Blume von Srebrenica am Platz der Vereinten Nationen in Wien

Völkermord von Srebrenica: Denkmal in Wien enthüllt

24.10.2025

Vor rund 30 Jahren ereignete sich im von UNO-Truppen bewachten bosnischen Srebrenica das schwerste Kriegsverbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, mehrere Verantwortliche wurden wegen Völkermords verurteilt. Am 24. Oktober wurde in Wien nun die Blume von Srebrenica enthüllt, ein Denkmal direkt vor der UNO-City. Es erinnert an die mehr als 8.000 Bosniaken, die Soldaten der damaligen Armee der Republika Srpska gezielt ermordeten.

An der Gedenkfeier am Platz der Vereinten Nationen nahmen zahlreiche hochrangige Politiker*innen teil, darunter Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, ihr bosnischer Amtskollege Elmedin Konaković, der Premierminister des Kantons Sarajevo, Nihad Uk, sowie Željko Komšić, Vorsitzender des bosnischen Staatspräsidiums. Sie gaben Friedensbekundungen ab und mahnten im Gedenken an das historische Verbrechen. Der befreundete Staat Österreich und auch Wien, Heimat vieler vom Krieg vertriebenen Bosnier*innen, wurden mehrmals gewürdigt. Besonderer Gast war die Vorsitzende des Vereins Mütter von Srebrenica, die selbst 22 Familienmitglieder verloren hatte.
 

Stadt Wien als Partnerin des Gedenkens

Der Grund, auf dem das Denkmal steht, gehört der Stadt Wien, ist aber in unmittelbarer Nähe zur UNO. Omar Al-Rawi und Aslihan Bozatemur, Gemeinderät*innen der Stadt Wien, waren ebenfalls anwesend. Bozatemur trat in 21 Gemeinderatssitzungen für die Entstehung des Mahnmals ein – ein Anliegen, das auch der Bürgermeister der Stadt Wien, Michael Ludwig, unterstützte. Die Stadt Wien war zudem durch Stadträtin Veronika Kaup-Hasler vertreten, die bereits an der Grundsteinlegung teilgenommen hatte. Der erste Vorsitzende des Wiener Gemeinderats, Thomas Reindl, lobte indes die gemeinsame Initiative per Grußwort.
 
Das Projekt wurde vom Consilium Bosniacum in Zusammenarbeit mit mehreren bosnischen und österreichischen Institutionen initiiert. 2019 wurde der aus 21 Vereinen bestehende Verband gegründet, der sich nun für Dialog und Freundschaft zwischen Österreich und Bosnien-Herzegowina einsetzt. Das Denkmal besteht aus elf "Blüten", die an ausgestreckte Arme erinnern und ein schützendes Dach über dem Gedenkstein bilden, der zum Erinnern an den Völkermord aufruft.
 

Weitere Informationen

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Consilium Bosniacum