Am 26. Oktober 2024 landete um 21.55 Uhr die letzte Maschine der legendären Czech Airlines (CSA) auf dem Prager Flughafen. Mit diesem letzten Flug endete eine über 101-jährige Ära einer der ältesten Fluggesellschaften der Welt. Die im Jahr 1923 gegründete CSA war ein fester Bestandteil der tschechischen Luftfahrt. Ihre charakteristischen Flugzeuge mit dem Kürzel "OK" waren weltweit bekannt und ein Symbol für Zuverlässigkeit und Qualität. Doch in den letzten Jahren kämpfte das Unternehmen mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Die Gründe für den Niedergang liegen vor allem in Fehlentscheidungen des Managements. Unter der Leitung des Managers und ehemaligen Verteidigungsministers Jaroslav Tvrdík (ČSSD – Tschechische Sozialdemokratische Partei), der die Führung im Jahr 2009 übernahm, geriet die CSA in eine tiefe Krise. Hohe Schulden und eine ineffiziente Unternehmensführung führten zu immer größeren Verlusten. Miroslav Kůla, ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender, kritisierte Tvrdíks Führungsstil scharf. Er warf ihm vor, das Unternehmen nur als Geldquelle betrachtet zu haben. Tvrdík habe laut Kůla lediglich gewusst, wie man Geld ausgebe. Das Ende der CSA ist ein schmerzlicher Verlust für die tschechische Luftfahrt. Die Fluggesellschaft war nicht nur eine wichtige Arbeitgeberin, sondern auch ein Aushängeschild für das Land. Viele Tschech*innen verbinden mit der CSA schöne Erinnerungen an Reisen und Abenteuer. Die Flugstrecken der CSA werden künftig von der tschechischen Fluggesellschaft Smartwings weitergeführt. Die Czech Airlines werden nur mehr als Markenname weiterbestehen.
Prag hat das sogenannte Busking mit Tieren verboten. Eine Änderung der Verordnung wurde von den Stadträt*innen verabschiedet und tritt nach Veröffentlichung in der Gesetzessammlung in Kraft. Das Verbot gilt sowohl für die aktive Teilnahme von Tieren als auch für deren bloße Anwesenheit. Jiří Pospíšil (TOP 09 – Tradition, Verantwortung, Wohlstand), stellvertretender Oberbürgermeister und Stadtrat für Kultur, Tourismus und Animal Welfare, betrachtet Busking als Missbrauch und betont, dass die neue Regelung auch die Sicherheit der Menschen gewährleisten soll, die durch gestresste Tiere gefährdet werden könnten. Ein ähnliches Verbot für das Betteln mit Tieren scheiterte früher am Innenministerium, da das Betteln als ein Recht betrachtet wird und nicht pauschal verboten werden kann. Die Stadtverwaltung verhandelt nun mit dem ersten Prager Bezirk, um die Anzahl der Orte, an denen das Verbot gilt, zu erweitern und mit der Stadtpolizei, um die Durchsetzung des Verbots zu verbessern. In Prag existiert bereits existiert eine städtische Verordnung, die Menschen bestraft, die Tourist*innen Fotos mit wilden Tieren anbieten. Zuwiderhandelnde müssen mit Bußgeldern und der Beschlagnahme des Tieres rechnen.
Ende November 2023 startete in Prag ein neues, einzigartiges Sozialprojekt namens "New Leaf Czech Republic". Dieses Projekt, bei dem sich Tschechien von Kanada inspirieren ließ, stellt einen unkonventionellen Ansatz dar, um das Problem der Obdachlosigkeit in Tschechien anzugehen. Anstatt Obdachlose in bestehende soziale Programme zu integrieren, erhalten ausgewählte Personen eine einmalige finanzielle Unterstützung von 4.000 Euro, um ihre Situation eigenständig zu verbessern. Dieses kontroverse Experiment zielt darauf ab, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob eine unbedingte finanzielle Unterstützung Obdachlosen dabei helfen kann, dauerhaft aus ihrer prekären Lage herauszukommen. Nächstes Jahr sollen die Ergebnisse dann bekannt gegeben werden. Tschechien ist im Übrigen das erste europäische Land, das dieses Projekt durchführt. Für die Teilnahme am Projekt müssen Obdachlose drei Bedingungen erfüllen: sie müssen tschechische Staatsbürger*innen sein, dürfen nicht länger als zweieinhalb Jahre auf der Straße leben und dürfen weder alkohol- noch drogenabhängig sein. Insgesamt wurden in einer ersten Stufe 40 Obdachlose aus Prag ausgewählt. Das Projekt sucht auch nach sozialen Investor*innen, die bereit sind, finanziell zu unterstützen. Die erhoffte Wirkung soll ähnlich wie beim kanadischen Vorbild eine Reduzierung öffentlicher Kosten für die Betreuung von Obdachlosen sein. Im Rahmen der sozialen Unterstützung der Bürger*innen hat die Stadt Prag auch über die Verlängerung des Hilfspakets für Prager*innen entschieden, das ursprünglich aufgrund der hohen Inflation eingeführt worden war. Das Programm, welches vor allem Bildung und Unterstützung für Haushalte finanziert, wird bis Ende August nächsten Jahres fortgeführt. Da noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, könnte das Programm bei Bedarf sogar noch länger laufen. Aktuell stehen noch 1,2 Millionen Euro zu Verfügung.
Die städtische Gesellschaft Prager Dienste AG (PSAS), die vor allem für die Abfallentsorgung und -verarbeitung in weiten Teilen der tschechischen Hauptstadt verantwortlich ist, wurde in der vergangenen Woche Ziel eines groß angelegten Cyberangriffs. Dieser Angriff führte zu erheblichen Störungen in mehreren IT-Systemen des Unternehmens. Trotz der Angriffe betonte der PSAS-Sprecher Alexandr Komarnický, dass die Auswirkungen auf die Bevölkerung der Stadt gering seien. Das Unternehmen habe mit Hochdruck daran gearbeitet, die durch den Cyberangriff entstandenen technischen Probleme zu beheben und die Systemsicherheit wiederherzustellen. Der Vorfall wurde umgehend den zuständigen Behörden gemeldet, darunter der Polizei, dem Amt für den Schutz personenbezogener Daten und dem Nationalen Cyber- und Informationssicherheitsbüro. In den vergangenen Monaten sind städtische Institutionen mehrfach Ziel solcher Angriffe geworden, von denen viele mutmaßlich aus Russland stammen.
Die tschechische Hauptstadt Prag hat ein ambitioniertes Projekt zur nachhaltigen Energieversorgung auf den Weg gebracht. Im Rahmen der laufenden Errichtung der U-Bahnlinie D im Stadtteil Nové Dvory soll die geothermische Energie, die aus der Tiefe der U-Bahn-Tunnel gewonnen wird, zur Wärme- und Kälteversorgung neuer Wohngebäude genutzt werden. Dieses innovative Vorhaben ist Teil des umfassenden Klimaplans der Stadt und zielt darauf ab, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren sowie die Energieeffizienz zu steigern. Die Entscheidung, die geothermische Energie der U-Bahn zu nutzen, ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, des Prager Bauunternehmens (PDS) und des Prager Verkehrsbetriebes (DPP). Durch den Einsatz von Wärmepumpen, die direkt in die U-Bahn-Struktur integriert werden, können somit die neuen Wohngebiete in Nové Dvory auf umweltfreundliche Weise beheizt und gekühlt werden. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Sie ist äußerst effizient, da Wärmepumpen aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugen können. Zudem sind die Installationskosten vergleichsweise gering, da keine zusätzlichen Bohrungen notwendig sind. Die Nutzung geothermischer Energie aus der U-Bahn stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen.
Der Vorstandsvorsitzende der Prager Verkehrsbetriebe (DPP), Petr Witowski, sowie zwei weitere hochrangige Manager wurden infolge eines Korruptionsskandals innerhalb des Unternehmens von ihren Posten entbunden. Witowski und seine Kollegen werden beschuldigt, das Unternehmen mangelhaft geführt zu haben, da enge Mitarbeitende in strafrechtliche Ermittlungen und Bestechungsvorwürfe verwickelt sind. Der Aufsichtsrat unter der Leitung des stellvertretenden Oberbürgermeisters Zdeněk Hřib (Piratenpartei) betonte, dass ein Fünftel des Prager Haushalts in den öffentlichen Verkehr fließe und die Prager Bürger*innen nicht betrogen werden dürfen. Zur Überbrückung wurde Jiří Pařízek zum interimistischen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der Aufsichtsrat empfahl zudem Ladislav Urbánek als neuen Geschäftsführer des Unternehmens. Der Skandal belastet das Ansehen der Prager Verkehrsbetriebe erheblich und verdeutlicht die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung der Vorwürfe.
Die Stadtverwaltung von Prag untersagt sogenannte Pub Crawls, also organisierte nächtliche Touren durch Prager Lokale für Tourist*innen. Der entsprechende Beschluss wurde am 14. Oktober 2024 im Stadtparlament verabschiedet und trat unmittelbar nach seiner Veröffentlichung in Kraft. Insbesondere der erste Prager Bezirk hatte das Verbot gefordert, weil dieser am stärksten unter dem nächtlichen Lärm betrunkener Tourist*innen gelitten hätte. Die Stadt setzte das Verbot durch die Änderung der sogenannten Marktordnung um, die festlegt, wo gewerbliche Aktivitäten ausgeübt werden dürfen. Nun verbietet die novellierte Verordnung das "mobile Erbringen von Dienstleistungen", wozu auch Kneipentouren zählen, mit Ausnahme der klassischen Begleitung von Gruppen oder Einzelpersonen zwischen 6 und 22 Uhr. In der Begründung für den Schritt wurden die Auswirkungen von Pub Crawls auf das städtische Leben und die Verwaltung angeführt, wie beispielsweise die Störung der Nachtruhe, erhöhte Lärmbelästigung, Verschmutzung des öffentlichen Raums und ein erhöhter Sicherheitsaufwand. Ein weiteres Problem ist laut Magistrat die Schädigung des Rufs und des Images Prags durch das regelmäßige Auftreten betrunkener Gruppen. Übermäßiger Alkoholkonsum und aufdringliches Verhalten im Zusammenhang mit Pub Crawls würden den Eindruck eines Mangels an Kultiviertheit erwecken, das Sicherheitsgefühl verringern und dazu führen, dass bestimmte Orte gemieden würden. Dies könne sich eventuell negativ auf die Wahrnehmung der Stadt durch Tourist*innen, potenzielle Investor*innen und die Bürger*innen selbst auswirken. Den Firmen zufolge, die die Pub Crawls organisieren, handelt es sich um einen populistischen Schritt.
Am 14. Oktober 2024 nahm die Polizei im Rahmen
einer umfangreichen Ermittlungsaktion Durchsuchungen bei den Prager
Verkehrsbetrieben (DP) vor. Dabei wurden 13 Personen
festgenommen und wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Zusammenhang mit
öffentlichen Aufträgen angeklagt. Unter den Beschuldigten und Verdächtigen
befinden sich prominente Vertreter der DP-Führungsebene, etwa Generaldirektor
Petr Witowski, Personalchef Jiří Špička, Vorstandsmitglied Marek Kopřiva sowie
Sicherheitsdirektor Bohdan Frajt. Witowski wies die gegen ihn erhobenen
Vorwürfe zurück und erklärte, er habe die Ermittlungsbehörden aktiv bei ihrer
Arbeit unterstützt. Detaillierte Informationen zu den Vorwürfen finden sich auf
der Website der Prager Oberstaatsanwaltschaft. Medienberichten zufolge stehen
im Zentrum der Ermittlungen unter anderem Verträge zur Sicherung der Prager
U-Bahn. So hätten die DP im Jahr 2010 einen umfassenden Vertrag mit einem
Konsortium von Saab Czech und AŽD Praha abgeschlossen. Nach zwei Jahren
zog sich Saab Czech aus dem Vertrag zurück und lieferte ausschließlich an AŽD
Praha, wo derzeit ebenfalls Ermittlungen laufen. Prags Vizebürgermeister Zdeněk
Hřib (Piratenpartei) forderte nach einer Sitzung des Stadtrats den Rücktritt
von Generaldirektor Witowski, obwohl dieser nicht direkt angeklagt wurde.
Sollte Witowski diesem Aufruf nicht folgen, würde Hřib dessen Abberufung in
einer Sitzung des DP-Aufsichtsrats vorzuschlagen.
Die zuständige Verkehrs- und Energiebehörde hat die Baugenehmigung zur Errichtung eines weiteren neuen Straßenbahnabschnitts in Prag erteilt. Der neue Streckenteil beginnt rund einen Kilometer westlich von der Prager Burg und führt südlich über eine Steigung zum Campus, Student*innen-Wohnheimen und zu den großen Sportarealen im Ortsgebiet Strahov. Die Schleife wird auch den Bussen und Omnibussen dienen. Die Straßenbahnen sollen den bisherigen, relativ intensiven Busverkehr ersetzen, sowie eine höhere Kapazität und Verlässlichkeit bieten. Der Bau soll 2025 beginnen, und von den rund 45 Millionen Euro sollen bis zu 70 Prozent aus den EU-Fonds kommen. Die ersten Fahrgäst*innen könnten auf der 1,3 Kilometer langen Strecke im Jahr 2027 befördert werden.
Mitarbeiter*innen des Prager Verkehrsbetriebs (DPP) erwartet eine Neuerung. Nach 30 Jahren werden nämlich ihre Uniformen erneuert. Derzeit wird ein neues Design getestet, das sich durch eine größere Farbvielfalt auszeichnet. Aktuell testen 50 Mitarbeiter*innen die neuen Modelle. Der DPP legt dabei besonderen Wert auf Komfort und die Eignung für verschiedene Jahreszeiten. Die Testphase wird ein Jahr dauern, anschließend wird die endgültige Uniform festgelegt. Im Jahr 2026 ist die dann Ausschreibung für die Beschaffung der neuen Uniformen geplant. Die Designerin der neuen Kollektion ist Lenka Bernardes da Silva von Bernardes Fashion. Die neuen Uniformen umfassen 22 Einzelteile für Damen und 20 für Herren in verschiedenen Farben, die Grundfarbe der neuen Kollektion bleibt jedoch Dunkelblau. Neu sind Cremefarben für Hemden mit langen oder kurzen Ärmeln, Beige für Pullover und Rot für grundlegende Uniformteile wie Damen- und Herrenpullover, Damenwesten, Mützen und Schals.
