres fortgeführt. Da noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, könnte das Programm bei Bedarf sogar noch länger laufen. Aktuell stehen noch 1,2 Millionen Euro zu Verfügung.
Die städtische Gesellschaft Prager Dienste AG (PSAS), die vor allem für die Abfallentsorgung und -verarbeitung in weiten Teilen der tschechischen Hauptstadt verantwortlich ist, wurde in der vergangenen Woche Ziel eines groß angelegten Cyberangriffs. Dieser Angriff führte zu erheblichen Störungen in mehreren IT-Systemen des Unternehmens. Trotz der Angriffe betonte der PSAS-Sprecher Alexandr Komarnický, dass die Auswirkungen auf die Bevölkerung der Stadt gering seien. Das Unternehmen habe mit Hochdruck daran gearbeitet, die durch den Cyberangriff entstandenen technischen Probleme zu beheben und die Systemsicherheit wiederherzustellen. Der Vorfall wurde umgehend den zuständigen Behörden gemeldet, darunter der Polizei, dem Amt für den Schutz personenbezogener Daten und dem Nationalen Cyber- und Informationssicherheitsbüro. In den vergangenen Monaten sind städtische Institutionen mehrfach Ziel solcher Angriffe geworden, von denen viele mutmaßlich aus Russland stammen.
Die tschechische Hauptstadt Prag hat ein ambitioniertes Projekt zur nachhaltigen Energieversorgung auf den Weg gebracht. Im Rahmen der laufenden Errichtung der U-Bahnlinie D im Stadtteil Nové Dvory soll die geothermische Energie, die aus der Tiefe der U-Bahn-Tunnel gewonnen wird, zur Wärme- und Kälteversorgung neuer Wohngebäude genutzt werden. Dieses innovative Vorhaben ist Teil des umfassenden Klimaplans der Stadt und zielt darauf ab, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren sowie die Energieeffizienz zu steigern. Die Entscheidung, die geothermische Energie der U-Bahn zu nutzen, ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, des Prager Bauunternehmens (PDS) und des Prager Verkehrsbetriebes (DPP). Durch den Einsatz von Wärmepumpen, die direkt in die U-Bahn-Struktur integriert werden, können somit die neuen Wohngebiete in Nové Dvory auf umweltfreundliche Weise beheizt und gekühlt werden. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Sie ist äußerst effizient, da Wärmepumpen aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugen können. Zudem sind die Installationskosten vergleichsweise gering, da keine zusätzlichen Bohrungen notwendig sind. Die Nutzung geothermischer Energie aus der U-Bahn stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen.
Der Vorstandsvorsitzende der Prager Verkehrsbetriebe (DPP), Petr Witowski, sowie zwei weitere hochrangige Manager wurden infolge eines Korruptionsskandals innerhalb des Unternehmens von ihren Posten entbunden. Witowski und seine Kollegen werden beschuldigt, das Unternehmen mangelhaft geführt zu haben, da enge Mitarbeitende in strafrechtliche Ermittlungen und Bestechungsvorwürfe verwickelt sind. Der Aufsichtsrat unter der Leitung des stellvertretenden Oberbürgermeisters Zdeněk Hřib (Piratenpartei) betonte, dass ein Fünftel des Prager Haushalts in den öffentlichen Verkehr fließe und die Prager Bürger*innen nicht betrogen werden dürfen. Zur Überbrückung wurde Jiří Pařízek zum interimistischen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der Aufsichtsrat empfahl zudem Ladislav Urbánek als neuen Geschäftsführer des Unternehmens. Der Skandal belastet das Ansehen der Prager Verkehrsbetriebe erheblich und verdeutlicht die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung der Vorwürfe.
Die Stadtverwaltung von Prag untersagt sogenannte Pub Crawls, also organisierte nächtliche Touren durch Prager Lokale für Tourist*innen. Der entsprechende Beschluss wurde am 14. Oktober 2024 im Stadtparlament verabschiedet und trat unmittelbar nach seiner Veröffentlichung in Kraft. Insbesondere der erste Prager Bezirk hatte das Verbot gefordert, weil dieser am stärksten unter dem nächtlichen Lärm betrunkener Tourist*innen gelitten hätte. Die Stadt setzte das Verbot durch die Änderung der sogenannten Marktordnung um, die festlegt, wo gewerbliche Aktivitäten ausgeübt werden dürfen. Nun verbietet die novellierte Verordnung das "mobile Erbringen von Dienstleistungen", wozu auch Kneipentouren zählen, mit Ausnahme der klassischen Begleitung von Gruppen oder Einzelpersonen zwischen 6 und 22 Uhr. In der Begründung für den Schritt wurden die Auswirkungen von Pub Crawls auf das städtische Leben und die Verwaltung angeführt, wie beispielsweise die Störung der Nachtruhe, erhöhte Lärmbelästigung, Verschmutzung des öffentlichen Raums und ein erhöhter Sicherheitsaufwand. Ein weiteres Problem ist laut Magistrat die Schädigung des Rufs und des Images Prags durch das regelmäßige Auftreten betrunkener Gruppen. Übermäßiger Alkoholkonsum und aufdringliches Verhalten im Zusammenhang mit Pub Crawls würden den Eindruck eines Mangels an Kultiviertheit erwecken, das Sicherheitsgefühl verringern und dazu führen, dass bestimmte Orte gemieden würden. Dies könne sich eventuell negativ auf die Wahrnehmung der Stadt durch Tourist*innen, potenzielle Investor*innen und die Bürger*innen selbst auswirken. Den Firmen zufolge, die die Pub Crawls organisieren, handelt es sich um einen populistischen Schritt.