Aufgrund wiederholter Schäden durch extreme Wetterereignisse, insbesondere durch Starkregenfälle, muss der Betrieb der Petřín-Seilbahn im Prager Zentrum eingestellt werden. Der auf einem geologisch instabilen Untergrund errichtete Baukörper und die dadurch beeinträchtigte Entwässerung haben durch die jüngsten Unwetter einen kritischen Zustand erreicht. Eine kurzfristige Reparatur der Strecke wäre wirtschaftlich nicht vertretbar, vor allem weil eine umfassende Sanierung bereits für März 2025 geplant ist. Eine eingehende Prüfung möglicher Zwischenlösungen zur Wiederaufnahme des Betriebs ergab, dass eine Reparatur der Strecke einen erheblichen finanziellen Aufwand in Höhe von etwa einer halben Million Euro sowie eine Bauzeit von einem bis anderthalb Monaten erfordern würde. Bevor die Sanierungsarbeiten beginnen, wird der Öffentlichkeit die Möglichkeit geboten, sich von der historischen Bahn zu verabschieden. Im Oktober finden spezielle Führungen statt, bei denen Besucher*innen die Oberstation sowie die Fahrkabinen besichtigen können. Nach Abschluss der Sanierung soll die Seilbahn mit modernisierten Fahrzeugen wieder in Betrieb genommen werden.
Bei den jüngsten Senatswahlen in Tschechien, deren erste Runde am 20. und 21. September und die Stichwahl am 27. und 28. September 2024 stattfanden, konnte die größte Oppositionspartei ANO (JA), die vom ehemaligen Premierminister Andrej Babiš angeführt wird, insgesamt acht der 27 zur Wahl stehenden Mandate erringen. Zwei dieser Mandate hatte ANO bereits in der ersten Wahlrunde sichergestellt, da die jeweiligen Kandidat*innen die absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen konnten. In der darauffolgenden Stichwahl trat ANO mit 19 Kandidat*innen an, von denen sich sechs durchsetzen konnten. Dieser Erfolg stellt einen historischen Meilenstein dar, da ANO erstmals mehr Mandate erringen konnte als jede andere Partei. ANO wird nun den drittgrößten Senatsklub bilden und erhebt Anspruch auf den Posten einer*s Vizepräsidentin*en. Die Parteien der Regierungskoalition (ODS – Bürgerdemokratische Partei, TOP 09 – Tradition, Verantwortung Wohlstand, STAN – Bürgermeister und Unabhängige, KDU-ČSL – Christdemokratische Union-Tschechoslowakische Volkspartei) konnten mit eigenen Kandidat*innen oder solchen, die sie unterstützten, insgesamt 15 der 27 Sitze gewinnen. Somit wird die Regierungskoalition ihre Mehrheit in der oberen Parlamentskammer weiterhin behaupten.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten öffnet das legendäre Prager Theater Spirála, in dem nach der Wende 1989 erstmals große internationale Musicals aufgeführt wurden, als multifunktionale Kulturstätte Nová Spirála die Pforten. Das kreisförmige Gebäude bietet eine einzigartige drehbare Bühne und ein 360-Grad-Auditorium. Ein vielfältiges Programm, von musikalischen Darbietungen und Theateraufführungen bis zu multimedialen Shows, soll nun ein breites Publikum ansprechen. Neben der großen Bühne mit einer Kapazität von 800 Zuschauer*innen verfügt die Nová Spirála auch über einen kleineren Saal. Die enge Interaktion zwischen Künstler*innen und Publikum steht im Mittelpunkt des Konzeptes. Die Eröffnungsshow Resurrection bietet einen Mix aus Musik, Tanz sowie visuellen Effekten und soll den Auftakt eines neuen Kapitels in der Kulturlandschaft Prags markieren. In den Umbau des Theaters investierte die Stadt Prag über zehn Millionen Euro.
Im Rahmen der regelmäßigen Erneuerung des Fuhrparks plant die Prager Stadtpolizei die Beschaffung eines neuen Spezialfahrzeugs für den Transport stark alkoholisierter Personen. Das aktuelle Fahrzeug, das seit 2012 im Einsatz ist, weist aufgrund seines Alters, hoher Laufleistung und einer veralteten Innenausstattung erhebliche Verschleißerscheinungen auf. Eine Reparatur oder Modernisierung ist wirtschaftlich nicht mehr vertretbar. Das neue Fahrzeug wird speziell für diesen Zweck ausgestattet und soll eine sichere und hygienische Beförderung gewährleisten. Dazu gehören unter anderem eine entsprechende Innenausstattung, Warnleuchten, eine Sirene sowie ein Funkgerät. Für das Fahrzeug sind Kosten von rund 140.000 Euro vorgesehen. Der genaue Betrag wird im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung ermittelt. Seit Beginn der Nutzung dieses speziellen "Transportdienstes", vor allem in der Prager Innenstadt, hat die Stadtpolizei bereits zehntausende Betrunkene transportiert.
Der Prager Karlsbrücke droht in den kommenden Wochen ein nächtliches Dunkel. Der Betreiber der Prager Straßenbeleuchtung, das städtische Unternehmen "Technologien der Hauptstadt Prag", hat mit der geplanten Erneuerung der festlichen Beleuchtung der wohl bekanntesten tschechischen Brücke begonnen. Ab dem 23. September 2024 leuchten lediglich die entlang der Fußgänger*innenbrücke installierten Gaslampen. Die Brückenbögen und Statuen werden hingegen in Dunkelheit gehüllt. Die aufwendige Sanierung umfasst den Austausch defekter Teile der Beleuchtungsanlage, die im Jahr 2022 durch einen Blitzeinschlag bei einem lokalen Gewitter zerstört wurden. Gleichzeitig werden alle ursprünglichen Elemente demontiert und ersetzt, einschließlich der veralteten Lampen, die die Brückenbögen und Statuen beleuchten. Die neue architektonische Beleuchtung mit moderner LED-Technologie wird energieeffizienter sein, eine individuelle Einstellung der Leuchten ermöglichen und gleichzeitig eine Fernüberwachung möglicher Störungen erlauben. Die Sanierung, die Investitionen von fast 151.000 Euro erfordert, soll bis zum 30. November 2024 abgeschlossen sein.
Die Firma Bigboard hat die Ausschreibung für die Vermarktung von Werbeflächen an Prager öffentlichen Verkehrsmitteln gewonnen. Sie wird in den kommenden fünf Jahren die Werbeflächen auf den neuen digitalen Haltestellen sowie in den verbliebenen City-Light-Vitrinen betreiben. Die Stadt Prag, vertreten durch ihr Unternehmen Technologie der Stadt Prag (THMP), wird mit Bigboard einen entsprechenden Vertrag abschließen. Die jährlichen Einnahmen aus diesem Vertrag belaufen sich auf 8,2 Millionen Euro. Zusätzlich wird Bigboard die Möglichkeit haben, ausgewählte Straßenlaternen für Werbezwecke zu nutzen. Hierbei sind ausschließlich bestimmte Werbeformen wie Orientierungsschilder, Wegweiser und beleuchtete Werbeboxen zulässig.
Das Prager Stadtparlament hat einstimmig beschlossen, eine umfassende forensische Wirtschaftsprüfung der städtischen Gesellschaft "Operator ICT" (OICT) einzuleiten. Anlass für diese Entscheidung sind tiefgreifende Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Rechtmäßigkeit bestimmter Vertragsbeziehungen zwischen der Stadtverwaltung und der OICT. Eine zuvor durchgeführte Prüfung hatte bereits erhebliche Unregelmäßigkeiten – insbesondere mangelhafte Kontrollmechanismen und potenzielle Doppelzahlungen – aufgedeckt. Diese Ergebnisse haben zu einer intensiven politischen Debatte geführt. Die oppositionelle Partei ANO (JA) sowie Teile der Regierungskoalition erhoben schwere Vorwürfe gegen die Piratenpartei, welche die Zuständigkeit für die OICT innehat. Die Kritiker*innen werfen der OICT vor, Verträge intransparent gestaltet und möglicherweise unrechtmäßige Leistungen abgerechnet zu haben. Die Piratenpartei wies diese Vorwürfe zurück und argumentierte, dass die kritisierten Verträge unter der vorherigen Regierung geschlossen worden seien. Zudem sei die vorgelegte Prüfung unzureichend, da sie die strategische Bedeutung der Leistungen der OICT für die Stadt nicht angemessen würdigt. Neben der forensischen Prüfung sollen auch die betroffenen Verträge einer umfassenden Überprüfung und Überarbeitung unterzogen werden. Die 2014 gegründete OICT war für zahlreiche IT- und Innovationsprojekte der Stadt Prag verantwortlich. Seit der Übernahme der Zuständigkeit durch die Prager Piratenpartei sind die Aktivitäten des Unternehmens jedoch deutlich zurückgegangen.
Die Stadt Prag gründet eine neue städtische Einrichtung zur Förderung der psychischen Gesundheit. Die Organisation, die den Namen "Garten für die Seele" trägt, soll ab Jänner 2025 ihren Betrieb aufnehmen. Die Organisation ist ein Zusammenschluss des städtischen Gesundheitsdienstes und der gemeinnützigen Organisation "Haus der drei Wünsche", zu der auch das Kinderkrisenzentrum, das Familienzentrum und das Zentrum für seelische Kinderbetreuung gehören. Ziel der neuen Organisation ist es, eine umfassende Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit für die Prager Bevölkerung anzubieten. Besondere Schwerpunkte liegen auf der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und der Schaffung eines unterstützenden Umfelds für Betroffene. Die Stadtverwaltung sieht in der neuen Organisation einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der psychischen Gesundheit der Prager Bevölkerung.
Bereits zum zehnten Mal lädt die Stadt Prag vom 15. bis 22. September 2024 zur beliebten Veranstaltung "Rathaus öffnet seine Türen" ein. Anlässlich dieses Jubiläums und des 686. Jahrestages der Gründung des Altstädter Rathauses gewährt das städtische Unternehmen "Prague City Tourism" in Kooperation mit dem ersten Prager Stadtbezirk und den Prager Wasserwerken und Kanalisationen einen außergewöhnlichen Einblick in das Herz dieses Gebäudes. Neben den bekannten Räumen mit der astronomischen Uhr und den Apostelstatuen wird erstmals die unterirdische Kammer namens Fremdenzugang (Cizinecký vchod) zugänglich gemacht, die sich neun Meter unterhalb des Straßenniveaus des Altstädter Ringes befindet. Besucher*innen können somit einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen des Rathauses werfen und neue Facetten dieses historischen Bauwerks entdecken. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung ist auf der Prager Website www.prague.eu zu finden.
Die Dauerausstellung im historischen Eingangsbereich der Prager Burg Vyšehrad, einem bedeutenden Kulturdenkmal aus dem 10. Jahrhundert, bedarf einer dringend notwendigen Modernisierung. Ziel ist es, die Attraktivität der Ausstellung für Besucher*innen zu steigern. Die Stadtverwaltung hat dafür ein Budget von fast 520.000 Euro bereitgestellt. Die Modernisierungsmaßnahmen umfassen sowohl den bauhistorischen Teil der Ausstellung im gotischen Keller, als auch den mythologischen Teil im sogenannten Pulversaal. Geplant ist eine umfassende Überarbeitung der Präsentation, um den neuesten musealen Standards gerecht zu werden. Die Fertigstellung aller Arbeiten ist Ende 2026 vorgesehen. Parallel dazu wird die technische Ausstattung des gesamten Denkmals erneuert. Veraltete Anlagen sollen durch moderne und energieeffiziente Systeme ersetzt werden. Zudem sind Maßnahmen zur Barrierefreiheit und zur Verbesserung des Brandschutzes geplant. Die geplanten Umbaumaßnahmen und die vollständige Erneuerung der technischen Infrastruktur sollen nicht nur den Komfort für Besucher*innen und Mitarbeiter*innen erhöhen, sondern auch zu einer Senkung der Betriebskosten beitragen und einen nachhaltigen Betrieb gewährleisten.
Die Prager Dienste AG gab Anfang September den Startschuss für den Umbau der Biogasanlage bekannt, die sich am Rande der tschechischen Hauptstadt befindet. Die Anlage, die die Stadt 2022 für 6,3 Millionen Euro erwarb, soll nach einer Investition von weiteren elf Millionen Euro künftig nicht nur pflanzliche, sondern auch tierische Abfälle verarbeiten können. Vor allem Reststoffe aus Gastronomiebetrieben sollen gesammelt und energetisch genutzt werden. Der Umbau, einschließlich der erforderlichen Planungsarbeiten, wird voraussichtlich drei Jahre in Anspruch nehmen. Parallel dazu wird die Stadt Prag ein entsprechendes Sammelsystem für Gastroabfälle etablieren. Ursprünglich hatte die Stadt gehofft, europäische Fördermittel für das Projekt zu erhalten. Da sich dies nicht realisieren ließ, wird die Investition vollständig von der Stadt getragen. Die Entscheidung für den Umbau der bestehenden Anlage fiel nach einer eingehenden Prüfung verschiedener Optionen, darunter auch der Neubau einer Anlage. Ausschlaggebend waren dabei die hohen Kosten eines Neubaus und der Widerstand der Anwohner*innen. Die Stadtverwaltung begrüßt das Projekt als wichtigen Schritt zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Zudem werde durch die Verwertung von Bioabfällen ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet.
Die Stadt Prag investiert kontinuierlich in den Ausbau ihres Rettungsdienstes. Im Mittelpunkt der jüngsten Entwicklungen steht nun der 9. Prager Bezirk, in dem die Errichtung einer neuen medizinischen Rettungsstation geplant ist. Das Stadtparlament hat die dafür notwendigen finanziellen Mittel in Höhe von 1,8 Millionen bereits bewilligt. Die neue Rettungsstation soll neben der Klinik Prosek errichtet werden und über insgesamt vier Stockwerke verfügen. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Der Prager Stadtrat hat die Finanzierung des Projekts bereits grundsätzlich genehmigt und wird voraussichtlich nächste Woche den entsprechenden Beschluss fassen. Die Fertigstellung der neuen Rettungsstation ist für das Jahr 2026 geplant. Das Projekt der neuen Rettungsstation im 9. Bezirk wurde von der örtlichen Politik und Verwaltung intensiv unterstützt. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk und der Stadtverwaltung kann nun das Vorhaben realisiert werden.
Die Stadt Prag hat ein neues Förderprogramm zur Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum verabschiedet. Mit einem Gesamtbudget von 400.000 Euro soll die Lebensqualität von Menschen mit eingeschränkter Mobilität deutlich gesteigert werden. Das Programm zielt darauf ab, bestehende Barrieren systematisch abzubauen und den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen für alle Bürger*innen zu erleichtern. Die Ziele des Programms sind die Verbesserung der Lebensqualität, Schaffung eines barrierefreien Umfelds für Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Eltern mit Kinderwagen und Personen mit vorübergehenden Einschränkungen sowie eine Erhöhung der Selbstständigkeit und Förderung der Inklusion, das heißt Schaffung eines inklusiven Stadtbildes, in dem alle Menschen gleichberechtigt leben können. Antragsberechtigt sind sowohl öffentliche Einrichtungen wie Stadtbezirke als auch private Unternehmen und Einzelpersonen, die sich für den Abbau von Barrieren engagieren. Gleichzeitig ist es auch ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Die Stadt Prag und die Prager Gasgesellschaft (PPAS) haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das eine enge Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien und der Wasserstofftechnologie vorsieht. Ziel dieser Kooperation sei es, die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen voranzutreiben und die Produktion von grünem Wasserstoff zu fördern. Die Partner*innen beabsichtigen, gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen in den Bereichen Wasserstoffspeicherung, -verteilung und -nutzung zu arbeiten. Dazu zählen die Umwandlung von Wasserstoff in Elektrizität sowie die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger für Wärme und Verkehr. Zudem soll die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe ausgebaut und der Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge gefördert werden. Ein konkretes Ziel der Zusammenarbeit sei die Nutzung von Wasserstoff im öffentlichen Nahverkehr und auch bei der Müllabfuhr.
Die Tschechische Wasserstraßenverwaltung hatte zuvor in Kooperation mit der Stadt Prag und dem Institut für Planung und Entwicklung der Hauptstadt Prag einen Architekturwettbewerb für eine neue Brücke im 7. Prager Bezirk ausgeschrieben. Unter den zwölf eingereichten Entwürfen setzte sich das innovative Konzept des Büros Nemec & Taller Architektur durch. Die Jury lobte insbesondere die gelungene Verbindung von Funktionalität und Ästhetik. Ein besonderes Merkmal des neuen Bauwerks ist eine spezielle Konstruktion, die eine Unterführung für Großschiffe ermöglichen und somit die Schifffahrt auf dem Troja-Podbaba-Kanal erheblich verbessern soll. Neben der Optimierung der Wasserwege trägt das Projekt auch zur städtebaulichen Aufwertung des 7. Prager Bezirks bei. Die neue Brücke soll nicht nur den Verkehr flüssiger gestalten, sondern auch für Bürger*innen einen attraktiven Aufenthaltsort darstellen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2028 angedacht, wobei die geschätzten Kosten bei rund 9,9 Millionen Euro liegen. Mit der Realisierung dieses Vorhabens will die Stadt Prag ihr Engagement für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung unterstreichen. Die Modernisierung der Prager Brückeninfrastruktur ist ein kontinuierlicher Prozess, der in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Brückenbauwerke umfasste.
Die Zahl der Obdachlosen in Tschechien steigt
kontinuierlich an. Was einst ein lokales Problem war, hat sich mittlerweile zu
einer städteweiten Herausforderung entwickelt, die weitreichende Folgen für die
Lebensqualität der Einwohner*innen, das Image der Stadt und den Tourismus hat.
Zahlreiche Berichte und Studien belegen diesen Trend. Die
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stuft
die Tschechische Republik hinsichtlich der Anzahl obdachloser Personen auf
einen der vordersten Plätze in Europa ein, hinter Großbritannien und
Frankreich. Besonders betroffen ist die Metropole Prag, wo sich Obdachlose in
immer größerer Zahl in den Straßen, an Bahnhöfen und in öffentlichen Parks aufhalten.
Neben
wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten, spielen auch soziale Faktoren wie psychische
Erkrankungen, Suchtprobleme und fehlende Wohnraumangebote eine entscheidende
Rolle. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation vieler Menschen zusätzlich
verschärft. Die große Zahl obdachloser Menschen in öffentlichen Räumen
führt zu einem Verlust an Lebensqualität für die Bewohner*innen und
Tourist*innen. Nach Schätzungen der Stadtverwaltung, die sich auf Zahlen aus
dem Jahr 2019 beziehen, gibt es bis zu 12.000 Obdachlose in Prag. Neuere
Zahlen, die auch Flüchtlinge aus der Ukraine und anderen Teilen Ost- und
Südosteuropas umfassen würden, liegen nicht vor. Einen rasanten Anstieg der
Zahlen gesteht die Stadt aber nicht ein. Die britische Zeitung The Guardian
bezeichnete Prag indes als "Meka der Obdachlosen".
Das städtische Unternehmen Prague City Tourism hat in der zweiten Augusthälfte die erste Phase der Sanierung des 1475 errichteten Pulverturmes im 1. Prager Bezirk begonnen. Eines der Wahrzeichen Prags wird bis Ende Oktober eingerüstet sein. Das Denkmal wird gereinigt, grundbehandelt und technisch überprüft. Anschließend wird ein Restaurierungsteam an den beschädigten Teilen arbeiten. Der touristische Betrieb wird nur teilweise eingeschränkt. Die Erkenntnisse aus dieser ersten Sanierungsphase für rund 200.000 Euro werden in das künftige Projekt der Generalsanierung einfließen.
Über ein Jahr lang testete Prag die Müllabfuhrkontrolle mittels kontaktloser RFID-Technologie in 422 Müllbehältern für getrennte Abfälle. Ziel des Pilotprojekts war, zwei unterschiedliche RFID-Typen zu vergleichen sowie Daten zur Dienstleistungsqualität der Müllabfuhr durch die drei beauftragten Unternehmen zu gewinnen. Die deutlich billigeren Ultra-High-Frequency-Chips hatten genauso wie die Low-Frequency-Chips eine Zuverlässigkeit von rund 99 Prozent. Die gesammelten Daten über die tatsächlich stattgefundene Müllabfuhr werden automatisch in der städtischen Datenplattform "Golemio" abgespeichert. Künftig könnte die Müllabfuhr in Prag diese in Echtzeit gesammelten Daten auch für die Abrechnung der Müllabfuhrdienstleistungen verwenden. Die Rahmenparameter der neuen Verträge werden derzeit im Prager Magistrat vorbereitet.
Im Zuge einer Sonderveranstaltung von Red Bull, dem Red Bull Showrun am 17. August 2024 konnten rund 17.000 Besucher*innen den Formel-1 Rennwagen RB7 direkt in den Prager Straßen bewundern. Ein über einen Kilometer langer, gesperrter gerader Straßenabschnitt im 8. Prager Bezirk diente als Rennstrecke für verschiedenste Fahrzeuge in den Farben des österreichischen Getränkeherstellers. Zusätzlich zu Formel 1-Wagen wurden auch spezielle Driftautos, Motorräder und sonstige Fahrzeuge gezeigt. Ein weiterer Formel-1-Meisterwagen aus dem Jahr 2011 drehte schon davor seine Runden durch Prag. Als Werbemittel wurde der Rennwagen auf die Prager Servicestraßenbahn Mazačka , die auf ihrer Fahrt die Schienen ölt, angebracht und war somit täglich in der ganzen Stadt unterwegs, zur großen Freude der Öffis- oder Motorsportfans.
Das Ende Juli vom Brünner Magistrat beauftragte
Institut zur Erforschung des globalen Wandels der Akademie der Wissenschaften
hat Stadt und Umgebung aus einer Höhe von eineinhalb Kilometern mit
mehreren verschiedenen Sensoren aufgenommen. Nach der Datenverarbeitung in
den kommenden Wochen werden die Wissenschaftler*innen aus den Daten eine
neue Hitzekarte erstellen. Die Version wird die dritte Ausgabe der Karte
werden, nach den ersten Messungen von 2015 und 2019. Somit können die Brünner
Stadtplaner*innen die Veränderungen nachvollziehen und neue Hitzemaßnahmen
festlegen, beispielsweise eine optimalere Straßenpflasterung. Das Projekt
erfasst auch den Stand der Rasenflächen.
Die Prager Öffentlichen Verkehrsmittel haben in Zusammenarbeit mit der tschechischen NGO Konsent eine monatliche Aufklärungskampagne gegen sexuelle Belästigung auf Werbeträgern der Öffis gestartet. Die visuell einfach gestalteten Poster machen auf sexuelle Belästigung aufmerksam und haben sich zum Ziel gesetzt, zusätzlich zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit auch praktische niederschwellige Ratschläge zu vermitteln, wie Mitfahrende in einer solchen Situation einfach intervenieren können. Die kostengünstige Kampagne für rund 2.000 Euro führte zu einem großen medialen Gefecht – von negativen Äußerungen über die Qualität der Grafiken bis zum Herunterspielen der Ernsthaftigkeit des thematisierten Problems. Die Untersuchungen des tschechischen Regierungsamtes zeigen jedoch, dass jede dritte Frau und jeder zehnte Mann während der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Opfer sexueller Belästigung geworden ist und sich deshalb nicht sicher fühlt.
Südlich vom Prager Stadtkern befinden sich im dichtbebauten Gebiet mehrere bedeutende und traditionelle Krankenhäuser – jedoch verfügt keines davon über einen Hubschrauberlandeplatz. Das in Tschechien einzigartige Projekt eines schwimmenden Hubschrauberlandeplatzes am naheliegenden rechten Moldauufer soll ab 2025 die provisorischen und organisatorisch schwierigen Hubschrauberlandungen in einem stark frequentierten Park bei einem U-Bahn-Ausgang ersetzen. Die schwimmenden Betonkörper werden 20 mal 20 Meter groß und mit einem vorgesehenen maximalen Landgewicht von neun Tonnen sein. Die Inbetriebnahme des Sonderbaus für rund zwei Millionen Euro sollte im Laufe des Jahres 2025 erfolgen. Die Mittel hierfür gab die Prager Stadtregierung in ihrer Sitzung vom 12. August frei.
Sofern und sobald die bestehende, zwar denkmalgeschützte, aber auch technisch sehr vernachlässigte Eisenbahnbrücke südlich vom Prager Stadtkern durch einen dreigleisigen Neubau ersetzt wird, soll dann auch der alte Brückenkörper abgetragen und versetzt werden. Am neuen Standort rund sechs Kilometer südlicher soll die alte Stahlbücke eine Moldaufähre ersetzen und als neue Überquerung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen dienen. Der potentielle neue Ort für das denkmalgeschützte Objekt im staatlichen Besitz wurde vom städtischen Planungsinstitut vorgeschlagen. Der Brückenumzug für rund 14 Millionen Euro wird noch im sogenannten Heritage Impact Assessment für die UNESCO bewertet. Das Schicksal der sehr frequentierten Brücke im desolaten Zustand sorgt für große Diskussionen unter tschechischen Fachleuten, Politiker*innen und der breiten Öffentlichkeit. Es gibt diesbezüglich mehrere Szenarien, die von einer Sanierung bis zu einer Neuerrichtung reichen.
Mit einem Beschluss der Prager Stadtregierung vom 12. August will die tschechische Hauptstadt nach Wiener Vorbild eigenen Wasserstoff erzeugen. Mit dem erzeugten H2 sollen künftig etwa die Öffi-Busse oder auch Müllabfuhrfahrzeuge getankt werden. Mit dem Pilotprojekt beauftragt wurden die städtische Gasgesellschaft und die Abfallfirma Prager Dienste. Zunächst soll jedoch bis Ende 2025 eine Studie zu den geeigneten Pilotprojekten und dem gesamten Zyklus Produktion-Distribution-Verbrauch des grünen beziehungsweise kohlenstoffsparenden Wasserstoffes ausgearbeitet werden. Vor allem sollen die geeigneten Orte, wirtschaftliche Aspekte und die technische Durchführung untersucht werden. Finanziert wird die Studie durch das EU-Programm "European City Facility " in Höhe von 60.000 Euro.
Das jährliche Festival Prague Pride lockte auch heuer mit dem Schwerpunktthema Familie große Mengen an Besucher*innen an. Höhepunkt der Festwoche bildete wieder der Umzug vom Prager Wenzelsplatz bis zum Letná Park nördlich vom Stadtzentrum. Rund 60.000 Teilnehmer*innen, darunter auch mehrere Politiker*innen, begaben sich auf den Weg zum Nachmittagsfestival mit sechs Musikbühnen und zahlreichen weiteren Attraktionen sowie Gesundheitsangeboten. Angesichts kolportierter Anschlagspläne auf die Pride in Bratislava galten in Prag besondere Sicherheitsvorkehrungen, beim Fest kam es jedoch zu keinen größeren Problemen.
Der erste Prager Bezirk hat für alle Hauseigentümer*innen gute Nachrichten. Im August 2024 hat die Bezirksverwaltung ein neues Förderprogramm zur Beseitigung illegaler Graffiti bereitgestellt. Mit einem Budget von fast 40.000 Euro besteht für Eigentümer*innengemeinschaften und Genossenschaften die Möglichkeit, einen Zuschuss von bis zu 25 Euro pro Quadratmeter beschädigte Fassade zu beantragen. Um die Förderung zu erhalten, müssen Antragsteller*innen eine Finanzhilfevereinbarung ausfüllen, Vorher-Nachher-Fotos der beschädigten Fassade, sowie eine Rechnung des beauftragten Unternehmens vorlegen. Das Ziel des Programms ist es, die Ästhetik des Stadtteils zu verbessern, die Kriminalität zu reduzieren und das Sicherheitsgefühl der Bewohner*innen zu stärken. Illegale Graffiti sind nicht nur ein optisches Problem, sondern verstärken auch das Gefühl von Unsicherheit. Der Bezirk wird den Erfolg des Programms im Jänner 2025 evaluieren.