Am 14. Oktober 2024 nahm die Polizei im Rahmen
einer umfangreichen Ermittlungsaktion Durchsuchungen bei den Prager
Verkehrsbetrieben (DP) vor. Dabei wurden 13 Personen
festgenommen und wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Zusammenhang mit
öffentlichen Aufträgen angeklagt. Unter den Beschuldigten und Verdächtigen
befinden sich prominente Vertreter der DP-Führungsebene, etwa Generaldirektor
Petr Witowski, Personalchef Jiří Špička, Vorstandsmitglied Marek Kopřiva sowie
Sicherheitsdirektor Bohdan Frajt. Witowski wies die gegen ihn erhobenen
Vorwürfe zurück und erklärte, er habe die Ermittlungsbehörden aktiv bei ihrer
Arbeit unterstützt. Detaillierte Informationen zu den Vorwürfen finden sich auf
der Website der Prager Oberstaatsanwaltschaft. Medienberichten zufolge stehen
im Zentrum der Ermittlungen unter anderem Verträge zur Sicherung der Prager
U-Bahn. So hätten die DP im Jahr 2010 einen umfassenden Vertrag mit einem
Konsortium von Saab Czech und AŽD Praha abgeschlossen. Nach zwei Jahren
zog sich Saab Czech aus dem Vertrag zurück und lieferte ausschließlich an AŽD
Praha, wo derzeit ebenfalls Ermittlungen laufen. Prags Vizebürgermeister Zdeněk
Hřib (Piratenpartei) forderte nach einer Sitzung des Stadtrats den Rücktritt
von Generaldirektor Witowski, obwohl dieser nicht direkt angeklagt wurde.
Sollte Witowski diesem Aufruf nicht folgen, würde Hřib dessen Abberufung in
einer Sitzung des DP-Aufsichtsrats vorzuschlagen.
Die zuständige Verkehrs- und Energiebehörde hat die Baugenehmigung zur Errichtung eines weiteren neuen Straßenbahnabschnitts in Prag erteilt. Der neue Streckenteil beginnt rund einen Kilometer westlich von der Prager Burg und führt südlich über eine Steigung zum Campus, Student*innen-Wohnheimen und zu den großen Sportarealen im Ortsgebiet Strahov. Die Schleife wird auch den Bussen und Omnibussen dienen. Die Straßenbahnen sollen den bisherigen, relativ intensiven Busverkehr ersetzen, sowie eine höhere Kapazität und Verlässlichkeit bieten. Der Bau soll 2025 beginnen, und von den rund 45 Millionen Euro sollen bis zu 70 Prozent aus den EU-Fonds kommen. Die ersten Fahrgäst*innen könnten auf der 1,3 Kilometer langen Strecke im Jahr 2027 befördert werden.
Mitarbeiter*innen des Prager Verkehrsbetriebs (DPP) erwartet eine Neuerung. Nach 30 Jahren werden nämlich ihre Uniformen erneuert. Derzeit wird ein neues Design getestet, das sich durch eine größere Farbvielfalt auszeichnet. Aktuell testen 50 Mitarbeiter*innen die neuen Modelle. Der DPP legt dabei besonderen Wert auf Komfort und die Eignung für verschiedene Jahreszeiten. Die Testphase wird ein Jahr dauern, anschließend wird die endgültige Uniform festgelegt. Im Jahr 2026 ist die dann Ausschreibung für die Beschaffung der neuen Uniformen geplant. Die Designerin der neuen Kollektion ist Lenka Bernardes da Silva von Bernardes Fashion. Die neuen Uniformen umfassen 22 Einzelteile für Damen und 20 für Herren in verschiedenen Farben, die Grundfarbe der neuen Kollektion bleibt jedoch Dunkelblau. Neu sind Cremefarben für Hemden mit langen oder kurzen Ärmeln, Beige für Pullover und Rot für grundlegende Uniformteile wie Damen- und Herrenpullover, Damenwesten, Mützen und Schals.