Das speziell auf die tschechische Hauptstadt 2014 ausgelegte EU-Förderprogramm "Prag – Wachstumspol der Tschechischen Republik“ wurde erfolgreich abgeschlossen. Mit insgesamt fast 440 Millionen Euro wurden rund 1.600 Projekte in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Energieeffizienz, soziale Eingliederung und Bildung unterstützt. Die Stadt Prag konnte somit eine Vielzahl von Vorhaben realisieren, die zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger*innen beigetragen haben. Dazu zählen unter anderem die Modernisierung öffentlicher Einrichtungen, die Förderung von sozialen Unternehmen und die Unterstützung von Bildungsprojekten. Laut Zdeněk Kovářík (ODS – Bürgerdemokratische Partei), Stadtrat für Finanzen, war das Projekt ein großer Erfolg für Prag. Es habe aufgezeigt, wie die Stadt europäische Fördermittel effektiv nutzen könne. Die erfolgreiche Umsetzung des Programms sei auch auf die gute Zusammenarbeit mit der Europäischen Union zurückzuführen, so der Stadtrat.
Die tschechische Hauptstadt Prag diskutiert aktuell eine Gesetzesänderung, die das Verbot von Betteln und das Aufführen von Kunststücken mit Tieren auf öffentlichen Plätzen zum Ziel hat. Befürworter*innen des Verbots verweisen auf den Tierschutz und die Störung der öffentlichen Ordnung. Sie argumentieren, dass Tiere, die zum Betteln oder für Darbietungen eingesetzt werden, oft unter schlechten Bedingungen leiden würden und die Sicherheit der Passant*innen gefährden könnten. Eine diesbezügliche Online-Petition mit Tausenden Unterschriften unterstützt die Forderung der Stadt. Kritiker*innen des Verbots, darunter das tschechische Innenministerium, sehen rechtliche Bedenken. Sie warnen vor zu pauschalen Verboten und fordern eine differenziertere Betrachtungsweise. Das Ministerium betont, dass ein generelles Verbot des Bettelns mit Tieren möglicherweise gegen das Grundgesetz verstoßen könnte. Die Stadtverwaltung will noch vor den Sommerferien eine Entscheidung treffen.
Die tschechische Hauptstadt Prag unterstützt aktiv die Prävention von Brustkrebs. Das Prager Stadtparlament hat in seiner jüngsten Sitzung einen Zuschuss von 8.700 Euro bewilligt, um eine umfassende Aufklärungskampagne unter dem Titel "Prag für gesunde Brüste" zu finanzieren. Im Rahmen der Kampagne sollen Informationsmaterialien erstellt, Veranstaltungen organisiert und die Bevölkerung zur regelmäßigen Selbstuntersuchung der Brust motiviert werden. Ziel ist es, das Bewusstsein für Brustkrebs zu schärfen und eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen. Durch gezielte Aufklärung könne die Stadt dazu beitragen, dass Frauen die Bedeutung der Vorsorge erkennen und rechtzeitig handeln. Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen in Tschechien. Regelmäßige Selbstuntersuchungen und frühzeitige Diagnosen sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Der Prager zoologische Garten lädt seine Besucher*innen auf eine außergewöhnliche Reise ein. Ab sofort können sie mithilfe von Virtual Reality-Brillen in die Welt von Berggorillas und Gnu-Herden (afrikanische Antilopen) eintauchen. In einem speziell eingerichteten Bereich können die Besucher*innen in die virtuelle Realität eintauchen und so die faszinierende Tierwelt hautnah erleben. Mit diesem neuen Angebot möchte der zoologische Garten den Besucher*innen die Möglichkeit geben, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und somit Bewusstsein für den Artenschutz zu schaffen. Die VR-Erlebnisse sollen zeigen, wie wichtig es ist, die Lebensräume der Tiere zu schützen. Die Technik ermöglicht den Besucher*innen sich so zu fühlen, als wären sie selbst mitten im Geschehen. Die beweglichen Sitze verstärken das immersive Erlebnis und lassen die Besucher*innen die Bewegungen der Tiere fast spüren. Der Prager Tiergarten ist damit einer der ersten Zoos in Tschechien, der mit einer solchen innovativen Technologie ausgestattet ist.
Prag bietet seinen Bewohner*innen dank hervorragender Infrastruktur sowie erstklassiger Bildungs- und Gesundheitsangebote die beste Lebensqualität in Tschechien, wie eine aktuelle Studie namens "Place for Life" auch zeigt. Am meisten schätzen die Prager*innen die hohe Zahl an Ärzt*innen und Zahnärzt*innen sowie die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten. Kritisiert werden hingegen die Sicherheit, die Umweltqualität und die Tourist*innenmassen im Zentrum. Das Leben in Prag habe jedoch seinen Preis, und dieser sei kaum bezahlbar, wie die Studie andeutet. Zu betonen ist die Prager Lebenserwartung, die mit 78,20 Jahren für Männer und 83,85 Jahren für Frauen mit Abstand am höchstem im Lande ist. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt beträgt wiederum 2.220 Euro und liegt damit deutlich über dem nationalen Durchschnitt. Die Arbeitslosenquote bleibt mit unter drei Prozent sehr niedrig, angeboten werden momentan mehr als 78.000 offene Stellen, was Prag zu einer Stadt mit zahlreichen Beschäftigungsmöglichkeiten macht.
Vom 5. bis 12. August 2024 wird der Prager Magistrat anlässlich der Prague Pride Regenbogenflaggen an den Gebäuden des Neuen Rathauses auf dem Marienplatz und am Magistratsgebäude in der Jungmannova-Straße hissen. Dies geht aus einem Dokument hervor, das am 22. Juli 2024 vom Stadtparlament genehmigt wurde. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Prager Oberbürgermeisters und wird von der Stadt Prag mit 28.000 Euro unterstützt, wie der Website der Stadtverwaltung zu entnehmen ist. Thema des heurigen Prague Pride Festivals ist die Familie. Die Parade ist für alle gedacht, die öffentlich ihre Unterstützung für die LGBTQ-Gemeinschaft und die Gleichberechtigung unabhängig von der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität zum Ausdruck bringen wollen, heißt es in dem Dokument. Begleitet wird die Parade von einem Rahmenprogramm auf sechs Bühnen. Die Organisator*innen teilten mit, dass mit einer Teilnahme von über 70.000 Menschen zu rechnen ist. Das Festival mit Parade fand erstmals im August 2011 statt und löste damals heftige Proteste der Konservativen aus. In den letzten Jahren hat sich das Festival zu einem der beliebtesten Sommerveranstaltungen in der tschechischen Metropole entwickelt.
Die Prager Stadtbibliothek und deren 46 Bezirkszweigstellen verzeichneten im vergangenen Jahr rund 2,25 Millionen Besucher*innen, was einem Anstieg von 305.000 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Etwa 4,6 Millionen Bücher wurden ausgeliehen und 3,28 Millionen E-Books und Dokumente wurden von der Website heruntergeladen. Laut Jahresbericht wurde das Buch Bílá Voda von der tschechischen Schriftstellerin Kateřina Tučková am häufigsten ausgeliehen. Im vergangenen Jahr gab es ferner 33.400 Neuanmeldungen, wobei zwei Drittel der Leser*innen Frauen waren. Der Bücherbestand wuchs um 81.000 auf insgesamt 1,75 Millionen Titel, einschließlich Belletristik, Bildungsliteratur, Hörbüchern und Musik.
Ein Team des Nationalmuseums in Prag erarbeitet derzeit ein Konzept für die Etablierung eines neuen multimedialen Museums der Weltkulturen, welches den Arbeitstitel "Museum der Welt – Museum Mundi" trägt. Das neue Museumsgebäude könnte auf der geplanten Plattform oberhalb der überdachten Gleise des Prager Hauptbahnhofs entstehen. Der Bau des Gebäudes wäre innerhalb eines Zeitrahmens von sieben Jahren zu realisieren. Diesbezüglich werden seitens des Nationalmuseums bereits Verhandlungen mit dem tschechischen Kulturministerium geführt. Da seit der Gründung des Technischen Nationalmuseums 1908 kein neues Museumsgebäude in Prag errichtet wurde, wird das Museum Mundi das erste neue Museum dieser Art seit 1908 sein. Das Ziel besteht in der Schaffung eines hochwertigen Museums, welches die menschliche Zivilisation in innovativer Form präsentiert. Die Ausstellung wird sich mit einer Vielzahl von Themen befassen, darunter Geburt, Erziehung, Wirtschaft und Medizin. Dabei soll aufgezeigt werden, dass Menschen trotz ihrer individuellen Unterschiede eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten aufweisen. Der Slogan des Museums lautet "Einheit in der Vielfalt". Die aktuellen Sammlungen der Weltkulturen sind im Náprstek-Museum untergebracht, das jedoch nicht über ausreichende Kapazitäten verfügt und derzeit umgebaut wird. Ein neues Gebäude ist notwendig, sodass die wertvollen Exponate nicht nur im Museumsdepot gelagert werden.
Der Prager Verkehrsbetrieb (DP) entschied, 94 brandneue Iveco-Streetway-Busse aufgrund von wiederholten Kraftstofflecks außer Betrieb zu nehmen. Da das Problem bei allen Bussen dieser Flotte aufgetreten war und um weitere Sachschäden und Gesundheitsgefahren zu vermeiden, wurde die gesamte Flotte stillgelegt. Die defekten Busse wurden zwischenzeitlich durch andere Fahrzeuge des Prager Verkehrsbetriebs ersetzt. Zudem wurde die nächste Auslieferung der restlichen, bereits bestellten 30 Iveco Streetway-Busse bis zur Behebung des Problems gestoppt. Der Hersteller Iveco wurde informiert und arbeitet an einer Lösung. Ursprünglich wurden im Vertrag bis zu 253 Busse vereinbart, für die die Stadt zirka 67 Millionen Euro bezahlt hatte.
Im August 2024 wird im 6. Prager Bezirk im ehemaligen Bahnhofsgebäude Praha-Bubeneč das neue kulturelle Zentrum Stanice 6 (Station 6) eröffnet – auf den Tag genau zehn Jahre, nachdem der letzte Zug den Bahnsteig verließ. Die renovierten Räumlichkeiten des Bahnhofes werden eine Multifunktionshalle beherbergen, in der Konzerte, Ausstellungen, Sportaktivitäten, Debatten und verschiedene Gemeinschaftsveranstaltungen stattfinden sollen. Ferner ist in dem Gebäude eine Galerie, ein Bistro auf dem Bahnsteig und ein Fahrradverleih untergebracht. Der ehemalige Bahnhof Bubeneč liegt an einer stark befahrenen Strecke, auf der Züge von Prag nach Ústí nad Labem und weiter nach Deutschland fahren. Das Bahnhofsgebäude stammt aus dem Jahr 1854. Der letzte Personenzug hielt dort im August 2014, bevor der nahegelegene Haltepunkt Prag-Podbaba seine Rolle übernahm. 2013 wurde der Bahnhof zum Kulturdenkmal erklärt. Nach der Schließung des Bahnhofs blieb das Gebäude ungenutzt. Der 6. Prager Bezirk übernahm das Gebäude Anfang 2019 von der Hauptstadt Prag, die es und das angrenzende Grundstück für rund 560.000 Euro von den Tschechischen Bahn erwarb.
Im Juli 2024 wurde im Prager Zoologischen Garten eine neue Ausstellung eröffnet, die sich den giftigsten Tierarten der Welt widmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die bunten Pfeilfrösche, die etwa ein bis fünf Zentimeter groß sind. Ihr Gift kann auf der Stelle bis zu zwei Elefanten töten. In den Prager Terrarien werden nun etwa 30 Arten dieser Frösche gezeigt. In Süd- und Mittelamerika wird deren Gift von Indigenen für ihre Pfeilspitzen verwendet. Die Frösche leben auf dem Boden, können sich jedoch auch in Baumkronen aufhalten. Der Experte des zoologischen Gartens betont die extreme Giftigkeit dieser Amphibien. Sie sind derart giftig, dass sie nicht einmal in die Hand genommen werden können. Besucher*innen haben jeden Sonntag ab 13 Uhr die Möglichkeit, an speziellen Führungen zu diesen Tieren mit fachkundigen Tierpfleger*innen teilzunehmen. Die neue Ausstellung ist für alle Besucher*innen des Prager Zoos mit gültigem Zooticket kostenlos.
Das Prager Stadtparlament hat der Änderung des Flächennutzungsplans für die Bebauung oberhalb der Gleise des Hauptbahnhofs zugestimmt. 48 Stadträt*innen stimmten dafür, keine*r dagegen und elf enthielten sich. Die Debatte über die Zukunft eines neuen Stadtviertels im dicht bebauten Prager Zentrum kann somit beginnen. Der Antrag wurde vom 2. Prager Bezirk und dem Institut für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) eingereicht. Über den überdachten Gleisen des Bahnhofes könnte demnach künftig ein neues Stadtviertel mit Wohnblöcken und weiteren Gebäuden entstehen. Das Projekt soll international ausgeschrieben werden und auch die Errichtung von Schulen und Wohnungen beinhalten. In den nächsten Jahren sollen Fragen zur Höhe der Gebäude, Abstände, Grünflächen und öffentlichen Gebäuden geklärt werden. Eventuell wird auch ein neues Gebäude für die Nationalbibliothek errichtet.
Einer Aussage der Piratenpartei vor den letzten Kommunalwahlen zufolge steht die Partei für Veränderungen, und die Ämterhäufung würde der Vergangenheit angehören. Was die Piratenpartei jedoch vor den letzten Kommunalwahlen am lautesten kritisierte, tut sie jetzt selbst. Denn der ehemalige Prager Bürgermeister und aktuelle Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib hat aktuell sieben unterschiedliche Funktionen mit politischem Einfluss inne. Neben seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Verkehrskommission, Mitglied des Rates für die Entstehung der Prager Konzerthalle, Mitglied der Kommission für Klima, Mitglied der Kommission für Hochwasserschutz und Mitglied des Vorstands des Aufsichtsrates des Prager Verkehrsbetriebes, wurde er kürzlich auch Vorstandsmitglied des städtischen Unternehmens Prager Energetik. In allen diesen Funktionen kann er seinen politischen Einfluss geltend machen. Die jüngste Position innerhalb der Prager Energetik wurde von diversen Politiker*innen der Prager Stadtpolitik scharf kritisiert. Sogar Adam Scheinherr, der Vorgänger Hřibs von der politischen Vereinigung Prag für sich (PS), mit der die Piratenpartei damals eine Koalition gebildet hatte, verurteilt die Piratenpartei aufs Schärfste und meint, dass es keinen Sinn mache, dass der Verkehrsstadtrat nun auch für den Prager Energiesektor zuständig sei.
Der Verkauf des Bürogebäudes der KB-Bank am Prager Wenzelsplatz an die Stadt Prag wurde am Montag, den 1. Juli 2024, abgeschlossen. Die Stadt Prag plant, städtische Beamt*innen aus dem Škoda-Palast, wo die Stadt derzeit eingemietet ist, dem Palác Adria und dem Gebäude am Mariánské náměstí in das neu erworbene Gebäude zu verlegen. Die KB-Bank bleibt jedoch bis zum 31. Dezember 2026 als Mieterin im Gebäude. Letztes Jahr hatte die KB eine komplexe Ausschreibung gestartet, um die besten Käufer*innen für ihr ikonisches Bürogebäude zu finden. Am Ende wurde das Angebot der Stadt Prag als das beste Angebot bewertet. Prag war aufgrund des historischen Wertes und der erst kürzlich erfolgten Renovierung – die einen Einzug ohne größere Investitionen ermöglicht – an dem Gebäude interessiert. Die strategische Lage im Stadtzentrum und die Kapazität des Bürogebäudes spielten ebenfalls eine wichtige Rolle. In der Vergangenheit hatte die Stadt Prag andere Standorte in Betracht gezogen, darunter das Hauptpostgebäude in der Jindřišská-Straße und ein Neubauprojekt in der Straße Na Knížecí, die jedoch beide nicht realisiert wurden. Der Hauptsitz des Magistrats bleibt jedoch nach wie vor im aktuellen Hauptgebäude am Prager Marienplatz (Mariánské náměstí).
Die Stadt Prag hat in den vergangenen sechs Jahren über 400.000 Euro in die Installation von Sensoren in Mülltonnen investiert. Die 7.000 smarten Sensoren sollten zur Anpassung der Müllabfuhrfrequenz dienen, die nicht regelmäßig, sondern je nach aktuellem Bedarf erfolgen sollte. Diese Maßnahme sollte unter anderem dazu verhelfen, Geld zu sparen und die CO2-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent zu senken. Die Realität zeigt jedoch, dass das System derzeit nicht wie vorgesehen funktioniert. Die durch die Sensoren vermittelten Daten sind noch nicht mit den Anwendungen der Sammelunternehmen verknüpft, die weiterhin nach einem fixen Zeitplan arbeiten. Dies steht im Widerspruch zur ursprünglichen Idee dieser Technologie. Die Daten werden derzeit stattdessen bei der Magistratsabteilung für Naturschutz und beim städtischen Unternehmen Operátor ICT gespeichert, die das Projekt initiiert und kofinanziert hatten. Die Stadt geht davon aus, dass sich dies erst mit einem neuen Vertrag über die Prager Müllabfuhr im Jahr 2026 ändern wird.
Die Prager Stadtverwaltung plant, beim tschechischen Umweltministerium einen Zuschuss für den Umbau des Vinohrady-Theaters im 2. Prager Bezirk zu beantragen. Das Geld soll primär zur Reduzierung des Energieverbrauchs des denkmalgeschützten Theatergebäudes genutzt werden. Die Stadt rechnet mit einem Zuschuss von etwa 3,38 Millionen Euro. Der Betrag soll im Rahmen des Energiesparprogramms vor allem in die Erneuerung der Fenster und den Austausch der Verglasung durch Vakuumglas sowie in eine modernere Heizung, Kühlung und Klimatisierung investiert werden. Die vollständige Sanierung des Theaters einschließlich der unterirdischen kleineren Bühne wird gemäß dem vorläufigen Kostenvoranschlag etwa 122 Millionen Euro kosten. Das Vinohrady-Theater aus dem frühen 20. Jahrhundert ist in einem schlechten Zustand und wurde bisher nicht wesentlich instandgesetzt oder saniert.
Die Prager Stadtpolizei hat in der ersten Jahreshälfte fast 1.500 Ukrainer*innen, die über einen vorübergehenden Schutz in Tschechien verfügen, nicht an der von ihnen angegebenen Wohnadresse angetroffen, weshalb ihr Anspruch auf Sozialleistungen gefährdet ist. Viele der schutzsuchenden Ukrainer*innen hätten sich sogar nie auf dem angegebenen Ort aufgehalten, obwohl sie Sozialleistungen in Tschechien beziehen. Bei den Kontrollen wurden zudem Hunderte von gefälschten Unterkunftsdokumenten und anderen Urkunden entdeckt. Der vorübergehende Schutz ermöglicht Flüchtlingen aus der Ukraine den Zugang zu öffentlicher Krankenversicherung, Bildung und dem tschechischen Arbeitsmarkt. Eine gültige Wohnsitzangabe ist jedoch eine Voraussetzung für den Erhalt von Sozialleistungen. Im vergangenen Jahr wurden fast 7.900 solcher Fälle durch Prager Polizeibeamt*innen aufgedeckt. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Asyl- und Migrationspolitik des Innenministeriums wurden daher zahlreiche Strafverfahren wegen Fälschung und Verfälschung von öffentlichen Urkunden eingeleitet.
Der Prager Verkehrsverbund (PID) plant ab Anfang Juni eine Änderung im Betrieb der Busse und O-Busse in Prag und der Region Zentralböhmen. Demnach müssen alle Fahrgäste, die aussteigen wollen, vor der Haltestelle den roten Stopp-Knopf oder den Knopf zum Öffnen der Tür im Fahrzeug drücken. Wenn sie jedoch an der Haltestelle stehen, müssen sie nicht winken oder ein anderes Signal geben, der Bus hält selbst an.. Bislang war das Bedarfs-Regime nur an den Haltestellen am Rande der Stadt oder an wenig frequentierten Haltestellen im Einsatz. Nun muss der rote Knopf immer gedrückt werden. Der Verkehrsverbund hat sich in London, Wien und Berlin, aber auch in anderen tschechischen Städten, die dieses System bereits seit längerem erfolgreich einsetzen, inspirieren lassen. Das System ermöglicht eine Verkürzung der Intervalle zwischen den Verbindungen bei gleicher Anzahl von Fahrer*innen und Fahrzeugen. Die Neuerung stößt in mehreren Prager Bezirken und zentralböhmischen Gemeinden auf Kritik. Die Befürchtungen umfassen Komplikationen für ältere und behinderte Menschen, sinkenden Komfort für die Fahrgäste sowie chaotische und gefährliche Situationen an den Haltestellen.
Im vergangenen Jahr wurden in Prag über 4.000 Tonnen an Elektroschrott und Altgeräten über das sogenannte REMA-System-Sammelnetz gesammelt. Das Recycling sparte erheblich Wasser, Energie, wertvolle Ressourcen und Emissionen ein. Pro Einwohner*in wurden somit etwa drei Kilogramm Elektroschrott gesammelt. Die Umweltbilanz für 2023 zeigt die konkreten Umweltauswirkungen dieser Recyclingbemühungen, wie die Einsparung von 1.482.839 Kilowattstunden Strom und 5.924.839 Kilogramm Kohlendioxid. Eine Umfrage von Ende 2023 ergab, dass 99 Prozent der Prager*innen zumindest einen Teil ihres Abfalls sortieren, wobei PET-Flaschen am häufigsten richtig sortiert werden. Im Rahmen des Klimaplans hat sich die Hauptstadt Prag verpflichtet, die Kohlendioxidemissionen bis 2030 um 45 Prozent zu reduzieren.
Im Zuge einer gemeinsam veranstalteten Konferenz der UNICEF mit der Stadt Prag wurde der Status quo der ukrainischen Flüchtlinge in der Stadt erhoben. Prag habe mehrere dutzend Millionen Euro in die Unterstützung der Ukrainer*innen in der Stadt investiert, die auch in die Bezirke oder gemeinnützige Organisationen geflossen seien. Prag habe, gemeinsam mit UNICEF, rund 50.000 Menschen unterstützt, darunter auch 27.000 Kinder. Derzeit seien mehr als 90.000 Kriegsgeflüchtete in Prag registriert, die meisten würden keine Hilfe mehr benötigen und brächten derzeit mehr Geld in das System ein als für sie ausgegeben werde. Obwohl zu den problematischsten Bereichen dauerhaft Unterkunft und Bildung zählen würden, sei Prag jedoch auf eine weitere potentielle Flüchtlingswelle aus der Ukraine vorbereitet.
Ein Südamerikaner wurde am Wochenende wegen eines versuchten Terroranschlags in Tschechien festgenommen, ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. In der Woche vor seiner Festnahme war der Südamerikaner in die Busgarage des Prager Verkehrsbetriebes im 9. Bezirk eingebrochen und hatte versucht, die abgestellten Busse mit Benzin in Brand zu setzen. Der Brand wurde zwar von Mitarbeiter*innen mit Feuerlöschern verhindert und die Schäden minimiert, die folgende Polizeiermittlung wies dennoch auf weiteres Risiko hin, was zu erhöhten Sicherheitsmaßnahmen an wichtigen Infrastrukturorten in Prag führte. Laut Regierung und Sicherheitsrat besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Russland in den Vorfall verwickelt ist, ebenso wie bei ähnlichen Vorfällen, die sich in den letzten Wochen in anderen europäischen Städten ereignet haben.
Die Prager Stadtregierung billigte die Absicht, ein zentralliegendes Bürogebäude auf dem Wenzelsplatz der Commerzbank (Tochtergesellschaft von Société Générale) für rund 140 Millionen Euro abzukaufen. Den Vertrag muss das Stadtparlament noch absegnen, alle Formalia sollten jedoch bis zum 1. Juli abgeschlossen sein. Die Bank soll bis Ende 2026 im Haus bleiben, da die rund 1.200 Magistratsbeamt*innen das aktuell gemietete Bürogebäude erst im März 2028 verlassen müssen. Vor dem Umzug seien nur kleine Anpassungen notwendig, sonst sei das fünfstöckige, denkmalgeschützte Haus so gut wie betriebsbereit. Darüber hinaus biete es eine bessere Öffi-Anbindung und um rund ein Drittel höhere Kapazitäten als der bisherige Standort. Die Suche nach einem passenden Bürogebäude dauerte mehrere Jahre, die vorherige Stadtregierung hatte sogar erwogen, ein Gebäude zu errichten.
Bis 2026 plant ein privater Bauträger im Osten von Prag den Bau von zwei neuen Gemeindebauten für die Stadt. Diese umfassen insgesamt 28 Wohnungen und haben einen Gesamtwert von etwa vier Millionen Euro. Die vierstöckigen Häuser mit Garagen, Fahrradabstell- und Trockenraum sollen über Wohnungen zwischen 45 und 71 Quadratmetern verfügen. Für mehr Nachhaltigkeit sollen ein Wärmetauscher sowie begrünte Dächer sorgen. Die Projektführung obliegt einer städtischen Organisation, die für die kommende Dekade rund 50 ähnliche Projekte, mit rund 7.000 Wohnungen vorbereitet.
Das ehemalige Areal der Kaserne im 8. Prager Bezirk wurde in letzten Jahren nach seiner Reaktivierung zum beliebten sozialen und kulturellen Zentrum für Tausende Prager*innen. Die lokalen Veranstalter*innen sorgen jedes Jahr für Sommerkinos, Festivals oder Konzerte, vor Ort stehen auch tagtäglich verschiedene Gastronomieangebote zur Verfügung. Seit Jahresanfang befindet sich die große Immobilie sogar im Besitz des Prager Magistrats. Das zuständige Bauamt im 8. Bezirk hat jedoch den weiteren Betrieb im Areal untersagt. Der Grund dafür ist die fehlende Genehmigung für die Nutzungsänderung der Kaserne, begleitet von zahlreichen wiederholten Beschwerden eines Anwohners. Die Betriebssperre sorgt für große öffentliche Unzufriedenheit. Die Stadt versucht nun schnellstmöglich das beliebte Areal wiederzueröffnen und hofft, dass hierzu lediglich eine Flächenwidmung notwendig sein wird.
Der Analyse des Prager Instituts für Stadtplanung und Entwicklung zufolge ist zwischen 2001 und 2022 die Zahl der Ausländer*innen in Prag von 61.000 auf 345.000 gestiegen. Der größte Anstieg wurde in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine verzeichnet. Damit machen die Ausländer*innen etwa ein Viertel der Bevölkerung der Metropole aus. Ohne sie würde die Gesamtbevölkerung leicht abnehmen. Die meisten Ausländer*innen in Prag kommen aus der Ukraine, der Slowakei, Russland und Vietnam. Dem Dokument zufolge sind die meisten Ausländer*innen zwischen 24 und 42 Jahre alt, wobei die höheren Altersgruppen nur minimal vertreten sind. Die Ausländer*innen ziehen vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nach Prag. Die Zuwanderung von Ausländer*innen sorgt dafür, dass die Bevölkerung der Metropole aufgrund der Demografie und der Abwanderung von Menschen aus Prag nicht schrumpft. Ohne sie wäre die Einwohner*innenzahl Prags zwischen 2016 und 2021 um etwa 5.000 gesunken. Die ausländische Bevölkerung in Prag ist jünger als die tschechische Bevölkerung und erreicht ein Durchschnittsalter von 35,5 Jahren. Die tschechische Bevölkerung war im Jahr 2021 im Durchschnitt 42,9 Jahre alt. Nach Angaben des Tschechischen Statistikamtes wuchs die Einwohner*innenzahl Prags im vergangenen Jahr um 27.406 auf 1,38 Millionen. Analysen der Geolokalisierungsdaten von Mobilfunkbetreiber*innen zufolge leben jedoch 200.000 bis 300.000 Menschen mehr in der Metropole als in den offiziellen Daten angegeben.
Als Folge des Regenwetters der letzten Tage wurde an der Moldau in Prag die erste Hochwasseraktivitätsstufe ausgerufen. Ein Teil der Dämme und Hochwassertore im Prager Zentrum wurde aus diesem Grund geschlossen. Momentan wird nicht damit gerechnet, dass die erste Hochwasserstufe in den kommenden Stunden überschritten wird. Das tschechische Hydrometeorologische Institut hatte jedoch eine Warnung vor einer Überschwemmung ersten Grades in Prag an der Moldau ausgegeben. Mit sofortiger Wirkung wurde ein Teil der Dämme auf dem Hořejší-Ufer zwischen der Palacký-Brücke und der Jirásek-Brücke sowie der südliche Teil des Rašín-Ufers gesperrt. Ein Teil des Radwegs in Zbraslav wurde gesperrt und der Fährbetrieb wurde unterbrochen. Die Stadt rät davon ab, in der Nähe des Flusses zu parken.
Ab 1. Juni 2024 wird die Prager U-Bahn häufiger als bisher fahren. Nach 21 Uhr verkürzt der Prager Verkehrsbetrieb den Abstand zwischen den Fahrten von derzeit zehn auf 7,5 Minuten. Die Änderung gilt für alle drei U-Bahnlinien und wird sowohl an Wochentagen als auch an Wochenenden gelten. Die Änderungen im Abendbusverkehr sind davon nicht betroffen. Die Verkürzung der Intervalle bei Bussen konnte nicht durchgesetzt werden, da dadurch ein zu großer Anstieg der Überstunden der Fahrer*innen befürchtet wurde.
Nach Angaben des tschechischen Statistikamtes besuchten im ersten Quartal dieses Jahres über 1,5 Millionen Reisende die tschechische Hauptstadt Prag, wobei ein Viertel davon einheimische Besucher*innen ausmachten. Dies entspricht einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten Tourist*innen kamen aus Deutschland (207.257 Besucher*innen), gefolgt von Großbritannien (102.138 Besucher*innen) und Italien (97.114 Besucher*innen). Fast 80 Prozent aller Reisenden stammten aus europäischen Ländern. Die Hotelbelegung verzeichnete in diesem Zeitraum ebenfalls einen deutlichen Anstieg, mit fast 3,5 Millionen Übernachtungen.
Am Sonntagabend gewann die tschechische Nationalmannschaft das Finale der diesjährigen Eishockey-Weltmeisterschaft, die in Prag stattfand. Neben einem neuen WM-Besucher*innenrekord (797.727 verkaufte Tickets) feiert die Tschechische Republik schon ihren siebten Weltmeistertitel, das letzte Mal holte sie vor 14 Jahren Gold. Unmittelbar nach dem Sieg begannen im ganzen Land große Feierlichkeiten, die am Montagnachmittag ihren Höhepunkt erreichten. Die gesamte tschechische Eishockeymannschaft traf auf dem Prager Altstädter Ring ein, wo eine Fanzone mit Großbildschirmen eingerichtet worden war, um den Triumph mit ihren Fans zu feiern. Bei dieser Gelegenheit gratulierte auch der Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) der tschechischen Nationalmannschaft.
Auf der Strecke des vorletzten Abschnitts des künftigen Prager Rings zwischen der Autobahn D1 und Běchovice wurde mit einer archäologischen Untersuchung begonnen. Es handelt sich dabei um eine Fläche, die der Größe von 362 Fußballfeldern entspricht. Der Bau des noch ausstehenden 12,6 Kilometer langen Abschnitts des Autobahnrings beginnt voraussichtlich Ende dieses Jahres und wird um die Jahreswende 2027 auf 2028 fertiggestellt. Die tschechische Straßen- und Autobahndirektion wartet nun noch auf die Baugenehmigung und führt das Auswahlverfahren für das beauftragte Bauunternehmen durch. Die Frist für die Einreichung von Angeboten läuft im Juli ab, sodass bis Ende des Jahres ein*e Auftragnehmer*in ausgewählt werden kann. Gleichzeitig werden die eigentumsrechtlichen Vorbereitungsarbeiten fortgesetzt, wobei 90 Prozent der Grundstücke bereits aufgekauft wurden. Die Kosten für diesen Auftrag werden auf 600 Millionen Euro exklusive Mehrwertsteuer geschätzt. Der gesamte Bau des Prager Rings wird in elf Abschnitte unterteilt, von denen bereits sieben in Betrieb sind.
Im Prager Zentrum befinden sich mehrere luxuriöse und monumentale Gebäude, die auf neue Investor*innen beziehungsweise auf ihre Käufer*innen warten. Obwohl die Bausubstanz und die Lage lukrativ sind, sind die Immobilien aufgrund aufwendiger Sanierungskosten und Denkmalschutzvorschriften so gut wie unverkäuflich. Auch die Umstellung auf eine niedrigere Energieeffizienzklasse stellt einen außerordentlichen Kostenfaktor dar. Die Sanierung der Häuser bringt ebenso logistische Probleme mit sich. So muss beispielsweise der Abtransport des abgerissenen Materials und der Transport des neuen Materials in der Prager Denkmalschutzzone sichergestellt werden, was relativ kompliziert ist. Hinzu kommen die schwierigen Gesetze und Vorschriften, die für denkmalgeschützte Gebäude gelten, sowie schwer zu kündigende Mietverträge. Aktuell stehen vor allem der Art-Deko-Palast Imperial, der Turm in der Jindřišská-Straße, der Palast Broadway Am Graben und das üppige Gebäude des Hauptpostamtes in der Nähe des Wenzelsplatzes zum Verkauf. Für ein Unternehmen ist es oft rentabler, zwei neue Gebäude auf einer Industriebrache in Randlage zu kaufen, als eine Milliarde in ein historisches Gebäude im Zentrum zu investieren.
Die Stadt Prag verfolgt das Ziel, nicht nur aktive Blutspender*innen zu belohnen, sondern auch andere Personen zur Blutspende zu motivieren. So wird regelmäßigen Blutspender*innen seitens der Stadt eine kostenlose Jahreskarte für den öffentlichen Personennahverkehr im Wert von 153 Euro zur Verfügung gestellt. Aktuell sind 231 Personen als "regelmäßige Blutspender*innen" gelistet, die jeweils 80 Mal Blut gespendet haben. Insgesamt gibt es in Tschechien etwa 225.000 aktive Blutspender*innen, was den Angaben des Tschechischen Roten Kreuzes zufolge jedoch immer noch zu wenig ist.
Laut einer Analyse des Prager Instituts für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) nimmt die Anzahl der als Kurzzeitunterkünfte genutzten Immobilien in Prag rasant zu. Im erweiterten Prager Zentrum werde etwa jede sechste Wohneinheit als Airbnb genutzt. Die Aktualisierung der Analyse der Kurzzeitvermietungen zeigt einen wachsenden Trend, da sich der Tourismus allmählich von den Pandemiejahren erholt. Der Betrieb von Kurzzeitunterkünften in Prag ist schwer zu überwachen und findet oft ohne Regeln und strenge Kontrollen statt. Die Prager Hoteliers sind von der aktuellen Lage höchst erbittert und fordern Anpassung der Wettbewerbsbedingungen. Während die Hotelbetreiber*innen strenge und kostspielige Vorschriften einhalten müssen (städtische Gebühren, Registrierungs- und Check-in-Anforderungen, Steuerzahlungen, übermäßige Abfallentsorgung, Feuer- und Sicherheitsstandards, Gästeparkplätze, Lärm und ähnliche), ist dies bei den Betreiber*innen von Kurzzeitunterkünften nicht der Fall. Ferner handelt es sich bei diesen Objekten schon lange nicht mehr um Zweitimmobilien von Privatpersonen, sondern um große Unternehmen die Dutzende von Betten anbieten. Die bevorstehende Novellierung des Gewerbegesetzes durch das Ministerium für regionale Entwicklung soll diesem Trend künftig entgegenwirken. Dank der Änderung sollen die Städte oder Gemeinden selbst über die Regelung von Mietverträgen entscheiden. Bei einem positiven Verlauf könnte die Novelle noch in diesem Jahr von der Abgeordnetenkammer verabschiedet werden.
In Warschau wurden die CEEQA-Awards, die als "mitteleuropäische Meisterschaft" im Immobilienbereich gelten, verliehen. Auch die tschechische Hauptstadt hatte in die Konkurrenz aus 18 Ländern eine würdige Vertretung entsandt. Das Gebäude Masaryčka in Prag, entworfen von Zaha Hadid Architects, konnte in diesem Wettbewerb nicht nur den ersten Preis für das beste neue Gebäude, sondern auch den Preis für das beste Bürogebäude gewinnen. Das Gebäude besticht durch seine auffällige goldene Fassade und zieht dadurch die Aufmerksamkeit auf sich. Auch die New York Times hat das Gebäude zu den sehenswerten Orten der Stadt gelistet. Der aus zwei Gebäuden bestehende Komplex verfügt über Geschäfte, Restaurants und Büros für Unternehmen und Finanzinstitute auf 4.700 Quadratmeter Einzelhandelsfläche und über 22.000 Quadratmeter Bürofläche.
Die Stadt Prag hat vom tschechischen Ministerium für regionale Entwicklung einen finanziellen Beitrag in Höhe von über fünf Millionen Euro erhalten, der für die Erneuerung und Erweiterung des Fuhrparks des Prager Rettungsdienstes vorgesehen ist. Mit diesem Schritt wird der Notwendigkeit Rechnung getragen, die Sicherheit sowie die wirtschaftliche und technische Effizienz des Betriebes zu erhöhen. Derzeit werden Fahrzeuge eingesetzt, die circa neun Jahre im Dauereinsatz sind und ersetzt werden müssen. Die Erneuerung des Fuhrparks war bereits für die Jahre 2019 und 2020 geplant. Aufgrund der schwierigen Lage während der Covid-19-Krise wurde die Umsetzung dieser Beschaffung jedoch verschoben.
Der Prager Magistrat hat entschieden, für die Benützung des Paternoster im Hauptgebäude des Amtes im Neuen Rathaus am Marienplatz eine Gebühr von etwa 10 Euro zu erheben. Die Prager Stadtverwaltung hatte den Aufzug im April des vergangenen Jahres stillgelegt, da es zu einem Ansturm von Tourist*innen gekommen war, die den Aufzug zerstört und in den Gängen des Rathauses Lärm verursacht hatten. Die Behörde ließ daraufhin die Räumlichkeiten so umgestalten, dass ein Zugang zu anderen Teilen des Gebäudes, vom Aufzug aus, nicht mehr möglich ist.
Die Vertretung des 2. Prager Bezirkes und auch andere Beteiligte unterstützen einen offiziellen Antrag zur Diskussion über eine Änderung des Flächennutzungsplans, der eine Überdachung der Gleise am Prager Hauptbahnhof ermöglichen würde. Auf den auf diese Weise gewonnenen 135.000 Quadratmetern Fläche könnten im Anschluss Wohn- und Büroflächen, sowie eventuell ein neues Gebäude der tschechischen Nationalbibliothek errichtet werden. Für die Realisierung dieses Plans wäre es empfehlenswert, einen offenen internationalen städtebaulichen Wettbewerb und eine Reihe von Architekturwettbewerben für einzelne Gebäude durchzuführen. Das Grundstück rund um den Hauptbahnhof stellt eines der letzten verfügbaren Grundstücke im dicht bebauten Stadtzentrum dar, auf dem die Errichtung eines großen öffentlichen Gebäudes möglich wäre.
Der Prager Verkehrsbetrieb (DPP) veröffentlichte kürzlich eine Ausschreibung mit einem geschätzten Wert von circa 3,4 Milliarden Euro exklusive Mehrwertsteuer für den Erwerb von automatisierten Zuggarnituren für die U-Bahnlinien C und D. Der Auftrag umfasst jedoch auch andere notwendige Technologien und Änderungen auf den Bahnhöfen und Betriebsbahnhöfen. Der DPP geht davon aus, dass im Oktober 2025 ein*e Auftragnehmer*in ausgewählt wird, mit der*dem ein Vertrag abgeschlossen wird, während die Auslieferung der Züge nach 2029 erfolgen soll. Für die im Bau befindliche Linie D und die Automatisierung der bestehenden Linie C plant der Betrieb die höchste Automatisierungsstufe GoA4, das heißt ganz ohne Fahrer*innen an Bord des Zuges. Der Vertrag beinhaltet 69 vollautomatische Züge, Signalanlagen mit CBTC-Technologie, Sicherheitswände an den Bahnsteigen, eine neue Zugleitstelle für beide Linien sowie die Modernisierung des Betriebshofs Kačerov und die Ausstattung des Betriebshofs Písnice. Zusätzlich deckt der öffentliche Auftrag die Wartung der neuen Züge für 35 Jahre sowie die Instandhaltung der Bahnsteigwände und des Verkehrssystems für 25 Jahre ab. Die genaue Anzahl der Züge, die der DPP benötigt und schließlich kaufen wird, soll sich aus dem wettbewerblichen Dialog ergeben.
Die Stadt Prag sucht derzeit Pächter*innen für 14 ihrer landwirtschaftlichen Grundstücke, die rund 1.650 Hektar ausmachen. Die erforderliche Pachtdauer beträgt fünf Jahre. Es gibt keinen Mindestpreis. In der Vergangenheit hat die Stadt Land für etwa 10 bis 50 Cent pro Quadratmeter verpachtet. Die derzeit angebotenen Flächen befinden sich in den Katastern von Točná, Třeboradice, Vysočany, Kbely, Šeberov, Suchdol, Kyje, Dolní Počernice, Horní Počernice, Dubeč und Běchovice. Laut Umweltstadträtin Jana Komrsková (Piratenpartei) ist die Förderung des nachhaltigen ökologischen Landbaus eine von 69 Maßnahmen des Hauptstadt-Klimaplans. Die Stadt schließt neue Pachtverträge nur noch unter der Bedingung ab, dass die Grundsätze des ökologischen Landbaus eingehalten werden.
Die städtische Prager Entwicklungsgesellschaft (PDS) bereitet derzeit etwa fünfzig Projekte vor, um in den nächsten zehn Jahren 6.000 bis 8.000 Wohnungen zu errichten. In diesem Jahr wird die städtische Organisation die notwendigen Schritte für den Bau von zwei bis vier Projekten einleiten. Die Häuser, die dem Bau am nächsten sind, befinden sich im 4. und im 8. Prager Bezirk. Des Weiteren wird die intensive Arbeit an der Koordinierung und Vorbereitung großer Entwicklungsgebiete, insbesondere in den Stadtteilen Nové Dvory, Palmovka und Dolní Počernice, fortgesetzt. Mitte des Jahres wird auch eine regelmäßige jährliche Aktualisierung der Marktbewertung von Grundstücken vorgelegt. Die PDS wurde im Jahr 2020 von der Stadt Prag gegründet und ist für die Gebietsentwicklung sowie den Bau von leistbaren Wohnungen zuständig.
Die Anzahl der Wohnungen, die Tourist*innen über Airbnb und ähnliche Plattformen für kurzfristige Unterkünfte angeboten werden, steigt in Prag wieder an, nachdem sie im Jahr 2021 im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie von ursprünglich 14.000 auf etwa die Hälfte gesunken war. Im März 2024 werden in Prag wieder rund 8.000 solcher Wohnungen angeboten. Dies geht aus einer aktualisierten Analyse des Instituts für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) der Stadt Prag hervor. Die Kurzzeitunterkünfte, vor allem im Zentrum der Metropole, stehen seit langem in der Kritik der Prager*innen, der Bezirke und der Stadtverwaltung, da ihrer Meinung nach die Wohngebäude größtenteils in Hotels umgewandelt werden. Dies, so die Kritiker*innen, führe zu einer Verringerung des normalen Lebens im Zentrum und störe die Ruhe der anderen Bewohner*innen der Stadt. Die aktualisierte Analyse zeigt, dass sich das Angebot an Wohnungen, die über Airbnb vermietet werden, weiterhin auf das historische Zentrum konzentriert, wo sich mehr als 80 Prozent der Wohnungen befinden. In den Katastergebieten Altstadt-Neustadt-Kleinseite-Josefstadt machen Airbnb-Wohnungen laut der Studie knapp 11 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes aus. Die Vermieter*innen mit mehr als einer Wohnung stellen rund 80 Prozent des Gesamtangebots. Dies soll durch die anstehende Novellierung des Gesetzes über die Bedingungen für touristische Aktivitäten geregelt werden. Eine Änderung des Gewerbegesetzes ist ebenfalls in Vorbereitung, um die Regulierungsbefugnisse der lokalen Behörden zu erweitern. Die EU-weiten Vorschriften zur Erhöhung der Transparenz bei der Datenerhebung durch Kurzzeitvermietungsplattformen wie Airbnb sind ebenfalls in Vorbereitung und wurden kürzlich vom Europäischen Parlament verabschiedet.
Im April 2024 wurde im Biotechnologie- und Biomedizinischen Zentrum der Akademie der Wissenschaften und der Karlsuniversität in Prag ein neues Biosicherheitslabor mit der höchsten, der Biosicherheitsstufe drei eröffnet, das eine sichere Arbeit mit hochinfektiösen Viren und Bakterien ermöglicht. Die Einrichtung bietet Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, Hepatitis B, Rifttalfieber, HIV und Coronaviren zu untersuchen. In dem Labor können Experimente durchgeführt werden, um den Zelltropismus zu verstehen, das heißt herauszufinden welche Art von Zellen, von Viren bevorzugt werden. Es soll erforscht werden warum sich ein Virus wie zum Beispiel das SARS-CoV-2-Virus evolutionär in Richtung Omikron-Variante entwickelt hat. Ferner soll die Interaktion zwischen Viren und den Mechanismen und die natürliche Immunität untersucht werden, um eine Verlangsamung oder einen Stopp der viralen Replikation zu erzielen.
Das Auto vor dem eigenen Haus zu parken und das zu einem so günstigen Preis, wie ihn die Stadt Prag verlange, sei Luxus. Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) wies darauf hin, dass die Anzahl der Autos in Prag ständig steige und die Anzahl der Parkplätze "nicht aufblasbar" sei. Derzeit sind die Gebühren für das Parken auf der Straße deutlich niedriger als in Parkgaragen. Die Stadt könne, Hřib zufolge, die Autofahrer*innen kaum dazu bewegen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen oder kommerziell angebotene Parkplätze zu nutzen, wenn die Stadt die Parkplätze auf der Straße zu absurd niedrigen Preisen weit unter dem Marktpreis zur Verfügung stelle. Hřib wolle eine rapide Erhöhung der Gebühren, um die Prager*innen zu zwingen, ihre Autos abzuschaffen oder woanders zu parken, zum Beispiel in den großen Tiefgaragen der Stadt. Die Äußerungen des Verkehrsstadtrates lösten eine Welle von Reaktionen aus, von denen die meisten negativ waren.
Die Osterfeiertage in Kombination mit dem warmen Wetter und einem interessanten Programm lockten tausende Besucher*innen in den Prager zoologischer Garten. Dies führte zu Komplikationen im Verkehr - den ganzen 30. März über, bildeten sich Autoschlangen auf den Zufahrtstraßen und vor der Kasse bildete sich bis zum Nachmittag eine sehr lange Schlange von Besucher*innen. Um 15 Uhr waren insgesamt 14.690 Besucher*innen im Garten anwesend, was ein neuer Rekord war.
Die Eisenbahnverwaltung (SŽ) erhielt in Prag kürzlich die endgültige Genehmigung für die Errichtung eines neuen Bahnhofs am Prager Flughafen. Die neue zweigleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke zwischen der Prager Innenstadt soll teilweise unterirdisch verlaufen und auch der neue Flughafenbahnhof soll unterirdisch angelegt werden. Durch die direkte Verbindung zu den Terminals soll der Reisekomfort verbessert und die Verkehrsüberlastung in der Region verringert werden. Ausgewählte Abschnitte der Strecke zwischen Prag und Kladno sollen in Form eines PPP-Projekts errichten werden. Die Strecke und der Bahnhof sollen voraussichtlich 2029 beziehungsweise 2030 fertiggestellt sein, die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund zwei Milliarden Euro.
Rund 160.000 Verkehrsschilder gibt es in der tschechischen Hauptstadt - viel zu viele davon unter anderem in der städtischen Schutzzone, wie nun befunden wurde. Beispiel für eine solche Überfüllung ist die Sokolovská-Straße im 8. Prager Bezirk, wo es in einem Block neun Masten mit verschiedenen Piktogrammen für Autofahrer*innen und Fußgänger*innen gibt. Ein neues städtisches Handbuch mit dem Titel "Gepflegte Verkehrsschilder" soll nun Abhilfe schaffen. Es regelt nicht nur den ästhetischen Aspekt der Schilder, die kleiner und der Umgebung angepasst werden sollen, sondern auch die Orte der Aufstellung, damit Schilder keine Hindernisse für Kinderwägen und Rollstühle darstellen. Laut Expert*innen zeigen Untersuchungen, dass es besser ist, weniger Schilder auf den Straßen zu haben. Vor allem in Hinblick darauf, dass Autofahrer*innen ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken und wichtige Informationen seltener übersehen. Die Stadt Prag will bis März nächsten Jahres geeignete Standorte auswählen, um die Regelungen des Handbuchs zu testen.
Die ehemalige Prager Magistratsdirektorin Martina Děvěrová wurde im Juli 2018 von der damaligen Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová (ANO – JA) im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz entlassen. Die damalige Bürgermeisterin warf Děvěrová vor, nicht proaktiv genug mit der Situation umgegangen zu sein. Im Mai 2023 erklärte das Bezirksgericht des 1. Prager Bezirks, in einem nicht rechtskräftigen Urteil, die Kündigung für unwirksam. Nun ist laut dem Pressesprecher der Stadt Prag, Vít Hofman, eine Vergleichsvereinbarung zwischen den beiden Streitparteien geschlossen worden, um den Rechtstreit zu beenden. Da beide Parteien Vertraulichkeit vereinbart haben, wurden keine weiteren Informationen bekannt gegeben. Medienberichten zufolge steht Děvěrová nun jedoch eine Abfindung in Höhe von 395.000 Euro zu.
Die Bürger*innenvereinigung Klub für Altes Prag spricht sich laut gegen den Vorschlag aus, große bewegliche Schmetterlingsskulpturen auf dem sanierten Kaufhaus Máj im Prager Zentrum aufzustellen. Ihrer Meinung nach ist dies ein Beispiel für typischen Kitsch. Nach Angaben des Bürger*innenvereins werden an der Fassade des Gebäudes an der Ecke der Straßen Spálená und Národní zwei mehrere Meter lange bewegliche Skulpturen von Schmetterlingen aufgestellt, deren Rümpfe Spitfire-Jägern nachempfunden sind. Das Werk soll eine Hommage an die tschechoslowakischen Flieger sein, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Die Bürger*innenvereinigung wirft dem Prager Denkmalschutz vor, er habe die Aufstellung von Skulpturen genehmigt, obwohl sie vorher das Nationale Institut für Denkmalpflege abgelehnt hatte. Diesem Institut zufolge ist die Fassade des alten Warenhauses ein sehr wertvolles Kunstwerk für sich, das keine Ergänzungen braucht, die es beeinträchtigen würden. Das Kaufhaus Máj wurde 1975 für die Kund*innen eröffnet, im Jahr 2006 wurde es durch das Ministerium für Kultur zum Kulturdenkmal erklärt.
Die Regionalvertretung der Grünen Partei in Prag hat Strafanzeige gegen den Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) gestellt. Die Anzeige wurde auf der Grundlage eines Strafgesetzes über die Verbreitung einer ansteckenden menschlichen Krankheit erstattet. Der Grund dafür liegt darin, dass Svoboda während einer Sitzung des parlamentarischen Gesundheitsausschusses zugab, dass er seit letzter Woche wegen Keuchhusten behandelt wird. Er erklärte den Ausschussmitgliedern, dass er aufgrund der Notwendigkeit seiner Anwesenheit zur Sitzung gekommen sei. Allerdings bedeckte er während der dreistündigen Sitzung nicht seinen Mund. Laut den Grünen war Svoboda, der eine Quarantäne einhalten soll, bei der Stadtratssitzung am vorletzten Montag mit etwa 30 Personen, einer Pressekonferenz auf der Barrandov-Brücke am selben Tag und einer Unterzeichnungszeremonie mit dem internationalen Städtenetzwerk ICORN nachweislich mit einer hochinfektiösen bakteriellen Erkrankung anwesend gewesen. Außerdem nahm er an allen Veranstaltungen ohne Atemschutzmaske teil, was das Übertragungsrisiko zumindest minimiert hätte. Der ehemalige Arzt Svoboda äußerte sich wie folgt: "Ich bin hierher gekommen, weil ich sechs Tage lang Antibiotika bekommen habe, also bin ich nicht ansteckend, wie man mir in der Schule beigebracht hat." Es bleibt jedoch unklar, wie er auf die Klage reagieren wird. In diesem Jahr ist die Zahl der Keuchhustenfälle in Tschechien stark angestiegen. Von Anfang des Jahres bis Ende letzter Woche verzeichnete das staatliche Gesundheitsinstitut über 2.000 Fälle.
Mit einem Beschluss des Prager Stadtparlaments vom 11. März 2024 wurde eine Kommission gegründet, die die Entwicklung der Elektromobilität in der tschechischen Hauptstadt fördern soll. Aufgaben der Kommission wird die Auswahl geeigneter Standorte für die Installation von Ladestationen, dem Parken während des Ladevorgangs und der entsprechenden Beschilderung, der Zugänglichkeit für Menschen mit körperlichen Behinderungen oder anderen Mobilitätseinschränkungen, sowie der langfristigen Ausrichtung des Projekts EV-ready lamp, das sind Straßenlampen die auch als Ladestationen genutzt werden können, befassen. Ferner soll sich die Kommission auf Gesetzesvorschläge und technische Normen sowie die Förderung des elektrischen Carsharings und Themen mit Überschneidungen zu anderen Bereichen konzentrieren. Umgesetzt sollen die Projekte dann, nicht zuletzt mit der Unterstützung europäischer Fördermittel.
Nach Angaben des Instituts für Archäologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik fanden in Prag im Jahr 2023 rund 250 archäologische Ausgrabungen statt. Das Prager Stadtgebiet gehöre zu den archäologisch interessantesten Gebieten des Landes. Derzeit wird erwartet, dass im Zuge der Errichtung einer neuen U-Bahn-Linie weitere Fundstellen gefunden werden. Auch am Stadtrand gibt es archäologische Ausgrabungen zu sehen. Sie wurden im Zuge des Ausbaus der Autobahn D7 in der Nähe des Flughafens Ruzyně entdeckt. Archäolog*innen konnten auf beiden Seiten der Autobahn Spuren intensiver Besiedlung finden, die hauptsächlich aus der jüngeren Steinzeit stammen.
Die bewegliche Statue, die den Kopf des Schriftstellers Franz Kafka in der Nähe der Spálená-Straße in Prag darstellt, nahm nach fünfmonatigen Reparaturen wieder ihren Betrieb auf. Während der Reparaturen ersetzten Techniker*innen das Drehsystem der silbernen Statue, was eine längere Lebensdauer und eine einfachere Wartung gewährleisten soll. Das moderne Werk vom kontroversen Bildhauer David Černý wird sich im gleichen Modus wie vor den Reparaturen drehen – jede volle Stunde für 15 Minuten. Dazwischen wird es möglich sein, eine Reihe von kleinen Bewegungen einzelner Teile zu beobachten.
Die tschechische Region Prag stand im Jahr 2022 in der EU-Rangliste der Regionen nach dem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt an vierter Stelle. Besser als Region Prag konnten nur zwei Regionen in Irland und die Region Luxemburg abschneiden. Prags Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Rest von Tschechien mehr als doppelt so hoch. Wirtschaftswissenschaftler*innen zufolge profitiert Prag hauptsächlich von der Ansiedlung der Hauptsitze großer Unternehmen. Des Weiteren wuchs hier in den letzten neun Jahren das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt schneller als im Rest des Landes. Interessant ist der Vergleich mit der Region Bratislava, die 2013 noch vor Prag lag. Nach den neuesten Daten liegt Bratislava jedoch bei 71 Prozent des Prager Niveaus, wobei das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt der Region Bratislava in den letzten neun Jahren um symbolische zwei Prozent gewachsen ist. Prag wuchs im gleichen Zeitraum um 48 Prozent.
Die Stadt Prag will die ausgebrannte hölzerne Sankt-Michael-Kirche im 5. Prager Bezirk wieder aufbauen lassen. Die Behörde wird im März eine Ausschreibung für ein Bauunternehmen durchführen und bis Ende Mai dieses Jahres eine*n Auftragnehmer*in auswählen. Die Kosten für den Wiederaufbau belaufen sich auf etwa 1,8 Millionen Euro, der genaue Betrag wird durch das Ergebnis der Ausschreibung bestimmt. Die orthodoxe Sankt-Michael-Kirche, manchmal auch Karpatenkirche genannt, stand ursprünglich im Dorf Velké Loučky bei Mukatschewo in der Ukraine, das früher zum Gebiet der Tschechoslowakei zählte. Zwischen den Weltkriegen, wurde die Kirche abgebaut, abtransportiert und 1929 in Prag wieder aufgebaut, um Teil der Sammlungen des Ethnografischen Museums zu werden.
Prags öffentlicher Verkehr wird offiziell zu den besten weltweit gezählt. Laut einer Umfrage konnte nur Berlin besser abschneiden. Gleichzeitig ist der öffentliche Verkehr Prags einer der günstigsten. So kostet eine Jahreskarte derzeit etwa 40 Eurocent pro Tag, das sind im Jahr insgesamt 142 Euro. Dieser Preis ist im Vergleich zu anderen, viel kleineren tschechischen Städten, mit Abstand der niedrigste. Jedoch hat die Debatte über die Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr in letzter Zeit die Prager Bürger*innen aufgerüttelt. Anlass für die Debatte ist das Auslaufen des Vertrages zwischen der Stadt Prag und dem Verkehrsunternehmen Prager Verkehrsbetrieb (DP) Ende dieses Jahres, der erneuert werden soll, jedoch der Stadtverwaltung zufolge, wird dies nicht zu den gegenwärtigen Bedingungen realisierbar sein, vor allem nicht hinsichtlich der aktuellen Preise für die Öffis. So müsse der Preis für die Jahreskarte um 100 Prozent erhöht werden, um die Ausgaben für den Betrieb decken zu können. Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) ließ jedoch verlautbaren, dass er einer solchen Erhöhung nicht zustimmen werde.
Die tschechische Hauptstadt kämpft mit einer steigenden Zahl von Drogensüchtigen und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Kapazitäten der Prager Zentren für Drogenabhängige sind begrenzt, und viele Süchtige bleiben auf den Straßen, wo sie auch häufig ihre Drogen konsumieren. Um das Problem zu lösen, hat Prag beschlossen, ein neues mobiles Team zu gründen. Dieses wird nicht nur problematische Situationen bewältigen, sondern auch die öffentliche Ordnung überwachen. Je nach Situation wird das Team entweder die zuständigen Behörden auf herumliegende gebrauchte Nadeln und Spritzen aufmerksam machen oder diese selbst entsorgen. Es ist geplant, die Streetworker*innen darüber zu informieren, wie man mit Drogenabhängigen kommuniziert, sich ihnen gegenüber verhält und etwaig bewertet, wenn ein Eingreifen anderer Kräfte erforderlich ist. In diesem Zusammenhang plant Prag die Ausschreibung eines Tenders für ein Team von zwei Personen, das jederzeit um weitere Mitglieder erweitert werden kann. Der Einsatz ist vorerst im 5. Prager Bezirk geplant, wo die Situation momentan am schwierigsten ist.
Vor 240 Jahren, am 12. Februar 1784, wurde ein Gerichtsdekret erlassen, um die vier historischen Städte Prags (Altstadt, Neustadt, Kleinseite und Hradschin) zu einer einzigen – der sogenannten Königlichen Hauptstadt Prag – zu vereinigen. Prag war damals nach Wien die zweitgrößte Stadt der Habsburger-Monarchie mit einer Fläche von 725 Hektar und einer Bevölkerung von etwa 76.000 Einwohner*innen. Heute leben in Prag 1,3 Millionen Menschen auf einer Fläche von etwa 496 Quadratkilometern. Seit 1922 hat sich die Bevölkerungszahl verdoppelt und die Fläche fast verdreifacht. Trotz des runden Jubiläums sind heuer in Prag keine Feierlichkeiten geplant.
Am 16. Februar 2024 feiert die derzeit regierende Prager Koalition, bestehend aus fünf unterschiedlichen Parteien ODS (Bürgerdemokratische Partei), TOP 09 (Tradition, Verantwortung und Wohlstand), KDU-ČSL (Christdemokratische Partei-Tschechoslowakische Volkspartei) Piratenpartei und STAN (Bürgermeister und Unabhängige), ihren ersten Jahrestag im Amt. Die Parteien benötigten fast sechs Monate, um sich vor einem Jahr auf einen Koalitionsvertrag zu einigen. Anlässlich seines einjährigen Amtsjubiläums zog der Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS) Bilanz und kommentiert den Stand der Koalition aus heutiger Sicht. Er betont, dass sich Prag verstärkt auf den Bereich Verkehr und Wohnen konzentrieren sollte. Die Koalition plane außerdem, die Kapazitäten der Schulen und sozialen Dienste in der Metropole weiter auszubauen. Laut Svoboda ist die Koalition bereits erfolgreich. "Wir haben in einigen Krisengebieten die Sicherheit verstärkt, Hochwassergefahren bewältigt und unser Krisenstab hat mehrfach bewiesen, dass er schnell und professionell arbeiten kann", kommentierte Svoboda. Darüber hinaus sei die Energieversorgung der Stadt gesichert worden, Fortschritte beim Wiederaufbau des Vinohrady-Theaters erzielt und eine neue Notrufzentrale für den Prager Rettungsdienst errichtet worden. Svoboda ist der Ansicht, dass die Koalition im ersten Jahr ihrer Tätigkeit gut funktioniert habe, obwohl ihre Bildung nicht einfach und schnell vonstattengegangen sei. Aus seiner Sicht habe es keine größeren Rückschläge gegeben. Die Opposition hingegen vertritt eine ganz andere Meinung. Ein Jahr nach Bildung der Koalition befinde sich Prag aus ihrer Sicht in einem politischen Vakuum und funktioniere weiterhin nur träge. Andere oppositionelle Politiker*innen kritisierten die Unauffälligkeit des 80-jährigen Oberbürgermeisters.
Das Gebäude des ehemaligen Bahnhofs Praha-Vyšehrad im 2. Prager Bezirk wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet, der Bahnhofsbetrieb wurde 1960 eingestellt. Seit 2000 ist der Jugendstilbahnhof ein Kulturdenkmal, jedoch ohne konkrete Nutzungsmöglichkeit. Leider hat sich der Zustand des Gebäudes seitdem verschlechtert, was zu einigen Problemen geführt hat. Vor einigen Jahren begann das Dach einzustürzen, weshalb der angrenzende Gehweg aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Eine Wiederherstellung der ursprünglichen Funktion des Bahnhofs war aufgrund moderner Standards nicht möglich, da ein Bahnhof heutzutage nicht in einer Kurve liegen darf. Die Zukunft des alten Bahnhofs war lange ungewiss, und der geplante Kauf seitens des Prager Magistrats war erfolglos. Seit Beginn des Jahres befindet sich das gesamte Grundstück einschließlich des Bahnhofsgebäudes in privater Hand des Investors Vyšehrad Residence. Dieser hat das ambitionierte Projekt geplant. In dem Gebäude sollen 170 Wohnungen und ausreichend Parkplätze errichtet werden. Der Umbau wird voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen. Wann mit dem Bau begonnen wird, ist momentan noch offen.
Petr Zahradník wurde unlängst zum Bevollmächtigten für den Beitritt Tschechiens zum Europäischen Wechselkursmechanismus und die Einführung des Euro ernannt. Zahradník ist ein renommierter Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied des Nationalen Wirtschaftsrates der Regierung. Die Ernennung von Petr Zahradník zum Beauftragten soll dazu beitragen, eine gesellschaftliche Expert*innen-Diskussion über die Vorteile und Risiken der Einführung des Euro zu fördern. Die Hauptaufgabe des Beauftragten besteht darin, aktiv an der Diskussion über die Erfüllung der Maastricht-Kriterien teilzunehmen. Hierbei wird auch das Funktionieren des Landes im Rahmen des Wechselkursmechanismus berücksichtigt. Des Weiteren soll er die wirtschaftlichen Aspekte des Beitritts zur Einheitswährung analysieren und überwachen.
Das Prager Kaufhaus Kotva, dass aus den 70-er Jahren stammt und stets ein Symbol des Konsums vor der Wende 1989 war, soll aufwendig saniert und in einen Tempel für Luxusmarken verwandelt werden. Die Sanierung des im sogenannten brutalistischen Stil erbauten Kaufhauses beinhaltet unter anderem die Entfernung von Asbest an der Fassade des Kaufhauses. Die geplante Änderung der Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes führte zu ausführlichen Gesprächen mit Denkmalschützer*innen. Es ist nämlich geplant, dass in den oberen Etagen auch Büroflächen entstehen sollen. Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Umgebung des Kaufhauses gewidmet, da sich diese derzeit in einem unglücklichen Zustand befindet. Eine bedeutende Veränderung wird die Verlegung des aktuellen Supermarkteingangs vom Platz der Republik und die Errichtung eines neuen Eingangs zum Untergeschoss des Gebäudes an einem anderen Ort sein. Die Gestaltung des hinteren Flügels des Gebäudes ist noch unklar. Es wird darüber nachgedacht, ob eine Freifläche mit Begrünung geschaffen oder die Imbissstände beibehalten werden sollen. Die Grundsanierung des Kaufhaus Kotva soll etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Im Vergleich zum Jahr 2019 hat Prag bis dato einen Anstieg von 19 Prozent bei der Nutzung des öffentlichen Verkehrs verzeichnet. Laut einer Umfrage nutzen 71 Prozent der Prager*innen täglich die öffentlichen Verkehrsmittel. Trotz dieses Trends geben jedoch immer noch 41 Prozent der Prager*innen an, täglich auch mit dem Auto unterwegs zu sein. Die Anzahl der in Prag zugelassenen Autos ist bemerkenswert hoch. Ende 2022 waren es 1,258 Millionen Pkw, was etwa 40.000 mehr sind als im Jahr 2021. Diese Anzahl entspricht fast der Anzahl an Einwohner*innen in Prags. Die Anzahl könnte allerdings durch Firmenflottenautos verzerrt sein, da große Unternehmen mit Sitz in Prag hier Autos für ihre regionalen Niederlassungen anmelden. In Tschechien zählt der Besitz eines Autos immer noch als Statussymbol. Gemäß den Informationen der Autoversicherungen verbringen Fahrer*innen in Prag im Durchschnitt lediglich 14 Tage pro Jahr in ihren Fahrzeugen. In der verbleibenden Zeit sind die Autos geparkt.
Die äußere Stadtumfahrung Prags, bekannt als Großer Prager
Ring, bestehend aus sieben bereits befahrbaren Teilen und vier noch
auszubauenden Abschnitten im Norden der Stadt, könnte, sofern es im rechtlichen
Verfahren keine Probleme gibt, in seiner vollen Länge bereits in sieben Jahren,
also etwa zwischen 2031 und 2032, fertiggestellt werden. Derzeit durchläuft der
nördliche Teil des Projekts das Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung,
die sogenannte EIA. Die Behörden sind zuversichtlich, noch in diesem Jahr eine
positive Rückmeldung zu erhalten. Nach Fertigstellung wird der äußere Ring um
Prag rund 83 Kilometer lang sein. Zuletzt erweitert wurde der Ring im Jahr
2010.
Im vergangenen Jahr kam es in ganz Tschechien zu etwa
400 Unfällen, die von E-Scooter-Fahrer*innen verursacht wurden. In der
tschechischen Hauptstadt wurden insgesamt 38 solcher Unfälle registriert.
Obwohl in Prag keiner dieser Unfälle im vergangenen Jahr tödlich endete, wurden
drei Menschen schwer verletzt. Die häufigsten Ursachen für diese Unfälle sind
eine schlechte Beherrschung des Geräts und Unaufmerksamkeit am Steuer. Ein
Drittel der Unfälle ereignete sich unter Alkoholeinfluss. Für eine Person ist
eine Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde auf einem Elektroroller mühelos
zu erreichen – ein Sturz bei dieser Geschwindigkeit ist vergleichbar mit einem
Sturz aus zweieinhalb Metern Höhe. Das unerlaubte Fahren auf Gehsteigen sowie mangelnde
Abstellmöglichkeiten sind drängende Probleme in der Metropole, die die
Einwohner*innen beunruhigen. Insbesondere im historischen Zentrum wird von
einigen Fahrer*innen das Fahren auf Gehsteigen bevorzugt, weil es angenehmer als auf den
holprigen steinernen Straßen ist.